Programmankündigung zur Landesweiten Gedenkveranstaltung ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN am 27. Januar 2022

Seit 2008 wird in Mecklenburg-Vorpommern jährlich in der trialogischen Veranstaltungsreihe “ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN” der Menschen mit psychischen Erkrankungen, geistigen und körperlichen Behinderungen gedacht, welche im Nationalsozialismus zwangssterilisiert oder im Rahmen der „NS-Euthanasie“ auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns ermordet oder von hier in die Vernichtungslager deportiert wurden.

Mahnmal zum Gedenken der Opfer der NS-Euthanasie und Zwangssterilisation am Zentrum für Nervenheilkunde in Gehlsdorf Rostock

Auch in diesem Jahr findet am 27. Januar 2022 die Landesweite Gedenkveranstaltung „ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN“ in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock statt. Aufgrund der aktuellen Situation durch die COVID-19-Pandemie wird diese Veranstaltung nicht wie vorgesehen in Präsenzform stattfinden. Das geplante Programm inklusive der Kranzniederlegung wird dokumentiert, digital aufgearbeitet und am 27. Januar 2022 über die Internetseite des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. veröffentlicht. Darüber hinaus ist eine Ausstrahlung des Dokumentarfilms “Der schöne leichte Tod” von Michael Krull aus dem Jahr 1994 über den YouTube-Kanal des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. geplant. Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier:

Nur wenn uns die „Euthanasie“-Toten ohne Unterlass an die stets offenen Wunden der Psychiatrie erinnern, sind sie vielleicht nicht umsonst gestorben.“ Klaus Dörner

Wir bedanken uns bei allen an der Vorbereitung beteiligten Akteur*innen. Hierzu gehören die AWO Rostock gGmbH, der Verein “Das Boot” Wismar e.V., die GGP Rostock mbH, die Evangelische Stiftung Michaelshof, das Kinderzentrum Mecklenburg gGmbH, der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., die Landeszentrale für politische Bildung, die Psychiatriekoordination der Universitäts- und Hansestadt Rostock, die Universitätsmedizin Rostock sowie die Universität Rostock.

Mahnmal zum Gedenken der Opfer der NS-Euthanasie und Zwangssterilisation am Zentrum für Nervenheilkunde in Gehlsdorf Rostock

Podcast “Und wer fragt mich? Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern und ihren Familien verbessern”

Anlässlich des Welttags für psychische Gesundheit am 10. Oktober 2021 führte das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit vom 08. bis 18. Oktober 2021 die Aktionswoche der seelischen Gesundheit unter dem Motto „Gemeinsam über den Berg – Seelische Gesundheit in der Familie“ durch. Im Fokus der Veranstaltung stand die Enttabuisierung und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen und der Umgang damit innerhalb des Familiensystems. Im Zuge der Aktionswoche startete auch der Podcast „Und wer fragt mich? Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern und deren Familien verbessern“ der Fachverbände AFET Bundesverbands für Erziehungshilfe e.V., der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V.

Aktuell enthält der Podcast zwei Folgen und weitere Folgen sind geplant. In der ersten Folge berichten eine betroffene Mutter und ihr 13-jähriger Sohn über ihre persönlichen Erfahrungen. In der zweiten Folge wird die Geschichte erneut aufgegriffen und mehrere Expert*innen aus der Erwachsenen- und Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie nehmen dazu Stellung. Die Expert*innen beschäftigen sich unter anderem mit der Gefahr der Stigmatisierung bei psychischen Erkrankungen, Schuldzuweisungen nicht nur in den betroffenen Familien, sondern auch zwischen den Hilfesystemen und Sprachlosigkeit im Umgang der disziplinübergreifenden Zusammenarbeit. Dabei fokussieren sie aber auch verschiedene Gelingensfaktoren, wie zum Beispiel Wertschätzung, Transparenz und Vertrauen.

Photo by Bruno van der Kraan on Unsplash

Die Themen des Podcasts werden 2022 im Rahmen der Fachtagung „Und wer fragt mich? Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern verbessern“ weiter bearbeitet und diskutiert. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite des AFET Bundesverbandes für Erziehungshilfe e.V., der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V.

Hier gelangen Sie zu den Podcast-Beiträgen

Eine Übersicht zu den Initiativen und Projektaktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zum Thema Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien oder junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen finden Sie hier.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. jetzt auch auf YouTube

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. jetzt auch auf YouTube

Im Zuge der COVID-19-Pandemie waren und sind noch immer viele Verbände und Organisationen gezwungen einen großen Teil ihrer Aktivitäten und Veranstaltungen in digitaler Form umzusetzen. Auch der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. musste für seine Themen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr auf digitale Medien zurückgreifen und neue Formate entwickeln. Aus dieser Entwicklung heraus entstanden verschiedene Videobeiträge, Aufzeichnungen von Fachveranstaltungen und Kurzfilme, die wir nun im YouTube-Kanal des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. veröffentlicht haben und allen Interessierten zur Verfügung stellen möchten.

Ob zur Lebenssituation von Kindern psychisch belasteter Eltern, zur Stigmatisierung von psychisch erkrankten Menschen in unserer Gesellschaft, zum Thema Arbeit und psychische Gesundheut oder zur Versorgungssituation von schwer erreichbaren Klient*innen in der Psychiatrie, auf unserem YouTube-Kanal finden Sie verschiedene Beiträge zu unseren aktuellen Themen und Projekten. Zudem können Sie hier Aufzeichnungen von unseren Veranstaltung aus diesem Jahr ansehen.

Verfolgen Sie unsere Aktivitäten gerne auch auf unserem YouTube-Kanal.

Tagungsdokumentation zum 8. Rostocker Psychiatrieforum

Am 21. November 2021 fand das 8. Rostocker Psychiatrieforum statt. Organisiert und veranstaltet wurde die Tagung von der AWO Rostock gGmbH, vom Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V., von der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH, vom Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., von der Universität Rostock und von der Universitätsmedizin Rostock sowie von der Psychiatriekoordination der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Trotz der COVID-19-Pandemie war es unter Einhaltung der pandemiebedingten Schutzmaßnahmen möglich, die Tagung in Präsenzform mit einer limitierten Anzahl von Teilnehmer*innen im DRK Stadtteil- und Begegnungszentrum/ Mehrgenerationenhaus Toitenwinkel durchzuführen.

Anlässlich der COVID-19-Pandemie widmete sich das 8. Rostocker Psychiatrieforum 2021 unter dem Motto “Die Seele in Zeiten von Corona – gemeinsam seelisch gesund!” den pandemiebedingten Auswirkungen auf die Lebens- und Unterstützungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Neben einer allgemeinen Einführung zur psychiatrischen Versorgung unter Pandemiebedingungen in Mecklenburg-Vorpommern wurden auf der Tagung mehrere wissenschaftliche Forschungsinitiativen aus Mecklenburg-Vorpommern zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und psychiatrische Versorgung vorgestellt. Den Abschluss der Tagung bildete eine moderierte trialogisch besetzte Podiumsdiskussion mit Akteur*innen aus der psychiatrischen Praxis und Selbsthilfe.

Um auch allen Interessierten einen Einblick in die Tagung zu ermöglichen – die aufgrund der pandemiebedingten Schutzmaßnahmen und Veranstaltungsauflagen nicht teilnehmen konnten – hat der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine Tagungsdokumentation erstellt, die hier zum Download frei zugänglich ist.

Neben einem einleitenden Grußwort der Referatsleiterin Psychiatrie, Maßregelvollzug, Sucht und Prävention des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern Frau Dr. Penning-Schulz finden Sie in dieser Tagungsdokumentation eine kurze inhaltliche Zusammenfassung der einzelnen Tagungsbeiträge.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen, Referent*innen und Kooperationspartner*innen für die gelungene Tagung.

Neue Termine der Fortbildungsveranstaltung Methoden der qualifizierten Assistenz 2022

Durch die Einführung des Bundesteilhabegesetzes verändert sich die psychosoziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen und ihren Angehörigen im Bereich der Eingliederungshilfe grundlegend. Neue methodische Ansätze und fachliche Konzepte sind gefragt, um Menschen mit psychischen Erkrankungen im Rahmen von qualifizierten Assistenzleistungen zu begleiten und in ihrer Teilhabe zu fördern.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. bietet seit 2020 hierzu ein Weiterbildungsangebot an, das sich an alle Mitarbeitenden richtet, die im Bereich der Eingliederungshilfe Leistungen zur sozialen Teilhabe für Menschen mit psychischen Erkrankungen erbringen. Das Weiterbildungsangebot beinhaltet insgesamt 8 verschiedene Seminare zu unterschiedlichen Themen der qualifizierten Assistenz. Aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen und dem bestehenden Fachwissen der Teilnehmenden werden neue Methoden und Konzepte zur Umsetzung qualifizierter Assistenzleistungen vorgestellt und praxisnah vermittelt.

Am 01. Februar 2022 startet der dritte Durchlauf des Weiterbildungsangebotes “Methoden der qualifizierten Assistenz”. Aufgrund der COVID-19-Pandemie werden die einzelnen Veranstaltungen des Weiterbildungsangebotes überwiegend in digitaler Form stattfinden. Interessierte können sich bis zum 25. Januar 2022 unter lv@sozialpsychiatrie-mv.de melden. Die Termine und eine Übersicht zu den Inhalten des Fortbildungsangebotes können Sie hier abrufen.

Borderline-Trialog M-V online am 16. Dezember 2021

Am 16. Dezember 2021 findet zwischen 18:00 und 20:00 Uhr der letzte Borderline-Trialog MV in diesem Jahr online über Senfcall statt. Zu den Zielgruppen gehören Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, ihre Angehörigen und Freunde sowie professionell Tätige und Personen, die am Thema interessiert sind.

Im Rahmen des Trialogs geht es darum einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch zwischen Menschen mit und ohne psychischen Erkrankungen zu ermöglichen. Der gemeinsame Austausch bildet unter anderem die Grundlage, um die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft zu minimieren und ein besseres Verständnis füreinander aufzubringen. Der Borderline-Trialog ist keine Vortragsveranstaltung. Hier kommen alle zu Wort, die etwas sagen möchten, aber nicht müssen. Des Weiteren ist der Trialog kein Therapieersatz, sondern vielmehr eine therapeutische Ergänzung und ein wichtiger Stützpfeiler für Menschen mit psychischen Erkrankungen, ihren Angehörigen oder auch für professionelle Mitarbeiter*innen.

Einen Flyer mit weiteren Informationen zum Ablauf und zu den Kontaktdaten für die Anmeldung finden Sie hier.

Online-Symposien “Soziale Diagnostik 2021/ 2022”

Seit vielen Jahren dient die Tagungsreihe „Soziale Diagnostik“ als Diskurs-Plattform zu diesem Themenbereich im deutschsprachigen Raum. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die für Februar 2020 in München geplante Präsenz-Tagung leider nicht realisiert werden. Um die Möglichkeit zu einer fachlichen Auseinandersetzung zu Fragen von Diagnostik in Theorie und Praxis in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufrecht zu erhalten, führt die Sektion Klinische Sozialarbeit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit in Kooperation mit dem European Centre of Clinical Social Work e.V., der HAW Hamburg und der Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Soziale Arbeit bis zur nächsten Präsenz-Tagung eine kleine Reihe von drei online-Symposien durch. Die dreistündigen Symposien finden im Zeitraum von Dezember 2021 bis März 2022 jeweils an einem Freitagnachmittag statt und sind je einem ausgewählten Thema gewidmet.

  1. Partizipation in der Sozialen Diagnostik: einen gemeinsamen diagnostischen Suchprozess methodisch gestalten» (10.12.2021)
  2. „Diagnostisches Fallverstehen“ in verschiedenen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe: Interprofessionell und multidimensional Verstehen und Handeln (14.01.2022)
  3. Netzwerkdiagnostik als Beitrag zum Fallverstehen: Erfahrungen aus Anwendung, Implementation und Evaluation (18.03.2022)

Eine genauere inhaltliche Ausschreibung wird jeweils ca. zwei Wochen vor dem jeweiligen Symposium auf der Internetseite des European Centre of Clinical Social Work e.V. veröffentlicht. Die Zugangsdaten und das genaue Programm können Sie hier im Flyer der Veranstaltung einsehen.

Das 8. Rostocker Psychiatrieforum zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im NDR

Am 12. November 2021 fand unter der Schirmherrschaft des Rostocker Oberbürgermeisters Claus Ruhe Madsen zum achten Mal das Rostocker Psychiatrieforum im DRK Stadtteil- und Begegnungszentrum/ Mehrgenerationenhaus Toitenwinkel in Rostock statt. Organisiert und ausgetragen wurde das Rostocker Psychiatrieforum von der AWO Rostock gGmbH, dem EX-IN Verein Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH, dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Landesverband für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Universitätsmedizin Rostock sowie von der Universität Rostock.

Foto von iStock.com/Eplisterra

Anlässlich der COVID-19-Pandemie beschäftigte sich das Rostocker Psychiatrieforum in diesem Jahr unter dem Motto “Die Seele in Zeiten von Corona – gemeinsam seelisch gesund!” mit den pandemiebedingten Auswirkungen auf die Lebens- und Unterstützungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Hanse- und Universitätsstadt Rostock Steffen Bockhahn, der auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie aufmerksam machte. Im Anschluss daran gaben Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Thome (Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock) und Frank Hammerschmidt (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., EX-IN Genesungsbegleiter) einen Einblick in die psychiatrische Versorgungs- und Lebenssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen unter Pandemiebedingungen.

In einem zweiten Teil der Veranstaltung wurden verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und psychiatrische Versorgung vorgestellt. Prof. Dr. Ingmar Steinhart vom Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gab einen Einblick in die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zu den pandemiebedingten Auswirkungen auf die psychiatrischen Angebote in Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Olaf Reis von der Universitätsmedizin Rostock beschäftigte sich in seinem Beitrag mit den Folgen der COVID-19-Pandemie für Familien mit psychisch erkrankten Mitgliedern. In diesem Zusammenhang stellte er die Ergebnisse einer aktuellen Forschungsinitiative der Universitätsmedizin Rostock und der Universität Rostock vor, die kürzlich in der Fachzeitschrift Psychotherapeut veröffentlicht wurden. Ausgehend von den Erkenntnissen aus der internationalen Forschung zu sogenannten Long-COVID-Symptomen und den bisherigen Erfahrungen der Universitätsmedizin Greifswald bei der Behandlung von COVID-19-erkrankten Patient*innen ging Prof. Dr. Hans Jörgen Grabe von der Universitätsmedizin Greifswald in seinem Beitrag auf die langfristigen somatischen und psychischen Folgen einer COVID-19-Virusinfektion ein.

Prof. Dr. Ingmar Steinhart (links) moderierte die Veranstaltung

Zum Abschluss der Veranstaltung berichteten unter der Moderation von Prof. Dr. Andreas Speck (Hochschule Neubrandenburg) Nobert Kißhauer (EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Frank Hammerschmidt (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Isabelle Simon (Vorsitzende der Landesarbeitsgruppe Mecklenburg-Vorpommern des Berufsverbandes der Berufsbetreuer*innen), Martin Morbach (Teilnehmer aus der Sprungfeder der AWO Rostock gGmbH) und Alexander Liedtke (Mitbegründer von DepriBuddy) über ihre persönlichen Erlebnisse und Herausforderungen während der COVID-19-Pandemie. Gemeinsam mit dem Publikum diskutierten die Podiumsgäste über verschiedene politische Forderungen und Veränderungsbedarfe.

Abschließende Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Andreas Speck, Isabelle Simon, Martin Morbach, Alexander Liedtke, Nobert Kißhauer, Frank Hammerschmidt (von links nach rechts)

Die Veranstaltung wurde vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. dokumentiert. Die Dokumentation wird in den nächsten Wochen veröffentlicht. Eine Übersicht zu weiteren Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zum Thema COVID-19-Pandemie und psychische Gesundheit finden Sie hier. Einen Bericht zur Veranstaltung vom NDR können Sie bis zum 19.11.2021 hier ansehen.

Online-Fachtagung Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern am 16. März 2022

Online-Fachtagung Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern am 16. März 2022

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ (Franz Kafka) – unterschiedliche Wege von EX-IN Genesungsbegleiter*innen in der psychosozialen Versorgung. So lautet das Motto der Online-Fachtagung am 16. März 2022, zu der der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landkreis Vorpommern-Rügen ganz herzlich einladen.

Seit 2005 gibt es in Deutschland die Idee von EX-IN. EX-IN ist die Abkürzung für „Experienced Involvement“ und heißt wörtlich übersetzt „Beteiligung Erfahrener“. In der Praxis hat sich die Bezeichnung Genesungsbegleiter*in durchgesetzt. Sie steht für eine Person, die in der Rolle eines/ einer Patient*in selbst in psychiatrischer Behandlung war, eine EX-IN-Schulung abgeschlossen hat und anderen Menschen danach durch deren Krisen hindurch begleiten und unterstützen kann.

Zahlreiche ausgebildete Genesungsbegleiter*innen sind bereits in Deutschland tätig. Auch in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten inzwischen Expert*innen aus Erfahrung in Kliniken und in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe. Diese haben zuvor beim Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V., der seit 2017 existiert, erfolgreich einen EX-IN Kurs absolviert. Nach wie vor ist die Einstellung von und zu Genesungsbegleiter*innen regional sehr unterschiedlich ausgeprägt und hängt in der Regel von der individuellen Einstellung der handelnden Personen ab.

Mit dem Fachtag möchte der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landkreis Vorpommern-Rügen den Teilnehmer*innen eine konstruktive Auseinandersetzung mit diesen Themen ermöglichen. Im Rahmen der Fachtagung sollen die wesentlichen Fragestellungen, Erfahrungen, aber auch die herausfordernden Aspekte, wie Vorbehalte, Nähe und Distanz, Ausbildungs- versus Erfahrungsperspektive etc. in der Zusammenarbeit zwischen EX-IN Genesungsbegleiter*innen und Fachkräften der sozialpsychiatrischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern beleuchtet und diskutiert werden.

In den fünf Foren berichten die Genesungsbegleiter*innen über ihren Weg zur EX-IN Bewegung sowie über ihre bisherigen Erfahrungen mit der Weiterbildung und Anstellung. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit mit den Genesungsbegleiter*innen und Arbeitgeber*innen ins Gespräch darüber zu kommen, welche Probleme und Vorbehalte auf beiden Seiten bestehen und wie eine Zusammenarbeit gelingen kann.

Die Online-Fachtagung richtet sich an Mitarbeiter*innen in Verwaltungen bzw. von Rehaträgern, Fachkräfte aus der sozialpsychiatrischen Versorgung, Psychiatrieerfahrene, potentielle Arbeitgeber*innen, Angehörige / Betreuer*innen von Psychiatrieerfahrenen und sonstige an EX-IN interessierte Personen!

Weitere Informationen zum Programm und zu den Anmeldemodalitäten dieser kostenlosen Veranstaltung finden Sie hier oder auf der Webseite von EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Videobeiträge zum Forum Arbeit und psychische Gesundheit

Im Sinne einer bezahlten und sozial anerkannten beruflichen Tätigkeit trägt Arbeit durch die Stärkung vorhandener Ressourcen, der Autonomie, des Selbstgefühls und der sozialen Integration neben der materiellen Existenzerhaltung maßgeblich zur psychischen Gesundheit des Menschen bei. Der Zugang zu Arbeit und beruflicher Beschäftigung ist daher ein wichtiger Bestandteil in der Versorgung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Obwohl in Deutschland umfangreiche und ausdifferenzierte Angebote zur medizinischen Rehabilitation, Teilhabe an Bildung und Arbeit bestehen, legen zahlreiche Studien nahe, dass das Ziel der beruflichen Beschäftigung in der Behandlung und Versorgung von psychisch erkrankten Menschen in Deutschland bisher nur unzureichend realisiert wird. Menschen mit psychischen Erkrankungen erhalten häufig eine frühzeitige Erwerbsunfähigkeit und die Reintegration in den allgemeinen Arbeitsmarkt findet bei einem Großteil nicht statt. Die Ursachen sind vielfältig. So werden unter anderem arbeitsbezogene Barrieren durch die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung und fehlende Reintegrationsangebote auf dem regulären ersten Arbeitsmarkt als wesentliche Faktoren diskutiert. Aber auch in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung (insbesondere für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen) finden berufs- und ausbildungsbezogene Inhalte oftmals unzureichend Berücksichtigung.

Neben den gesundheitsförderlichen Aspekten von Arbeit lässt sich ebenfalls in Deutschland feststellen, dass die Zahl von Krankheitstagen, Erwerbsunfähigkeit und Frühberentung aufgrund von psychischen Erkrankungen noch nie so hoch wie heute war. Diese Entwicklung ist erstaunlich, weil die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung zwar immer noch hoch aber in den letzten Jahren nicht auffällig angestiegen ist. Im Durchschnitt verlaufen die Ausfallzeiten durch psychische Erkrankungen auch wesentlich länger als bei körperlichen Krankheiten.

Foto von Nataliya Vaitkevich von Pexels

Nicht selten stehen die psychischen Erkrankungen mit beruflichen Belastungen im Zusammenhang. Auch hier sind die Ursachen komplex. So scheinen gesellschaftliche Veränderungen in der Arbeitswelt, wie erhöhte Flexibilitäts-, Komplexitäts- und Mobilitätsanforderungen sowie Beschleunigungsprozesse aufgrund technischer und kultureller Veränderungen, mit beruflichen und sozialen Überforderungen einherzugehen, die bei einem Teil der Bevölkerung zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen. Um diesem anhaltenden Trend entgegenzuwirken bedarf es unter anderem präventiver Informations- und Beratungsangebote sowie Schulungen für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen zur Sensibilisierung für psychische Belastungsfaktoren und deren Langzeitfolgen. Ziele dieser Maßnahmen sollten sein, die individuellen berufsbezogenen Belastungen zu identifizieren, Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Arbeitswelt zu reduzieren und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, die der Entwicklung einer langanhaltenden psychischen Erkrankung entgegenwirken.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. widmen sich im Rahmen von verschiedenen Projekten und Initiativen dem Thema psychische Gesundheit und Arbeit, mit dem Ziel, einerseits die Sensibilisierung von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen für dieses Thema durch Öffentlichkeitsarbeit, niedrigschwellige Beratung und Informationen zu fördern und andererseits die Entwicklung von neuen innovativen Versorgungs- und Behandlungsmodellen zu unterstützen, welche eine Integration und Reintegration von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen.

Anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurden die einzelnen Initiativen und Projekte am 13. Oktober 2021 gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner*innen wie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg und dem Berufsförderungswerk Stralsund auf dem Forum Arbeit und psychische Gesundheit vorgestellt. Auf dieser Seite finden Sie alle Fachbeiträge aus dem Forum Arbeit und psychische Gesundheit als Video.

Arbeit und psychische Gesundheit von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.)

Im Kontext von steigenden Arbeitsunfähigkeitstagen und beruflichen Fehlzeiten aufgrund von psychischen Belastungen hat das Thema Arbeit und psychische Gesundheit mittlerweile in der Gesellschaft an Bedeutung zugenommen. Besonders Mitarbeitende in den Sozial- und Gesundheitsberufen sind besonders gefährdet psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit beruflichen Belastungen zu entwickeln. Ausgehend von Krankenkassendaten und Fehlzeitenreporten diskutiert der Referent in seinem Beitrag verschiedene Erklärungsansätze aus der Soziologie und der psychiatrischen Epidemiologie, welche sich mit dem gesellschaftlichen Anstieg von psychischen Belastungen in der Arbeitswelt beschäftigen.

Rückkehr in den Beruf mit IPS-Coaching – Antje Werner (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.)

Arbeit und Beschäftigung haben einen besonderen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen. So kann Arbeit im Sinne einer bezahlten und sozial anerkannten beruflichen Tätigkeit auch mit einer Reihe von gesundheitsförderlichen Faktoren einhergehen. Trotz eines umfangreichen und ausdifferenzierten therapeutischen Angebotes, legen die niedrigen Wiedereingliederungszahlen von Menschen mit psychischen Belastungen auf den ersten Arbeitsmarkt, einen Bedarf an innovativen Reintegrationsangeboten nahe. Anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit 2021 stellte Antje Werner das Rehapro-Modellprojekt IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben (IPS-ZIB) vor, das sich mit der Implementierung des Supported-Employment-Ansatzes in Deutschland beschäftigt.