“Was geht, wenn nichts mehr geht?” Wege aus der Stressfalle: Gemeindepsychiatrischer Fachtag am 28. April 2022

„Was geht, wenn nichts mehr geht?“ – Wege aus der Stressfalle lautet das Motto des Gemeindepsychiatrischen Fachtages, der am 28. April 2022 online stattfindet und zu dem Sie das Vorbereitungsteam um Carolin Langbein, Liane Bartel, Kerstin Bauschke, Anke Landgraf und Bernhard Müller herzlich einladen.

Ständige Erreichbarkeit, Zeitdruck, Sorge um den Arbeitsplatz, die Corona-Pandemie, Erwartungen und Ansprüche an Familie und Beruf und die eigenen Bedürfnisse – es gibt zahlreiche Gründe warum immer mehr Menschen sich gestresst und überlastet fühlen. Von Schüler*innen über die berufstätige Mutter bis hin zu Manger*innen, wir alle sind Stress ausgesetzt. Doch warum macht Stress manche Menschen krank und andere nicht? Wie erkennt man, dass man dauerhaft überlastet und nicht nur vorübergehend gestresst ist? Wie kann man der Stressfalle entkommen und welche Stressbewältigungsstrategien sowie Präventions-, Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten gibt es? Diesen Fragen widmen sich hochkarätige und namhafte Referent*innen, aus Nürnberg, Oberhausen, Prien am Chiemsee und Leipzig.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Psychiatriekoordination und dem Gemeindepsychiatrischen Leistungserbringerverbundes des Landkreises Vorpommern Rügen sowie von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen Stralsund. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Allerdings ist eine Anmeldung zwingend bis zum 21. April 2022 unter carolin.langbein@lk-vr.de erforderlich. Das Tagungsprogramm und eine inhaltliche Übersicht zu den geplanten Beiträgen finden Sie hier:

Rückblick auf die Online-Fachtagung: Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern

Rückblick auf die Online-Fachtagung: Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.”

Unter diesem zuversichtlichen und lebensbejahenden Motto des Schriftstellers Franz Kafka fand am 16. März zwischen 09:00 und 14:30 Uhr die Fachtagung “Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern” statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Kooperation mit der Psychiatriekoordination des Landkreises Vorpommern-Rügen. Im Studio der Gesellschaft für Bildung, Erziehung und Gesundheit wurde die Veranstaltung aus Rostock für alle interessierten Teilnehmer*innen live übertragen. Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützte die Veranstalter*innen bei der Dokumentation der Tagung.

Die Fachtagung “Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern” befasste sich mit wesentlichen Fragestellungen hinsichtlich der Beschäftigung und Ausbildung von Genesungsbegleiter*innen in den sozialpsychiatrischen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten von Mecklenburg-Vorpommern. Zudem berichteten mehrere Genesungsbegleiter*innen zusammen mit ihren Arbeitgeber*innen aus Mecklenburg-Vorpommern über ihre persönlichen Erfahrungen in der EX-IN-Qualifizierung, in der Zusammenarbeit mit anderen psychiatrischen Fachkräften oder auch in der direkten Arbeit mit Klient*innen und Patient*innen.

Gemeinsam eröffneten Dr. Kristin Pomowski (Vorstandvorsitzende des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.). und Carolin Langbein (Psychiatriekoordinatorin des Landkreises Vorpommern-Rügen) die Fachtagung und führten die Teilnehmer*innen durch den Tag. Die Fachbereichsleiterin für öffentliche Ordnung, Gesundheit und Schulen des Landkreises Vorpommern-Rügen, Kathrin Meyer, gab zu Beginn der Fachtagung in ihrem Grußwort einen Einblick in die Entwicklung der EX-IN-Bewegung in Deutschland sowie auf die Entwicklung der EX-IN-Bewegung speziell in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei machte sie neben den deutlichen Chanchen auch auf die allgemeinen Schwierigkeiten bei der Implementierung von peergeleiteten Unterstützungsangeboten aufmerksam, welche besonders mit Ängsten und Vorbehalten aufseiten der professionellen Fachkräfte in Verbindung stehen.

Der Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Karsten Giertz, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der EX-IN-Bewegung sowie auf die verschiedenen Formen von Partizipation und Peersupport im Zusammenhang mit der Umsetzung einer menschenrechts- und personenzentrierten psychiatrischen Versorgung ein. Hier wies er auf das besondere Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder, des Vorstandes sowie der Projektmitarbeiter*innen des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Mecklenburg-Vorpommern hin, die mit ihren Aktivitäten und Initiativen dazu beitragen, dass die Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern Gehör finden.

Dr. Deborah Janowitz (Chefärztin im Helios Hanseklinikum Stralsund) berichtete in ihrem Fachbeitrag von ihren persönlichen Erfahrungen in England, wo der Einsatz von Genesungsbegleiter*innen aber auch allgemein die Partizipation von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Gesundheitsversorgung und in der Behandlung viel stärker ausgeprägt und gesetzlich verankert sind als in Deutschland. In ihrem Vortrag machte sie auf die positiven Effekte von Peersupport und Partizipation (z. B. Krisenreduktion, Förderung der Recovery, Verbesserung der Personenzentrierung im gesamten Team) in der psychiatrischen Versorgung aufmerksam, verwies jedoch auch auf die persönlichen Herausforderungen mit denen Genesungsbegleiter*innen in der Praxis oftmals konfrontiert werden (z. B. Nähe und Distanz kann verschwimmen, Überlastung, Vorbehalte bei den Kolleg*innen).

Nach einer kurzen Pause berichtete Eva Ziegler-Krabel (EX-IN Bayern e.V., Vorstand Angehörige psychisch Kranker, ihrer Freunde und Förderer München e.V.) sehr eindrücklich über die Entwicklung und Perspektiven von EX-IN im Bundesland Bayern. Im Anschluss stellte Franziska Streiber (Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.) die aktuellen Entwicklungen und Initiativen des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Mecklenburg-Vorpommern seit seiner Gründung 2017 vor.

Den dritten Teil der Fachtagung bildeten fünf moderierte Foren in denen mehrere Genesungsbegleiter*innen Einblick in über ihren Weg zur EX-IN-Bewegung sowie ihre persönlichen Erfahrungen mit der Qualifizierung, Arbeit und Anstellung in den unterschiedlichen Settings der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung (Allgemeinpsychiatrie, telefonische Beratung, Eingliederungshilfe, Forensik) gaben Dabei hatten die Tagungsteilnehmer*innen die Möglichkeit mit den einzelnen Genesungsbegleiter*innen und zum Teil ihren Arbeitgeber*innen in den Austausch zu gehen.

Alle Beteiligten im GeBEG-Studio in Rostock

Im Rahmen der Fachtagung wurde deutlich, dass das Interesse an der EX-IN-Qualifizierung sowie an der Beschäftigung von Genesungsbegleiter*innen in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur bei vielen psychiatrieerfahrenen Menschen, sondern auch bei vielen Leistungsanbietern der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung groß ist. Um die Implementierung von Genesungsbegleiter*innen in Mecklenburg-Vorpommern weiter voranzutreiben, müssen jedoch weiterhin die professionellen Fachkräfte der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung über die Hintergründe von Peersupport, über gelingende Umsetzungsstrategien sowie über positive Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Genesungsbegleiter*innen informiert werden, um bestehende Vorbehalte und Unsicherheiten bei der Implementierung abzubauen. Zudem bestehen in Mecklenburg-Vorpommern immer noch keine stabilen Finanzierungsmöglichkeiten, um Genesungsbegleiter*innen auszubilden/ zu qualifizieren und dann anschließend in der Praxis als gleichwertige Mitarbeitende einzustellen. Hier bedarf es weiterhin sozialpolitischen Engagements, um die Anerkennung von Genesungsbegleiter*innen voranzutreiben.

Die Videovorträge und die komplette Tagungsdokumentation werden in wenigen Wochen auf der Internetseite des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. veröffentlicht.

Borderline-Trialog MV online am 21. April 2022

Am 21. April findet zwischen 18:00 und 20:00 Uhr wieder der Borderline-Trialog MV online über Senfcall statt. Zu den Zielgruppen gehören Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, ihre Angehörigen und Freunde sowie professionell Tätige und Personen, die am Thema interessiert sind.

Im Rahmen des Trialogs geht es darum einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch zwischen Menschen mit und ohne psychischen Erkrankungen zu ermöglichen. Der gemeinsame Austausch bildet unter anderem die Grundlage, um die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft zu minimieren und ein besseres Verständnis füreinander aufzubringen. Der Borderline-Trialog ist keine Vortragsveranstaltung. Hier kommen alle zu Wort, die etwas sagen möchten, aber nicht müssen. Des Weiteren ist der Trialog kein Therapieersatz, sondern vielmehr eine therapeutische Ergänzung und ein wichtiger Stützpfeiler für Menschen mit psychischen Erkrankungen, ihren Angehörigen oder auch für professionelle Mitarbeiter*innen.

Weitere Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung können Sie über diese E-Mail-Adresse erfragen: Borderline-Trialog-MV.CL@web.de

Den Flyer mit den wichtigsten Informationen finden Sie hier:

Gemeindepsychiatrischer Fachtag “Was geht, wenn nichts mehr geht” – Wege aus der Stressfalle am 28. April 2022

Am 28. April 2002 veranstaltet der Landkreis Vorpommern-Rügen in Kooperation mit dem Gemeindepsychiatrischen Leistungserbringerverbund (GPLV) und der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) den Gemeindepsychiatrischen Fachtag, der erstmals online stattfindet.

Unter dem Motto: „Was geht, wenn nichts mehr geht“ – Wege aus der Stressfalle konnten hochkarätige und namhafte Referent*innen, wie Prof. Dr. Jutta Heller (Vortrag: „Das wirft mich nicht um: Mit Resilienz stark durchs Leben gehen“), Prof. Dr. phil. Dr. med. Andreas Hillert (Vortrag: Burnout: diesseits und jenseits der Grenzen persönlicher Leistungsfähigkeit“), Frank Berndt (Vortrag: „So bleiben Sie langfristig leistungsfähig! – wie Sie wachsende Herausforderungen meistern ohne dabei auszubrennen“) und Iris Schöpa (Interaktiver Vortrag: „Mut zur Atempause – Stress und Burnout wirkungsvoll begegnen“) gewonnen werden, die den Teilnehmerinnen einen wissenschaftlich fundierten und zugleich praxisrelevanten Überblick über Hintergründe sowie Ansätze zur Prävention und Behandlung von Stress und Burnout liefern.

Die Tagung richtet sich an Fachkräfte der psychosozialen Versorgung, Ärzt*innen und Therapeut*innen, Lehrer*innen, Erzieher*innen sowie Fachpersonen aus der Arbeitswelt, Betroffene und Angehörige sowie interessierte Bürger*innen.

Damit Betroffene und deren Angehörige aber auch alle, die beruflich oder privat an der Thematik interessiert sind, an der Fachtagung teilnehmen können, wird keine Teilnahmegebühr erhoben.

Eine Anmeldung ist bei der Psychiatriekoordinatorin Carolin Langbein unter carolin.langbein@lk-vr.de erforderlich. Der Veranstaltungsflyer mit dem Programm wird in den nächsten Wochen veröffentlicht.

Ankündigung Fachtagung Adoleszenzpsychiatrie – Teilhabechancen in Klinik und Gemeinde am 21. September 2022

Ankündigung Fachtagung Adoleszenzpsychiatrie – Teilhabechancen in Klinik und Gemeinde am 21. September 2022

Der Lebensabschnitt der Adoleszenz kann für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen eine besondere Herausforderung werden. Neben den ohnehin mit dieser Phase verbundenen Entwicklungsaufgaben müssen junge Menschen mit psychischen Erkrankungen zusätzlich die krankheitsbedingten Belastungen bewältigen. Viele der psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter haben oftmals ihren Ursprung in der Lebensphase der Adoleszenz.

Dennoch ist die Behandlungs- und Versorgungssituation für die jungen Menschen neben unzureichenden psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten, fehlenden Angeboten zur Prävention und Frühintervention durch Schnittstellenprobleme und Beziehungsabbrüche aufgrund der formalen Altersgrenze von 18 Jahren geprägt.

Im Rahmen des vom Ministerium für Gesundheit, Soziales und Sport geförderten Modellprojektes “Adoleszentenpsychiatrie” beschäftigt sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. bereits seit vielen Jahren mit der Versorgungssituation von jungen Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen.
Anlässlich der Fachtagung am 21. September 2022 “Adoleszenzpsychiatrie – Teilhabechancen in Klinik und gemeinde” werden neben allgemeinen einführenden Fachinputs zum Thema “Adoleszenzpsychiatrie” vor allem die Ergebnisse und Erfahrungen des regionalen Modellprojektes sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen für eine notwendige Weiterentwicklung der Versorgungssituation in Mecklenburg-Vorpommern für diese Zielgruppe vorgestellt und diskutiert.

Weitere Informationen zum Programm, zum Tagungsort und zu den Anmeldemodalitäten finden Sie demnächst unter anderem auf dieser Internetseite.

Die Ankündigung der Veranstaltung können Sie hier als PDF abrufen.

Rückblick auf das Projektforum der LaKo KipsFam am 02. März 2022

Rückblick auf das Projektforum der LaKo KipsFam am 02. März 2022

Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien sind aufgrund der Erkrankung ihrer Eltern in der Entwicklung mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, wodurch ein höheres Risiko entsteht, selbst im erwachsenen Alter eine psychische Erkrankung oder andere soziale oder gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln. Für Eltern mit psychischen Beeinträchtigungen und ihren Kindern sind in Deutschland niedrigschwellige und multiprofessionelle Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote noch unzureichend vorhanden.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde die aktuelle Situation von Kindern mit psychisch erkrankten Eltern im Rahmen der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien (LaKo KipsFam) 2020 als versorgungsrelevantes Thema aufgenommen. Die LaKo KipsFam fördert die Entwicklung eines koordinierten und vernetzten Unterstützungssystems für psychisch und/ oder suchtbelastete Familien in Mecklenburg-Vorpommern.

Am 02. März 2022 fand am Nachmittag das Projektforum der LaKo KipsFam statt. Im Rahmen des Projektforums wurden neben einem allgemeinen Austausch zur Problematik, neue Ideen und Strategien für die Vernetzung und kooperative Zusammenarbeit in den verschiedenen Regionen von Mecklenburg-Vorpommern entwickelt, um die Situation der betroffenen Kinder, Jugendlichen und ihren Eltern zu verbessern. Mit der Unterstützung von Schabernack Zentrum für Praxis & Theorie der Jugendhilfe e.V. konnte die Veranstaltung in digitaler Form für alle interessierten Teilnehmer*innen aus Güstrow übertragen werden.

Insgesamt nahmen über 180 interessierte Teilnehmer*innen an der Veranstaltung teil, die sich aus verschiedenen Regionen von Deutschland, Österreich und Schweiz zugeschaltet haben. Maren Gäde von Schabernack e.V. unterstützte dabei alle Teilnehmer*innen bei der technischen Umsetzung. Die Projektmitarbeiterinnen der LaKo KipsFam Dr. Kristin Pomowski vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Franziska Berthold von der GGP Gruppe Rostock mbH moderierten die Veranstaltung und führten alle Teilnehmer*innen durch das Programm.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Trailer des Filmprojektes “Wir sind hier” der Regisseurin Andrea Rothenburg ausgestrahlt, um auf die allgemeine Situation von Kindern psychisch und/ oder suchtbelasteten Eltern aufmerksam zu machen und die Teilnehmer*innen für das Thema zu sensibilisieren. Danach eröffnete die Ministerin von Mecklenburg-Vorpommern für Soziales, Gesundheit und Sport Stefanie Drese die Veranstaltung. In ihrem Grußwort ging die Ministerin auf die besondere Lebenssituation von Kindern psychisch und suchterkrankter Menschen ein. Sie betonte die Wichtigkeit der Aktivitäten der LaKo KipsFam und beschrieb Handlungsbedarfe im Bereich der Prävention, im Bereich des Austausch zwischen Fachkräften, im Bereich Fortbildung sowie im Bereich der Entwicklung von speziellen Unterstützungsangeboten für diese Zielgruppe. Auch die Leiterin der Bildungsstätte Schabernack e.V. Dr. Susanne Braun begrüßte alle Teilnehmer*innen und wies auf den besonderen Charakter der Veranstaltung hin, der den interprofessionellen Austausch zwischen den verschiedenen regionalen Akteur*innen in der Versorgung von Kindern aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien unterstützt.

Nach den Grußwörtern gab Prof. Dr. Michael Kölch von der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter an der Universitätsmedizin Rostock im Rahmen eines Fachvortrages einen Einblick in die bundesweite Versorgungssituation von Kindern aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien. Danach berichteten Franziska Berthold und Dr. Kristin Pomowski über die Hintergründe und über die aktuellen Aktivitäten der LaKo KipsFam.

Im Anschluss der Impulsvorträge konnten sich die Teilnehmer*innen in mehreren Markplatzcafés über verschiedene regionale Projekte und Initiativen zur Thematik informieren. Hierzu gehörten:

Nach einer kurzen Pause wurde den Teilnehmer*innen in verschiedenen regionalorganisierten und moderierten Räumen die Möglichkeit gegeben sich über die Thematik von Kindern aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien auszutauschen, sich zu vernetzen und gemeinsam Empfehlungen für eine Verbesserung der Unterstützung in den einzelnen Regionen von Mecklenburg-Vorpommern zu entwickeln. Abschließend gab Juliane Tausch einen Einblick zu den aktuellen Initiativen der Hansestadt Hamburg für Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien. Sie stellte das Projekt A:aufklaren | Expertise & Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes aus Hamburg vor und berichtete über die Projekterfahrungen. Zum Abschluss der Veranstaltung verabschiedeten Dr. Kristin Pomowski und Franziska Berthold die Teilnehmer*innen.

Im Namen der Veranstalter*innen bedanken wir uns bei allen Teilnehmer*innen, Referent*innen und Kooperationspartner*innen für den Austausch sowie für die Unterstützung der Tagung. Die Dokumentation aus den regionalen Arbeitsgruppen und Präsentationen der Vorträge werden allen Interessierten im nächsten Newsletter der LaKo KipsFam zur Verfügung gestellt. Über den unteren Button können Sie den Newsletter abonnieren:

“Leben und Denken in Zeiten politischer Unruhe” – Der internationale Frauentag im Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

“Leben und Denken in Zeiten politischer Unruhe” – Der internationale Frauentag im Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Zum 111 mal fand in diesem Jahr am 8. März 2022 der Weltfrauentag statt. Im Zusammenhang mit dem Kampf um Gleichberechtigung und mit der Emanzipation sowie mit der Einführung des Wahlrechts für Frauen wurde der internationale Frauentag 1911 zum ersten Mal in Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz und in den USA ausgerichtet. Die Vereinten Nationen führten den Frauentag schließlich 1921 als regelmäßigen jährlichen Welttag am 8. März ein.

Auch die Mitarbeiter*innen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. widmeten sich anlässlich des internationalen Frauentages im Rahmen einer Teamveranstaltung (unter der Berücksichtigung der pandemiebedingten Schutzmaßnahmen) am späten Nachmittag des 8. März aktuellen sozialpolitischen Themen und gesellschaftlichen Ereignissen. Wie im vergangenen Jahr bildete dabei eine berühmte Philosophin den Ausgangspunkt der Veranstaltung. Unter dem Motto “Leben und Denken in Zeiten politischer Unruhe” wurde in diesem Jahr das Leben und das Werk der ungarischen Philosophin Ánges Heller und ihr Wiederstand gegenüber totalitären Regimen und Diktaturen sowie ihr Engagement für ein freies und pluralistisches Europa gewürdigt.

1929 wurde Ágnes Heller in eine bürgerliche jüdisch-ungarische Familien hineingeboren. Während der Besetzung von Ungarn durch die Nationalsozialisten ab 1944 entging Ágnes Heller mehrmals einer Inhaftierung und entkam nur knapp einer Massenerschießung an der Donau. Viele ihrer Familienangehörigen wurden in dieser Zeit deportiert und in Auschwitz ermordet. Nur ihrw Mutter überlebte. Nach dem Krieg studierte Ágnes Heller beim renommierten ungarischen Philosophen Georg Lukács. Sie wuchs schnell zur intellektuellen Figur heran und kam in Konflikt mit dem kommunistischen Regime. Viele ihrer Bücher wurden unter dem sowjetischen Regime in Ungarn nicht veröffentlicht und ihre universitäre Lehrtätigkeit musste sie zeitweise einstellen. 1977 emigrierte Ágnes Heller nach Australien. Dort begann sie ein komplett neues Leben. Sie lehrte als Professorin für Soziologie in Melbourne und dann als Nachfolgerin von Hannah Arendt 1984 Philosophie an der renommierten New School of Social Research in New York.

So vielseitig wie ihr Leben so vielseitig ist auch ihre Philosophie. Im Laufe ihres Lebens schrieb Ágnes Heller unzählige Bücher und Aufsätze über sehr unterschiedliche Themen wie Gefühle, Instinkte, Ethik, Geschichtsphilosophie, Politik oder Literatur. Stets wurde ihr Denken von den Erlebnissen in der Zeit des von den Nationalsozialisten besetzten Ungarns und durch das Wissen um die Verbrechen der sowjetischen Diktatur beeinflusst. Neben Hanna Arendt gehört Ágnes Heller zu jenen Denker*innen für die Philosophie und Politik grundsätzlich zusammengehören. So engagierte sie sich in zahlreichen politischen Debatten und mischte sich zuletzt auch in die ungarische Politik ein. Im Juli 2021 ist Ágnes Heller im Alter von 90 Jahren bei einem Schwimmausflug im Balaton ums Leben gekommen.

Einen Einblick in das Leben und Denken von Ágnes Heller finden Sie hier in einem Interview mit Ludger Hagedorn aus dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen.

Online-Fachtagung Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern am 16. März 2022

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ (Franz Kafka) – unterschiedliche Wege von EX-IN Genesungsbegleiter*innen in der psychosozialen Versorgung. So lautet das Motto der Online-Fachtagung am 16. März 2022, zu der der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landkreis Vorpommern-Rügen ganz herzlich einladen.

Seit 2005 gibt es in Deutschland die Idee von EX-IN. EX-IN ist die Abkürzung für „Experienced Involvement“ und heißt wörtlich übersetzt „Beteiligung Erfahrener“. In der Praxis hat sich die Bezeichnung Genesungsbegleiter*in durchgesetzt. Sie steht für eine Person, die in der Rolle eines/ einer Patient*in selbst in psychiatrischer Behandlung war, eine EX-IN-Schulung abgeschlossen hat und anderen Menschen danach durch deren Krisen hindurch begleiten und unterstützen kann.

Zahlreiche ausgebildete Genesungsbegleiter*innen sind bereits in Deutschland tätig. Auch in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten inzwischen Expert*innen aus Erfahrung in Kliniken und in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe. Diese haben zuvor beim Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V., der seit 2017 existiert, erfolgreich einen EX-IN Kurs absolviert. Nach wie vor ist die Einstellung von und zu Genesungsbegleiter*innen regional sehr unterschiedlich ausgeprägt und hängt in der Regel von der individuellen Einstellung der handelnden Personen ab.

Mit dem Fachtag möchte der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landkreis Vorpommern-Rügen den Teilnehmer*innen eine konstruktive Auseinandersetzung mit diesen Themen ermöglichen. Im Rahmen der Fachtagung sollen die wesentlichen Fragestellungen, Erfahrungen, aber auch die herausfordernden Aspekte, wie Vorbehalte, Nähe und Distanz, Ausbildungs- versus Erfahrungsperspektive etc. in der Zusammenarbeit zwischen EX-IN Genesungsbegleiter*innen und Fachkräften der sozialpsychiatrischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern beleuchtet und diskutiert werden.

In den fünf Foren berichten die Genesungsbegleiter*innen über ihren Weg zur EX-IN Bewegung sowie über ihre bisherigen Erfahrungen mit der Weiterbildung und Anstellung. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit mit den Genesungsbegleiter*innen und Arbeitgeber*innen ins Gespräch darüber zu kommen, welche Probleme und Vorbehalte auf beiden Seiten bestehen und wie eine Zusammenarbeit gelingen kann.

Die Online-Fachtagung richtet sich an Mitarbeiter*innen in Verwaltungen bzw. von Rehaträgern, Fachkräfte aus der sozialpsychiatrischen Versorgung, Psychiatrieerfahrene, potentielle Arbeitgeber*innen, Angehörige / Betreuer*innen von Psychiatrieerfahrenen und sonstige an EX-IN interessierte Personen!

Weitere Informationen zum Programm und zu den Anmeldemodalitäten dieser kostenlosen Veranstaltung finden Sie hier oder auf der Webseite von EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und im folgenden Flyer.

Videovorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie zum Thema Gewalt in der Psychiatrie

An der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf veranstaltet Thomas Bock jährlich eine Vorlesungsreihe zur Anthropologischen Psychiatrie. Aufgrund der COVID-19-Pandemie fand die Vorlesungsreihe im Wintersemester 2021/ 2022 in digitaler Form unter dem Schwerpunktthema “der Gewalt begegnen” statt. Dabei engagierten sich zahlreiche Expert*innen und Psychiatrieerfahrene sowie Angehörige. Darunter Ingo Schäfer, Candelaria Mahlke, Lieselotte Mahler, Gwen Schulz, Marion Ryan und Michaela Amering.

Unter dem Motto “Bock auf Dialog?” wurde Vorlesungsreihe als Videostream veröffentlicht und mit dem Einverständnis der Veranstalter*innen auf dieser Internetseite eingebettet. Unten können die einzelnen Vorlesungen zu Themen wie traumasensibles Arbeiten in der Psychiatrie, strukturelle Gewalt in der Psychiatrie, Gewalt in Familien oder psychische Erkrankungen und das Risiko von Gewalt angesehen werden.

1. Trauma-sensibel behandeln

Bestimmte Erfahrungen zwingen jeden von uns, aus der Realität auszusteigen. Auf diese Weise können Gewalterfahrungen auch zu psychischer Erkrankung beitragen. Vor allem soziale Beziehungen entscheiden, ob die Resilienz stärker ist. Noch ist die Psychiatrie vielfach zu unbeholfen mit dem Thema; tragen manche Strukturen und Erfahrungen zur Retraumatisierung bei. Was bedeutet es in diesem Zusammenhang traumasensibel zu behandeln? Wie kann die Psychiatrie die Folgen von Gewalterfahrungen bei Betroffenen besser erkennen und statt weiterer Belastungen zu ihrer Heilung beitragen? Prof. Schäfer gehört zu den führenden Experten zu Traumatisierungen bei Menschen mit psychischen Erkrankungen. Thomas Bock im Gespräch mit Prof. Ingo Schäfer

2. Gemeinsame Sensibilisierung gegen Gewalt und Zwang

Das Erleben von Zwangsmaßnahmen kann sehr nachhaltig verunsichern, das Vertrauen in die Psychiatrie erschüttern, alte traumatische Erfahrungen beleben. Das mitzubekommen, ist in einer leider zunehmend arbeitsteiligen Psychiatrie nicht selbstverständlich. Aber wertvoll. Umgekehrt kann es auch für die betroffenen PatientInnen wichtig sein, mitzubekommen, dass Profis (hoffentlich) nicht leichtfertig Zwang ausüben, auch selber unter dieser Erfahrung leiden können. Das spricht für mehr Kontinuität im Umgang mit Krisen, für mehr Mobilität, für mehr systematische Nachbesprechungen wie auch für jede Art von Prävention. Es spricht aber auch für subjektorientierte Fortbildungen, in denen beide Seite authentisch zu Wort kommen. Von der trialogischen Entwicklung einer solchen Fortbildung berichtet Frau Dr. Candelaria Mahlke im Gespräch mit Thomas Bock. Nebenbei wird spürbar, welchen Wert partizipative Forschung in diesem Zusammenhang hat – ein Beitrag zur Sensibilisierung gegen Zwang und Gewalt.

3. Strukturelle Gewalt in der Psychiatrie – und mögliche Alternativen

Psychiatrie muss zuallererst Begegnungsraum sein. Dieselben Strukturen, die Begegnung erschweren, erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Zwang und Gewalt – zum Nachteil aller Beteiligten. Die Unterschiede im europäischen und im nationalen Vergleich sind erschreckend; sie haben am wenigsten mit Merkmalen der Patient*innen zu tun. Der Dialog ist ein engagiertes Plädoyer für die Vermeidung von Zwang und Gewalt – auf allen Ebenen. Und für ehrliche Nachbesprechungen, wenn es doch dazu kommt, um die Symmetrie der Beziehung wiederherzustellen. Auch brisante Themen werden angesprochen: Gibt es eine Zunahme von Gewalt unter Patient*innen oder in der Gesellschaft? Oder sind wir sensibler? Wird Gewalt psychiatrisiert? Wo sind wir zuständig und wo nicht? Wie sorgen wir uns um eine „Würde des Risikos“? Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Lieselotte Mahler

4. Wenn Nähe gefährlich wird – Gedanken zum Schutz von Familien

Familie zu haben ist der wichtigste Prognosefaktor für einen positiven Verlauf von Psychosen. Zugleich ist der Nahbereich der Ort, an dem Menschen füreinander bedrohlich und gefährlich sein können – in beide Richtungen: So können gewaltsame und sexuelle Übergriffe zu Psychosen beitragen. Und umgekehrt kann das Risiko, sich durch Nähe bedroht zu fühlen, durch Psychosen gesteigert sein. Familie als Schutzraum und Tatort zugleich! Ein Grund zu verzweifeln? Oder Ausdruck der Spannweite des Lebens? Auf jeden Fall ein Argument für den Trialog und für eine lebensnahe Psychiatrie. Michaela Amering macht deutlich, dass das Ringen um Autonomie und die Ambivalenz von Bindung zutiefst menschlich ist. Sie berichtet von den Erfahrungen des Trialogs auf internationaler Ebene und interpretiert Dorothea Bucks Kernargument für den Trialog neu: Wenn wir uns wahrnehmen und wirklich miteinander reden, bringen wir uns zumindest nicht um! In der Psychiatrie! Und in Familien!? Pof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Frau Prof. Dr. Michaela Amering.

5. Warum psychische Krankheit Gewalt nicht erklärt

Spektakuläre Morde werden oft vorschnell mit psychischer Erkrankung in Verbindung gebracht. Mit stigmatisierenden Folgen, zu denen die Medien beitragen. Die Angst vor psychisch Erkrankten wird so entgegen der statistischen Wahrscheinlichkeit immer weiter geschürt. Schützen wir uns so vor der Einsicht in das Menschen-Mögliche? Wenn Menschen gewalttätig werden, hat das fast immer andere Gründe als die der psychischen Erkrankung. Seit Kain und Abel töten Menschen – aus Habsucht, Eifersucht, Gier … oder in Kriegen potenziert durch gesellschaftliche / wirtschaftliche Interessen. Viel häufiger werden Menschen mit psychischer Sensibilität / Erkrankung Opfer – aus unterschiedlichen Gründen. Der Referent ist führender Forensiker, hat also viel Einblick in die Abgründe unserer Seele. Im Gespräch geht es auch um die allgemeinen Lebenserfahrungen biographische Hintergründe von Tätern, um Gewalt in der Psychiatrie und um die Frage, ob Gewalt gesellschaftlich wirklich zunimmt oder eher unsere Sensibilität für dieses Thema. Ein humanistisches Plädoyer für Respekt gegenüber allen Menschen, ihrer Gewordenheit und ihrer Entwicklungschancen. Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Prof. Dr. Hans-Ludwig Kröber.

6. Der Gewalt begegnen – und ihr vorbeugen

Im Trialog begegnen sich potentielle Opfer und Täter – auf allen Seiten und Ebenen. Die Familie ist für sehr viele wichtigster Schutzraum und gleichzeitig manchmal Tatort. Schaffen wir das gemeinsam zu thematisieren? Gewalterfahrung spielt eine Rolle bei der Entstehung, im Verlauf und bei der Behandlung vieler psychischer Erkrankungen. Wie können wir das Risiko traumatischer Erfahrungen reduzieren? Was muss geschehen zum Schutz des Nahbereichs? Wie muss eine Psychiatrie aufgestellt sein, die weitgehend ohne Zwang auskommt und zugleich Übergriffen von und zwischen PatientInnen wirksam begegnet? Wie können präventive Maßnahmen, Trauma-sensible Hilfen, aufsuchende Teams, Peer-Support und eine insgesamt andere Konzeption von Akutpsychiatrie dazu beitragen? Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Sabine Schütze (Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Open Dialogue-Trainerin), Marion Ryan (Angehörigenbegleiterin) und Gwen Schulz (Genesungsbegleiterin).

7. „Die Geträumten“ – zu Ingeborg Bachmann und Paul Celan

Sprachlich wunderschön und vielschichtig sind die Gedichte Paul Celans und Ingeborg Bachmanns. Ihre Texte sind auch als ein Ausdruck von Erfahrungen von Gewalt und Zerstörung des 20. Jahrhunderts zu lesen. Beider Leben endete in Selbstzerstörung. In ihren Werken haben Celan und Bachmann einander dialogisch zugespielt und aufeinander angespielt, sowohl in ihrem Briefwechsel („Herzzeit“) als auch in ihrer Lyrik und Prosa. Wir erinnern an diese beiden großen Dichter der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Torsten Flögel und Verena Kammerer.

Projektforum Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien am 02. März 2022

Projektforum Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien am 02. März 2022

Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien sind aufgrund der Erkrankung ihrer Eltern in der Entwicklung mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, wodurch ein höheres Risiko entsteht, selbst im erwachsenen Alter eine psychische Erkrankung oder andere soziale oder gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln. Für Eltern mit psychischen Beeinträchtigungen und ihren Kindern sind in Deutschland geeignete niedrigschwellige und multiprofessionelle Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote noch unzureichend vorhanden.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde die aktuelle Situation von Kindern mit psychisch erkrankten Eltern im Rahmen der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien (LaKo KipsFam) 2020 als versorgungsrelevantes Thema aufgenommen. Die LaKo KipsFam fördert die Entwicklung eines koordinierten und vernetzten Unterstützungssystems für psychisch und/ oder suchtbelastete Familien in Mecklenburg-Vorpommern.

Am 02. März 2022 stellt die LaKo KipsFam unter der Moderation von Dr. Kristin Pomowski (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Franziska Berthold (GGP Gruppe Rostock mbH) im Rahmen eines digitalen Projektforums unter anderem ihre Aktivitäten vor. Neben fachlichen Inputs von Prof. Dr. Michael Kölch (Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter an der Universitätsmedizin Rostock) und Juliane Tausch (A:aufklaren | Expertise & Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern) sowie Worldcafés zur Thematik werden eine Vielfalt von Projekten und Arbeitsansätzen zur Unterstützung von Kindern aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien vorgestellt. Das Projektforum bietet außerdem eine Plattform für Input, Austausch und Diskussion unter den Teilnehmer*innen. Davon ausgehend sollen Ideen und Strategien für die Vernetzung und kooperative Zusammenarbeit entwickelt werden, um betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Eltern besser unterstützen zu können.

Das genaue Programm und die Anmeldemodalitäten sind hier im Veranstaltungsflyer aufgeführt:

Weitere Informationen zu den Aktivitäten der LaKo KipsFam finden Sie hier.