30 Jahre Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. – Festveranstaltung und Fachtagung am 14. und 15. Mai 2025

Kooperation und kooperative Behandlungs- und Unterstützungsformen in der psychiatrischen Versorgung: Perspektiven nach 50 Jahren Psychiatrie-Enquete.

Jährlich weisen etwa 28 Prozent der Erwachsenen und 23 Prozent der Kinder- und Jugendlichen in Deutschland Merkmale einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung auf. Rund ein bis zwei Prozent von ihnen leiden an den schweren und langanhaltenden Auswirkungen ihrer psychischen Erkrankung, die mit einer intensiven Inanspruchnahme von psychiatrischen und psychosozialen Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangeboten einhergehen. In der angloamerikanischen Fachliteraturetablierte sich zur Bezeichnung dieser Zielgruppe der Begriff „Severe Mental Illness“ (dt.„schwere psychische Erkrankungen“).

Im Zuge der Psychiatrie-Enquete hat sich in den letzten 50 Jahren für die Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen in Deutschland ein differenziertes Versorgungssystem mit verschiedenen Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsformen entwickelt. Dennoch weisen betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene noch immer zahlreiche psychosoziale Gesundheitsbeeinträchtigungen und gesellschaftliche Teilhabeeinschränkungen auf.

So gehen schwere psychische Erkrankungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mit einem erhöhten Risiko für Beschäftigungslosigkeit, Armut, Verschuldung, Wohnungslosigkeit, Viktimisierung, komorbide somatische Erkrankungen und mit einer vorzeitigen Sterblichkeit einher. Gerade im Bereich der Sozialen Teilhabe ist das Risiko für Exklusionsprozesse besonders hoch. Darüber hinaus gehören Menschen mitschweren psychischen Erkrankungen immer noch zu einer Zielgruppe, die erheblichen Stigmatisierungsprozessen und einstellungsbedingten Barrieren in der Bevölkerung ausgesetzt ist.

Aufgrund dieser Risiken bedarf es in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung systemübergreifender und nachhaltiger kooperativer Behandlungs- und Unterstützungsformen, um Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen adäquat zu versorgen. Anlässlich des 50. Jubiläums der Psychiatrie-Enquete beschäftigt sich die Fachtagung mit dem Thema „Kooperation und kooperative Behandlungs-, Rehabilitation- und Unterstützungsformen in der psychiatrischen Versorgung: Perspektiven nach 50 Jahren Psychiatrie-Enquete“. Am Vorabend der Tagung wird das 30. Jubiläum des Landesverbands Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. begangen.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier:

Rückblick zur Inklusiven-Pflanzaktion „Wald zum Wohl!“ – Im Einklang mit Natur und Psyche am 07. März 2025 in Neubrandenburg

Millionen Menschen in Deutschland sind von psychischen Belastungen betroffen – dabei bietet der Wald eine natürliche Kraftquelle für unser Wohlbefinden. In Mecklenburg-Vorpommern stehen uns mit 0,14 Hektar Waldfläche pro Einwohner ideale Bedingungen zur Verfügung, um seelische Gesundheit zu fördern und Stress abzubauen. Studien zeigen: Schon ein Spaziergang im Wald kann positive Gefühle hervorrufen und die Psyche stärken!

Am 07. März 2025 haben wir beim Forstamt Neubrandenburg eine Fläche von 0,42 ha bepflanzt! Westlich des Weges wurde ein Streifen Vogelkirsche gepflanzt. Östlich gliedert sich die Pflanzung in einen Streifen Wildbirne am südlichen Weg sowie jeweils eine Gruppe Weißrüster/Flatterulme und Spitzahorn. So finden vier standortheimische, klimaanpassungsfähige Baumarten Beteiligung und bereichern den Wald nachhaltig.

Im Rahmen dieser Veranstaltung ging es uns nicht nur darum angesichts des Klimawandels auf den Einfluss von Natur und Wald auf die psychische Gesundheit aufmerksam zu machen, sondern es wurde auch allgemein für das Thema psychische Gesundheit sensibilisiert und Vorbehalte gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Begegnungen und gemeinsamen Aktivitäten im Rahmen der angebotenen Informations- und Aktionsmöglichkeiten abgebaut.

Nach der Begrüßung, wertvollen Pflanztipps und spannenden Wald-Insights ging es los: In Kleingruppen wurden Bäume gepflanzt, während wir uns austauschten und die Natur genossen. Natürlich gab es auch Zeit für Snacks, gute Gespräche und achtsame Naturmomente – bei perfektem Pflanzwetter! Diese Aktion wurde in Kooperation mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit seinen regionalen Mitgliedern und weiteren regionalen Unterstützer*innen aus der psychosozialen Versorgung und mit finanzieller Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. umgesetzt. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für Waldschutz und seelische Gesundheit!

Solidarische Gesundheitsversorgung statt Ausgrenzung – der Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. hat den Appell der Ärzte der Welt mitunterzeichnet

Für einen verbesserten Zugang zu Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland und ein klares Bekenntnis zur Solidarität und für Zusammenhalt: dazu ruft Ärzte der Welt gemeinsam mit 136 Organisationen auf. Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat den Appell ebenfalls unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung des gemeinsamen Appells treten wir gegen Ausgrenzung und für einen gerechten und diskriminierungsfreien Zugang zum Gesundheitssystem ein.

Den kompletten Aufruf finden Sie hier.

Landesweite Gedenkveranstaltung “ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN” am 27. Januar 2025 in Schwerin

Seit 2008 wird in Mecklenburg-Vorpommern jährlich in der trialogischen landesweiten Veranstaltungsreihe der Menschen mit psychischen Erkrankungen, geistigen und körperlichen Behinderungen gedacht, welche im Nationalsozialismus zwangssterilisiert oder im Rahmen der „NS-Euthanasie“ auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns ermordet oder von hier in die Vernichtungslager deportiert wurden.

Auch im nächsten Jahr am 27. Januar 2025 findet die Landesweite Gedenkveranstaltung „ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN“ gemeinsam mit der Landeshauptstadt Schwerin und zahlreichen Kooperationspartner*innen aus Schwerin und Umgebung statt.

Hierzu möchten wir Sie herzlich einladen.

Das Programm mit den genauen Orts- und Zeitangaben finden Sie hier:

Landesweite Gedenkveranstaltung „ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN“

Seit 2008 wird in Mecklenburg-Vorpommern jährlich in der trialogischen landesweiten Veranstaltungsreihe der Menschen mit psychischen Erkrankungen, geistigen und körperlichen Behinderungen gedacht, welche im Nationalsozialismus zwangssterilisiert oder im Rahmen der „NS-Euthanasie“ auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns ermordet oder von hier in die Vernichtungslager deportiert wurden.

Auch im nächsten Jahr am 27. Januar 2025 findet die Landesweite Gedenkveranstaltung „ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN“ gemeinsam mit der Landeshauptstadt Schwerin und zahlreichen Kooperationspartner*innen aus Schwerin und Umgebung statt.

Themenheft: Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil

In Deutschland lebt von fünf Kindern lebt jeweils ein Kind mit einem psychisch erkrankten Elternteil zusammen. Zahlreichen Studien zufolge weisen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil häufiger Gesundheitsprobleme als Gleichaltrige aus der Allgemeinbevölkerung auf. Repräsentative Bevölkerungsstudien legen nahe, dass die psychische Erkrankung eines Elternteils mit zu den bedeutsamsten Risikofaktoren für die psychische und somatische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gehört.

Trotz des gesundheitlichen Risikos zählen Eltern mit einer psychischen Erkrankung und ihre Kinder immer noch zu einer Zielgruppe, die bisher von den bestehenden Versorgungsangeboten nur unzureichend profitiert. Neben einem allgemeinen Mangel an niedrigschwelligen, präventiven und ganzheitlichen Unterstützungs-, Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten werden die betroffenen Familien mit Hindernissen konfrontiert, welche den Zugang zu geeigneten Behandlungs- und Unterstützungsangeboten erschweren.

In Deutschland steht die Thematik “Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien” bereits länger im Fokus wissenschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Betrachtungen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wurde das Thema „Kinder aus psychisch und/ oder suchbelasteten Familien“ als Schwerpunkt in der Fachzeitschrift „Klinische Sozialarbeit“ aufgegriffen. Die eingereichten Beiträge geben exemplarisch einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen. Auch die Landesfachstelle Kinder aus psychisch und/ suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern berichten in ihrem Beitrag über den Entwicklungshintergrund der Landesfachstelle sowie über deren Aktivitäten und Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Informationen zum Heft finden Sie hier.

Postpartale Depression: Ein Filmabend zu psychischen Krisen nach der Geburt am 08. Oktober 2024 um 19:00 Uhr in Rostock

Landesverband Sozialpsychiatrie MV sensibilisiert am 8. Oktober für ein Tabuthema

Wenn die Freude am Baby ausbleibt: Aktuelle Studien zeigen, dass bis zu 15 Prozent aller Mütter an einer postpartalen Depression erkranken – einer schweren psychischen Krise nach der Geburt. Die Erkrankung verursacht häufig starke Selbstzweifel und Schuldgefühle und kann die Bindung zwischen Mutter und Kind belasten. Obwohl viele Frauen erkranken, wird das Thema nur selten offen diskutiert. Um das zu ändern, lädt der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. am 8. Oktober 2024 zu einem Themenabend in das Li.wu. Friedrichstraße 23, 18057 Rostock ein.

Um 19 Uhr wird der Film „Trotz Baby depressiv“ vorgeführt, der die Geschichte von drei Frauen kurz nach der Geburt ihrer Kinder erzählt und zeigt, wie sie und ihr Umfeld mit der Erkrankung umgehen. Einfühlsam aber ehrlich wird gezeigt, welche Höhen und Tiefen die frisch gebackenen Mütter durchleben und wie sie – zum Teil erst über Umwege – Unterstützung erhalten. Im Anschluss an den 45-minütigen Film gibt es eine Diskussionsrunde, in der Fachleute aus verschiedenen Bereichen über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sprechen. Betroffene haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen.

„Mit dem Filmabend möchten wir das Bewusstsein für diese ernsthafte Erkrankung schärfen und Betroffenen und Angehörigen eine Stimme geben“, sagt Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbands. „Dadurch möchten wir mehr Menschen dazu ermutigen, Hilfe zu suchen.“

Die Veranstaltung richtet sich an Betroffene und Angehörige, aber auch Fachkräfte, werdende Eltern und Interessierte. Sie ist Teil der 19. Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit, die am 7. Oktober starten. Für den Filmabend wird ein Eintritt in Höhe von 8,00 Euro (6,00 Euro ermäßigt gegen Nachweis und 5,00 Euro unter 21 Jahren gegen Nachweis) erhoben. Eine digitale Teilnahme an der Veranstaltung ist ebenfalls möglich. Es wird um eine Anmeldung unter lv@sozialpsychiatrie-mv.de gebeten.

Eintrittskarten können bereits jetzt hier online bestellt werden.  

AB´GEDREHT 19. Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit vom 07. bis 10. Oktober 2024

Seit 2006 wird die Veranstaltungsreihe Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit organisiert. Laut einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Institutes zeigen sich insgesamt negative Entwicklungen des psychischen Gesundheitszustands in der deutschen Bevölkerung. Zu den möglichen Ursachen, die nicht getrennt voneinander betrachtet werden können, zählen u. a. langjährige Trends und komplexe Effekte kollektiver Ereignisse, wie wirtschaftliche Lage, Krieg in der Ukraine, Klimakrise.

In diesem Sinne leistet das Programm der Rostocker Film- und Kulturtage mit Informationen und Aufklärung über verschiedene psychische Störungen einen Beitrag zur Förderung psychischen Gesundheit und zur Relativierung von weitverbreiteten Vorurteilen sowie zur Sensibilisierung gegenüber der Stigmatisierung bei psychisch erkrankten Menschen.

Das Veranstaltungsprogramm entstand in trialogischer Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes der Hanse- und Universitätsstadt Rostock mit Vertretern der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock, des sozialpsychiatrischen Versorgungssystems, dem EX-IN M-V e. V. und dem Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. sowie mit freundlicher Unterstützung des li.wu.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Veranstaltungen finden Sie hier:

Tage der seelischen Gesundheit vom 09. bis 14. Oktober 2024 in Schwerin

Arbeit ist ein wesentlicher Teil unserer Lebenswelt. Allerdings sind in den vergangenen zehn Jahren die Fehltage von Arbeitnehmer*innen aufgrund psychischer Erkrankungen um 52 Prozent gestiegen. Das muss sich ändern!

Mit den Tagen der seelischen Gesundheit 2024 wird vom 09. bis 14. Oktober 2024 in Schwerin der Fokus auf Beruf und Arbeit legen. Wie können wir trotz Dauerstress und Personalmangel gesund bleiben? Wie können Betroffene besser integriert werden? Und wie schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das die mentale Gesundheit aller Mitarbeiter*innen fördert?

Unter dem Motto „Geben und Nehmen: Wie seelische Gesundheit und Arbeit vereinbar sind“ können sich alle Interessierten in zahlreichen Vorträgen, Seminaren und kreativen Nachmittagen auf unterschiedliche Art und Weise der Thematik nähern. Die unterschiedlichen Veranstaltungen bieten die Möglichkeit Fachinformationen zu erhalten und in einen Erfahrungsaustausch zwischen Öffentlichkeit, Betroffenen, Angehörigen und auch Interessierten zu gelangen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier:

19. Wochen der seelischen Gesundheit vom 09. Oktober bis 6. November 2024 im Landkreis Nordwestmecklenburg

Betriebe und Beschäftigte sollen stärker für psychische Belastungen sensibilisiert und wichtige Fragen in den Fokus gerückt werden: Wie schaffen wir es, im Arbeitsalltag trotz Dauerstress und Personalmangels gesund zu bleiben? Wie können Betroffene besser integriert werden? Und wie können wir der Stigmatisierung offen entgegenwirken?

Unter dem diesjährigen Motto „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“ finden vom 09. Oktober bis zum 6. November 2024 im Landkreis Nordwestmecklenburg die Wochen der seelischen Gesundheit statt. Die Aktionswochen möchten auf unterschiedliche Strategien zur Bewältigung und auf das vielfältige psychosoziale Hilfsangebot in Deutschland aufmerksam machen sowie zum gemeinsamen Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung aufrufen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier: