Startankündigung Digitale Beratungsplattform OBEON im September 2023

Seit diesem Jahr führt der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit das Modellprojekt “OBEON – Orientierungshilfe und Beratung Online in seelischen Belastungssituationen” durch. Ziel ist es im Rahmen eines Online-Beratungsangebotes passgenaue Hilfen und Unterstützung sowie bei Wunsch direkten Verknüpfungsmöglichkeiten zu regionalen Hilfen aufzuzeigen. Das Beratungsteam setzt sich zusammen aus Betroffenen/ Erfahrungsexpert*innen, Angehörigen und Zugehörigen sowie psychosozialen und psychiatrischen Fachkräften. Die Beratungsplattform startet voraussichtlich Anfang September 2023 unter der Domain: www.obeon.de

Das Modellprojekt wird vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. durchgeführt und durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages bis Ende 2025 gefördert. Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., An Institut der Universität Greifswald begleitet das Projekt wissenschaftlich. OBEON wird im Prozess durch einen Expert*innenrat der aus Vertreter*innen der Sozialpsychiatrie, politischen Akteur*innen und Entscheidungspersonen politischer Verbände zusammengesetzt ist, begleitet und beraten.

Weitere Informationen finden Sie hier in der Ankündigung und auf der Internetseite des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V.:

Ratgeber für Kinder, Jugendliche und Eltern bei psychischen und familiären Problemen

In Deutschland leben 15 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Die psychische Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat in Deutschland in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Insbesondere im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Bewältigung des demografischen Wandels nehmen bildungs-, sozial- und gesundheitspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingung und der Zukunftschancen von jungen Menschen hierzulande einen hohen Stellenwert ein.

Etwa 18 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden jedoch an schweren psychischen Auffälligkeiten und behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen. Vor allem durch die COVID-19-Pandemie und aktuellen gesellschaftlichen Krisen (Klimakrise, Ukrainekonflikt, Energiekrise) haben sich die psychosozialen Belastungen in den letzten Jahren bei den Kindern und Jugendlichen deutlich erhöht. Psychische Erkrankungen gehen in dieser Altersgruppe mit erheblichen Einschränkungen und Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen einher und können langfristig negative Auswirkungen haben. Trotz der Risiken, welche mit einer psychischen Störung im Kindes- und Jugendalter im Zusammenhang stehen, nimmt nur ein geringer Teil (ca. 30 %) entsprechende Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch.

Diese Situation ist verheerend, weil durch die Unterversorgung die sekundären Erkrankungsfolgen steigen und dem Erkrankungsverlauf nicht durch Frühinterventionen entgegengewirkt werden kann. Der Zugang zu den entsprechenden Unterstützungsangeboten wird in der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den meisten Fällen durch die Eltern beeinflusst. Oftmals fehlt es jedoch vielen Familien an ausreichenden Informationen bezüglich der bestehenden Angebote, die hilfreich sein können. Die Bundespsychotherapeutenkammer und die Bundeskonferenz Erziehungsberatung haben deshalb eine Broschüre herausgegeben, die Eltern dabei unterstützen soll, bei psychischen Problemen von Kindern und Jugendlichen sowie bei familiären Problemen, die richtigen Ansprechpartner*innen zu finden. Die Broschüre kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

Juli-Ausgabe 2023 des Newsletters der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien

Die Landesfachstelle Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat einen neuen Anstrich bekommen. Um den Blick der Öffentlichkeit noch stärker auf das Thema Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien zu richten, will das Projekt ins Auge springen und in Erinnerung bleiben. Dafür hat sich unter anderem das Aussehen des Fachnewsletters geändert: Ab sofort gibt es alle Inhalte klar strukturiert in einer kompletten Zeitung und unter einem neuen Namen: BLICKPOST.

Das lesen Sie unter anderem in der aktuellen Ausgabe zum Thema „Intersektorales Arbeiten“:

  • Rückblick auf das 2. Projektforum mit rund 160 Teilnehmenden
  • Leitartikel zu Chancen und Herausforderungen von Vernetzung und Kooperation
  • Interview mit Juliane Tausch vom Hamburger Projekt A: aufklaren
  • Familiengespräch
  • Interview mit Prof. Dr. Björn Enno Hermans & Prof. Dr. Thorsten Bührmann von der MSH 
  • Aktuelle Termine, Tipps & Anregungen aus der & für die Fachwelt

Den aktuelle Newsletter können Sie hier als PDF frei herunterladen. Die älteren Ausgaben finden Sie hier.

Neuerscheinung Juni-Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V

Die diesjährige Juni-Ausgabe der Onlinezeitschrift Sozialpsychiatrie M-V enthält neben einem Rückblick zur gemeinsamen Pflanzaktion “Mein Herz schlägt für den Wald” des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern die Tagesdokumentation der beiden Fachveranstaltungen „Personenzentrierte und sozialraumorientierte Unterstützung in hochstrukturierten Behandlungs- und Betreuungssettings“ und „Seelische Gesundheit in der DDR – Hilfe, Verwahrung, Missbrauch“. Darüber hinaus informiert die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien über das zweite Projektforum sowie über ihre Aktivitäten und die aktuellen Entwicklungen zur Thematik in Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen des abgeschlossenen Modellprojektes „Adoleszenzpsychiatrie“ entstand beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie M-V deren Aktivitäten und Ziele in der aktuellen Ausgabe ebenfalls vorgestellt werden. Der eingereichte Fachbeitrag der Juni-Ausgabe beschäftigt sich mit alternativen Kriseninterventionen nach dem SOTERIA-Behandlungsansatz in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem informiert eine Forschungsgruppe aus der Universitätsmedizin Rostock über die Entwicklung und Umsetzung eines Beirates für partizipative Forschung in der Medizin. Weiterhin enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2023 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie von seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen. Die Ausgabe kann hier frei als PDF heruntergeladen werden.

Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Den Zugang zu älteren Ausgaben finden Sie hier.

Tagungsdokumentation des 2. Projektforums Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien 2023

Am 14. Juni 2023 fand in Linstow das 2. Projektforum Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien statt. Etwa 160 Fachkräfte aus ganz Mecklenburg-Vorpommern, Potsdam, Hamburg und vielen anderen Regionen in ganz Deutschland haben am diesjährigen Projektforum teilgenommen. Nach einem kurzen Einblick in die Thematik stellte die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern ihre Aktivitäten und Vorhaben vor. Danach konnten die Teilnehmenden eines von vier Leuchtturmprojekten für die Unterstützung von Kindern aus Familien mit einem psychisch und/oder suchtbelasteten Elternteil kennenlernen. Über dem hinaus konnten sich die Teilnehmenden in Workshops austauschen und gemeinsam Ideen für die Unterstützung dieser Zielgruppe entwickeln.

Die Tagungsdokumentation ist hier auf der Internetseite der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien einsehbar.

KipsFam im WWW

Großprojekt: Seit heute ist die Homepage der Landesfachstelle KipsFam online: www.blickauf-kipsfam.de

Monatelang haben die Mitarbeiterinnen unter Hochdruck an den Seiten gearbeitet. Entwurf und Design lieferte im vergangenen Jahr die Digitalagentur Mandarin Medien aus Schwerin. Mit viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Interesse für das Thema „Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien“ hat das Team klare und schlicht strukturierte Seiten geliefert, in denen sich die Zielgruppen schnell zurechtfinden.

So lernen Kinder und Jugendliche viel über die Erkrankungen der Eltern, erhalten Tipps für ihre Situation und erfahren, an wen sie sich wenden können, um Hilfe zu erhalten. Eltern begegnet die Landesfachstelle mit viel Verständnis und zeigt ihnen Wege auf, wie sie mit ihrer Erkrankung und ihren Kindern umgehen können. Und auch Fachkräfte erhalten Informationen und Anregungen für ihre Arbeit mit betroffenen Familien.

Langfristig soll die Seite weiter ausgebaut und als Grundlage für Angebote und Vernetzung genutzt werden. Um die Familien direkt in ihrer Lebenswelt abzuholen und den Kontakt zu den Partnern zu festigen, ist das KipsFam-Team außerdem seit kurzem mit einem eigenen Profil auf Instagram aktiv: @blickauf_kipsfam

DANKE an alle, die ihr Herzblut in die Seiten gesteckt haben! Wir finden, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Tagungsdokumentation der digitalen Fachtagung “Kooperation und Netzwerke in der psychosozialen Arbeit”

Zahlreiche Klient*innen in der psychosozialen Versorgung weisen häufig einen sehr komplexen Unterstützungsbedarf auf. Benötigt wird daher nicht selten auch ein komplexes Unterstützungssystem. Zudem weisen viele Forschungsergebnisse darauf hin, dass gerade multiprofessionelle und systemübergreifende Formen der Versorgung zur Personen- und Bedarfsorientierung beitragen. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Etablierung einer vernetzten Versorgung mit vielen Hürden verbunden ist. So erschweren finanzielle Rahmenbedingungen, gesetzliche Fragmentierungen des Versorgungssystems, professionsbezogene Anerkennungskonflikte und abweichende Logiken zwischen den beteiligten Berufsgruppen oftmals eine personenzentrierte und bedarfsgerechte Planung und Umsetzung von psychosozialen Unterstützungsmöglichkeiten.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. veranstaltete in Kooperation mit dem European Centre for Clinical Social Work e.V., der Hochschule Coburg, der Fachhochschule Campus Wien, dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern und dem Netzwerk A: aufklaren | Expertise und Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern des Trägers Paritätische Hamburg am 11. Mai 2023 die digitale Fachtagung „Kooperation und Netzwerke in der psychosozialen Arbeit”

Die komplette Tagungsdokumentation finden Sie hier.

Ankündigung der Juni-Ausgabe 2023 der Online-Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V

Am 30. Juni 2023 erscheint die nächste Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V. Neben einem Rückblick zur gemeinsamen Pflanzaktion “Mein Herz schlägt für den Wald” des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern enthält die Ausgabe die Tagesdokumentation der beiden Fachveranstaltungen „Personenzentrierte und sozialraumorientierte Unterstützung in hochstrukturierten Behandlungs- und Betreuungssettings“ und „Seelische Gesundheit in der DDR – Hilfe, Verwahrung, Missbrauch“. Darüber hinaus informiert die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien über das zweite Projektforum sowie über ihre Aktivitäten und die aktuellen Entwicklungen zur Thematik in Mecklenburg-Vorpommern. Die drei eingereichten Fachbeiträge der Juni-Ausgabe beschäftigen sich diesmal mit der Prävention, Früherkennung und -intervention bei psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, mit alternativen Kriseninterventionen nach dem SOTERIA-Ansatz und mit der ideologischen Radikalisierung im Kontext von psychischen Erkrankungen und psychosozialen Krisen. Weiterhin enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2023 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie von seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen. Die Ausgabe kann demnächst hier auf dieser Internetseite frei als PDF heruntergeladen werden.

Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Den Zugang zu älteren Ausgaben finden Sie hier.

Bestandsaufnahme zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Mecklenburg-Vorpommern: Zunahme von psychischen Problemen in jungen Jahren

Landesverband fordert bessere Unterstützung für erkrankte Kinder und Jugendliche

Kinder in Mecklenburg-Vorpommern sind besonders gefährdet, psychisch zu erkranken. Anlässlich des Internationalen Kindertags am 1. Juni macht der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit einer Bestandsaufnahme auf diese Situation aufmerksam.

Etwa 250.000 Kinder und Jugendliche leben in Mecklenburg-Vorpommern. Nach aktuellen Schätzungen leiden etwa 50.000 von ihnen an psychischen Störungen oder Auffälligkeiten. Obwohl die Lebensbedingungen von jungen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile einen hohen Stellenwert eingenommen haben, gibt es noch Luft nach oben, wie der Bericht zeigt: Wenige Hilfsangebote, weite Wege und hohe Arbeitslosigkeit – im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern lassen sich mehrere Faktoren finden, die das Risiko für junge Menschen erhöhen, im Laufe ihres Lebens psychisch zu erkranken. „Im Nordosten ist die Armutsquote mit 18 Prozent besonders hoch“, sagt Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der mit seinem Team aktuelle Studien und Veröffentlichungen zusammengefasst hat. „Das ist problematisch, denn gerade in sozial benachteiligten Familien fehlt es oft an Ressourcen und Informationen, um psychische Belastungen zu bewältigen.“

Trotz der Risiken und Einschränkungen, die mit einer psychischen Störung zusammenhängen, suchen nur wenige junge Menschen Hilfe. Die Gründe dafür sind vielfältig. So belegen Studien, dass Betroffene besonders in Mecklenburg-Vorpommern fürchten, wegen ihrer Krankheit diskriminiert zu werden und deswegen gar nicht erst nach Therapiemöglichkeiten suchen.  Zudem zeigt sich Versorgungslage in Mecklenburg-Vorpommern im Bericht als prekär: Sowohl Behandlungsplätze in Kliniken als auch außerklinische Angebote sind, besonders in ländlichen Regionen, rar gesät – oder gar nicht vorhanden. Deutlich wird dies im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Auf etwa 9.000 Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen kommen aktuell 27 Kinder- und Jugendpsychiater*innen /-psychotherapeut*innen sowie 21 stationäre Betten und 28 Tagesklinikplätze. „Eine deutliche Unterversorgung, die neben langen Wartezeiten zu Chronifizierung und weiteren Krankheitsfolgen führen kann“, resümiert Giertz.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert daher, dass Angebote flächendeckend ausgebaut werden. „Um die Versorgungssituation für Kinder und Jugendliche zu verbessern, benötigen wir neue und kreative Lösungen“, so Giertz. Dabei seien sowohl digitale Angebote als auch Angebote zur Früherkennung notwendig. „Gerade schwere psychische Erkrankungen beginnen im Jugendalter und lassen sich durch frühes Eingreifen reduzieren.“ Neue Angebote bedürfen jedoch neuer Rahmenbedingungen: So wird das Thema psychische Gesundheit laut Giertz auf sozialpolitischer Ebene zu selten berücksichtigt – „und das, obwohl psychische Erkrankungen zu den häufigsten Beeinträchtigungen in der deutschen Bevölkerung gehören“. Zentrale Aufgabe sei, die Finanzierung für Projekten sicherzustellen – „und zwar nicht nur für ein oder zwei Jahre, sondern langfristig.“

Die vollständige Bestandsaufnahme zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier:

Buchankündigung Borderline verstehen und bewältigen

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung gehört zu einer psychischen Erkrankung, die mit viel Leid und psychosozialen Beeinträchtigungen einhergeht. Bei den Betroffenen wirkt sich die Borderline-Persönlichkeitsstörung auf viele Lebensbereiche wie soziale Beziehungen, Familie, Arbeit, Freizeitgestaltung und körperliche Gesundheit aus. Aufgrund der komplexen Unterstützungsbedarfe müssen Betroffene oftmals verschiedene psychiatrische, psychotherapeutische und psychosoziale Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen.

Um Betroffene, Angehörige aber auch professionelle Mitarbeitende bei der Bewältigung der Borderline-Persönlichkeitsstörung zu unterstützen, veröffentlichen Ewald Rahn (Dachverband STEPPS e.V.) und Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) im Oktober 2023 die fünfte aktualisierte Neuauflage des Ratgebers “Borderline verstehen und bewältigen”. Die Neuauflage enthält zahlreiche Aktualisierungen unter anderem in Bezug auf die Diagnostik, Behandlung und Unterstützung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Neben Informationen für Betroffene und Professionelle wurde zudem erstmals die Perspektive der Angehörigen (inklusive minderjährige Kinder) und Freunde von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung im Ratgeber aufgegriffen.

Der Ratgeber “Borderline verstehen und bewältigen” entstand aus der gemeinsamen Arbeit von Betroffenen und Behandelnden und informiert umfassend über alle Symptome und Alltagsprobleme, die zum Krankheitsbild der Borderline-Persönlichkeitsstörung gehören. Das Buch überzeugt durch die Vielfalt der Perspektiven, in welcher der fachliche Blick der Autoren durch persönliche Erfahrungen von Betroffenen ergänzt wird. Auch das Thema der Kooperation und Zusammenarbeit aller Perspektiven (Betroffene, Angehörige und Professionelle) wird im Ratgeber explizit aufgegriffen. Insbesondere die Alltagsbewältigung und der Erhalt der sozialen Beziehungen stehen im Fokus, die durch die Nähe-Distanz-Problematik oft gefährdet sind.

Das Buch erscheint im Oktober 2023 im BALANCE Buch + Media Verlag. Weitere Informationen zum Inhalt finden Sie hier im Flyer: