Fachtag Systemsprenger – Das Eckige passt ins Runde 21. & 22. Februar 2023 in Stralsund

Fachkräfte in der Jugendhilfe und den dazugehörigen Diensten, werden regelmäßig mit Jugendlichen bzw. deren Bezugspersonen konfrontiert, die als sogenannte Systemsprenger deklariert werden. Doch was bedeutet es, als Systemsprenger bezeichnet zu werden? – Sprengen sie das System oder sprengt das System sie?

Das Phänomen und das Theoriekonstrukt der Systemsprenger beschäftigt seit Jahren die Jugendhilfe in allen Bereichen. Deswegen sieht die Chamäleon Akademie die Notwendigkeit, dass Expert*innen und Fachleute aus allen Bereichen der Hilfen zur Erziehung zu einem Fachtag zusammenkommen. Gemeinsam mit dem Experten und bundesweiten Fachmann Herrn Prof. Dr. Baumann veranstaltet die Akademie des CHAMÄLEON Stralsund e.V. am 21. und 22. Februar 2023 einen zweitägigen Fachtag inkl. Unterschiedlichen Workshops in der Alten Fischfabrik (Alte Richtenberger Str. 4, 18437 Stralsund).

Innerhalb dieser zwei Tage sollen sich die Teilnehmer*innen kritisch-konstruktiv mit der Theorie der „Systemsprenger“ auseinandersetzen. Dabei wird insbesondere der intensivpädagogische Kontext in einer methodischen Rahmung aufgezeigt. Zusätzlich sollen Einblick in die tragfähige Biografiearbeit gewährleistet sowie die diagnostischen Leitideen in der pädagogischen Arbeit vorgestellt werden.

Die Teilnahme an dem Fachtag kostet 239,- € inkl. MwSt. Für alle Frühbucher*innen wird ein Early-Bird-Rabatt für einen Gesamtpreis von 199,- € inkl. MwSt. (der Rabatt gilt für alle Anmeldungen bis einschließlich 23.12.2022) gewährt. Das vollständige Programm, das Anmeldeformular und alle weiteren Informationen finden Sie unter folgendem Link und in dem dazugehörigen Veranstaltungsflyer:

Stellenausschreibung Öffentlichkeits- und Pressearbeit für den Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Stellenausschreibung Öffentlichkeits- und Pressearbeit für den Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

In Deutschland leben ca. zwei bis drei Millionen Kinder mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil. Schätzungen zufolge wachsen davon etwa 500 Tausend Kinder bei Eltern mit schweren psychischen Erkrankungen auf. Viele dieser Kinder sind aufgrund der Erkrankung ihrer Eltern in ihrer Entwicklung mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, wodurch ein erhöhtes Risiko entsteht, selbst im erwachsenen Alter eine psychische Erkrankung oder andere soziale oder gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln.

Seit 2020 fördert der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH im Rahmen der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern (LaKo KipsFam) die Entwicklung eines koordinierten und vernetzten Hilfesystems für psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern. Das Thema wurde erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern über die LaKo KipsFam sichtbar gemacht. Beim Aufbau und der Entwicklung von Netzwerk- und Informationsstrukturen übernimmt die LaKo KipsFam die Koordination und Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen in der Versorgung von betroffenen Kindern, Eltern und Familien: www.sozialpsychiatrie-mv.de

Zur Umsetzung der Aktivitäten und Initiativen der LaKo KipsFam möchten wir die Informations-, Öffentlichkeits- und Pressearbeit weiterentwickeln. Ziel ist die strategische Platzierung und Transparenz des Themas „Kinder psychisch und/ suchtbelasteter erkrankter Familien“ bei Stakeholdern sowie die Sensibilisierung der Fachkräfte und der Öffentlichkeit.

Hierzu suchen wir zum 01. Februar 2023 einen Mitarbeiter (m/w/d) für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit mit einem Stundenumfang von 30 h pro Woche[1]


[1] vorbehaltlich der Förderung durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern.

Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit unserer zuständigen Projektkoordination und unseren Projektmitarbeitenden sowie unseren Kooperationspartner*innen.

Zu den Aufgaben der Öffentlichkeits- und Pressestelle gehören:

  • redaktionelle Bearbeitung der Homepage
  • Erstellung und Versand des Newsletters (einmal im Quartal) und weiterer Mailings
  • Zusammenarbeit mit einer externen Agentur zur weiteren Erstellung von Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Weiterentwicklung des Corporate Designs für eine wirkungsvolle Wahrnehmung der Aktivitäten der LaKo KipsFam bei den Zielgruppen
  • projektbegleitende Fachpressearbeit
  • Planung und Organisation von Veranstaltungen
  • Unterstützung der internen Projektkommunikation und Repräsentation der LaKo KipsFam bei den Kooperationspartner*innen
  • strategische Öffentlichkeitsarbeit entsprechend der Projektziele

Wir wünschen uns eine*n Kollegen*in mit

  • erfolgreich abgeschlossenem Studium mit Schwerpunkt Kommunikationswissenschaften, Public Relations oder vergleichbarem Hintergrund
  • ausgeprägtem Interesse (und ggf. beruflichem Hintergrund) an Sozialer Arbeit, Psychologie, Medizin, Forschung oder Gesundheitswesen
  • Berufserfahrung im Bereich Öffentlichkeits- und Pressearbeit
  • sehr sicherem Schreibstil und hoher Sprachkompetenz
  • sehr gute MS-Office Kenntnisse und Erfahrung in der Nutzung von CMS
  • Erfahrungen im Umgang mit sozialen Medien, Newsletter-Tools und Software für Bild- und Videobearbeitung
  • Versiertheit in der Betreuung von Online-Veranstaltungen und eigenen Moderationsbeiträgen
  • Kommunikationssicherheit gegenüber Stakeholdern, Geldgebern, Betroffenen und Kooperationspartner*innen
  • einer hohen Sensibilität beim Thema Datenschutz
  • Kreativität und Mut, um über das Thema „Psychische Erkrankung“ professionell zu sprechen und zu schreiben, Haltefähigkeit für den Umgang mit emotional belastenden Themen
  • Strukturiertes Arbeiten, Eigenständigkeit und hohe Selbstorganisation sowie eine Bereitschaft zu mobilem und flexiblem Arbeiten

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 31.01.2023! Bitte richten Sie diese ausschließlich per E-Mail an LV@sozialpsychiatrie-mv.de Für Rückfragen und weiteren Informationen wenden Sie sich auch gerne an unsere Geschäftsstelle: Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Carl-Hopp-Straße 19a, 18069 Rostock, Telefon: 0381 8739423 0.

Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie auch hier als PDF:

Neue Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern

Die neue Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern (LaKo KipsFam) Ausgabe geht auf die Arbeit der Frühen Hilfen ein, die einen wichtigen Bestandteil in der Unterstützung von Familien mit psychosozialen Belastungen bilden. Aus der Forschung zeigen seit vielen Jahren verschiedene Erkenntnisse, dass in den ersten Lebensjahren die entscheidenden Weichen für die gesunde Entwicklung eines Kindes gestellt werden. Damit alle Kinder gesund aufwachsen, ist es notwendig Eltern, die es aufgrund ihrer Lebenssituation aus eigener Kraft nicht schaffen, ihre Kinder angemessen zu fördern, frühzeitig Unterstützung anzubieten. Die Frühen Hilfen stellen hierbei deutschlandweit wichtige Hilfs- und Unterstützungsangebote für Familien dar. Lesen Sie mehr über die wertvolle Arbeit der Netzwerke in unserer Rubrik “Aktuelles”.

Der Newsletter gibt auch einen Überblick über die Angebote der Woche der Seelischen Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, die wie jedes Jahr im Herbst stattfindet. Zudem bietet die Ausgabe folgende weitere Sonderinhalte: ein Expert*inneninterview mit einer KiTa-Leiterin aus Mecklenburg-Vorpommern sowie ein Interview mit Frau Wilhelm von der Landeskoordination der Frühen Hilfen in Mecklenburg-Vorpommern sowie thematisch passende Studien, Fortbildungstipps, Buchempfehlungen und natürlich Aktuelles aus der LaKo KipsFam.

Der vollständige Newsletter kann unten als PDF heruntergeladen werden. Die Anmeldung zum Newsletter sowie ältere Ausgaben finden Sie hier.

Erstes Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern am 08. November 2022

Bei der Entwicklung, Planung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten hat in den letzten Jahren die partizipative Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Selbsthilfeinitiativen und -bewegungen, durch zunehmende Forschungsaktivitäten sowie durch gesetzliche Reformprozesse wie die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an Bedeutung gewonnen.

Gerade durch das Bundesteilhabegesetz wurde die gesetzlich verpflichtende Grundlage für Leistungsträger und Leistungserbringer geschaffen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit anderen Behinderungen aktiv und auf gleicher Augenhöhe in die Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungsangeboten einzubeziehen. Zudem ist die partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eng mit den Konzepten von Empowerment und Recovery verbunden.

Um die aktive Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie die Implementierung von Angeboten des Peer Supportes in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden umgesetzt werden soll.

Am 08. November 2022 startet das erste Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. Wir laden alle interessierten Personen, Mitarbeiter*innen aus der psychiatrischen und psychosozialen Praxis und Versorgung, Psychiatrieerfahrene und auch Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein, sich am Austausch innerhalb der Landesarbeitsgruppe zu beteiligen. Die Teilnahme ist kostenlos und sowohl in digitaler als auch in präsenter Form möglich.

Die Tagesordnung und weitere Informationen zur Anmeldung für das erste Treffen sowie das entsprechende Konzept zur Initiative in Umgangssprache finden Sie hier als PDF:  

Digitale Sprechstunden zu den Auswirkungen von Krieg und Flucht bei kleinen Kindern und ihren Familien für Fachkräfte

Menschen mit Fluchterfahrung werden mit zahlreichen psychosozialen Belastungen konfrontiert. Insbesondere für Kinder können sich die Auswirkungen von Krieg und Flucht negativ auf die Entwicklung und Gesundheit auswirken. In der Unterstützung dieser Zielgruppe sehen sich Fachkräfte oftmals mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert.

Um Fachkräften in der psychosozialen Arbeit mit geflüchteten Familien mit kleinen Kindern besser zu unterstützen, bietet das Nationale Zentrum Frühe Hilfen einmal pro Woche digitale Sprechstunden zu ausgewählten Themen rund um psychosoziale Auswirkungen von Krieg und Flucht auf kleine Kinder sowie über spezifische Hilfen, Beratungs- und Therapieansätze an. Teilnehmen können Fachkräfte in den Frühen Hilfen sowie alle Personen, die in ihrem beruflichen Kontext Familien mit kleinen Kindern beraten oder im Alltag begleiten sowie freiwillige Helfer*innen.

Wie wirken sich Fluchterfahrungen auf kleine Kinder aus? Woran erkenne ich Folgen von traumatischen Erlebnissen? Was muss ich in der Beratung beachten? Wie kann ich schnell helfen? Um diese und ähnliche Fragen geht es bei den digitalen Sprechstunden, die das Nationale Zentrum Frühe Hilfen als Teil eines Kooperationsprojektes fördert. Derzeit befindet sich die Digitale Sprechstunde noch im Aufbau. Infos zu den Terminen und Ansprechpartner*innen finden Sie hier.

Pressemitteilung zum Welttag der seelischen Gesundheit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft des Landkreises Nordwestmecklenburg

Am Welttag der seelischen Gesundheit informiert die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft des Landkreises NWM über die zentralen Anlaufstellen und Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige. Seelische Erkrankungen können jeden betreffen. Häufig scheuen sich Betroffene und Angehörige mit ihren Belastungen offen umzugehen. Dabei steigt die Zahl der Betroffenen seit einigen Jahren stetig. Die Situation hat sich für viele durch Corona-Maßnahmen sowie schwierige soziale Lagen, Weltgeschehen und Krisen verschärft. Die Barmer Krankenkasse ermittelte für Nordwestmecklenburg eine Zunahme von 2,7 Fehltagen je Beschäftigten im Jahr 2010 auf 4,5 Fehltage im Jahr 2021. Das entspricht einem Anstieg von über 60 Prozent. Im Bundesschnitt fehlten Beschäftigte durchschnittlich 3,9 Tage wegen eines seelischen Leidens. In Mecklenburg-Vorpommern waren es durchschnittlich 4,3 Tage je Erwerbsperson im Jahr 2021 (Quelle: BARMER Gesundheitsreport 2022).

Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V sind in Deutschland jedes Jahr etwa 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das entspricht rund 17,8 Millionen betroffenen Personen, von denen pro Jahr nur 18,9 % Kontakt zu Leistungsanbietern aufnehmen (Quelle: Factsheet 2022 DGPPN).

Im Landkreis NWM finden Sie Unterstützung bei vielen verschiedenen Anlaufstellen. Der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises NWM ist eine zentrale Anlaufstelle. Das Team berät Betroffene und Angehörige kostenlos, vermittelt Hilfen und ist wohnortnah mit Außensprechstunden erreichbar. Hausbesuche sind bei Bedarf möglich. Informationen finden Sie auf der Website www.nordwestmecklenburg.de, E-Mail: spdi@nordwestmecklenburg.de.

Wer den Austausch mit anderen Betroffenen sucht, kann sich an die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des ASB Kreisverbandes Wismar Nordwestmecklenburg e.V. wenden: Tel.: 03841 222616, E-Mail: kiss@asbwismar.de.

Vom 10. bis 20. Oktober 2022 findet die bundesweite Woche der Seelischen Gesundheit unter dem Motto Reden hebt die Stimmung statt (https://www.seelischegesundheit.net/).

Informationen zu den Wochen der seelischen Gesundheit im Landkreis Nordwestmecklenburg im Oktober finden Sie hier.

Seelische Erkrankungen sind behandelbar! Nehmen Sie Kontakt auf! Sie sind nicht allein!

Die Stellungnahme können Sie hier auch als PDF abrufen:

Politischer Donnerstag zur seelischen Gesundheit am 13. Oktober 2022 in Rostock

Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Hansestadt Rostock am Aktionsbündnis “Seelische Gesundheit”, das jährlich zum „Internationalen Tag der seelischen Gesundheit“ und bundesweit zur Beteiligung an der “Woche der Seelischen Gesundheit” aufruft. Am 13. Oktober 2022 organisiert der Landesverband EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit den „Politischen Donnerstag zur seelischen Gesundheit” im Peter Weiß Haus in der Doberaner Straße 21 in 18057 Rostock.

Doch was bedeutet EX-IN?

EX-IN, vom englischen Experienced Involvement, bedeutet Beteiligung von Erfahrenen, genauer gesagt Krisenerfahrene, Erfahrene von psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Jede Form der Unterstützung von Betroffenen durch andere Betroffene kann man als „Peer-Support“ bezeichnen, was übersetzt so viel bedeutet wie: „Unterstützung für Betroffene von Betroffenen“. Dazu wurde eine Weiterbildung für Psychiatrie-Erfahrene Menschen entwickelt. In der EX-IN-Weiterbildung beschäftigen sich die Teilnehmer*innen damit, wie ihre Krise ausgelöst wurde, wie sie sie erlebten und was sie von innen und außen unterstützt hat. Zudem lernen sie, wie sie andere in Krisenzeiten begleiten und unterstützen können. Es geht hierbei nicht nur um Ehrenamt, sondern um bezahlte Arbeit. Diese wird durch den Landverband EX-IN Mecklenburg-Vorpommern gefördert und ausgebaut. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es die EX-IN-Bewegung schon seit 2012.

Wenn wir an Menschen mit seelischen / psychischen Besonderheiten denken und darüber mit anderen reden, woran denken wir? Die Antworten sind vielfältig: Annahme bis Ablehnung durch Erfahrungen, Skandale und Vorurteile.

In der Veranstaltung Politischer Donnerstag zur seelischen Gesundheit, möchte der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine bunte Gesprächsplattform bieten und bestenfalls mit Vorurteilen, die zu Stigmatisierung führen, aufräumen. Darüber hinaus wird Wissen zum Thema Stigmatisierung vermittelt. Menschen, die selbst unter Stigmatisierung gelitten haben, werden davon berichten. Die Journalistin, Buchautorin und EX-INlerin Gabi Pertus wird zudem ihr Buch: „AUSwege finden – Kinder psychisch kranker Eltern“ vorstellen, in dem es um inzwischen erwachsene Kinder seelisch beeinträchtigter Eltern geht. Das Ganze wird abgerundet durch die Vorstellung der neu ins Leben gerufenen Landesarbeitsgruppe Partizipation und einem dazugehörigen Videoprojekt, als Möglichkeiten der Teilhabe für psychisch erkrankte Menschen. Das besondere Augenmerk liegt bei der Veranstaltung darauf, sich auszutauschen und vielleicht sogar voneinander zu lernen und Vorurteile abzubauen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier. Den Flyer mit dem Programm und mit Informationen zum Veranstaltungsort sind hier als PDF abrufbar.

17. Rostocker Film- & Kulturtage zur seelischen Gesundheit vom 6. bis 12. Oktober 2022

Seit gut drei Jahren ist die COVID-19-Pandemie nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Sie hat im privaten und beruflichen Bereich weitgehende Veränderungen mit sich gebracht. Nie zuvor wurden psychische Störungen so öffentlich gemacht, wie in den zurückliegenden Jahren. Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Für knapp 18 Millionen Betroffene und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit massivem Leid verbunden und führt oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch. In der Coronapandemie zeigte sich, dass die psychiatrische Versorgung durchaus in
der Lage ist, unter erschwerten Bedingungen ein situativ angepasstes psychiatrisches Angebot bereitzustellen.

Angesichts dieser Entwicklung findet auch in diesem Jahr zum 17mal die Rostocker Film- und Kulturtage statt. Das Filmprogramm wurde in trialogischer Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, mit Vertreter*innen des regionalen sozialpsychiatrischen Versorgungssystems, dem EX-IN MV e.V. und dem Rostocker Bündnis gegen Depression e.V. sowie mit freundlicher Unterstützung des li.wu. zusammengestellt. Die Rostocker Film und Kulturtage zur seelischen Gesundheit stehen auch in diesem Jahr für einen Dialog, um interessierte Mitmenschen über psychische Erkrankungen aufzuklären, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen, über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren sowie um zum gegenseitigen Verständnis
beizutragen. Eine langjährige Tradition waren und sind die im Anschluss jeder Veranstaltung stattfindenden Gespräche, die sich zu einem offenen Austausch zu Erfahrungen und Hintergründen zwischen Fachleuten und Publikum entwickelt haben.

Als ein fester Bestandteil des Programms entwickelte sich die Zusammenarbeit mit dem Rostocker Bündnis gegen Depression e.V. Am 10. Oktober wird daher ein Kurzfilm des Medienpreises der Stiftung Deutsche Depressionshilfe gezeigt mit einer anschließenden
Publikumsdiskussion.

Das Programm mit den Veranstaltungen finden Sie hier:

Tag der offenen Tür beim Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern am 14. September 2022

Menschen, die psychische Krisen durchlebt und psychiatrische Unterstützung in Anspruch genommen haben, verfügen über wertvolles Erfahrungswissen, das zu einem erweiterten Verständnis psychischer Erkrankungen, zu neuem Wissen über genesungsfördernde Faktoren und zur Entwicklung von innovativen und nutzer*innenorientierten Angeboten in der psychiatrischen Versorgung beitragen kann.

Insbesondere in der EX-IN-Ausbildung (EX-IN: Experienced-Involvement) wird das Potenzial dieses Erfahrungswissens hervorgehoben und neben anderen Themen wie gesundheitsfördernde Haltungen, Teilhabe, Trialog, Recovery und Empowerment vermittelt. Hier wird den Psychiatrieerfahrenen die Gelegenheit geboten, die eigene Erfahrung zu reflektieren und sich Methoden und Hintergrundwissen anzueignen, um als feste Mitarbeiter*innen in verschiedenen psychiatrischen Praxisfeldern tätig zu sein. Ob als Peerberatende in psychiatrischen Krankenhäusern oder als Genesungsbegleitung in Teams von betreuten Wohneinrichtungen, in allen Bereichen steht der Einsatz von psychiatrieerfahrenen Mitarbeiter*innen mit positiven Effekten in Verbindung.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern setzt sich der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit 2017 mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Mitgliedern und Projektmitarbeiter*innen für die Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Teilhabe am Arbeitsleben sowie für die Einbeziehung von Genesungsbegleiter*innen in der psychiatrischen Versorgung ein. Darüber hinaus übernimmt der Verein die federführende die Koordination und Organisation der EX-IN-Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern bildet eine stabile Netzwerkstruktur für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen, ausgebildeten Erfahrungsexpert*innen und anderen interessierten Personen.

Anlässlich des Hoffest im “Gemeinsamen Haus” Mittwoch, den 14. September 2022, von 10 bis 16 Uhr in Evershagen, Rostock veranstaltet der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. einen Tag der offenen Tür. Hierzu wurde ein buntes Programm mit Vorträgen und Lesungen zusammengestellt. Über ein Videokonferenzsystem ist die Teilnahme auch online möglich. Das Programm mit ausführlicheren Informationen zu den einzelnen Angeboten kann hier eingesehen werden.

17. Woche der Seelischen Gesundheit 2022 in der Hansestadt Wismar und im Landkreis Nordwestmecklenburg 10. bis 26. Oktober 2022

Vom 10. bis 20. Oktober 2022 findet in diesem Jahr die Woche der Seelischen Gesundheit statt. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen nimmt die Woche der Seelischen Gesundheit die sozialen Beziehungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Blick. Unter dem diesjährigen Motto Reden hebt die Stimmung – Seelisch gesund in unserer Gesellschaft setzt sich die Aktionswoche dafür ein, miteinander ins Gespräch zu kommen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Denn: Reden hilft und kann entstandene Gräben überwinden und zu einem neuen Miteinander beitragen.

Hierzu finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen sowohl digital als auch live vor Ort statt. In den diversen Veranstaltungsformaten und Aktionstagen wird auf das Thema psychische Gesundheit, auf regionale Präventions-, Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie auf die Situation der Menschen mit psychischen Belastungen und ihren Angehörigen aufmerksam gemacht.

Mit der Unterstützung von regionalen Akteur*innen und unter der Schirmherrschaft des Landrats Timo Schomann bietet der Landkreis Nordwestmecklenburg unter dem Motto Aufeinander zugehen anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen und Austauschformate an. Ob zum Thema Bindung und psychische Gesundheit in Familien und Gesellschaft, zum Umgang mit einer depressiven Erkrankung oder zu den psychosozialen Belastungen von älteren Menschen in unserer Gesellschaft alle Veranstaltungen sind kostenfrei und können hier im Programm des Landkreises eingesehen werden. Zudem laden verschiedene Selbsthilfegruppen aus der Region zum Gespräch und zum Erfahrungsaustausch ein.