Unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche und Ziele der leistungsberechtigten Person übernimmt der Kostenträger der Eingliederungshilfe nach dem Bundesteilhabegesetz im Gesamtplanverfahren die personenzentrierte Bedarfsermittlung und Fallsteuerung. Die Mitarbeitenden der qualifizierten Assistenz übernehmen dabei eher eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig bewegen sie sich im Rahmen der Unterstützung an der Schnittstelle zwischen Bedarfsermittlung und Hilfeplanung beziehungsweise an der Schnittstelle der leistungsberechtigten Person und dem Kostenträger der Eingliederungshilfe. Deshalb sind auch sie dazu angehalten, neben Kenntnissen der ICF-Nomenklatur, mit den Leistungsberechtigten zusammen umfangreiche Informationen zu erheben, um eine personenzentrierte Unterstützung zu ermöglichen. Als Grundlage bedarf es ein fachlich fundiertes methodisches Vorgehen, das sich an der ICF und dem biopsychosozialen Modell orientiert.
Im Rahmen eines Videovortrages gibt Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) einen Einblick in die Grundlagen, Methoden und ethischen Prinzipien der psychosozialen Diagnostik. Im Zentrum steht dabei das mehrdimensionale Rahmenmodell psychosozialer Diagnostik nach Gahleitner und Pauls. Neben einer theoretischen Einführung in die klassifikatorische Diagnostik, in die Biographie- und Lebensweltdiagnostik sowie in die Ressourcenmatrix wird die praktische Umsetzung des Modells anhand eines Fallbeispiels im Rahmen der qualifizierten Assistenz verdeutlicht.
Das Video mit Zusatzmaterial ist ausschließlich für Mitglieder des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hier im internen Bereich auf unserer Internetseite einsehbar.
Bei der die digitalen Plattform „Recovery Cat“ handelt es sich um eine App, die die individuelle Behandlung und Unterstützung zwischen Patient*innen und Behandler*innen recoveryorientiert unterstützen soll. Die App arbeitet mit einer sicheren anonymen Datenverschlüsselung auf die Patient*innen gemeinsam mit ihren Behandler*innen zugreifen können.
Die App unterstützt dabei den Behandlungsplan personenbezogen und recoveryorientiert zu gestalten, Therapieziele gemeinsam zu formulieren, aktuelle Problemstellungen zu analysieren und das Selbstmanagement zu fördern. Darüber hinaus kann der Behandlungsverlauf über einen längeren Zeitraum dokumentiert und beobachtet werden. Die App „Recovery Cat“ wurde von der Charité Berlin mit weiteren Kooperationspartner*innen im Rahmen eines interdisziplinären Teams entwickelt. Ziel ist es Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen durch eine digitale Unterstützung der ambulanten psychiatrischen Versorgung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die kostenlose App richtet sich an Betroffene mit psychischen Erkrankungen, Behandler*innen und Unterstützer*innen sowie Kliniken.
Viele Menschen suchen unabhängig von psychischen Belastungen oder Erkrankungen einen Weg, psychische Gesundheit und Wohlbefinden zu stärken. Dabei können Recovery Colleges einen wichtigen Beitrag leisten. Hierbei handelt es sich um Bildungsangebote und Austauschräume zur Stärkung der psychischen Gesundheit, die grundsätzlich allen Bürgern offenstehen und sich durch einen niedrigschwelligen Zugang auszeichnen.
In diesen Bildungsangeboten geht es darum, Hoffnung und Zuversicht zu wecken und zu fördern, inneres Wissen zu entdecken und Selbstverantwortung zu übernehmen. Sie bieten Kurse zu den Themen psychische Gesundheit, psychische Erschütterungserfahrungen und persönliche Entwicklung für alle interessierten Bürger*innen – für Menschen mit psychischen Erschütterungserfahrungen, für Fachpersonen, für Angehörige und für alle an den Themen der Angebote Interessierte Personen – an. Die meisten Angebote haben Seminar- oder Workshop-Charakter.
Ursprünglich wurde der Recovery-College-Ansatz in den 2000er Jahren in den USA entwickelt. 2009 kam der Ansatz über Großbritannien nach Europa. Seitdem hat sich die Idee in über 20 Länder verbreitet. Auch in Deutschland gibt es seit 2017 Recovery-College unter anderem in Berlin, Bremen, Gütersloh, Stuttgart oder Osnabrück. Die Gruppe der deutschsprachigen Recovery-Colleges haben sich in den letzten Jahren vernetzt und 2023 eine Broschüre mit gemeinsamen verbindlichen Werten, Methoden und Haltungen veröffentlicht, die die Qualität sicherstellen sollen.
Weitere Informationen zur Broschüre und zum Recovery-College-Konzept finden Sie hier.
Psychisches Leid tritt in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebenssituationen auf, wobei insbesondere Veränderungen im psychologischen, sozialen, biologischen und spirituellen Kontext zu einer krisenhaften Zuspitzung des Leides führen können. Wir sprechen hierbei von Übergängen oder Transitionen. Beispiele dafür sind:
Anpassungs- und Entwicklungsprozesse in der Lebensspanne (z.B. Adoleszenz, Familiengründung, Menopause, Alter, Sterben)
Gesellschaftliche Übergänge (z.B. Migration, Krieg, Arbeit, sozialer Abstieg und Armut)
Übergänge in der Identität (z.B. Rollenwechsel gesund/krank, Angehörige, Renteneintritt, Geschlecht)
Erschwerte Übergänge bei Patient*innen mit besonderem Hilfebedarf, welche das psychosoziale Auffang- und Übergangsnetz überfordern können und nicht selten durch die Maschen des Netzes fallen
Übergänge innerhalb der integrierten Versorgungsstrukturen und Settings (z.B. Wechsel zwischen somatischen und psychiatrischen Kliniken, Wechsel zwischen Klinikaufenthalt sowie Wohn- und Pflegeheimen).
Für alle Menschen, die durch Übergänge psychisches Leid erfahren, bietet die Psychiatrie professionelle Hilfestellung. Deshalb widmen wir uns im Rahmen der “Münsterlinger Lectures: Psychiatrie Aktuell” 2024 der Transitionspsychiatrie. Verschiedene Referent*innen aus Deutschland, Schweiz und Österreich beteiligen sich zwischen Juli und Dezember mit Impulsvorträgen zum Thema. Die Vorträge können kostenlos sowohl in Präsenz als auch digital angesehen werden. Auch der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. beteiligt sich in diesem Jahr am 15.08.2024 an den “Münsterlinger Lectures: Psychiatrie Aktuell” mit einem Vortrag zum Thema “Hard-to-reach-Patient*innen und -Klient*innen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung: Erkenntnisse aus der Versorgungsforschung und Implikationen für die Praxis”.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier im Flyer:
In der trialogischen Videovorlesungsreihe zur Sozialpsychiatrie der Hochschule Niederrhein geben zahlreiche Expert*innen aus dem Bereich der Praxis, Peer Support, Forschung und Selbsthilfe einen Einblick in die Themen und Grundlagen der Sozialen Arbeit im Bereich der Sozialpsychiatrie. An diesem Austausch beteiligten sich auch Mitarbeiter*innen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Die trialogische Online-Vorlesungsreihe entstand während der COVID-19-Pandemie und wurde gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Integration von Theorie und Praxis im bio-psycho-sozialen Modell
In diesem Lehrvideo ergründen Marek Miksa, Sonja Utzenrath und Lena Schmideder das bio-psycho-soziale Modell aus drei wichtigen Blickwinkeln: der Perspektive der sog. “Profis”, der Betroffenen und der sozialen Arbeit. Ursprünglich war eine Fachexpertin vorgesehen, deren Beiträge jedoch nicht enthalten sind. Marek hat die fachprofessionellen Inhalte eigenständig aufgearbeitet und integriert, um eine umfassende Darstellung des Themas zu gewährleisten. Das Video analysiert, wie biomedizinische, psychologische und soziale Faktoren in der Behandlung und im Verständnis psychischer Gesundheit zusammenwirken. Es bietet tiefe Einblicke, wie diese Erkenntnisse effektiv in der sozialen Arbeit angewandt werden können, ideal für Studierende, Fachkräfte und alle, die sich für eine ganzheitliche Betrachtung der psychischen Gesundheit interessieren.
Vertiefung des bio-psycho-sozialen Modells durch diverse Perspektiven
Prof. Dr. med. Andreas Seidel, Franz-Josef Wagner und Lena Schmideder vertiefen das Verständnis des bio-psycho-sozialen Modells, indem sie ihre klinischen, persönlichen und akademischen Erfahrungen miteinander verknüpfen. Diese Diskussion beleuchtet, wie unterschiedliche Perspektiven zu einem ganzheitlichen Ansatz in der Behandlung psychischer Erkrankungen beitragen können.
Grundlagen des psychopathologischen Befunds aus multiplen Blickwinkeln
PD Dr. phil. Thomas Röske, Thorsten Dürholt und Lena Schmideder erörtern die Erstellung psychopathologischer Befunde. In diesem Video diskutieren sie die systematische Untersuchung psychischer Störungen aus den Perspektiven eines Kunsthistorikers, eines Erfahrungsexperten und einer Vertreterin der sozialen Arbeit. Lena Schmideder, als Vertreterin der Sozialen Arbeit, bringt die Lehr- und Lernperspektive in die Diskussion ein und beleuchtet, wie theoretisches Wissen und praktische Anwendung in der Ausbildung vermittelt werden. PD Dr. phil. Thomas Röske präsentiert und diskutiert ausgewählte Werke aus der Sammlung Prinzhorn, die psychische Zustände bildlich darstellen, während Thorsten Dürholt seine persönlichen Erfahrungen als Betroffener und Erfahrungsexperte teilt. Gemeinsam fördern sie ein tieferes Verständnis der psychopathologischen Diagnostik, indem sie aufzeigen, wie psychopathologische Phänomene sowohl verbal als auch visuell erfasst werden können.
Ansätze zur Behandlung von Depression, Angst und Zwang – Teil I
Prof. Dr. Borwin Bandelow, Jana Westphal und Irmela Boden widmen sich gemeinsam den komplexen Herausforderungen und erfolgversprechenden Behandlungsstrategien bei Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen. Prof. Dr. Bandelow, ein ausgewiesener Experte in der psychiatrischen Forschung, gibt tiefe Einblicke in die neuesten klinischen Therapieansätze und ihre wissenschaftlichen Grundlagen. Jana Westphal teilt als Psychiatrieerfahrene und Genesungsbegleiterin ihre persönlichen Erfahrungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse, die sie in den Behandlungsprozess einbringt. Irmela Boden, geprägt durch ihre eigenen familiären Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen, bietet eine einzigartige Perspektive auf die emotionalen und sozialen Aspekte der Genesung. Das Gespräch bietet somit einen umfassenden Überblick über Perspektiven und verbindet diese mit tiefgreifenden persönlichen Erfahrungen zu einem multiperspektivischen Bild im Kontext der Sozialen Arbeit.
Ansätze zur Behandlung von Depression, Angst und Zwang – Teil II
In der Fortsetzung von “Depression, Angst und Zwang – Teil I” diskutieren Prof. Dr. Borwin Bandelow, Falk Schuster und Amelie Sophie Preyss weiterführende Therapieansätze und die maßgebliche Rolle der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung von Menschen mit psychischen Störungen. Während Prof. Dr. Bandelow medizinische Behandlungsmethoden vorstellt, konzentriert sich Falk Schuster auf die Entstigmatisierung und Förderung der psychischen Gesundheit durch Aufklärungsarbeit in der Gemeinde. Amelie Sophie Preyss, die im Bereich Jugendstreetwork tätig ist, hebt insbesondere die Praxis der Sozialen Arbeit hervor, die durch direkte Interaktion und Unterstützung vor Ort entscheidend zur Resilienz und zum Empowerment junger Menschen beiträgt. Der Trialog unterstreicht, dass Soziale Arbeit ein integraler Bestandteil der Behandlungs- und Unterstützungsstruktur für psychische Gesundheit ist.
Verstehen von Schizophrenie und wahnhaften Störungen – Teil I
In der achten Folge von “TrialogLE”: “Schizophrenie und wahnhafte Störungen verstehen – Teil I”, beleuchten Prof. Dr. Deister, Anna Kunze und Lisa Große die Vielschichtigkeit von Schizophrenie und wahnhaften Störungen. Prof. Dr. Deister bringt sein klinisches Wissen ein und beleuchtet die neuesten Entwicklungen in der psychiatrischen Behandlung dieser komplexen Erkrankungen. Anna Kunze berichtet als Betroffene über ihre persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit der Erkrankung und ergänzt den Diskurs um wichtige Einblicke aus Patientensicht. Lisa Große, ausgebildete Sozialarbeiterin und derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin tätig, bietet eine fundierte Analyse der sozialen und therapeutischen Aspekte im Umgang mit diesen Störungen. Ihre Berufserfahrung im sozialpsychiatrischen Dienst und ihre Forschungsarbeit zu sozialen Netzwerken und Unterstützungsprozessen bieten wertvolle Einblicke in effektive psychosoziale Interventionsstrategien. Diese Episode verbindet klinische, erfahrungsorientierte und sozialarbeiterische Perspektiven, um ein umfassendes Bild von Schizophrenie und wahnhaften Störungen zu zeichnen.
Verstehen von Schizophrenie und wahnhaften Störungen – Teil II
In der aktuellen Gesprächsrunde “TrialogLE: Schizophrenie und wahnhafte Störungen verstehen – Teil II” vertiefen Prof. Dr. Christoph Walther, Marie Stabel und Prof. Dr. Saskia Eschenbacher das Thema aus ihrer jeweiligen Fachperspektive. Prof. Dr. Walther stellt die neuesten medizinischen Entwicklungen vor, während Marie Stabel ihre persönlichen Erfahrungen einbringt. Prof. Dr. Saskia Eschenbacher, Professorin für Erwachsenenbildung und Beratung, bringt ihre langjährige Erfahrung in der psychosozialen Therapie und Beratung ein, um die Diskussion mit wichtigen psychologischen Perspektiven und praktischen Handlungsansätzen zu bereichern.
Einblicke in die Sozialpsychiatrie durch multiperspektivischen Trialog
Lisa Große, Dr. med. Wassili Hinüber und Karsten Giertz beleuchten die Sozialpsychiatrie aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Video unterstreicht die Bedeutung der Integration von medizinischen, sozialen und individuellen Ansätzen in der psychiatrischen Versorgung und verdeutlicht die Wichtigkeit eines multiprofessionellen Ansatzes im Kontext der Sozialen Arbeit.
Diskussion über Psychotherapie und Pharmakotherapie
In diesem Video aus der Reihe “TrialogLE”, “Diskussion über Psychotherapie und Pharmakotherapie”, tauschen sich Prof. Juckel, Heiko Westerburg und Amelie Sophie Preyss intensiv über die Facetten und Herausforderungen moderner Psychotherapie und Pharmakotherapie aus. Prof. Juckel, renommierter Wissenschaftler und praktizierender Psychiater, gibt wissenschaftliche und klinische Einblicke in seine Arbeit. Heiko Westerburg, Initiator von “Mind the Mind”, stellt aus praktischer Sicht therapeutische Ansätze zur Förderung der psychischen Gesundheit und zur Bewusstseinsbildung vor. Amelie Sophie Preyss, die im Jugendstreetwork in Remscheid tätig ist, diskutiert mit ihrem Kollegen M. Gratza, wie diese therapeutischen Strategien in der Sozialarbeit mit Jugendlichen effektiv umgesetzt werden können und gibt praktische Beispiele aus ihrem Alltag. Diese Session ist besonders für Sozialarbeiter und andere Fachkräfte im sozialen Bereich relevant, da sie eine detaillierte Analyse der Vorteile und Grenzen beider Therapieformen bietet und die Bedeutung einer integrativen Behandlungsstrategie hervorhebt, die sowohl medizinische als auch sozialtherapeutische Komponenten vereint.
Soziale Ungleichheit und psychische Gesundheit – ein trialogischer Ansatz
Im aktuellen Video der “TrialogLE”-Reihe “Soziale Ungleichheit und psychische Gesundheit – ein trialogischer Ansatz” diskutieren Prof. Dr. Phil Langer, Tanja Kulig-Braß und Frau Dr. Nitschke-Janssen die komplexen Wechselwirkungen zwischen sozialer Ungleichheit und psychischer Gesundheit. Prof. Dr. Langer, der an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin lehrt, stellt wissenschaftliche Erkenntnisse zu den psychosozialen Auswirkungen von Ungleichheit vor. Tanja Kulig-Braß, tätig im Sozialpsychiatrischen Kompetenzzentrum Migration (SPKoM), bringt ihre fachlichen Erfahrungen zur Verbesserung der Versorgung und Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ein. Frau Dr. Nitschke-Janssen, die eine interkulturelle sozialpsychiatrische Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie leitet, ergänzt die Diskussion um medizinische Perspektiven auf die Herausforderungen in der psychischen Gesundheitsversorgung kulturell vielfältiger Gruppen. Das interdisziplinäre Gespräch beleuchtet, wie soziale und kulturelle Faktoren die psychische Gesundheit beeinflussen und welche strategischen Ansätze notwendig sind, um die psychosoziale Versorgung zu optimieren und gerechter zu gestalten. Ziel ist es, Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit, Gesundheit und Bildung zu informieren und zu inspirieren, um die Unterstützung benachteiligter und kulturell vielfältiger Gruppen zu verbessern.
Im Fokus des 3. Forums Arbeit und psychische Gesundheit stand am 09. April 2024 das Thema „Gesundheit fördern – Arbeitskraft sichern und erhalten“ und sprach damit vor allem Arbeitgebende an. Diese kamen zahlreich in die IHK Neubrandenburg, die die Veranstaltung unter anderem als Gastgeberin und mit einem Grußwort unterstützte. Unter der Moderation von Ingmar Steinhart lernten die Teilnehmenden nach einer kurzen Einführung zum aktuellen Stand der Forschung in Bezug auf psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt, zwei verschiedene Programme kennen, die vor allem Führungskräfte in Unternehmen darin stärken, psychische Belastungen und Krisen zu erkennen und im Umgang mit erkrankten Mitarbeitenden ihre Handlungskompetenz zu erweitern.
Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. bietet hierzu seit Ende des letzten Jahres den Kurs Mental Health First Aid (MHFA) Ersthelfer für psychische Gesundheit an, der von Anke Wagner vorgestellt wurde. Zudem berichtete Emily Nething von der Universität Greifswald aus dem Programm “The Working Mind” zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Im Anschluss wurden durch den zuständigen Fachberater der einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber, Philipp Wallner, mit dem die Veranstaltung gemeinsam vorbereitet und durchgeführt wurde, regionale Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten vorgestellt, bevor eine lebhafte Diskussion im Podium und mit den Teilnehmenden begann. Diese machte sehr deutlich, dass die Arbeitgebenden die (psychische) Gesundheit ihrer Beschäftigten wichtig ist und das Thema längst im Alltag der Teilnehmenden angekommen ist. Es wurde deutlich, dass es viele Fragen und Unsicherheiten bei den Führungskräften gibt und weiterführend Unterstützungsleistungen noch zu selten bekannt sind. Im Rahmen von zwei „good practice“ Berichten wurden Erfahrungen von Unternehmenden mit dem Publikum geteilt, die zeigten, dass eine Beschäftigung von Menschen mit psychischen Erkrankungen mit bestimmten Voraussetzung – allen voran einer akzeptierenden und wertschätzenden Unternehmenskultur – gut möglich ist. Dass über den Zeitrahmen von zwei Stunden weiterhin Bedarf besteht, zeigte die Verlängerung der Veranstaltung um mindestens 15 min und die Gespräche im Nachgang.
Weitere Veranstaltungen und ein MHFA-Kurs sind in Neubrandenburg im Rahmen der diesjährigen Woche der seelischen Gesundheit vom 10. bis 20. Oktober passend zu Motto 2024 „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“ geplant.
Im Rahmen der virtuellen trialogischen Vorlesungsreihe der Hochschule Niederrhein beleuchten Lisa Große und Karsten Giertz vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit dem Facharzt und Psychiater Wassili Hinüber die Sozialpsychiatrie aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Video unterstreicht die Bedeutung der Integration von medizinischen, sozialen und individuellen Ansätzen in der psychiatrischen Versorgung und verdeutlicht die Wichtigkeit eines multiprofessionellen Ansatzes im Kontext der Sozialen Arbeit. Das Video wurde im Rahmen der virtuellen trialogischen Vorlesungsreihe der Hochschule Niederrhein im Sommersemester 2023 erstellt. Das komplette Video können Sie nun hier ansehen.
Das Handbuch führt erstmals die verschiedenen theoretischen, konzeptionellen, methodischen und ethischen Grundlagen der Klinischen Sozialarbeit in Deutschland und in den deutschsprachigen Nachbarländern zusammen. Zentrale Vertreter*innen der Klinischen Sozialarbeit stellen den aktuellen Wissensstand verständlich, prägnant und praxisnah dar und geben einen fundierten Überblick über die Entwicklung, Ausgestaltung und Perspektiven Klinischer Sozialarbeit. Das von der Sektion Klinische Sozialarbeit herausgegebene Handbuch richtet sich gleichermaßen an Praktiker*innen wie Wissenschaftler*innen und Studierende.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Klinische Sozialarbeit als Spezialisierung innerhalb der Disziplin und der Profession der Sozialen Arbeit dynamisch entwickelt und als Fachsozialarbeit etabliert. Zahlreiche Monographien, Zeitschriftenbeiträge, Sammelbände sowie die Ausgaben der seit 2005 bestehenden Fachzeitschrift „Klinische Sozialarbeit – Zeitschrift für psychosoziale Praxis und Forschung“ dokumentieren die akademischen und praxisbezogenen Diskurse innerhalb der Klinischen Sozialarbeit im deutschsprachigen Raum. Das Handbuch wird von der Sektion Klinische Sozialarbeit herausgegeben und erscheint im Mai 2024 im Beltz Verlag. Weitere Informationen finden Sie hier.
Am 26. Juni 2024 von 13 -17 Uhr findet das 3. Projektforum Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien im Innerstädtischen Gymnasium in Rostock (ISG Rostock, Goetheplatz 5 in 18055 Rostock) statt.
Im Rahmen der Veranstaltung werden die Bedarfe von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in den Blick genommen. Zudem thematisiert die Veranstaltung, vor welchen besonderen Herausforderungen belastete Familien stehen und welche Schlussfolgerungen daraus für die Arbeit mit den Kindern aber auch mit den Eltern gezogen werden können.
Mit dem dritten Projektforum möchte die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern mit den Teilnehmenden Impulse für die Praxis anbieten und erarbeiten. Die Teilnehmenden erhalten Anregungen und konkretes Handwerkszeug für Ihre tägliche Arbeit mit belasteten Familien. Alle weiteren Infos zum Programm und zur Anmeldung finden Sie im Flyer der Veranstaltung oder auf der Homepage der Landesfachstelle: KipsFam:
Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen der psychosozialen Versorgung gehören zu einer Berufsgruppe, die besonders von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und krankheitsbedingten Ausfällen wegen arbeitsbezogenen psychischen Belastungen betroffen sind. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für (chronische) gesundheitliche Beeinträchtigungen und krankheitsbedingte Ausfälle. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und den zunehmenden Herausforderungen durch veränderte Arbeitsbedingungen, demographischen Wandel oder gesellschaftliche Krisen sind Initiativen in diesem Bereich zur Prävention und Gesundheitsförderung wichtig. Sie ermöglichen eine langfristige Unterstützung der Mitarbeitendengesundheit und erhöhen die Attraktivität dieser Arbeitsbereiche.
Konzepte und Initiativen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Förderung der Selbstfürsorge bei Fachkräften konnten sich bislang noch nicht breit etablieren. Die diesjährige digitale Fachtagung unter Schirmherrschaft des European Centre for Clinical Social Work e.V. möchte sich daher der Prävention und Gesundheitsförderung von Fachkräften in verschiedenen psychosozialen Arbeitsfeldern annehmen. Kooperationspartner der Veranstaltung sind die Fachhochschule Campus Wien, der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Schweizer Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit. Im Rahmen der Fachtagung wird das Thema „Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in den psychosozialen Arbeitsfeldern” mit Hilfe von Keynotes und Vortragspanels beleuchtet. Die Fachtagung richtet sich an Mitarbeitende aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der psychosozialen Praxis, Studierende der (Klinischen) Sozialarbeit sowie an Wissenschaftler:innen aus den Bereichen der Sozial- und Gesundheitswissenschaften.
Die Fachtagung findet am 02. Mai 2024 zwischen 09:00 bis 16:00 Uhr in digitaler Form mit dem Konferenzprogramm Zoom statt. Die Anmeldung und die Teilnahme sind kostenlos. Das Tagungsprogramm sowie die Anmelde- und Zugangsmodalitäten finden Sie hier:
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