Rückblick 27. Mitgliederversammlung und Fachtagung “Sozialpsychiatrie heute – keine Zukunft ohne Partizipation!?”
27. Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Die 27. Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. fand am 17. Mai 2022 statt. Aufgrund der im Vorfeld bestehenden Unsicherheiten und Schutzmaßnahmen durch die COVID-19-Pandemie fand die Mitgliederversammlung wie im vergangenen Jahr als hybride Veranstaltung in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. statt. Neben der Abstimmung und Diskussion des Jahresberichtes 2021, des Jahresabschlussberichtes 2021 und des Haushaltsplanes für 2022 wurden die geplanten Aktivitäten und Projekte für das Jahr 2022 des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. vorgestellt.
Ohne das Engagement seiner Mitglieder wären die Aktivitäten, Initiativen und Projekte des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. nicht möglich. Besonders die Arbeit der ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder Sandra Rieck (Hauptamtlicher Vorstand von Das Boot Wismar e.V.), Andreas Zobel (Bereichsleiter der Diakonie Güstrow e.V.), Hans Christian Offermann (Geschäftsführer der HESTIA Pflege- und Heimeinrichtung GmbH), Heike Nitzke (Geschäftsführerin der Volkssolidarität Uecker Randow e.V.), Olaf Waehnke (Geschäftsführer der Uhlenhaus Group), Stefan Paulaeck (Bereichsleiter der GGP mbH) und den Mitgliedern der Rechnungsprüfungskommission Stepahnie Mahnke (Das Boot Wismar e.V.) und Sven Melchert (Diakoniewerk Westmecklenburg-Schwerin) wurden während der Mitgliederversammlung gewürdigt.
Ein besonderer Dank galt auf der Mitgliederversammlung auch den Sprecher*innen der Landesarbeitsgruppen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., die im Rahmen ihres Engagements den fachlichen Austausch und die interne Verbandsarbeit maßgeblich prägen und bereichern. Zu den Landesarbeitsgruppensprecher*innen gehören Jenny Loose-Baumeister (AWO Sozialdienst Rostock gGmbH), Yvonne Radtke (Volkssolidarität Uecker Randow e.V.), Lutz Hoffmann (Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH), Heike Nitzke (Volkssolidarität Uecker Randow e.V.), Kerstin Lenz (GBS Behindertenhilfe Gützkow), Katrin Tampke (GGP mbH), Sandra Rieck (Das Boot Wismar e.V.), Karin Niebergall-Sippel (Diakoniewerk Westmecklenburg-Schwerin), Marcus Keidel (HELIOS Hanseklinikum Stralsund) und Franziska Berthold (GGP mbH).
Wir aus der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. bedanken uns herzlich bei allen genannten Mitgliedern für das besondere Engagement und die Unterstützung. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Fachtagung “Sozialpsychiatrie heute – keine Zukunft ohne Partizipation!?”
Im Anschluss der Mitgliederversammlung fand die Fachtagung “Sozialpsychiatrie heute – keine Zukunft ohne Partizipation!?” statt. Die Fachtagung wurde gemeinsam mit dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. organisiert.
Den fachlichen Hintergrund der Tagung bildeten die verschiedenen Formen der aktiven Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der Entwicklung, Planung, Umsetzung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten, welche in den letzten Jahren durch Selbsthilfeinitiativen und -bewegungen, durch zunehmende Forschungsaktivitäten, durch Peer Support sowie durch gesetzliche Reformprozesse wie die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an Bedeutung gewonnen haben.
Gerade durch das Bundesteilhabegesetz wurde die gesetzlich verpflichtende Grundlage für Leistungsträger und Leistungserbringer geschaffen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit anderen Behinderungen aktiv und auf gleicher Augenhöhe in die Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungsangeboten einzubeziehen. Zudem ist die partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eng mit den Konzepten von Empowerment und Recovery verbunden.
Andreas Zobel (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Alexander Weiß (EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.) eröffneten die Veranstaltung und begrüßten alle Teilnehmenden. Prof. Dr. Michael Wright (ehemals Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Mitglied im Netzwerk für Partizipative Gesundheitsforschung – PartNet) ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung von Partizipation im Gesundheitswesen und in der Forschung ein. Anschließend gab Jörg Utschakowski (Referatsleiter Psychiatrie und Sucht des Senats für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz der freien Hansestadt Bremen) in seinem Vortrag einen Einblick in die Hintergründe, Voraussetzungen und verschiedenen Formen der Zusammenarbeit von Expert*innen durch Erfahrung und Expert*innen durch Ausbildung ein. Dabei beschrieb er, welche Chancen und Nutzen sich aus dieser Zusammenarbeit für die Entwicklung einer personenzentrierten und menschenrechtsorientierten Sozialpsychiatrie ergeben. Hermann Stemmler (Vorstand Aktion Psychisch kranke e.V., Vorstand NetzG, Bundesnetzwerk Selbsthilfe Seelische Gesundheit) widmete sich ebenfalls der Bedeutung von Peer Counseling und Peer Support. Neben den notwendigen Voraussetzungen für eine partizipativ-orientierte psychiatrische Versorgung ging er auf die Effekte ein, welche sich durch Peer- Support und Peer Counseling für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie für die psychiatrische Versorgungslandschaft ergeben.
Zum Abschluss der Tagung stellten Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Nicole Heyden (EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.) die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern vor, die derzeit gemeinsam durch den Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und durch den Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Mecklenburg-Vorpommern organisiert und entwickelt wird. In der anschließenden Diskussion tauschten sich die Tagungsteilnehmer*innen und Referent*innen über wichtige Rahmenbedingungen für die Umsetzung einer Landesarbeitsgruppe Partizipation in der psychiatrischen Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern aus.
Im Namen der Veranstalter*innen bedanken wir uns bei allen Referent*innen und Teilnehmer*innen für die Unterstützung der Tagung und die anregende Diskussion.
Die Tagungsdokumentation mit den Vorträgen können Sie hier einsehen: