Fachtag „Viele Köche verderben den Brei? – Die Suche nach dem Gewinn einer vernetzten Jugend-Suchthilfe“ am 20.03.2024 in Güstrow

Die Zahl junger Menschen mit schädlichem Gebrauch von Suchtmitteln und der damit verbundenen Gefahr der Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung ist seit Jahren unverändert hoch. Für die meisten Jugendlichen sind legale und illegale Substanzen leicht verfügbar und können problemlos besorgt werden. Der Umgang mit diesen Substanzen, sowie auch mit den sozialen Medien, Endgeräten und Spielekonsolen, ist selbstverständlich und normal geworden.

Das von der Caritas im Norden aktuelle Projekt #Jugend.Sucht.Auswege beabsichtigt, jungen Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren mit problematischem Konsumverhalten (und deren Familien) die Zugangswege ins Suchthilfesystem zu erleichtern, um somit chronischen Krankheitsverläufen vorzubeugen.

Im Rahmen dieses Projektes findet am 20.03.2024 in Güstrow der Fachtag „Viele Köche verderben den Brei? – Die Suche nach dem Gewinn einer vernetzten Jugend-Suchthilfe“ statt. Bei dem Fachtag geht es unter anderem um die Bedeutung und Notwendigkeit der Vernetzung von Suchthilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Schule. Dabei wird beabsichtigt die Vernetzung der beteiligten regionalen Hilfenetzwerke voranzutreiben und zu vertiefen, bisherige Erkenntnisse auszubauen und neue Anregungen für den Arbeitsalltag mit konsumierenden jungen Menschen zu geben.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier im Flyer:

Landesweite Gedenkveranstaltung ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN am 27. Januar 2024 in Alt Rehse & Neubrandenburg

Wir freuen uns, Sie alle in diesem Jahr wieder zur Landesweiten Gedenkveranstaltung einladen zu dürfen.

Am 27.01.2024 Mal treffen wir uns in Alt Rehse, dem Ort mit einer besonders prägenden Geschichte für die Durchführung der menschenverachtenden NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisierungen.

Auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern rufen wir zum 27. Januar, dem Nationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und den Internationalen Holocaust-Gedenktag dazu auf, jetzt erst recht hinzuschauen und wachsam zu sein.

Wir erinnern dabei an Wegbegleiter, die unsere Gedenkveranstaltungen seit 2008 aktiv mit prägten und begleiteten: Käthe Schüler, Prof. Dr. Harald Freyberger und Prof. Dr. Klaus Dörner. Wir möchten Sie auch in deren Namen und Andenken dazu aufrufen, nicht darin nachzulassen, den Blick auf die Opfer der NS-„Euthanasie“ und die Geschichte der Profession der Helfenden zu richten. Heute ist es an uns, die Rahmenbedingungen mit ein einer stabilen Haltung von Respekt und Toleranz im Sinne der Menschenrechte und der UN-Behindertenkonvention zu gestalten und gegen alle Anfeindungen und Ausgrenzungen zu verteidigen.

„Nur wenn die „Euthanasie“-Toten uns ohne Unterlass an die stets offenen Wunden der Psychiatrie erinnern, sind sie vielleicht nicht umsonst gestorben.“ Prof. Dr. Klaus Dörner (1933 – 2022).

Weitere Informationen zum Programm und zu den Veranstaltungsorten finden Sie hier:

Weiterentwicklung der Landesarbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Adoleszenzpsychiatrie am 23. Januar 2024 in Rostock

Die Landesarbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Adoleszenzpsychiatrie hatte in den letzten Jahren – vor dem Hintergrund der Durchführung des Projektes Adoleszenzpsychiatrie –  thematisch ihren Fokus auf dem Übergang vom Jugendalter in das Erwachsenenalter. Dieser soll auch in der Zukunft bestehen bleiben. Darüber hinaus soll ein weiteres Schwerpunktthema aufgenommen werden. Der Landesverband beschäftigt sich bereits mehrere Jahre mit der Versorgungssituation von Kindern aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien (KipsFam). Seit Januar 2023 ist der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. Projektträger der Landesfachstelle Kinder aus psychisch und / oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern.

Um für das Thema und für Mitarbeitende der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung eine landesweite Vernetzung und den Austausch sicherzustellen, ist geplant die KipsFam-Thematik in die Landesarbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Adoleszenzpsychiatrie zu integrieren. Den Auftakt dafür möchten wir mit Ihnen am 23. Januar 2024 in Rostock in der BevTs – Berufsvorbereitende Tagesstätte der AWO Rostock in der Zeit von 10 bis 13 Uhr gestalten und laden alle Interessierten dazu herzlich ein.

Ihre Anmeldungen nimmt gerne Kathrin Boegner (Kathrin.Boegner@sozialpsychiatrie-mv.de) bis zum 19. Januar 2024 entgegen.

Themenheft zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen

Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) soll im Zusammenhang mit den Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention die vollständige und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Deutschland ermöglicht werden. Seit 2017 unterliegt die Eingliederungshilfe durch das BTHG einem grundlegenden Wandel. Die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift Klinische Sozialarbeit beschäftigt sich mit den aktuellen Herausforderungen in der Umsetzung des BTHG speziell im Kontext der psychosozialen Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im Fokus des Themenheftes stehen neben einem allgemeinen Überblick zum Umsetzungsstandes des BTHG die fachlichen Perspektiven und Chancen, die sich aus der Klinische Sozialarbeit für die psychosoziale Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen im Bereich der Eingliederungshilfe ergeben und die BTHG-Umsetzung fachlich unterstützen können.

Zu Beginn schauen Michael Beyerlein (Universität Kassel), Yvonne Kahl (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf) und Felix Welti (Universität Kassel) auf die Rolle der Klinischen Sozialarbeit im Gesamtplanverfahren der Eingliederungshilfe. Ausgehend von den aktuellen Erkenntnissen zur psychosozialen Versorgungssituation von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen beschäftigt sich Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) mit den aktuellen Herausforderungen bei der Umsetzung von sozialraumorientierten Unterstützungsleistungen und zeigt mögliche Perspektiven für die psychosoziale Praxis auf. Lisa Große (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) rückt die professionelle Beziehungsgestaltung bei der Bedarfsfeststellung und der Leistungserbringung in den Mittelpunkt. Im Gegensatz zur rechtlichen Verankerung der Sozialraumorientierung und der personenzentrierten Bedarfsermittlung durch das Gesamtplanverfahren erfährt der Begriff der Beziehungsgestaltung im BTHG rechtlich keinerlei Beachtung. Aus ihrer Sicht ist die Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Leistungen zur Förderung der Sozialen Teilhabe ohne den Fokus auf eine professionelle Beziehungsgestaltung nicht zielführend. In einem abschließenden Beitrag fassen Karsten Giertz und Ingo Müller-Baron (Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e.V.) den aktuellen Umsetzungsstand des BTHG in Deutschland zusammen. Im Bereich der Umsetzung des Gesamt- und Teilhabeplanverfahrens und bei den Leistungen zur Förderung der Sozialen Teilhabe zeigen sie fachliche Perspektive auf, die sich für die Klinische Sozialarbeit ergeben können.

Das Editorial, das Inhaltsverzeichnis und der Beitrag von Karsten Giertz und Ingo Müller-Baron können hier frei al PDF heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zur aktuellen Ausgabe der Klinischen Sozialarbeit finden Sie hier.

Fachveranstaltung „Wege in die Arbeit: IPS-Coaching – Individual Placement and Support“

Die berufliche Tätigkeit bildet für einen Großteil der Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ein wichtiges Behandlungsziel und einen bedeutsamen individuellen Faktor bei der Genesung. Dennoch ist nur ein geringer Anteil der Menschen mit einer psychischen Erkrankung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig. Zudem wirkt sich die langfristige Arbeitslosigkeit negativ auf die psychische Gesundheit sowie auf die gesellschaftliche und soziale Teilhabe aus. In der Praxis zeigt sich, dass die zur Verfügung stehenden Behandlungs- und Rehabilitationsangebote in Deutschland die berufsbezogenen Bedarfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen nur unzureichend berücksichtigen.

Um diese Situation zu verbessern sowie die Entwicklung und Implementierung von neuen Konzepten zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland voranzutreiben, führen der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit 2020 mit mehreren Kooperationspartner*innen das Praxisforschungsprojekt „IPS-ZIB“ durch. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ gefördert und verfolgt das Ziel, psychisch erkrankte Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf direkt aus der Krankenhausbehandlung durch frühzeitige an der Person orientierte evidenzbasierte Interventionen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu unterstützen, sodass eine nachhaltige berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht wird.

Im Zuge des Projektes wurde das Coaching-Konzept „Individual Placement and Support“ in der Region Greifswald, Leipzig, Bielefeld und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erfolgreich erprobt. Die Projekterfahrungen sollen nun am 10. April 2024 im Rahmen der Veranstaltung „Wege in die Arbeit: IPS-Coaching – Individual Placement and Support“ einem breiten Publikum vorgestellt werden. Hierzu wurden mehrere Expert*innen aus der Partnerregion Leipzig eingeladen.

Die kostenfreie Veranstaltung findet im Konferenzraum des Diakonie Klinikums Dietrich-Bonhoeffer in Neubrandenburg zwischen 15 und 16:30 Uhr statt.