Neue Ausgabe der Zeitschrift Klinische Sozialarbeit zum Thema psychosoziale Arbeit mit Angehörigen

Mütter, Väter, Partner*innen und Kinder körperlich, psychisch oder sozial beeinträchtigter Personen stehen in der Behandlungskette nur selten im Fokus, auch wenn das Forschungsinteresse seit der Jahrtausendwende gewachsen ist und vielfältige Hilfsangebote entwickelt wurden. Im Sinne der bio-psycho-sozialen Perspektive der Klinischen Sozialarbeit steht ohne Zweifel, dass sich die wechselseitigen Einflüsse für die Hauptbetroffenen wie auch die Angehörigen vielschichtig auswirken. Die sozialen Bezugssysteme können einerseits Entwicklungs- und Heilungsprozesse fördern, sie leisten Unterstützung und Rückdeckung. Anderseits wirken die Beziehungsdynamiken auch destabilisierend und belastend – und das für alle Beteiligten. In der neuen Ausgabe der Fachzeitschrift Klinische Sozialarbeit werden die Angehörigen nicht nur als Supportsystem für die von Krankheiten und Störungen betroffenen Adressat*innen betrachtet. Die aktuelle Ausgabe ist ihren eigenen Unterstützungsbedarfen gewidmet. Die Angehörigen selbst sind meist mit außerordentlichen, dauerhaften Belastungen konfrontiert. Nicht selten entwickeln sie selbst gesundheitliche Probleme vielfältiger Art.

Insbesondere Kinder von suchtbelasteten oder psychisch erkrankten Eltern sind alltäglich Überforderungen ausgesetzt, indem sie Aufgaben der beeinträchtigten Erwachsenen übernehmen oder gar den fehlenden Elternteil als Partner*in ersetzen müssen. Die bio-psycho-sozialen Folgen dieser frühen Verantwortung werden meist erst sehr viel später sichtbar. Professionelle, frühzeitige Unterstützungsangebote und Hilfestellungen können gesundheitsfördernd und präventiv wirken. Angehörigenarbeit ist daher ein wichtiger Baustein der systemischen Perspektive der Klinischen Sozialarbeit, der in Richtungen aller Beteiligten Heilkraft entwickeln kann. Unter dem Dach einer Sozialtherapie als vielschichtiges „Handlungskonzept der Klinischen Sozialarbeit“ und als wichtige „Dritte Säule der Gesundheitsversorgung“ lassen sich familienfokussierende und gruppenbezogene Behandlungskonzepte anschlussfähig integrieren. Soziale Unterstützung des jeweilig relevanten sozialen Umfeldes und Hilfen für Angehörige gehören essenziell zum Repertoire sozialtherapeutischer Maßnahmen.

In einem ersten Beitrag stellen Susanne Heinrich und Dietrun Lübeck die Ergebnisse einer qualitativen Befragung von Eltern psychisch erkrankter Kinder zur Motivation und zu den Auslösefaktoren für das Aufsuchen von Selbsthilfegruppen vor. Die Autor*innengruppe um Stefanie Pietsch gibt in ihrem Übersichtsartikel einen Einblick in die Wirksamkeit und aktuellen Bedarfe von Interventionen zur Unterstützung von Kindern mit krebserkrankten Eltern. Johannes Jungbauer beschäftigt sich mit den Unterstützungsbedarfen von erwachsenen Kindern mit psychisch erkrankten Eltern und berichtet unter anderem über die Ergebnisse der EKipeE-Studie und weiteren Forschungsinitiativen. Abschließend geht Danny Ochs auf den aktuellen Stand der Angehörigenarbeit im Maßregelvollzug ein.

Das Editorial, das Inhaltsverzeichnis und der Beitrag von Susanne Heinrich und Dietrun Lübeck können hier heruntergeladen werden. Erhältlich ist die Zeitschrift bei der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen.

Recht für die Psychiatrie konkret und kompakt

In der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung finden derzeit zahlreiche gesetzliche Änderungen und Novellierungen statt. Ob das Bundesteilhabegesetz, das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, die stationsäquivalente Behandlung, das Pflegestärkungsgesetz oder die Betreuungsrechtsreform. Für Betroffene, Angehörige aber auch für Mitarbeitende der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung ist es oftmals schwer die Entwicklungen immer zu verfolgen und anhand der Gesetzestexte wichtige Veränderungen für die Praxis oder das eigene Leben abzuleiten.

Seit 2012 veröffentlichte der Psychiatrie Verlag in seiner Zeitschrift Psychosoziale Umschau regelmäßig in der Rubrik Recht konkret zahlreche Beiträge zu gesetzlichen Veränderungen und Reformprozessen. In den Beiträgen stellen renommierte Fachexpert*innen die wichtigsten Änderungen für die psychosoziale Praxis und für die Lebenssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angerhörigen auf verständliche Weise vor. Seit diesem Jahr können alle Beiträge aus der Rubrik Recht konkret von 2012 bis heute auf der Internetseite des Psychiatrie Verlages frei abgerufen werden.

Zusammenarbeit für Kinder psychisch erkrankter Eltern in Hamburg – Digitaler Fachtag am 24. August 2022

Seit dem Sommer 2020 ist das Hamburger Projekt A: aufklaren | Expertise & Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern aktiv, um auf die Bedürfnisse von Kindern und ihren psychisch erkrankten Eltern aufmerksam zu machen.

Ein Kernaspekt, damit die Angebote und Hilfen für die Familien gelingen können, ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachkräfte. Im beruflichen Alltag ist oft wenig Raum für die fallunabhängige Zusammenarbeit der Fachkräfte und Institutionen. Lösungs- und fallorientiert treffen sie zusammen. Für Netzwerken und Fachdiskurse bleibt kaum Gelegenheit. Doch im KipeE-Kontext braucht es den Dialog, die Neugierde und das vertiefte Verstehen der Systemlogiken, damit Angebote und Interventionen nicht zwischen den Säulen der Sozialgesetzbücher hängen bleiben.

Vor diesem Hintergrund findet am 14. August 2022 der digitale Fachtag Zusammenarbeit für Kinder psychisch erkrankter Eltern in Hamburg statt. Der Fachtag bietet vielfältige Angebote, Formen der Zusammenarbeit (neu) zu entfalten und zu gestalten, die Möglichkeitsräume zu erobern und mit der Bewusstheit für das Eigene, Ressourcen einzuspielen. Neben zahlreichen Workshops und Fachbeiträgen (zu Themen wie Multiperspektivisches Fallverstehen, Interdisziplinäre Praxis, Haltung und Kultur oder Rolle und Auftrag) ist für den 25. August 2022 zusätzlich ein Markt der Möglichkeiten geplant.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Anmeldemodalitäten sind hier im Veranstaltungsflyer zu finden.

Was sagt uns die COVID-19-Pandemie für die Zukunft? – Beitrag zur COVID-19-Studie in der Psychosozialen Umschau

Was sagt uns die COVID-19-Pandemie für die Zukunft? – Beitrag zur COVID-19-Studie in der Psychosozialen Umschau

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat sich der Alltag in allen Lebensbereichen tiefgreifend verändert. Dabei wechselten sich immer wieder Phasen von strengen Hygiene-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen mit zeitweisen Lockerungen ab. Die Pandemie hat auch gezeigt, dass eine plötzlich eintretende Krise die psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungssysteme an ihre Grenzen bringen kann. Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist der verlässliche Zugang zu sozialpsychiatrischen Angeboten, wie zum Beispiel zu (Tages-)Kliniken, Tagesstätten und Beratungsstellen, essenziell für die Alltagsgestaltung und Genesung.

Im vergangenen Jahr führten das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine Online-Umfrage zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern durch. Dabei interessierten unter anderem folgende Fragestellungen: Unter welchen Bedingungen konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufrechterhalten? Welchen Herausforderungen und Belastungen standen sie in ihrem Arbeitsalltag gegenüber? Insgesamt war das Interesse und die Beteiligung an der Befragung sehr hoch. Ausgehend von den Ergebnissen konnten Empfehlungen für eine bessere Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung formuliert werden. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Psychosoziale Umschau wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Der Beitrag kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Abschlussbericht zum Forschungsprojekt zu den COVID-19-bedingten Auswirkungen auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern

Abschlussbericht zum Forschungsprojekt zu den COVID-19-bedingten Auswirkungen auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern

Die COVID-19-Pandemie hat den Alltag in Deutschland seit dem 11. März 2020 deutlich eingeschränkt. Neben der Gesundheitsgefahr durch das Virus gingen die pandemiebedingten Schutzmaßnahmen wie Lockdowns, Hygiene-Maßnahmen oder Kontakteinschränkungen zur Verringerung des Infektionsgeschehens bei vielen Familien und Menschen mit erheblichen psychosozialen Belastungen, spezifischen Ängsten und allgemeine Unsicherheit einher.

Auch die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von erwachsene Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, psychisch belasteten Kindern, Jugendlichen und Familien oder ältere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen wurde im Zusammenhang mit den COVID-19-bedingten Schutzmaßnahmen über viele Monate hinweg deutlich eingeschränkt. Bisher liegen für Mecklenburg-Vorpommern nur wenige Daten über die Auswirkungen der Versorgung für diese Zielgruppe vor. Um geeignete Maßnahmen zur Prävention und Verbesserung der postpandemischen Versorgung zu entwickeln, führten das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. im vergangenen Jahr ein Forschungsprojekt zu den Folgen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von erwachsenen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern durch.

Im Fokus der Untersuchung standen eine allgemeine Statuserhebung zur aktuellen Versorgungssituation sowie zu den inhaltlichen, personellen und strukturellen Veränderungen aufseiten der psychiatrischen und psychosozialen Angebote während der vergangenen Lockdowns. Dabei wurden sämtliche Angebote, Einrichtungen und Institutionen der psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung und Behandlung von erwachsenen Menschen mit psychischen Erkrankungen eingeschlossen. Neben der allgemeinen Bestandsaufnahme bestand das Ziel darin, Empfehlungen und Maßnahmen zu entwickeln, um den langfristigen Folgen der Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung entgegenzuwirken sowie die soziale Teilhabe von psychisch erkrankten Menschen auch in besonderen gesellschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern aufrechtzuerhalten.

Die Ergebnisse und Empfehlungen des Forschungsprojektes wurden nun in einem Abschlussbericht veröffentlicht, der hier heruntergeladen werden kann.

Tagungsdokumentation zur Fachtagung „Digitalisierung und neue Perspektiven in der psychosozialen Arbeit“

Tagungsdokumentation zur Fachtagung „Digitalisierung und neue Perspektiven in der psychosozialen Arbeit“

Der Einsatz digitaler und internetbasierter Technologien hat im Rahmen von gesellschaftlichen Digitalisierungsprozessen in der Beratung, in der psychosozialen Versorgung und in der Praxis der Klinischen Sozialarbeit an Bedeutung gewonnen.

Im Zuge der digitalen Transformation kam es in vielen gesellschaftlichen Bereichen zu grundlegenden strukturellen Veränderungen der Lebenswelten und Kommunikationsformen. Die breite gesellschaftliche Verwendung der vielfältigen digitalen und internetbasierten Technologien sowie der neuen Medien geht mit einer höheren Flexibilisierung und Beschleunigung der sozialen und wirtschaftlichen Lebenswelt sowie des allgemeinen Kommunikations- und Informationsverhaltens einher. Eingebettet in diesen gesellschaftlichen strukturellen Wandel müssen sich auch soziale Organisationen sowie psychosoziale Unterstützungs- und Beratungsangebote mit den veränderten Lebenswelten ihrer Zielgruppen auseinandersetzen.

Neben den durch die digitale Transformation einhergehenden neuen Herausforderungen für die Methodik, Interventionen und organisatorischen Arbeitsweisen, verspricht der Einsatz von digitalen Technologien in der Beratungspraxis auch eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten und Chancen im Rahmen der Niedrigschwelligkeit, Flexibilität und Anonymität.

Damit gehören digitale Kommunikations- und Unterstützungsangebote neben traditionellen persönlichen Konsultationen zu einem wichtigen Medium für Gesundheitsfragen. Auch die räumliche und zeitliche Flexibilisierung durch digitale Formen der Unterstützungs- und Kommunikationsangebote erleichtert den Zugang zu verschiedenen psychosozialen Angeboten für viele Menschen.

Im Zuge dieser Entwicklung veranstaltete das European Centre of Clinical Social Work e.V. in Kooperation mit der Fachhochschule Wien, dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Schweizer Fachverband Soziale Arbeit im Gesundheitswesen und der Hochschule Neubrandenburg am 20. Mai 2022 die digitale Fachtagung „Digitalisierung und neue Perspektiven in der psychosozialen Arbeit“.

Die Tagungsdokumentation mit einem Rückblick zur Tagung, mir den Videoposterpräsentationen und den Präsentationen der Referent*innen finden Sie hier.

Die COVID-19-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern – Auswirkungen auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung

Die COVID-19-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern – Auswirkungen auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung

Die COVID-19-Pandemie ist in Deutschland seit mittlerweile drei Jahren nicht mehr aus dem Alltag der Bevölkerung wegzudenken und hat im privaten sowie beruflichen Bereich weitgehende Veränderungen mit sich gebracht. Bund und Länder reagierten dabei regionalspezifisch und kontextabhängig auf das dynamische Pandemiegeschehen, sodass regionale Erhebungen und die kommunale Berichterstattung maßgeblich z. B. für die Planung von pandemiebedingten Schutzmaßnahmen wurden. Darüber hinaus beschäftigen sich seit Beginn der COVID-19-Pandemie zahlreiche Studien mit der Erforschung des Virus sowie seinen gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen.

Bislang wenig bekannt ist über die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen unter den Pandemiebedingungen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. führten 2021 in gemeinsamer Kooperation eine repräsentative Online-Befragung zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern durch. Ausgehend von den Ergebnissen wurden verschiedene Empfehlungen entwickelt, um den langfristigen Folgen der Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung entgegenzuwirken sowie die soziale Teilhabe von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen auch in besonderen gesellschaftlichen Krisensituationen aufrechtzuerhalten.

Eine öffentliche Präsentation der Zwischenergebnisse fand im November 2021 im Rahmen des 8. Rostocker Psychiatrieforums statt. In der diesjährigen Juni-Ausgabe der Zeitschrift Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern wurden die Erkenntnisse und Empfehlungen der Studie nun im Rahmen eines Beitrages erstmals zusammengefasst und veröffentlicht. Der Beitrag “Die COVID-19-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern – Auswirkungen auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung” kann hier frei heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung des kompletten Forschungsberichtes erfolgt in den nächsten Wochen.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. auf der DGSP-Fachtagung “Die Zukunft der Sozialpsychiatrie”

Unter dem Motto “Die Zukunft der Sozialpsychiatrie – Positionen, Ideen, Diskussionen und Perspektiven” fand am 10. und 11. Juni in Berlin eine Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. statt. Den Hintergrund der Tagung bildeten gesellschaftliche Veränderungen, welche neue Herausforderungen an die Sozialpsychiatrie stellen und einen Diskussionsprozess im Verband anregten.

Bild aus dem Tagungsflyer

Im Rahmen der Tagung setzte sich die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. zusammen mit ihren Gästen (selbst-)kritisch mit den Konzepten und Grundsätzen der Sozialpsychiatrie auseinander. Ziel war es, gemeinsame Perspektiven für die Sozialpsychiatrie und sozialpsychiatrische Versorgung zu entwickeln. Diese sollten sich auf wissenschaftliche Ansätze, praktische Konzepte und Methoden, bestehende Versorgungsstrukturen sowie auf übergreifende politische Handlungsstrategien für die Zukunft beziehen. Dabei standen im Zentrum der Tagung fünf „Schlüsselbegriffe“ (Subjekt, Alltag, Normalität, Krankheit, Partizipation), die in den Hauptvorträgen und in vertiefenden Workshops bearbeitet wurden.

Auch der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. wurde von den Veranstalter*innen eingeladen und gebeten im Rahmen eines Workshops zum Thema Subjekt und subjektorientierte Psychiatrie eine Einführung in das Handlungskonzept des Capability Approach zu geben. Hierzu stellte Karsten Giertz aus dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ausgehend von den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur sozialen Teilhabe und Versorgungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen die zentralen theoretischen Annahmen des Capability Approach vor. Im Anschluss diskutierten die Workshopteilnehmer*innen Perspektiven und Konsequenzen für die sozialpsychiatrische Praxis und Versorgung.

Die Dokumentation der Veranstaltung kann hier auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. eingesehen werden.

Neue Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien

Neue Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien

Die aktuelle Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien beschäftigt sich mit dem Thema Stigmatisierung und den damit im Zusammenhang stehenden Schamgefühlen bei betroffenen Familien. Auch in der heutigen Zeit erleben psychisch belastete Menschen Ausgrenzungserfahrungen aufgrund ihrer Erkrankung durch Familie, Freund*innen, Kolleg*innen oder Gesellschaft. Vor allem Kinder aus Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil gehören sowohl in der Forschung als auch im Alltag der Familien immer noch zu den “ungehörten Angehörigen”. Sie leiden oftmals im Stillen unter den Scham- und Schuldgefühlen, welche mit der Erkrankung des betroffenen Elternteils zusammenhängen.

Neben mehreren Beiträgen zur Einführung in das Thema Stigmatisierung enthält der aktuelle Newsletter auch zwei Gastbeiträge von einer alleinerziehenden Mutter und einem Jugendlichen, die beide über ihre Erfahrungen mit der eigenen psychischen Erkrankung und mit verschiedenen Formen von Stigmatisierung berichten. Außerdem bietet die Ausgabe folgende Sonderinhalte:

  • ein Beitrag von Thomas Greve, der als Experte aus Erfahrung in Mecklenburg-Vorpommern tätig ist und sich aktiv gegen Stigmatisierung von psychisch Erkrankten einsetzt
  • eine Vorstellung des Landesmodellprojektes “ZaunGast” – ein Angebot für Kinder von inhaftierten Elternteilen in Mecklenburg-Vorpommern
  • thematisch passende Studien, Fortbildungstipps und Buchempfehlungen
  • aktuelle Informationen aus der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien.

Den aktuellen und die älteren Newsletter finden Sie hier

Neue Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung von Partizipation und der aktiven Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der Entwicklung, Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten durch die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz widmet sich die Juni-Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V mit dem Thema Partizipation und Peer Support in der sozialpsychiatrischen Versorgung. In einem weiteren Beitrag beschäftigt sich die Ausgabe anlässlich einer gemeinsamen Pflanzaktion der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern und des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit der Bedeutung von Wald und Natur auf die psychische Gesundheit. Außerdem stellen die Universitätsmedizin Greifswald und die Universitätsmedizin Rostock ihre aktuellen psychiatrischen Forschungsprojekte vor. Darüber hinaus enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2022 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Die Ausgabe kann hier frei heruntergeladen werden.

Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Eine Übersicht zu den älteren Ausgaben der Zeitschrift finden Sie hier.