Großprojekt: Seit heute ist die Homepage der Landesfachstelle KipsFam online: www.blickauf-kipsfam.de
Monatelang haben die Mitarbeiterinnen unter Hochdruck an den Seiten gearbeitet. Entwurf und Design lieferte im vergangenen Jahr die Digitalagentur Mandarin Medien aus Schwerin. Mit viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Interesse für das Thema „Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien“ hat das Team klare und schlicht strukturierte Seiten geliefert, in denen sich die Zielgruppen schnell zurechtfinden.
So lernen Kinder und Jugendliche viel über die Erkrankungen der Eltern, erhalten Tipps für ihre Situation und erfahren, an wen sie sich wenden können, um Hilfe zu erhalten. Eltern begegnet die Landesfachstelle mit viel Verständnis und zeigt ihnen Wege auf, wie sie mit ihrer Erkrankung und ihren Kindern umgehen können. Und auch Fachkräfte erhalten Informationen und Anregungen für ihre Arbeit mit betroffenen Familien.
Langfristig soll die Seite weiter ausgebaut und als Grundlage für Angebote und Vernetzung genutzt werden. Um die Familien direkt in ihrer Lebenswelt abzuholen und den Kontakt zu den Partnern zu festigen, ist das KipsFam-Team außerdem seit kurzem mit einem eigenen Profil auf Instagram aktiv: @blickauf_kipsfam
DANKE an alle, die ihr Herzblut in die Seiten gesteckt haben! Wir finden, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Am 30. Juni 2023 erscheint die nächste Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V. Neben einem Rückblick zur gemeinsamen Pflanzaktion “Mein Herz schlägt für den Wald” des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern enthält die Ausgabe die Tagesdokumentation der beiden Fachveranstaltungen „Personenzentrierte und sozialraumorientierte Unterstützung in hochstrukturierten Behandlungs- und Betreuungssettings“ und „Seelische Gesundheit in der DDR – Hilfe, Verwahrung, Missbrauch“. Darüber hinaus informiert die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien über das zweite Projektforum sowie über ihre Aktivitäten und die aktuellen Entwicklungen zur Thematik in Mecklenburg-Vorpommern. Die drei eingereichten Fachbeiträge der Juni-Ausgabe beschäftigen sich diesmal mit der Prävention, Früherkennung und -intervention bei psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, mit alternativen Kriseninterventionen nach dem SOTERIA-Ansatz und mit der ideologischen Radikalisierung im Kontext von psychischen Erkrankungen und psychosozialen Krisen. Weiterhin enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2023 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie von seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen. Die Ausgabe kann demnächst hier auf dieser Internetseite frei als PDF heruntergeladen werden.
Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Den Zugang zu älteren Ausgaben finden Sie hier.
Mecklenburg-Vorpommern: Zunahme von psychischen Problemen in jungen Jahren
Landesverband fordert bessere Unterstützung für erkrankte Kinder und Jugendliche
Kinder in Mecklenburg-Vorpommern sind besonders gefährdet, psychisch zu erkranken. Anlässlich des Internationalen Kindertags am 1. Juni macht der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit einer Bestandsaufnahme auf diese Situation aufmerksam.
Etwa 250.000 Kinder und Jugendliche leben in Mecklenburg-Vorpommern. Nach aktuellen Schätzungen leiden etwa 50.000 von ihnen an psychischen Störungen oder Auffälligkeiten. Obwohl die Lebensbedingungen von jungen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile einen hohen Stellenwert eingenommen haben, gibt es noch Luft nach oben, wie der Bericht zeigt: Wenige Hilfsangebote, weite Wege und hohe Arbeitslosigkeit – im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern lassen sich mehrere Faktoren finden, die das Risiko für junge Menschen erhöhen, im Laufe ihres Lebens psychisch zu erkranken. „Im Nordosten ist die Armutsquote mit 18 Prozent besonders hoch“, sagt Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der mit seinem Team aktuelle Studien und Veröffentlichungen zusammengefasst hat. „Das ist problematisch, denn gerade in sozial benachteiligten Familien fehlt es oft an Ressourcen und Informationen, um psychische Belastungen zu bewältigen.“
Trotz der Risiken und Einschränkungen, die mit einer psychischen Störung zusammenhängen, suchen nur wenige junge Menschen Hilfe. Die Gründe dafür sind vielfältig. So belegen Studien, dass Betroffene besonders in Mecklenburg-Vorpommern fürchten, wegen ihrer Krankheit diskriminiert zu werden und deswegen gar nicht erst nach Therapiemöglichkeiten suchen. Zudem zeigt sich Versorgungslage in Mecklenburg-Vorpommern im Bericht als prekär: Sowohl Behandlungsplätze in Kliniken als auch außerklinische Angebote sind, besonders in ländlichen Regionen, rar gesät – oder gar nicht vorhanden. Deutlich wird dies im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Auf etwa 9.000 Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen kommen aktuell 27 Kinder- und Jugendpsychiater*innen /-psychotherapeut*innen sowie 21 stationäre Betten und 28 Tagesklinikplätze. „Eine deutliche Unterversorgung, die neben langen Wartezeiten zu Chronifizierung und weiteren Krankheitsfolgen führen kann“, resümiert Giertz.
Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert daher, dass Angebote flächendeckend ausgebaut werden. „Um die Versorgungssituation für Kinder und Jugendliche zu verbessern, benötigen wir neue und kreative Lösungen“, so Giertz. Dabei seien sowohl digitale Angebote als auch Angebote zur Früherkennung notwendig. „Gerade schwere psychische Erkrankungen beginnen im Jugendalter und lassen sich durch frühes Eingreifen reduzieren.“ Neue Angebote bedürfen jedoch neuer Rahmenbedingungen: So wird das Thema psychische Gesundheit laut Giertz auf sozialpolitischer Ebene zu selten berücksichtigt – „und das, obwohl psychische Erkrankungen zu den häufigsten Beeinträchtigungen in der deutschen Bevölkerung gehören“. Zentrale Aufgabe sei, die Finanzierung für Projekten sicherzustellen – „und zwar nicht nur für ein oder zwei Jahre, sondern langfristig.“
Die vollständige Bestandsaufnahme zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier:
Unter dem Motto “Intersektoraler Blick auf gemeinsame Lösungen” findet am 14. Juni 2023 im Van der Valk Resort in Linstow das diesjährige Projektforum der Landesfachstelle Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien statt.
In diesem Jahr richtet das Projektforum den Blick auf die Chancen des intersektoralen Arbeitens. Eine intersektorale, interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Unterstützung von Kindern aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien (KipsFam) zahlt sich nicht nur für die belasteten Familien aus, sondern bringt auch den beteiligten Fachkräften Vorteile. Grundlage für das Funktionieren solcher Netzwerke sind stetige Kommunikation sowie gegenseitige Wertschätzung. Neben dem aktuellen Stand zur Thematik KipsFam in Mecklenburg-Vorpommern, können die Teilnehmenden auf dem Projektforum einen Blick auf bundesweite Projekte legen und Impulse für Ihren Arbeitsbereich sammeln. Ein weiterer Schwerpunkt wird darin bestehen, den intersektoralen Ansatz auszuprobieren und mit Vertreter*innen eines anderen Sektors/Arbeitsbereiches zusammenzukommen.
Die Anmeldung erfolgt über den Anmelde-Link oder den QR-Code, der unten im Flyer zu finden ist. Dort sind auch alle weiteren wichtigen Informationen und die Programmübersicht unserer Veranstaltung aufgeführt.
Zahlreiche Klient*innen in der psychosozialen Versorgung weisen einen komplexen Unterstützungsbedarf auf. Benötigt wird daher nicht selten auch ein komplexes Unterstützungssystem. Zudem weisen viele Forschungsergebnisse darauf hin, dass gerade multiprofessionelle und systemübergreifende Formen der Versorgung zur Personen- und Bedarfsorientierung beitragen. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Etablierung einer vernetzten Versorgung mit vielen Hürden verbunden ist. So erschweren finanzielle Rahmenbedingungen, gesetzliche Fragmentierungen des Versorgungssystems, professionsbezogene Anerkennungskonflikte und abweichende Logiken zwischen den beteiligten Berufsgruppen oftmals eine personenzentrierte und bedarfsgerechte Planung und Umsetzung von psychosozialen Unterstützungsmöglichkeiten.
Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. veranstaltet in Kooperation mit dem European Centre for Clinical Social Work e.V., der Hochschule Coburg, der Fachhochschule Campus Wien, dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern und dem Netzwerk A: aufklaren | Expertise und Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern des Trägers Paritätische Hamburg am 11. Mai 2023 zwischen 09:00 bis 15:30 Uhr die digitale Fachtagung „Kooperation und Netzwerke in der psychosozialen Arbeit”.
Im Rahmen der Fachtagung wird das Thema „Kooperation und Netzwerke in der psychosozialen Arbeit” mithilfe von Keynotes und Vortragspanels diskutiert. Dabei werden verschiedene Praxisfelder und Zielgruppen wie die gemeindepsychiatrische Versorgung, die Unterstützung von Kindern psychisch erkrankter Eltern, die Wohnungslosenhilfe, die Gewaltprävention oder der Strafvollzug fokussiert. Die Fachtagung richtet sich an Mitarbeitende aus den verschiedenen Arbeitsfeldern der psychosozialen Praxis, Studierende der (Klinischen) Sozialarbeit sowie an Wissenschaftler*innen aus den Bereichen der Sozial- und Gesundheitswissenschaften. Die Anmeldung und Teilnahme sind kostenlos. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier im Flyer der Veranstaltung.
Landesverband Sozialpsychiatrie und Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern laden zu Aktionstag / Angebote von lokalen Vereinen und Kliniken
Durchatmen, innehalten, zur Ruhe kommen – dem Wald wird seit jeher eine heilsame Wirkung zugesprochen. Besonders Menschen, die psychisch erkrankt sind, können davon profitieren. Daher laden der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern am 25. April Familien zu einem besonderen Tag ein. Unter dem Motto „Mein Herz schlägt für den Wald“ starten ab 12 Uhr im Forstamt Gädebehn bei Schwerin verschiedene Aktionen, um Kindern und ihren Eltern die Natur nahezubringen.
„Psychische Probleme betreffen in der Regel nicht nur eine Person, sondern das gesamte Familiensystem“, sagt Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbands Sozialpsychiatrie. „Eine Herausforderung für alle Beteiligten. Unser Glück im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern ist, dass wir eine große Ressource für mentale Gesundheit quasi direkt vor der Haustür haben – die Natur.“
Ein Spaziergang durch Wald und Wiesen für mehr innere Ruhe – um Familien mit diesem eher ungewöhnlichen Weg vertraut zu machen, hat sich der Landesverband mit der Landesforstanstalt M-V zusammengeschlossen. „Gemeinsam mit Vereinen und Kliniken aus der Region bereiten wir verschiedene Stationen vor, an denen Kita- und Hortkinder aus ganz M-V die Heilkraft des Waldes hautnah erleben“, so Giertz. Die Gäste erhalten beispielsweise Informationen über Therapieformen, basteln mit Naturmaterialien oder können beim Waldyoga entspannen. Höhepunkt der Veranstaltung ist eine gemeinsame Baumpflanz-Aktion. Interessierte Familien sind ab 15 Uhr herzlich willkommen.
Namhafte Unterstützung kommt von Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus, der betont: „Die soziale Komponente des Waldes wird hauptsächlich in seiner Rolle als Erholungs- und Bildungsort deutlich. Wald ist grundsätzlich frei und ohne Entgelt betretbar. Die Waldbesitzenden erbringen somit kostenlose Leistungen für die Erholung der Menschen. Wald wird immer häufiger auch in die aktive Freizeitgestaltung einbezogen und schafft damit ein wichtiges Kontrasterlebnis zur städtischen Umwelt. Bereits im September 2017 habe ich die erste Kur- und Heilverordnung des Landes unterschrieben. Die Möglichkeit, ein Waldgebiet vorrangig gesundheitlichen Zwecken zu widmen, war in Deutschland bis dato einzigartig. Mecklenburg-Vorpommern mit seinen über 60 Kur- und Erholungsorten, die von rund 71.000 der landesweit insgesamt 558.000 Hektar Wald umgeben sind, bieten ideale Voraussetzungen, um Gesundheitswirtschaft und Tourismus noch stärker zu verbinden.“
Die Veranstalter rechnen mit etwa 100 Gästen. Die Aktion soll künftig jährlich am Tag des Baumes, dem 25. April, stattfinden.
BU: Eine ähnliche Aktion lockte bereits im letzten Jahr interessierte Kinder in den Wald.
Mittlerweile ist das Jahr 2023 nicht mehr ganz so neu. Der Frühling steht bereits vor der Tür. Das vergangene Jahr wird wohl als ein Krisenjahr in die Geschichte eingehen: Die COVID-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene neue Flüchtlingswelle, die Klima- und die Energiekrise prägten die Schlagzeilen. Aus der Erfahrung der letzten Jahre wissen wir: Die Krise gehört zum Leben dazu. Auch in Familien gibt es turbulente Zeiten, das ist ganz normal. Aber was passiert, wenn eine Familie in eine ernsthafte Krise stürzt oder sogar das Kindeswohl in Gefahr ist? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich das Redaktionsteam des Newsletters der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Wochen intensiv beschäftigt.
Für die aktuelle Ausgabe wurden Expert*innen aus Mecklenburg-Vorpommern zu diesen Themen befragt. So konnten Maria Dahlke vom Kinderschutzbund Mecklenburg-Vorpommern und Anne Port von der Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Rostock für zwei interessante Interviews gewinnen werden. Darüber hinaus enthält der Newsletter neue Informationen aus der Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern, die am 01. Januar 2023 zur “Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern” geworden ist und sich personell erweitert hat.
Zudem wird über das geplante zweite Projektforum “Kinder psychisch und/oder suchtbelasteter Familien” – das am 14. Juni 2023 in Linstow stattfinden wird – sowie über das Interessenbekundungsverfahren für regionale Anlauf- und Unterstützungsstellen für Kinder und Jugendliche psychisch belasteter oder suchtbelasteter Familien in Mecklenburg-Vorpommern des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern informiert.
Der vollständige Newsletter kann unten als PDF heruntergeladen werden. Die Anmeldung zum Newsletter sowie ältere Ausgaben finden Sie hier.
In den 1950er und 1960er Jahren wurden in der DDR fast 40.000 Plätze zur wochenweisen Fremdbetreuung von Kindern im Alter zwischen 6 Wochen und 3 Jahren geschaffen. Dazu kamen die Wochenheime für die Kinder ab 3 Jahren. Wochenweise bedeutete, dass diese Kinder Tag und Nacht in der Einrichtung verblieben und zu ihren Eltern nur am Wochenende Kontakt hatten. Diese intensive Betreuungsform galt als ökonomisch und als wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der Gleichberechtigung der Frauen – mit teils lebenslangen Folgen für die Kinder. Die letzten derartigen Plätze wurden erst 1992 abgeschafft.
Seit einigen Jahren sind die Geschichte der Wochenbetreuung und die Entwicklung der dort untergebrachten Kinder ins Interesse verschiedener Forschungsprojekte gerückt. Erste Ergebnisse werden auf dem Symposium zur wochenweisen Fremdbetreuung im frühen Kindesalter am 21. und 22. April diskutiert. Dabei kommen auch ehemalige Wochenkinder selbst zu Wort, so wie in der Ausstellung „abgegeben“ von Sophie Linz. Eine solche Fremdbetreuung über Nacht gab es aber nicht nur in der DDR. Deshalb werden auf diesem Symposium auch Forschungsprojekte zu ähnlichen Betreuungsformen in anderen Ländern vorgestellt: zu Wochenkrippen in der damaligen ČSSR sowie zu Säuglingsheimen in der BRD zu jener Zeit und in der Schweiz.
Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat 2020 im Rahmen des Modellprojektes Adoleszentenpsychiatrie die Implementierung des Präventionsprojektes „Verrückt? Na und!“ im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet und seit 2021 die Landeskoordination übernommen. Damit begleitet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport die Erprobung des Programmes in Mecklenburg-Vorpommern.
Wir freuen uns, dass die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport von Mecklenburg-Vorpommern Stefanie Drese und die Ministerin für Bildung und Kindertagsförderung von Mecklenburg-Vorpommern Simone Oldenburg die Schirmherrschaft für “Verrückt? Na Und!” übernommen haben und die Landeskoordination unterstützen.
„Mit „Verrückt? Na und! – Psychisch fit in der Schule, im Studium und im Berufsleben“ leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der psychischen Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und helfen Ihnen, gesund aufzuwachsen und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen.
Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, dieses Programm in Mecklenburg-Vorpommern umzusetzen und möchte mich ganz herzlich bei allen beteiligten Akteuren für Ihr Engagement bedanken (Stefanie Drese).“
Foto: Ecki Raff
„Ich bedanke mich herzlich bei allen Organisationen, die ›Verrückt? Na und!‹ in Mecklenburg-Vorpommern umsetzen. Dadurch tragen sie zur Enttabuisierung psychischer Erkrankungen bei und unterstützen Schülerinnen und Schüler, den Weg zu einem gesunden Leben zu finden (Simone Oldenburg).
Foto: Anne Karsten
Bei dem Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” handelt es sich um ein niedrigschwelliges, universelles Präventionsprogramm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Durch Information, Aufklärung und Kontakt mit Expert*innen aus Erfahrung werden Tabus gegenüber psychischen Störungen abgebaut, psychische Krisen besprechbar gemacht und Zugänge zum Hilfesystem aufgezeigt. Hierzu werden Jugendliche ab der 8. Klasse, junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr, Berufsschüler*innen und junge Erwachsene im Beruf im Rahmen eines Projekttages von persönlichen und fachlichen Expert*innen begleitet.
Weitere Informationen zur Landeskoordination und zum Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” finden Sie hier.
Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet dazu, jede Form von Gewalt und Missbrauch zu verhindern. Studien zeigen jedoch, dass dies nicht der gelebten Realität entspricht und Menschen mit Behinderungen einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt sind, Gewalterfahrungen zu machen. Besonders Frauen, die in Institutionen leben, sind von verschiedenen Gewaltformen betroffen.
Der Gesetzgeber hat im Juni 2021 durch die Einführung des § 37a SGB IX die Leistungserbringer der Eingliederungshilfe dazu verpflichtet, geeignete Maßnahmen zum Gewaltschutz zu entwickeln. Er verpflichtet die Rehabilitationsträger dazu, darauf hinzuwirken, dass der Schutzauftrag durch die Leistungserbringer umgesetzt wird. Was aber ist eine wirkungsvolle Umsetzung des § 37a SGB IX? Bisher sind keine verbindlichen Kriterien für Gewaltprävention und Gewaltschutz im Gesetz beschrieben. Mindeststandards für eine qualitätsgesicherte Umsetzung sind nicht definiert. Hier soll diese Broschüre zur Implementierung und Bewertung wirksamer Gewaltschutzkonzepte in der Eingliederungshilfe nach § 37a SGB IX eine erste Brücke schlagen und Unsicherheiten abbauen.
Die Broschüre wurde von der Arbeitsgruppe 33 des Landespräventionsrates Schleswig-Holstein, dem PETZE-Institut für Gewaltprävention gGmbH und dem damaligen Landesbeauftragen für Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein in Orientierung an den Landesrahmenvertrag SGB IX SH erarbeitet. Die Broschüre kann hier für Fachkräfte und in leichter Sprache abgerufen werde.
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