Vielfalt ohne Alternative!!!

Es geht uns alle an.

Es ist mehr als ein Alarmzeichen. Wenn der AfD-Politiker Björn Höcke das Ende der Inklusion und damit die aktive Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung fordert, ist das kein Zufall und kein Ausrutscher.

In der AfD wird wiederholt gefordert, Menschen, die nicht in das Weltbild des völkischen Nationalismus passen, zu entrechten oder aus dem Land zu werfen. Wer so denkt und spricht, stellt die Würde des Menschen als Individuum, die Universalität von Menschenrechten und damit die Grundlagen unserer demokratischen Gesellschaft in Frage.

Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung sind in der AfD längst zum Programm geworden, genauso wie die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer selbstbestimmten geschlechtlichen Identität.

Wir lassen nicht zu, dass Ideologien der Ungleichwertigkeit von Menschen weiter Raum greifen, die an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte erinnern.

Wir rufen die Zivilgesellschaft auf, sich der Gefahr, die von einer solchen Agenda für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ausgeht, gemeinsam und entschlossen entgegenzustellen.

Es geht uns alle an.

Wir alle sind gefordert. Die Alarmzeichen sind nicht zu übersehen.

Transforming mental health for all: Der World Mental Health Report der WHO

Psychische Gesundheit ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Allgemeinwohls und Wohlbefindens sowie ein grundlegendes Menschenrecht. Etwa 13 % der Menschen in der Weltbevölkerung leiden unter einer psychischen Erkrankung. In Europa beträgt der Anteil ca. 14,2 %. Aufgrund der direkten und indirekten psychischen Erkrankungsfolgen wie häufige Inanspruchnahme von psychiatrischen Behandlungen oder Einschränkungen in der Arbeitsfähigkeit schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass die jährlich verursachten weltwirtschaftlichen Kosten durch psychische Erkrankungen im Jahr 2030 auf 6 Billionen US-Dollar ansteigen werden. Dies ist deutlich mehr als die prognostizierten Kosten für Krebserkrankungen, Diabetes oder chronische Atemwegserkrankungen.  

Trotz der Folgen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen fehlt es in vielen Ländern darunter auch in Deutschland immer noch an wichtigen Rahmenbedingungen, um die psychische Gesundheit in der Bevölkerung bestmöglich zu fördern, zu gewährleisten und gefährdete Personengruppen ausreichend zu schützen. Hierzu zählen unter anderem die zunehmende gesellschaftliche Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, die geringen Gesundheitskompetenzen im Bereich psychische Gesundheit in der deutschen Bevölkerung, die unzureichende Umsetzung einer menschenrechtsorientierten Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie die noch immer bestehenden strukturellen Defizite in verschiedenen Bereichen der Behandlung, Beratung, Unterstützung, Prävention und Gesundheitsförderung.

Zwanzig Jahre nach dem letzten „The World Mental Health Report: mental health – new understanding, new hope“ – der vor allem für ein biopsychosoziales Verständnis für psychische Gesundheit und Erkrankung plädierte – veröffentlichte die WHO im vergangenen Jahr unter dem Motto „Transforming mental health for all“ ihren neuen Bericht. Dieser Bericht richtet sich speziell an politische Entscheidungsträger im Gesundheitswesen und beinhaltet wichtige Empfehlungen zur Weiterentwicklung von menschenrechtsorientierten multisektoralen und gemeindenahen Versorgungsstrukturen und Interventionen, die erforderlich sind, um die psychische Gesundheit in der Gesellschaft zu verbessern. In dem aktuellen Bericht stehen diesmal die gesellschaftlichen und globalen Risikofaktoren für die psychische Gesundheit wie Krieg, wirtschaftliche und soziale Ungleichheit oder die Klimakrise im Vordergrund. Ausgehend von dem 2013 verabschiedeten „Comprehensive Mental Health Action Plan 2013-2030“ der WHO werden mehrere Maßnahmen vorgestellt, um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden innerhalb der Gesellschaft zu fördern, psychischen Erkrankungen vorzubeugen und gefährdete Personen zu schützen.

Der Bericht kann hier frei eingesehen werden.

In Würde zu sich stehen – ein Angebot für psychisch erkrankte Profis

Jährlich erkranken 28 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten Gründen für frühzeitige Rentenzugänge und für erkrankungsbedingte Arbeitsausfälle. Vor allem Mitarbeitende im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens sind einem hohen Risiko für psychische Erkrankungen ausgesetzt.

Trotz der hohen Erkrankungsraten bzw. des erhöhten Erkrankungsrisikos ist der Umgang mit der eigenen psychischen Erkrankungen besonders bei Mitarbeitenden der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung durch Fremd- und Selbststigmatisierung beeinträchtigt. Aus Angst vor negativen Zuschreibungen und sozialer Ausgrenzung halten viele Profis ihre eigene psychische Erkrankung oder psychosoziale Krisenerfahrung geheim. Die Geheimhaltung hat jedoch negative Folgen, für den Umgang mit der eigenen Erkrankung, für den Umgang mit der Erkrankung von Klient*innen und in der Zusammenarbeit mit anderen Kolleg*innen.

Zur Unterstützung von krisenerfahrenen und psychisch erkrankten Profis gründete der Diplom Psychologe mit eigener Erfahrung Thomas Richter im Herbst 2022 das Netzwerk “KrisenErfahreneProfis”, das bundesweit aktiv ist sowie Unterstützung und Austausch für Profis anbietet. Im Rahmen des Netzwerkes werden bundesweit Online-Selbsthilfegruppen, Seminare, Veranstaltungen und Intervisionsgruppen organisiert. Betroffene Mitarbeitende des psychosozialen Bereichs sind eingeladen sich dem Netzwerk anzuschließen. Weitere Informationen zu den Netzwerkaktivitäten und zu den Kontaktdaten finden Sie hier. Eine Diskussionsrunde mit Thomas Richter und zum Umgang mit der eigenen Erkrankung können Sie im unteren Video anschauen.

Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützt das Positionspapier der Psychosozialen Zentren in MV zu den Unterbringungsbedingungen für Geflüchtete

Psychosoziale Zentren in Mecklenburg-Vorpommern fordern gemeinsam mit zahlreichen Organisationen und Personen menschenwürdige Unterbringungsbedingungen für Geflüchtete

Zum Weltgeflüchtetentag zeigen sich die Psychosozialen Zentren in Mecklenburg-Vorpommern besorgt und appellieren in einem Positionspapier gemeinsam mit Organisationen der Zivil- und Beratungslandschaft sowie Personen aus Lehre und Wissenschaft für menschenwürdige Unterbringungsbedingungen von Geflüchteten.

Unter den Unterzeichnenden sind unter anderem Professor*innen aus Neubrandenburg und Rostock, der Landesverband für Sozialpsychiatrie Mecklenburg Vorpommern e.V., der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V., die RAA Schwerin e.V, MIGRANET-MV, STARK MACHEN e.V., Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt LOBBI MV und zahlreiche weitere Organisationen und Personen.

In dem Positionspapier sprechen sich die Psychosozialen Zentren und die Unterzeichnenden unter anderem für eine Überarbeitung der sog. Gemeinschaftsunterkunftsverordnung, eine zentrale Lage der Unterkünfte mit ausreichender Infrastruktur, für ein Fachkräftegebot zur Betreuung von Geflüchteten, für ein Clearing-Verfahren zur Erfassung vulnerabler Personen und deren adäquate Unterbringung sowie für eine maximale Verweildauer von 6 Monaten in Unterkünften aus. Außerdem fordern sie von verantwortlichen Akteur*innen eine couragierte Haltung und ein deutliches Bekenntnis zur Aufnahme von Geflüchteten, um auf Offenheit und Verständigung in der Aufnahmegesellschaft hinzuwirken.

Das Positionspapier kann hier eingesehen werden.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. auf der Fachtagung „Systemsprenger*innen – Fehler im System?“ am 07. Juli 2023 in Tübingen

Die Schwierigsten zuerst! Dieser alte sozialpsychiatrische Leitsatz wird leider in der Praxis kaum umgesetzt. Menschen, die auf Grund ihrer psychischen Erkrankung einen besonders komplexen Assistenzbedarf haben, nicht gut in Gruppen leben können, starke Suchterscheinungen oder herausforderndes Verhalten aufweisen oder zusätzlich im größeren Umfang pflegerische Unterstützung benötigen, finden in vielen Region oftmals kein passendes Angebot.

Aus diesem Grund veranstaltet der Verein Sozialpsychiatrie e.V. am 07. Juli 2023 in Tübingen unter dem Motto „Systemsprenger*innen – Fehler im System? Auf dem Weg zu einem sozialpsychiatrischen Angebot für Menschen, für die es in der Region (noch) kein passendes Angebot gibt“ eine Fachveranstaltung. Neben mehreren Fachexpert*innen beteiligt sich auch der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit der Mitarbeiterin Lisa Große im Rahmen von zwei Fachvorträgen zur wissenschaftlichen Forschung und zu möglichen Unterstützungsformen für diese Zielgruppe an der Fachtagung.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier.  

Bestandsaufnahme zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Mecklenburg-Vorpommern: Zunahme von psychischen Problemen in jungen Jahren

Landesverband fordert bessere Unterstützung für erkrankte Kinder und Jugendliche

Kinder in Mecklenburg-Vorpommern sind besonders gefährdet, psychisch zu erkranken. Anlässlich des Internationalen Kindertags am 1. Juni macht der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit einer Bestandsaufnahme auf diese Situation aufmerksam.

Etwa 250.000 Kinder und Jugendliche leben in Mecklenburg-Vorpommern. Nach aktuellen Schätzungen leiden etwa 50.000 von ihnen an psychischen Störungen oder Auffälligkeiten. Obwohl die Lebensbedingungen von jungen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile einen hohen Stellenwert eingenommen haben, gibt es noch Luft nach oben, wie der Bericht zeigt: Wenige Hilfsangebote, weite Wege und hohe Arbeitslosigkeit – im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern lassen sich mehrere Faktoren finden, die das Risiko für junge Menschen erhöhen, im Laufe ihres Lebens psychisch zu erkranken. „Im Nordosten ist die Armutsquote mit 18 Prozent besonders hoch“, sagt Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der mit seinem Team aktuelle Studien und Veröffentlichungen zusammengefasst hat. „Das ist problematisch, denn gerade in sozial benachteiligten Familien fehlt es oft an Ressourcen und Informationen, um psychische Belastungen zu bewältigen.“

Trotz der Risiken und Einschränkungen, die mit einer psychischen Störung zusammenhängen, suchen nur wenige junge Menschen Hilfe. Die Gründe dafür sind vielfältig. So belegen Studien, dass Betroffene besonders in Mecklenburg-Vorpommern fürchten, wegen ihrer Krankheit diskriminiert zu werden und deswegen gar nicht erst nach Therapiemöglichkeiten suchen.  Zudem zeigt sich Versorgungslage in Mecklenburg-Vorpommern im Bericht als prekär: Sowohl Behandlungsplätze in Kliniken als auch außerklinische Angebote sind, besonders in ländlichen Regionen, rar gesät – oder gar nicht vorhanden. Deutlich wird dies im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Auf etwa 9.000 Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen kommen aktuell 27 Kinder- und Jugendpsychiater*innen /-psychotherapeut*innen sowie 21 stationäre Betten und 28 Tagesklinikplätze. „Eine deutliche Unterversorgung, die neben langen Wartezeiten zu Chronifizierung und weiteren Krankheitsfolgen führen kann“, resümiert Giertz.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert daher, dass Angebote flächendeckend ausgebaut werden. „Um die Versorgungssituation für Kinder und Jugendliche zu verbessern, benötigen wir neue und kreative Lösungen“, so Giertz. Dabei seien sowohl digitale Angebote als auch Angebote zur Früherkennung notwendig. „Gerade schwere psychische Erkrankungen beginnen im Jugendalter und lassen sich durch frühes Eingreifen reduzieren.“ Neue Angebote bedürfen jedoch neuer Rahmenbedingungen: So wird das Thema psychische Gesundheit laut Giertz auf sozialpolitischer Ebene zu selten berücksichtigt – „und das, obwohl psychische Erkrankungen zu den häufigsten Beeinträchtigungen in der deutschen Bevölkerung gehören“. Zentrale Aufgabe sei, die Finanzierung für Projekten sicherzustellen – „und zwar nicht nur für ein oder zwei Jahre, sondern langfristig.“

Die vollständige Bestandsaufnahme zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier:

Buchankündigung Borderline verstehen und bewältigen

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung gehört zu einer psychischen Erkrankung, die mit viel Leid und psychosozialen Beeinträchtigungen einhergeht. Bei den Betroffenen wirkt sich die Borderline-Persönlichkeitsstörung auf viele Lebensbereiche wie soziale Beziehungen, Familie, Arbeit, Freizeitgestaltung und körperliche Gesundheit aus. Aufgrund der komplexen Unterstützungsbedarfe müssen Betroffene oftmals verschiedene psychiatrische, psychotherapeutische und psychosoziale Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen.

Um Betroffene, Angehörige aber auch professionelle Mitarbeitende bei der Bewältigung der Borderline-Persönlichkeitsstörung zu unterstützen, veröffentlichen Ewald Rahn (Dachverband STEPPS e.V.) und Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) im Oktober 2023 die fünfte aktualisierte Neuauflage des Ratgebers “Borderline verstehen und bewältigen”. Die Neuauflage enthält zahlreiche Aktualisierungen unter anderem in Bezug auf die Diagnostik, Behandlung und Unterstützung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Neben Informationen für Betroffene und Professionelle wurde zudem erstmals die Perspektive der Angehörigen (inklusive minderjährige Kinder) und Freunde von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung im Ratgeber aufgegriffen.

Der Ratgeber “Borderline verstehen und bewältigen” entstand aus der gemeinsamen Arbeit von Betroffenen und Behandelnden und informiert umfassend über alle Symptome und Alltagsprobleme, die zum Krankheitsbild der Borderline-Persönlichkeitsstörung gehören. Das Buch überzeugt durch die Vielfalt der Perspektiven, in welcher der fachliche Blick der Autoren durch persönliche Erfahrungen von Betroffenen ergänzt wird. Auch das Thema der Kooperation und Zusammenarbeit aller Perspektiven (Betroffene, Angehörige und Professionelle) wird im Ratgeber explizit aufgegriffen. Insbesondere die Alltagsbewältigung und der Erhalt der sozialen Beziehungen stehen im Fokus, die durch die Nähe-Distanz-Problematik oft gefährdet sind.

Das Buch erscheint im Oktober 2023 im BALANCE Buch + Media Verlag. Weitere Informationen zum Inhalt finden Sie hier im Flyer:

Podcast über die Entstigmatisierung der Psychose

Wollen wir verstehen, was psychische Erkrankungen ausmachen und vor allem, was Betroffene brauchen, sollten wir aufhören, sie für schwieriger zu befinden, als sie sind. Schließlich sind psychische Erkrankungen gerade so kompliziert, wie wir sie machen. Das ist die Ansicht von Thomas Bock, der in einem Audiobeitrag auf dem Podcast der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin (IPU) erklärt, wie nah psychische Erkrankungen an unser aller Erleben sind. Er ist Professor für Sozialpsychiatrie und klinische Psychologie und hat lange Zeit die Spezialambulanz für Psychosen und Bipolare Störungen an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf geleitet. Außerdem lehrt er im Master-Studiengang Interdisziplinäre Psychosentherapie der IPU, in dem es um die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen geht, die häufig als “schwer” oder “komplex” gelten.

Die Podcastfolge “Warum so kompliziert? Zur Entstigmatisierung von Psychosen” von Thomas Bock kann hier angehört werden.

Seelische Gesundheit in der DDR – Hilfe, Verwahrung, Missbrauch

Die Pflege, Unterstützung und Behandlung von Menschen in psychosozialen Notlagen erfolgten in der DDR unter dem Einfluss eines staatlich gelenkten Fürsorgesystems. Lange Zeit galten das Sozial- und Gesundheitssystem der DDR als Vorzeigeerrungenschaft des Sozialismus. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wird die politische Einflussnahme in der DDR in vielen gesellschaftlichen Bereichen kontrovers diskutiert.

Mehrere Arbeitsgruppen in Deutschland unter anderem aus der Universitätsmedizin Rostock, der Universitätsmedizin Greifswald, der Alice Salomon Hochschule Berlin sowie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf beschäftigen sich mit der historischen Aufarbeitung zur Sozial- und Gesundheitsversorgung in der DDR. Sowohl der staatliche Einfluss auf die dort tätigen Fachkräfte als auch die Auswirkungen auf die spätere Gesundheits- und Lebenssituation der Menschen – welche diese Angebote in Anspruch genommen haben – stehen dabei im Mittelpunkt.

Im Rahmen der Veranstaltung „Seelische Gesundheit in der DDR – Hilfe, Verwahrung, Missbrauch“ stellen die einzelnen Arbeitsgruppen ihre aktuellen Erkenntnisse einem breiten Publikum vor. Fachexpert*innen und Forscher*innen berichten über den wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Rolle der Psychiatrie in der DDR, zur Versorgungssituation und seelischen Gesundheit von ehemaligen Wochenkrippenkindern oder Heimkindern aber auch zu den spezifischen Bewältigungsstrategien, die Menschen und Familien unter den besonderen gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in der DDR entwickelt haben. Nach den Vorträgen sind eine Podiumsdiskussion sowie ein freier Austausch mit allen Forscher*innen und Teilnehmer*innen geplant.

Die Veranstaltung ist kostenlos und richtet sich an alle interessierten Personen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Die neue Schirmherrschaft für das Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” in Mecklenburg-Vorpommern

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat 2020 im Rahmen des Modellprojektes Adoleszentenpsychiatrie die Implementierung des Präventionsprojektes „Verrückt? Na und!“ im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet und seit 2021 die Landeskoordination übernommen. Damit begleitet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport die Erprobung des Programmes in Mecklenburg-Vorpommern.

Wir freuen uns, dass die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport von Mecklenburg-Vorpommern Stefanie Drese und die Ministerin für Bildung und Kindertagsförderung von Mecklenburg-Vorpommern Simone Oldenburg die Schirmherrschaft für “Verrückt? Na Und!” übernommen haben und die Landeskoordination unterstützen.

„Mit „Verrückt? Na und! – Psychisch fit in der Schule, im Studium und im Berufsleben“ leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der psychischen Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und helfen Ihnen, gesund aufzuwachsen und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen.

Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, dieses Programm in Mecklenburg-Vorpommern umzusetzen und möchte mich ganz herzlich bei allen beteiligten Akteuren für Ihr Engagement bedanken (Stefanie Drese).“

Foto: Ecki Raff

„Ich bedanke mich herzlich bei allen Organisationen, die ›Verrückt? Na und!‹ in Mecklenburg-Vorpommern umsetzen. Dadurch tragen sie zur Enttabuisierung psychischer Erkrankungen bei und unterstützen Schülerinnen und Schüler, den Weg zu einem gesunden Leben zu finden (Simone Oldenburg).

Foto: Anne Karsten

Bei dem Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” handelt es sich um ein niedrigschwelliges, universelles Präventionsprogramm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Durch Information, Aufklärung und Kontakt mit Expert*innen aus Erfahrung werden Tabus gegenüber psychischen Störungen abgebaut, psychische Krisen besprechbar gemacht und Zugänge zum Hilfesystem aufgezeigt. Hierzu werden Jugendliche ab der 8. Klasse, junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr, Berufsschüler*innen und junge Erwachsene im Beruf im Rahmen eines Projekttages von persönlichen und fachlichen Expert*innen begleitet.

Weitere Informationen zur Landeskoordination und zum Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” finden Sie hier.