Neue Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien
Seit einigen Wochen ist der Alltag in Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt. Die Schulen nahmen Anfang August wieder ihren Betrieb auf. Der langersehnte Sommer neigt sich somit dem Ende zu. Der Herbst hält bald Einzug. Mit den kühleren Temperaturen steigt die Sorge im Land, dass die Inzidenzzahlen der Corona-Fälle wieder steigen werden. In wenigen Tagen, am 26. September 2021, finden zudem die Landtags- und Bundestagswahlen in M-V statt. Es ist eine Zeit der Umbrüche, die vor uns liegt.
Anlässlich der umfassenden Änderungen setzt sich die aktuelle Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Kindern näher mit dem Schwerpunktthema Prävention auseinander. Das Thema schließt an die Juniausgabe des Newsletters an, der sich mit den Resilienzfaktoren bei Kindern aus belasteten Familien beschäftigt hat. Insbesondere in der Arbeit mit Familien mit psychischen Belastungen und/oder Suchtbelastungen sollte das Thema Prävention mitgedacht werden. Aber was ist gemeint mit Prävention? Wie kann Prävention vor Ort und in der Praxis aussehen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich die aktuelle Ausgabe, die Sie hier abrufen können.
Nach langer Zeit haben wir mit der Onlinezeitschrift Sozialpsychiatrie M-V wieder den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. aufgenommen. Mit dem Rundbrief möchten wir in regelmäßigen Abständen über relevante Entwicklungen in der sozialpsychiatrischen Versorgung sowie über die Aktivitäten, Initiativen und über den Stand der aktuellen Projekte des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seiner Mitglieder zu informieren.
Neben einem Rückblick zur Landesweiten Gedenkveranstaltung ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN 2021 geben wir in der aktuellen Ausgabe unter anderem einen Einblick in den Umsetzungsprozess des Bundesteilhabegesetzes in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem berichten wir über die Hintergründen und den aktuellen Stand des Forschungsprojektes „Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern“, das das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Kooperation mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gegenwärtig durchführt. Darüber hinaus enthält die aktuelle Ausgabe Informationen von unseren Mitgliedern und eine Übersicht zu psychiatriespezifischen Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern.
Die aktuelle Ausgabe des Rundbriefes Sozialpsychiatrie M-V ist hier als freie PDF abrufbar.
Die nächste Ausgabe ist für Dezember 2021/ Januar 2022 vorgesehen. Eine Vorschau zu den geplanten Inhalten befindet sich auf der vorletzten Seite der aktuellen Ausgabe. Falls Sie Informationen oder Veranstaltungshinweise in der nächsten Ausgabe teilen möchten, melden Sie sich gerne bei uns in der Geschäftsstelle unter lv@sozialpsychiatrie-mv.de
Mit dem Bundesteilhabegesetz wird ein Paradigmenwechsel im Bereich der Teilhabe und Rehabilitation eingeleitet. Menschen mit Behinderung sollen durch Leistungen der Sozialen Teilhabe stärker zu einer eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung befähigt werden. Hierzu wurden unter anderem die Leistungen der qualifizierte Assistenz eingeführt, die von den Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe neben persönlichen und erfahrungsbezogenen auch neue fachliche und handlungsbezogene Kompetenzen erfordern.
Die beiden Herausgeber Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Dieter Röh (HAW Hamburg) sowie die Herausgeberin Lisa Große (ASH Berlin) stellen mit der Unterstützung von zahlreichen Expert*innen im Fachbuch “Soziale Teilhabe professionell fördern” wichtige Grundlagen und Methoden vor, die das fachliche Profil der qualifizierten Assistenz schärfen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Die einzelnen Grundlagen, Konzepte und Methoden werden vor dem Hintergrund von Rahmenbedingungen und gesetzlichen Grundlagen einzeln und praxisbezogen vorgestellt. Daneben enthält das Buch zahlreiche Grafiken, Arbeitshilfen und Downloadmaterialien.
Das Fachbuch wird voraussichtlich im Oktober 2021 im Psychiatrie Verlag erscheinen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Insbesondere in den Zeiten der Pandemie sind die Themen Selbstfürsorge und Psychohygiene aktueller denn je. Das Schwerpunktthema des Newsletters der Landeskoordination Kinder psychisch und/oder suchtbelasteter Familien (LaKo KipsFam) beschäftigt sich daher mit der Resilienzförderung von Kindern aus belasteten Familien sowie Eltern und geht ebenso der Frage nach, wie Fachkräfte Kinder psychisch stark machen können. Angelehnt an diese Thematik enthält der Newsletter folgende Sonderinhalte:
die LaKo KipsFam fragt: Interview mit Herrn Prof. Michael Kölch (Universitätsmedizin Rostock)
Buchvorstellungen zum Thema Resilienz für Kinder, Eltern und Fachkräfte
thematisch passende Studien und Fortbildungen, die die Themen Resilienz und Selbstfürsorge aufgreifen
Filmtipp des Monats: „Das Versprechen“
weiterer Tipp: Podcast „Redseelig” der Eckhard Busch Stiftung und viele weitere Informationen.
Außerdem informiert die LaKo KipsFam die Leser*innen über die aktuellen Arbeitsinhalte der Landeskoordination. Der Newsletter kann hier eingesehen und abonniert werden.
Seit dem 11. März 2020 ist der Alltag in Deutschland durch die COVID-19-Pandemie deutlich eingeschränkt. Weltweit sind 192 Länder und Regionen von der Pandemie betroffen. Die Anzahl der vom Coronavirus infizierten Personen lässt sich nach dem Johns Hopkins University and Medical Center auf knapp 165 Millionen schätzen (Stand 25.05.2021). Etwa 3 Millionen Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus verstorben. In Deutschland wurden über 3,4 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert und über 86 Tausend fielen dem Virus hierzulande zum Opfer.
Neben der tatsächlichen Gesundheitsgefahr durch das Virus sind die Menschen zusätzlich existenziellen Belastungen unter anderem wegen des wirtschaftlichen Stillstandes und der fortwährenden Verordnungen in vielen Branchen ausgesetzt. Durch die Lockdowns, Hygiene-Maßnahmen und Kontakteinschränkungen zur Verringerung des Infektionsgeschehens ist das öffentliche und soziale Leben über mehrere Monate hinweg deutlich eingeschränkt. Für viele Menschen und Familien geht die soziale Isolation mit erheblichen psychosozialen Belastungen wie Einsamkeit, Sorge um Familienmitglieder, erhöhter Stress oder Angst einher. Vor allem Personen mit einer ausgeprägten Vulnerabilität für psychische Beeinträchtigungen oder mit vorbestehenden psychischen Erkrankungen sind besonders von den Folgen der sozialen Isolation betroffen.
Auch wenn seit einigen Wochen deutliche Lockerungen und eine signifikante Reduktion der Inzidenzzahlen zu beobachten sind, wirkten sich die COVID-19-bedingten Einschränkungen in den vergangenen Monaten im erheblichen Maße auf die gesundheitliche und psychosoziale Versorgung von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen in Deutschland aus. Hierzu gehören unter anderem erwachsene Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, psychisch belastete Kinder, Jugendliche und Familien oder ältere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Bei allen Gruppen sind nach wie vor die Lebensqualität, die psychosoziale, die psychiatrische und die allgemeine gesundheitliche Versorgung durch die pandemiebedingten Schutzmaßnahmen deutlich eingeschränkt.
Nach über einem Jahren Pandemie machen nationale und internationale Studien auf die negativen Langzeitfolgen aufmerksam, welche bei einem Großteil der genannten Zielgruppen mit einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit und einer Zunahme von psychosozialen Problemlagen einhergeht. Aber auch Mitarbeitende der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung leiden massiv unter den Pandemiebedingungen.
Im Rahmen einer Stellungnahme möchten wir der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ausgehend von den Erfahrungen aus der Praxis und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf die überwiegend prekäre Versorgungs- und Lebenssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen während der Pandemie aufmerksam machen. Zudem wollen wir auf die Langzeitfolgen der pandemiebedingten Maßnahmen im Hinblick auf die psychische Gesundheit verweisen. Unser Anliegen besteht darin, durch Empfehlungen eine Verbesserung der gesundheitlichen Prävention, Behandlung und Versorgung vor allem für besonders vulnerable Personengruppen in Mecklenburg-Vorpommern anzuregen.
Zu den Empfehlungen zählen unter anderem:
Stärkere Berücksichtigung der Langzeitfolgen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit in der Politik zur Pandemiebekämpfung von Mecklenburg-Vorpommern
Fokussierung stark beeinträchtigter und vulnerabler Zielgruppen bei der Gesundheitsprävention während und nach der Pandemie
Ausbau von aufsuchenden psychosozialen Unterstützungs- und Beratungsangeboten
Ausbau und Finanzierung von digitalen Unterstützung- und Beratungsangeboten
Differenzierung der Schutzverordnungen und Maßnahmen hinsichtlich der Unterstützungsbedarfe von psychisch erkrankten Menschen
Unterstützung von Trägern und Einrichtungen des Gesundheit- und Sozialwesens zur Reduktion der psychischen Belastungen während der Pandemie bei den Mitarbeitenden
Die vollständige Stellungnahme kann hier heruntergeladen werden.
Seit dem 11. März 2020 ist der Alltag in Mecklenburg-Vorpommern durch die COVID-19-Pandemie deutlich eingeschränkt. Neben der tatsächlichen Gesundheitsgefahr durch das Virus sind die Menschen zusätzlich existentiellen und psychosozialen Belastungen aufgrund des wirtschaftlichen Stillstandes und der allgemeinen Maßnahmen zur Verringerung des Infektionsgeschehen wie Lockdowns, Hygiene-Vorschriften, Verordnungen oder Kontakteinschränkungen ausgesetzt. Psychisch erkrankte Menschen sind hiervon in besonderer Weise betroffen.
Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V., die Universitätsmedizin Rostock und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. führen seit April 2021 in gemeinsamer Kooperation zwei Forschungsprojekte durch, die sich mit den aktuellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische Versorgung von psychisch erkrankten Menschen und auf die psychiatrischen und psychosozialen Angebote in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigen.
Im Zentrum steht eine allgemeine Statuserhebung zur aktuellen Versorgungssituation sowie zu den inhaltlichen, personellen und strukturellen Veränderungen aufseiten der psychiatrischen und psychosozialen Angebote während des Lockdowns durch zwei Online-Befragungen. Im Anschluss sollen die Perspektiven und Erfahrungen von Patient*innen und Expert*innen im Rahmen von Interviews in einzelnen Angeboten erhoben werden.
Die beiden Forschungsprojekte schließen sämtliche Angebote, Einrichtungen und Institutionen der psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein (z. B. Angebote der Eingliederungshilfe, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Angebote der Kinder- und Jugendpsychiatrie, psychiatrische und psychosomatische Kliniken, berufliche Rehabilitation, Begegnungs- und Tagestätten, niedergelassene Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen und Nervenärzt*innen).
Neben der allgemeinen Bestandsaufnahme besteht das Ziel beider Forschungsinitiativen darin, Empfehlungen und Maßnahmen zu entwickeln, um den langfristigen Folgen der Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung entgegenzuwirken sowie die soziale Teilhabe von psychisch erkrankten Menschen auch in besonderen gesellschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern aufrechtzuerhalten.
Bitte unterstützen Sie diese Initiativen und nehmen Sie sich ein wenig Zeit, die beiden Online-Befragungen zu beantworten. Die Links werden Ihnen Anfang Mai zugesandt.
Danke für Ihre Unterstützung
Prof. Dr. Michael Kölch (Universitätsmedizin Rostock), Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V.) und Ingmar Steinhart (Institut Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V.)
Psychische Erkrankungen von Eltern können sich nachteilig auf die Familie und Elternschaft auswirken. So weisen Kinder mit psychisch erkrankten Eltern ein hohes Risiko auf, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. In der Praxis fehlt es häufig an bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten für Eltern mit psychischen Erkrankungen oder Kindern von psychisch belasteten Eltern. In den vergangenen Jahren fand die Problematik von Kindern psychisch und/oder suchtbelasteter Eltern zunehmend Interesse in der Fachöffentlichkeit. Im Zuge dieses Interesses entstanden zahlreiche Projekte deren Schwerpunkt darin besteht, psychischen Auffälligkeiten von Kindern aufgrund familiärer psychischer Belastungen entgegenzuwirken.
Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern führte das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Kooperation mit der Universitätsmedizin Rostock eine Untersuchung zur aktuellen Versorgungslandschaft für Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern durch. Das Ziel der Untersuchung bestand darin, Handlungsvorschläge für die Verbesserung der Situation von Kindern mit psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern zu entwickeln.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Vernetzung und Kooperation der einzelnen zuständigen Akteur*innen (Jugendämter, Kliniken, Schulen, Kindertagestätten etc.) ausbaufähig ist. Viele der Angebote für diese Zielgruppe befinden sich im städtischen Bereich, sodass insbesondere für Kinder aus dem ländlichen Bereich eine Unterversorgung und mangelnde Erreichbarkeit zu den Angeboten besteht. Zudem mangelt es an alterskontinuierlichen Angeboten, insbesondere für Kinder im Grundschulalter und im Jugendalter. Hierbei handelt es sich um sensible Phasen, welche durch Übergänge und altersspezifische Herausforderungen geprägt sind und besondere Unterstützung benötigen. Darüber hinaus sind viele der Unterstützungsangebote im Rahmen von Projektförderstrukturen zeitlich befristet. Eine systematische Einbeziehung der vorhandenen Angebote in die etablierten Versorgungsstrukturen für Familien mit psychischen und/oder suchtbezogenen Belastungen konnte nicht identifiziert werden, sodass sich hier Handlungsbedarfe ergeben.
Zusammenfassend können auf der Grundlage der Erkenntnisse folgende Empfehlungen abgeleitet werden:
der Aufbau eines regionalen, verbindlichen Netzwerks zur systematisierten Kooperation und verbesserten Kommunikation zwischen den verschiedenen Hilfesystemen (v. a. Kinder- und Jugendhilfe, Erwachsenenpsychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie, Eingliederungshilfe, niedergelassene Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen, Schule, Psychiatrieerfahrene, Angehörige, etc.) einschließlich der Klärung von Verantwortlichkeiten und Festlegung verbindlicher Ansprechpartner*innen in den unterschiedlichen Unterstützungssystemen
die Stärkung des interdisziplinären Versorgungssystems und SGB-übergreifender Leistungen für psychisch und suchtbelastete Familien, z. B. in Form von schriftlichen Kooperationsverträgen und/oder der Etablierung verbindlicher, interdisziplinärer, kollegialer Fallbesprechungen (Jugendamt und Gesundheitsamt) zur Feststellung des familienspezifischen Bedarfes und zur Klärung der Leistungsfinanzierung
die Verortung der regionalen Steuerung in den Verantwortungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
der Aufbau verbindlicher und multidisziplinärer Koordinationsstrukturen nicht nur auf kommunaler Ebene, sondern auch auf landesweiter Ebene, insbesondere ineinandergreifender Prozesse von Sozial-, Psychiatrie- und Jugendhilfeplanung
der flächendeckende Ausbau und die nachhaltige Umsetzung bedarfsgerechter und alterskontinuierlicher Angebote für die Zielgruppe “Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien”, die nur über gesicherte Finanzierungsstrukturen gelingen kann
die systematisierte, quantitative Erhebung der Zielgruppe, die Identifizierung fehlender oder nicht ausreichend angepasster Hilfen in den verschiedenen Versorgungsregionen sowie standardisierte Dokumentation und Evaluation der bestehenden Hilfsangebote
eine abgestimmte Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und Suchterkrankungen in den Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Familien sowie die Entwicklung von Fortbildungsmaßnahmen für Fach- und Lehrkräfte und die Bereitstellung zielgruppengerechter Informationen in allen beteiligten Institutionen
die Förderung der Inanspruchnahme und zugleich die Sensibilisierung nicht-professioneller Angebote im Sozialraum, sodass eine langfristige, nicht-stigmatisierende Unterstützung gelingen kann (z. B. in Schulen, KiTas, Kultur- und Sportvereinen).
Weitere Informationen finden Sie hier im vollständigen Abschlussbericht:
Im Zuge der Ratifizierung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention) 2009 verpflichtete sich die Bundesregierung von Deutschland alle Maßnahmen zu ergreifen, um die psychiatrische Versorgung den menschenrechtlichen Anforderungen anzupassen und Menschen mit psychischen Beeinträchtigung die volle gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Obwohl sich die Rechte von psychisch erkrankten Menschen in Deutschland verbessert haben, gibt es in vielen Bereichen immer noch deutlichen Handlungsbedarf. Anlässlich des Entwurfes des Maßnahmeplans 2.0 der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern zur Umsetzung der UN-BRK veröffentlichte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine Stellungnahme, die wesentliche Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgungssituation und gesellschaftlichen Teilhabe von psychisch erkrankten Menschen in Mecklenburg-Vorpommern beinhaltet.
In der psychosozialen Arbeit wird immer wieder über Klient*innen berichtet, die schwer erreichbar sind und nicht in der beabsichtigten Weise von den bestehenden Versorgungssystemen profitieren. Die Betroffenen zeichnen sich durch komplexe psychische und multiple Problemlagen aus. Für die Bezeichnung dieser unterschiedlichen Zielgruppen hat sich in der Literatur der Klinischen Sozialarbeit der Hard-to-reach-Begriff durchgesetzt.
Das Fachbuch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen” herausgegeben von Karsten Giertz, Lisa Große und Prof. Dr. Silke Gahleitner befasst sich mit der aktuellen Versorgungsproblematik der unterschiedlichen Zielgruppen, welche unter dem Oberbegriff Hard to reach zusammengefasst werden können. Hierzu zählen unter anderem psychisch erkrankte wohnungslose Menschen, geflüchtete Menschen mit schweren psychischen Problemlagen, psychisch erkrankte Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen oder mit komorbiden Suchterkrankungen.
Zahlreiche Expert*innen beschreiben die prekäre Versorgungssituation der Klientel und stellen spezifische Handlungsmethoden und Interventionen zu ihrer Unterstützung vor. Hierzu zählen Handlungsmethoden und Bedingungen wirkungsvoller Unterstützung wie Beziehung, Partizipation, Sozialraumorientierung und die Bereitschaft, individuell passende Unterstützungsnetzwerke aufzubauen. Statt die mangelnde Anpassungsfähigkeit der Klientel zu beklagen, zeigt das Fachbuch auf, die Versorgungstrukturen dem individuellen Bedarf entsprechend zu gestalten.
Zu den Herausgeber*innen:
Karsten Giertz ist Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Lisa Große ist Klinische Sozialarbeiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Silke B. Gahleitner ist Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit in Berlin.
Die psychotherapeutische Behandlung von psychischen Erkrankungen gilt in vielen Leitlinien neben der psychiatrischen und psychopharmakologischen Behandlung bei vielen Krankheitsbildern als Behandlung der ersten Wahl. Allerdings erhalten nur wenige Menschen mit psychischen Erkrankungen einen Zugang zu entsprechenden psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten. Vor allem psychisch erkrankte Menschen mit komplexen und umfangreichen Hilfebedarfen werden von der psychotherapeutischen Versorgung nahezu ausgeschlossen.
Anlässlich des BARMER Arztreport 2020 zum Thema “Psychotherapie – veränderter Zugang, verbesserte Versorgung” widmete sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. der psychotherapeutischen Versorgung von psychisch erkrankten Menschen mit komplexen Hilfebedarfen. Die Erkenntnisse und Positionen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Auseinandersetzung mit dem BARMER Arztreport wurden in jeweils zwei Dokumenten zusammengefasst.
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