Aktionstag “Wald macht gesund – Wald zum Wohl!” am 13. Juni 2025 im Kulturpark Neubrandenburg

Rund 17,8 Millionen Erwachsene und etwa 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter psychischen Belastungen – mit oft schwerwiegenden Folgen für Familie, Freizeit und Beruf. Umso wichtiger ist es, dass das psychische Wohlbefinden durch breit angelegte Angebote gefördert und Erkrankungen vorgebeugt wird. Schließlich wird seelische Gesundheit zunehmend als zentrales Menschenrecht anerkannt.

Mit einer Waldfläche von 0,14 Hektar pro Einwohner:in hält Mecklenburg-Vorpommern dafür eine ideale Ressource bereit. Denn Natur kann heilen:

Zahlreiche Studien belegen, dass allein der Besuch von Waldlandschaften positive Gefühle ankurbeln und negative Gedanken vertreiben kann. Im Grünen fühlen wir uns weniger gestresst und tatkräftiger. Die besonderen Sinneseindrücke für Auge, Ohr und Nase setzen Erholungsprozesse im Körper in Gang und sind so in keiner anderen Umgebung zu finden. Wir können wandern, laufen, radeln oder klettern – Körper und Geist durch Aktivitäten im Freien etwas Gutes tun. Auch die Beschwerden von psychisch belasteten Personen lassen sich in der Natur deutlich lindern. Es lohnt also, unsere Natur zu schützen und einen bewussteren Blick in unsere Wälder zu werfen – für das Klima und unsere Gesundheit.

Und genau das wollen wir am 13. Juni 2025 im Kulturpark Neubrandenburg zwischen 10:00 bis 14:00 Uhr mit zahlreichen Aktivitäten und Stationen für Kinder und Familien erlebbar machen.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier:

Videovorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie “Seelische Not von jungen Menschen”

An der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf veranstaltet Thomas Bock jährlich eine Vorlesungsreihe zur Anthropologischen Psychiatrie mit verschiedenen Schwerpunkten. Ziel der Vorlesungsreihe ist, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren. Anlässlich der COVID-19-Pandemie findet seit 2020 die Vorlesungsreihe in digitaler Form statt. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet. Dabei engagieren sich zahlreiche Expert*innen und Psychiatrieerfahrene sowie Angehörige.

Unter dem Motto „Seelische Not von jungen Menschen“ geht Thomas Bock im Sommersemester 2025 mit Angehörigen, Psychiatrie-Erfahrenen und Praktiker*innen in den Austausch über die psychische Situation von Kindern und Jugendlichen und ihre seelische Not im Zusammenhang mit ADHS, Long Covid und anderen Corona-Langzeitfolgen sowie im Umgang mit der Wechselwirkung von Psychose und Sucht.

MV 1 Beitrag zum 30jährigen Jubiläum des Landesverbandes Sozialpsychiatrie MV e.V.

Am 14. Mai 2025 feierte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin sein 30. Jubiläum. Gegründet 1995 in Schwerin, fördert der Verband bis heute das Recht von Menschen mit psychischen Erkrankungen auf eine angemessene Versorgung und gesellschaftliche Teilhabe. Zudem fand am 15. Mai eine Fachtagung in der IHK zu Schwerin statt.

Fortbildung STEPPS: Das Trainingsprogramm bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung oder emotionaler Instabilität

STEPPS (Systems Training for Emotional Predictability and Problem Solving) ist ein strukturiertes Trainingsprogramm für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und ein wirksames Angebot für alle, die an einer Störung der Emotionsregulation leiden.
Ziel ist, betroffene Menschen zu befähigen, mit professionellen Helfern, mit Angehörigen und Freunden klarer über ihre Erkrankung und die notwendigen Schritte zur Bewältigung zu kommunizieren. In konkreten Schritten erlernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fertigkeiten für einen angemesseneren Umgang mit ihren Emotionen und zur Steuerung ihres Verhaltens.

In Kooperation mit dem Dachverband STEPPS e.V. bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie e.V. in diesem Jahr zwei Kurse für die Ausbildung von STEPPS-Trainer*innen an.

Dauer und Format:

Die Ausbildung ist unterteilt in zwei Unterrichtsblöcke (STEPPS I und STEPPS II) von je zwei Tagen und ein eintägiges Kolloquium. Voraussetzung für die Teilnahme am Kolloquium ist das vorherige Absolvieren der Theorieteile STEPPS I. und II.

Es  werden in diesem Jahr ein Ausbildungskurs in Rostock angeboten. Der Ausbildungskurs findet am 15.09.2025 und 16.09.2025 (STEPPS I) sowie am 17.11.2025 und 18.11.2025 (STEPPS II) in Rostock statt.

Den genauen Veranstaltungsort erfahren Sie nach Ihrer Anmeldung oder auf Nachfragen.

Inhalte:

  • Theorie zur Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • Grundlagen zum Behandlungsprogramm STEPPS
  • Haltung und Fähigkeiten der STEPPS-Trainer*innen
  • Voraussetzungen für das Setting und das STEPPS-Programm
  • Vorstellung der ersten Trainingseinheiten mit Übungen und Rollenspielen · Vorstellung des STEPPS-Manuals
  • Demonstrationen und praktische Übungen sowie Rollenspiele
  • Planung und Begleitung von konkreten Praxisprojekten durch erfahrene STEPPS-Trainer*innen

Weitere Informationen finden Sie hier im Flyer:

Kosten:

Die zertifizierte Ausbildung zum bzw. zur STEPPS-Trainer*in richtet sich an alle Fachkräfte des Sozial- und Gesundheitswesens, die in der Behandlung oder Unterstützung von Betroffenen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung aktiv sind. Für Mitglieder des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. beträgt die Teilnahmegebühr 800 Euro und für externe Träger und Einrichtungen 950 Euro.

Melden Sie sich gerne bei:

Kathrin Boegner

Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Carl-Hopp-Str. 19a, 18057 Rostock

Telefon: 0381 – 873 942 30, E-Mail: kathrin.boegner@sozialpsychiatrie-mv.de.

4. Projektforum der Landesfachstelle: KipsFam am 18. Juni 2025 in Parchim

Am 18. Juni 2025 richtet die Landesfachstelle: KipsFam im Rahmen des 4. Projektforums gemeinsam mit Fachkräften aus verschiedenen Professionen den Blick auf die Arbeit mit Familien mit psychisch und/oder suchtbelasteten Eltern. In Parchim gehen die Teilnehmer*innen der Frage nach, wie eine Kommunikation innerhalb und außerhalb der Familie gelingen kann.

Im ersten Vortrag blickt Katja Beeck auf die Bedürfnisse der betroffenen Kinder und verdeutlicht praxisnah, wie Fachkräfte stärkende Gespräche mit ihnen führen können. Anschließend schildert Gyöngyvér Sielaff, wie sich ein Familiensystem durch die Erkrankung der Eltern während und nach einer tiefen Krise neu ausrichten muss und wie die überlebenswichtige Verständigung untereinander durch Scham, Angst und Schuldgefühle oft ausgebremst wird. Bianca Scheunemann, die als Genesungsbegleiterin die Weiterbildung „Mit-Eltern“ absolviert hat, zeigt, dass krisenerfahrene Mütter zu einer tieferen Verständigung in der Familie beitragen können.

Auf unserem Markt der Möglichkeiten lernen die Teilnehmer*innen verschiedene KipsFam-Angebote aus Mecklenburg-Vorpommern kennen, mit denen sie sich vernetzen und ins Gespräch kommen können. Gerahmt wird der Tag von verschiedenen Kulturbeiträgen und Impulsen, wie wir die Zielgruppe sichtbar machen können.

Wir freuen uns, Sie am 18. Juni in Parchim zu begrüßen!

Alle Infos zu Programm und Anmeldung finden Sie im unteren Flyer oder hier.

Stellungnahme anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Verband in MV macht sich für Gleichberechtigung von belasteten Personen stark

MV – Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern fordert zum europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai, dass die Interessen und Rechte von Menschen mit psychischen Erkrankungen gestärkt werden. Dabei mahnt er, dass Kosteneinsparungen bei Hilfsangeboten die Betroffenen weiter gefährden.

Laut aktuellen Studien erkranken in Deutschland jährlich etwa 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. In Mecklenburg-Vorpommern sind das mehr als 200.00 Personen über 18 Jahren. Hinzu kommen bis zu 50.000 erkrankte Kinder und Jugendliche. „Neben Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören psychische Erkrankungen damit zu den häufigsten Gesundheitsrisiken in unserer Bevölkerung“, so Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbands. „Tendenz steigend.“

Besonders schwere psychische Erkrankungen, an denen etwa ein bis zwei Prozent der Betroffenen leiden, gehen oftmals mit schwerwiegenden Folgen einher: Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben diese Personen ein erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen, Erwerbslosigkeit und Armut. „Viele Betroffene fühlen sich von der Gesellschaft abgehängt und diskriminiert und vereinsamen, besonders im Alter“, so Giertz. „Umso wichtiger ist es, sie aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen und Barrieren abzubauen.“

Zu diesem Zweck ist vor einigen Jahren das Bundesteilhabegesetz in Kraft getreten, das Menschen mit (geistigen) Behinderungen unter anderem den Zugang zu Hilfsangeboten wie begleiteten Wohnformen erleichtern soll. Im Bundesland MV scheitert die Umsetzung aber häufig an Formalien. „Mit großer Sorge beobachten wir, dass in Mecklenburg-Vorpommern von politischer Seite aus immer wieder von Kosteneinsparrungen in der Eingliederungshilfe gesprochen wird“, so Giertz. „Dabei liegen die Ausgaben in diesem Bereich aktuell unter dem Bundesdurchschnitt. Die Sparmaßnahmen gehen immer zu Lasten von Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen.“

Der Verband fordert daher, dass die Kostenentwicklung transparent dargestellt wird und bestehende Angebote sich effektiver aufeinander abstimmen. „Nur so können wir die psychiatrische und psychosoziale Versorgung sichern und verbessern.“

Der Landesverband setzt sich seit 30 Jahren als unabhängiger Fachverband für die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen sowie für die Weiterentwicklung der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern ein. In Mai feiert der Verband sein Jubiläum mit einer Fachtagung in Schwerin.

Die komplette Stellungnahme können Sie hier einsehen.

2. Hitzesymposium am 14. Mai 2025 in Wismar

Das 2. Hitzesymposium in Wismar zum Thema „Hitze und Gesundheitsschutz“ hat zum Ziel, das Bewusstsein für die gravierenden gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen und steigenden Temperaturen zu schärfen.

Es bietet eine Plattform für Expert*innen aus den Bereichen Gesundheitswesen, Stadtplanung und Politik und für die Zivilgesellschaft, um sich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und die bewährten „Best practice Maßnahmen“ zum Thema „Hitze und Gesundheitsschutz“ auszutauschen.

Im Fokus steht dabei die Entwicklung von Präventionsstrategien, um die Bevölkerung und vor allem die Risikogruppen vor den negativen gesundheitlichen Folgen von extremer Hitze zu schützen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Weitere Informationen zum Programm, zur Anmeldung und zum Veranstaltungsort finden Sie unter anderem hier:

Spendenaufruf: 30 Jahre Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Drei Jahrzehnte voller Einsatz für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, für Teilhabe, Würde und ein gesundes Miteinander liegen hinter uns. Gern möchten wir gemeinsam mit Ihnen zurückblicken – und nach vorn schauen.

Statt Geschenken wünschen wir uns Ihre Spende – zur Unterstützung und zur Stärkung unserer Arbeit.

Danke, dass Sie Teil unserer Geschichte sind – und die Zukunft mit uns gestalten!

Weitere Informationen finden Sie hier:

30 Jahre Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. – Festveranstaltung und Fachtagung am 14. und 15. Mai 2025

Kooperation und kooperative Behandlungs- und Unterstützungsformen in der psychiatrischen Versorgung: Perspektiven nach 50 Jahren Psychiatrie-Enquete.

Jährlich weisen etwa 28 Prozent der Erwachsenen und 23 Prozent der Kinder- und Jugendlichen in Deutschland Merkmale einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung auf. Rund ein bis zwei Prozent von ihnen leiden an den schweren und langanhaltenden Auswirkungen ihrer psychischen Erkrankung, die mit einer intensiven Inanspruchnahme von psychiatrischen und psychosozialen Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangeboten einhergehen. In der angloamerikanischen Fachliteraturetablierte sich zur Bezeichnung dieser Zielgruppe der Begriff „Severe Mental Illness“ (dt.„schwere psychische Erkrankungen“).

Im Zuge der Psychiatrie-Enquete hat sich in den letzten 50 Jahren für die Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen in Deutschland ein differenziertes Versorgungssystem mit verschiedenen Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsformen entwickelt. Dennoch weisen betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene noch immer zahlreiche psychosoziale Gesundheitsbeeinträchtigungen und gesellschaftliche Teilhabeeinschränkungen auf.

So gehen schwere psychische Erkrankungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mit einem erhöhten Risiko für Beschäftigungslosigkeit, Armut, Verschuldung, Wohnungslosigkeit, Viktimisierung, komorbide somatische Erkrankungen und mit einer vorzeitigen Sterblichkeit einher. Gerade im Bereich der Sozialen Teilhabe ist das Risiko für Exklusionsprozesse besonders hoch. Darüber hinaus gehören Menschen mitschweren psychischen Erkrankungen immer noch zu einer Zielgruppe, die erheblichen Stigmatisierungsprozessen und einstellungsbedingten Barrieren in der Bevölkerung ausgesetzt ist.

Aufgrund dieser Risiken bedarf es in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung systemübergreifender und nachhaltiger kooperativer Behandlungs- und Unterstützungsformen, um Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen adäquat zu versorgen. Anlässlich des 50. Jubiläums der Psychiatrie-Enquete beschäftigt sich die Fachtagung mit dem Thema „Kooperation und kooperative Behandlungs-, Rehabilitation- und Unterstützungsformen in der psychiatrischen Versorgung: Perspektiven nach 50 Jahren Psychiatrie-Enquete“. Am Vorabend der Tagung wird das 30. Jubiläum des Landesverbands Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. begangen.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier: