Unser Jahr 2022 im Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Seit 1995 engagiert sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LSP M-V) für die besonderen Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen und an der Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern. Trotz der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie konnte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen im Jahr 2022 zahlreiche Initiativen, Gremien- und Netzwerkaktivitäten, Modellprojekte, Qualifizierungsmaßnahmen und andere Aktivitäten umsetzen.

Die inhaltliche und fachliche Arbeit des LSP M-V war im Jahr 2022 wie im Vorjahr durch die Herausforderungen in der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) in Mecklenburg-Vorpommern geprägt. Im Rahmen von verschiedenen sozialpolitischen Stellungnahmen, Initiativen und Aktivitäten sowie im Austausch mit dem Vorstand und den Mitgliedseinrichtungen des LSP M-V wurde unter Berücksichtigung der besonderen Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen auf Herausforderungen und Problemlagen in der Praxis im Zusammenhang mit der Umsetzung des BTHG in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam gemacht.

Neben mehreren Stellungnahmen und Veröffentlichungen des LSP M-V zur BTHG-Umsetzung veröffentlichte die Landesarbeitsgruppe Gesamtplan-/ Teilhabeplanverfahren des LSP M-V im Berichtszeitraum „die Qualitätsstandards zur Umsetzung des Gesamtplanverfahrens für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen“, die sich an alle relevanten Akteur*innen richten, welche im Antragsverfahren, in der Umsetzung des Gesamtplanverfahrens und in der Koordination von Leistungen der Eingliederungshilfe beteiligt sind. Unter Berücksichtigung der besonderen Bedarfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen dienen die Qualitätsstandards als Orientierung bei der Umsetzung und Durchführung des Gesamtplanverfahrens, um ausgehend vom Wunsch und Wahlrecht der Leistungsberechtigten die Umsetzung einer personenzentrierten und bedarfsgerechten Bedarfsermittlung und Leistungserbringung in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern und sicherzustellen. Die Qualitätsstandards wurden im Rahmen einer Broschüre über den LSP M-V allen Akteur*innen der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung zur freien Verfügung gestellt. Über den Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. und dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband e.V. wurden die Qualitätsstandards zur Umsetzung des Gesamtplanverfahrens sogar bundesweit verbreitet. 

Um die in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) und im BTHG geforderte partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der LSP M-V und der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden erstmals im November 2022 umgesetzt wurde. Diese Initiative soll Mitarbeitende und Organisationen unter anderem dabei unterstützen, partizipative Organisations- und Unterstützungsformen in der Praxis zu entwickeln.

Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr das Modellprojekt „Adoleszentenpsychiatrie“ beendet, das seit 2018 vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurde. Im Rahmen einer Fachtagung wurden die wichtigsten Ergebnisse des Modellprojektes sowie die aus dem Modellprojekt hervorgegangenen Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgungssituation von jungen Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Ausgehend von den Ergebnissen des Modellprojektes wurde das Thema Früherkennung und Frühintervention bei psychischen Erkrankungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter als weiterführendes Projektvorhaben für 2023 aufgegriffen. Zudem veröffentlichten die Projektmitarbeitenden unter Beteiligung weiterer Autor*innen und Fachexpert*innen aus anderen Bundesländern im Psychiatrie Verlag das Fachbuch “Adoleszenzpsychiatrie: Teilhabechancen in Klinik und Gemeinde“.

Im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit, Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen und Vertiefung der internen Verbandsarbeit wurden im Berichtszeitraum kostenlose und niedrigschwellige Veranstaltungsformate umgesetzt, welche insbesondere zeitgenössische Themen wie Digitalisierung, psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Familien oder Arbeit und psychische Gesundheit aufgriffen. Alle Veranstaltungsformate waren für die Teilnehmenden kostenlos und konnten dadurch einem breiten Publikum angeboten werden.

Zusammenfassend können wir hervorheben, dass unsere Initiativen und Vereinsarbeit im Jahr 2022 zum Großteil erfolgreich umgesetzt werden konnten. Ohne die Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern, Projektpartner*innen, dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und vielen anderen Institutionen, Akteur*innen sowie unseren Fördermittelgebern, dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport, wäre dies kaum möglich gewesen. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen für die gute Zusammenarbeit und Ihr Engagement im Jahr 2022 bedanken.

Alle näheren Informationen zum Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., zu den Mitgliedern und Aktivitäten, Initiativen, Veröffentlichungen sowie zu den Projekten im Jahr 2022 können in unserem aktuellen Jahresbericht nachgelesen werden.

Einladung zur Lesung zum Thema Alkohol am 08. Mai 2023 in Wismar

2018 entdeckte Steffen Krumm seine Liebe zum Schreiben. Er möchte auf die enorme Macht Alkohols aufmerksam machen und setzte sich für Aufklärung und Prävention, bei Kindern und Jugendlichen, bei Suchterkrankten aber auch bei Co-Abhängigen Menschen ein.

Am 08. Mai 2023 stellt Steffen Krumm um 17 Uhr sein Buch “Mein tödlicher Freund” im Innovationport in Wismar vor. Der Eintritt ist frei und Anmeldungen sind bis zum 02. Mai 2023 unter ca.schmidt@nordwestmecklenburg.de möglich.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Fachtagung “Personenzentrierte und sozialraumorientierte Unterstützung in hochstrukturierten Behandlungs- und Betreuungssettings” am 05. Mai 2023 in Wismar

Seit Jahren wird eine personenzentrierte und sozialraumorientierte Ausrichtung der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung in Deutschland diskutiert. Vor allem mit dem Inkrafttreten der dritten Reformstufe des Bundesteilhabegesetzes steht die im SGB IX neu geregelte Eingliederungshilfe vor der Herausforderung, ihre Leistungen stärker als bisher personenzentriert und sozialraumorientiert auszurichten.

Für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die erfolgreiche Umsetzung der Konzepte Personenzentrierung und Sozialraumorientierung in der Praxis von höchster Relevanz. Allerdings fand eine fachliche Auseinandersetzung mit dem Konzept Sozialraumorientierung und mit den spezifischen sozialraumorientierten Unterstützungsmethoden unter Berücksichtigung der besonderen Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Sozialpsychiatrie bisher nur unzureichend statt.

Insbesondere in hochstrukturierten Settings wie den besonderen und geschlossenen Wohnformen sowie bei Klient*innen mit komplexen Unterstützungsbedarfen bestehen diverse Herausforderungen bei der Umsetzung von personenzentrierten und sozialraumorientierten Unterstützungsformen.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. veranstalten deshalb am 05. Mai 2023 zwischen 09:00 und 16:30 Uhr eine Fachtagung zu diesem Thema. Die Veranstaltung findet im Technologie Zentrum, Alter Holzhafen 19 in 23966 Wismar statt. Im Rahmen von Fachvorträgen und Workshops soll ein Diskurs in Mecklenburg-Vorpommern angeregt werden, der sowohl die fachlichen und rechtlichen Anforderungen als auch die Herausforderungen in der Umsetzung von sozialraumorientierten Unterstützungen aufgreift. Im Vorfeld der Fachtagung veranstaltet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. seine 28. Mitgliederversammlung.

Die Einladung und das finale Programm sowie die Informationen zur Anmeldung finden Sie hier im Programm:

Tag des Baumes: Kinder und Familien entdecken die Heilkraft des Waldes am 25. April 2023

Landesverband Sozialpsychiatrie und Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern laden zu Aktionstag / Angebote von lokalen Vereinen und Kliniken

Durchatmen, innehalten, zur Ruhe kommen – dem Wald wird seit jeher eine heilsame Wirkung zugesprochen. Besonders Menschen, die psychisch erkrankt sind, können davon profitieren. Daher laden der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern am 25. April Familien zu einem besonderen Tag ein. Unter dem Motto „Mein Herz schlägt für den Wald“ starten ab 12 Uhr im Forstamt Gädebehn bei Schwerin verschiedene Aktionen, um Kindern und ihren Eltern die Natur nahezubringen.

„Psychische Probleme betreffen in der Regel nicht nur eine Person, sondern das gesamte Familiensystem“, sagt Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbands Sozialpsychiatrie. „Eine Herausforderung für alle Beteiligten. Unser Glück im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern ist, dass wir eine große Ressource für mentale Gesundheit quasi direkt vor der Haustür haben – die Natur.“

Ein Spaziergang durch Wald und Wiesen für mehr innere Ruhe – um Familien mit diesem eher ungewöhnlichen Weg vertraut zu machen, hat sich der Landesverband mit der Landesforstanstalt M-V zusammengeschlossen. „Gemeinsam mit Vereinen und Kliniken aus der Region bereiten wir verschiedene Stationen vor, an denen Kita- und Hortkinder aus ganz M-V die Heilkraft des Waldes hautnah erleben“, so Giertz. Die Gäste erhalten beispielsweise Informationen über Therapieformen, basteln mit Naturmaterialien oder können beim Waldyoga entspannen. Höhepunkt der Veranstaltung ist eine gemeinsame Baumpflanz-Aktion. Interessierte Familien sind ab 15 Uhr herzlich willkommen.

Namhafte Unterstützung kommt von Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus, der betont: „Die soziale Komponente des Waldes wird hauptsächlich in seiner Rolle als Erholungs- und Bildungsort deutlich. Wald ist grundsätzlich frei und ohne Entgelt betretbar. Die Waldbesitzenden erbringen somit kostenlose Leistungen für die Erholung der Menschen. Wald wird immer häufiger auch in die aktive Freizeitgestaltung einbezogen und schafft damit ein wichtiges Kontrasterlebnis zur städtischen Umwelt. Bereits im September 2017 habe ich die erste Kur- und Heilverordnung des Landes unterschrieben. Die Möglichkeit, ein Waldgebiet vorrangig gesundheitlichen Zwecken zu widmen, war in Deutschland bis dato einzigartig. Mecklenburg-Vorpommern mit seinen über 60 Kur- und Erholungsorten, die von rund 71.000 der landesweit insgesamt 558.000 Hektar Wald umgeben sind, bieten ideale Voraussetzungen, um Gesundheitswirtschaft und Tourismus noch stärker zu verbinden.“

Die Veranstalter rechnen mit etwa 100 Gästen. Die Aktion soll künftig jährlich am Tag des Baumes, dem 25. April, stattfinden.

BU: Eine ähnliche Aktion lockte bereits im letzten Jahr interessierte Kinder in den Wald.

Die offizielle Pressemitteilung finden Sie hier:

März-Ausgabe des Newsletters der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern

Mittlerweile ist das Jahr 2023 nicht mehr ganz so neu. Der Frühling steht bereits vor der Tür. Das vergangene Jahr wird wohl als ein Krisenjahr in die Geschichte eingehen: Die COVID-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene neue Flüchtlingswelle, die Klima- und die Energiekrise prägten die Schlagzeilen. Aus der Erfahrung der letzten Jahre wissen wir: Die Krise gehört zum Leben dazu. Auch in Familien gibt es turbulente Zeiten, das ist ganz normal. Aber was passiert, wenn eine Familie in eine ernsthafte Krise stürzt oder sogar das Kindeswohl in Gefahr ist? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich das Redaktionsteam des Newsletters der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Wochen intensiv beschäftigt.

Für die aktuelle Ausgabe wurden Expert*innen aus Mecklenburg-Vorpommern zu diesen Themen befragt. So konnten Maria Dahlke vom Kinderschutzbund Mecklenburg-Vorpommern und Anne Port von der Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Rostock für zwei interessante Interviews gewinnen werden. Darüber hinaus enthält der Newsletter neue Informationen aus der Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern, die am 01. Januar 2023 zur “Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern” geworden ist und sich personell erweitert hat.

Zudem wird über das geplante zweite Projektforum “Kinder psychisch und/oder suchtbelasteter Familien” – das am 14. Juni 2023 in Linstow stattfinden wird – sowie über das Interessenbekundungsverfahren für regionale Anlauf- und Unterstützungsstellen für Kinder und Jugendliche psychisch belasteter oder suchtbelasteter Familien in Mecklenburg-Vorpommern des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern informiert.

Der vollständige Newsletter kann unten als PDF heruntergeladen werden. Die Anmeldung zum Newsletter sowie ältere Ausgaben finden Sie hier.

Die neue Schirmherrschaft für das Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” in Mecklenburg-Vorpommern

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat 2020 im Rahmen des Modellprojektes Adoleszentenpsychiatrie die Implementierung des Präventionsprojektes „Verrückt? Na und!“ im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet und seit 2021 die Landeskoordination übernommen. Damit begleitet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport die Erprobung des Programmes in Mecklenburg-Vorpommern.

Wir freuen uns, dass die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport von Mecklenburg-Vorpommern Stefanie Drese und die Ministerin für Bildung und Kindertagsförderung von Mecklenburg-Vorpommern Simone Oldenburg die Schirmherrschaft für “Verrückt? Na Und!” übernommen haben und die Landeskoordination unterstützen.

„Mit „Verrückt? Na und! – Psychisch fit in der Schule, im Studium und im Berufsleben“ leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der psychischen Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und helfen Ihnen, gesund aufzuwachsen und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen.

Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, dieses Programm in Mecklenburg-Vorpommern umzusetzen und möchte mich ganz herzlich bei allen beteiligten Akteuren für Ihr Engagement bedanken (Stefanie Drese).“

Foto: Ecki Raff

„Ich bedanke mich herzlich bei allen Organisationen, die ›Verrückt? Na und!‹ in Mecklenburg-Vorpommern umsetzen. Dadurch tragen sie zur Enttabuisierung psychischer Erkrankungen bei und unterstützen Schülerinnen und Schüler, den Weg zu einem gesunden Leben zu finden (Simone Oldenburg).

Foto: Anne Karsten

Bei dem Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” handelt es sich um ein niedrigschwelliges, universelles Präventionsprogramm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Durch Information, Aufklärung und Kontakt mit Expert*innen aus Erfahrung werden Tabus gegenüber psychischen Störungen abgebaut, psychische Krisen besprechbar gemacht und Zugänge zum Hilfesystem aufgezeigt. Hierzu werden Jugendliche ab der 8. Klasse, junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr, Berufsschüler*innen und junge Erwachsene im Beruf im Rahmen eines Projekttages von persönlichen und fachlichen Expert*innen begleitet.

Weitere Informationen zur Landeskoordination und zum Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” finden Sie hier.

Fachtag “Essen – Genuss oder Qual?” am 07. Juni 2023 in Güstrow

Infolge der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie haben sich in den letzten Jahren die psychosozialen Belastungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland signifikant erhöht. Vor allem Essstörungen nahmen in den letzten drei Jahren in dieser Altersgruppe zu. Dieser auffällige Anstieg wird auch in dem kürzlich veröffentlichten DAK-Kinder- und Jugendreport für Mecklenburg-Vorpommern 2022 deutlich. So ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit einer erstmalig diagnostizierten Essstörung in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2019 und 2021 auf bis zu 50 % gestiegen. 

In diesem Zusammenhang veranstaltet die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen Mecklenburg-Vorpommern am 07. Juni 2023 zwischen 09:30 bis 15:30 Uhr an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow den Fachtag “Essen – Genuss oder Qual?”. Im Rahmen von Vorträgen geben mehrere renommierte Fachexpert*innen einen Einblick in die Häufigkeit, Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Essstörungen. Darüber hinaus wird der Einfluss von sozialen Medien auf die Identitätsentwicklung von jungen Menschen und die besondere Situation in Mecklenburg-Vorpommern thematisiert.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier im Flyer:

Stellenausschreibung Projektmitarbeit Erfahrungsexpertise Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Stellenausschreibung Projektmitarbeit Erfahrungsexpertise Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

In Deutschland leben ca. zwei bis drei Millionen Kinder mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil. Schätzungen zufolge wachsen davon etwa 500 Tausend Kinder bei Eltern mit schweren psychischen Erkrankungen auf. Viele dieser Kinder sind aufgrund der Erkrankung ihrer Eltern in ihrer Entwicklung mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, wodurch ein erhöhtes Risiko entsteht, selbst im erwachsenen Alter eine psychische Erkrankung oder andere soziale oder gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln.

Zur Umsetzung des Projektes der „Landesfachstelle Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern“ möchten wir die Erfahrungsexpertise systematisch miteinbeziehen. Hierzu suchen wir zum:

01. März 2023 einen Mitarbeiter (m/w/d) für die Stelle der Projektmitarbeit Erfahrungsexpertise mit einem Umfang von 5h wöchentlich


Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit unserer zuständigen Projektkoordination und unseren Projektmitarbeitenden sowie unseren Kooperationspartner*innen.

Zu den Aufgaben der Projektmitarbeit Erfahrungsexpertise gehören:

  • Unterstützung bei der Planung und Durchführungen von Veranstaltungen, Aktionen und Initiativen
  • Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Mitarbeit bei der konzeptionellen Entwicklung
  • Teilnahme an Dienstberatungen und themenspezifischen Arbeitsgruppen

Wir wünschen uns eine*n Kollegen*in mit:

  • erfolgreich abgeschlossener EX-IN Qualifizierung
  • der Bereitschaft, eigene Erfahrungsexpertise in die Projekttätigkeiten einzubringen
  • Interesse am konzeptionellen Arbeiten und Organisieren
  • Bereitschaft zur Reisetätigkeit auf Landesebene
  • Bereitschaft zur Fortbildung und Qualifizierung (Mit-Eltern-Ansatz)
  • Belastungs-, Kommunikations-, Kooperations- und Teamfähigkeit

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 06.02.2023! Bitte richten Sie diese ausschließlich per E-Mail an LV@sozialpsychiatrie-mv.de Für Rückfragen und weiteren Informationen wenden Sie sich auch gerne an unsere Geschäftsstelle: Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Carl-Hopp-Straße 19a, 18069 Rostock, Telefon: 0381 8739423 0.

Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie auch hier als PDF:

Save the Date 2. Projektforum Kinder psychisch und/oder suchtbelasteter Familien am 14. Juni 2023

Auch im kommenden Jahr wird die Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien (Lako KipsFam) wieder ein Projektforum durchführen. Die Kolleginnen der Lako KipsFam möchten Sie hierzu bereits jetzt am 14. Juni 2023 in das Van der Valk Resort in Linstow einladen. Die Veranstaltung wird in hybrider Form durchgeführt.

Merken Sie sich den Termin vor und seien Sie entweder in Präsenz oder digital dabei. In den nächsten Wochen werden die Einladungen für das Projektforum verschickt und das Programm bekannt gegeben.

Dezember-Ausgabe des Newsletters der Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchbelasteten Familien

Weihnachten steht vor der Tür – für viele Menschen ist dies eine Zeit der Besinnlichkeit, der Familie, der Liebe und Hoffnung. In dieser unruhigen Zeit ist es sicherlich nicht immer einfach, sich gegenseitig als Familie in Hoffnung und Liebe zu begegnen. Der Krieg in der Ukraine, die vielen Schicksale der geflüchteten Menschen, die steigenden Energiepreise und weitere beunruhigende Schlagzeilen prägen seit Monaten die Nachrichten. Viele Menschen sind verunsichert. Gerade in solchen Krisenzeiten sollten wir mit unseren Lieben – ob Familie oder Freunde – näher zusammenrücken und uns gegenseitig Trost spenden. Der Zusammenhalt schützt Menschen vor Überforderung und Verunsicherung.

In der aktuellen Ausgabe des Newsetters der Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien (LaKo KipsFam) geht es dieses Mal um Suchterkrankungen innerhalb von Familien und welche Auswirkungen die Erkrankung vor allem auf Kinder hat. Hierzu geben Birgit Grämke von der Landesfachstelle für Suchtthemen Mecklenburg-Vorpommern (LAKOST MV) und eine Familie, die selbst von einer Suchterkrankung betroffen ist, ein lesenswertes Interviews. Zudem bietet diese Ausgabe folgende weitere Sonderinhalte:

  • thematisch passende Angebote und weitere Anregungen zum Thema Kinder aus suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern,
  • Studien, Fortbildungstipps, Buchempfehlungen und Aktuelles aus der LaKo KipsFam.

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