Themenheft: Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

In Deutschland leben 15 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Die psychische Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen hat in Deutschland in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Vor allem während der COVID-19-Pandemie haben sich die psychosozialen Belastungen bei den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien deutlich erhöht. Bis heute sind diese Belastungen aufgrund der nachfolgenden gesellschaftlichen Krisen wie Energiekrise, dem Krieg in der Ukraine oder der Klimakrise auf einem hohen Niveau geblieben. Zahlreiche Studien weisen seit einigen Jahren auf die ernstzunehmende Zunahme von psychosozialen Belastungen in dieser Altersgruppe hin.

Um die aktuelle Lebens- und Versorgungssituation der jungen Menschen zu verbessern, bedarf es gesamtgesellschaftliche Anstrengungen und gesundheitspolitische Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen. Im Juli 2023 brachte hierzu das Bundesgesundheitsblatt ein lesenswertes Themenheft zur psychischen Gesundheit von Kindern heraus. Insgesamt umfasst die Ausgabe dreizehn Beiträge, die sich mit der aktuellen psychischen Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Deutschland beschäftigen. Thematisiert werden unter anderem die psychosozialen Belastungen während und nach der COVID-19-Pandemie in dieser Altersgruppe sowie die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von familiären Konflikten, elterlichem Stresserleben und frühkindlichen Störungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Zudem wird ein Einblick in die aktuellen Herausforderungen in der Behandlung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Belastungen gegeben und anhand von evidenzbasierten Interventionen und Präventionsansätzen Möglichkeiten für eine Verbesserung der aktuellen Versorgungssituation aufgezeigt.   

Alle Beiträge des Themenheftes sind hier frei zugänglich.

Die Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die Adoleszenz als Übergang von der Jugend ins Erwachsenenalter ist so wegweisend und dynamisch wie kaum eine andere Lebensphase. Den meisten jungen Menschen gelingt die Bewältigung der Herausforderungen während dieser Entwicklungsspanne. Treten in dieser Zeit jedoch soziale, familiäre und/oder psychische Belastungen auf, benötigen Adoleszente meist multiprofessionelle psychosoziale Unterstützung, die den Übergang besonders fokussiert und Teilhabe ermöglicht.

Die Versorgungssituation in Mecklenburg-Vorpommern ist dafür nicht ausreichend vernetzt und noch lückenhaft. Anlässlich der prekären Versorgungssituation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen führte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. von 2018 – 2022 das vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport geförderte Modellprojekt Adoleszenzpsychiatrie durch. Um das Projekt und dessen Ergebnisse zu verstetigen fungiert der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ab diesem Jahr als Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie.

Die Kompetenzstelle bietet Fachpersonen: Fachliche Information und Beratung zu regionalen Angeboten und Hilfen, Vermittlung an Kooperationspartner*innen/ Fachexpert*innen, jährliche Fortbildung, bundes- und landesweite Vernetzung und multiprofessionelle Fallberatung.

Sprechen Sie uns gerne an.

Weitere Informationen zur Kompetenzstelle finden Sie hier und unten im Infoflyer:

Fortbildungsangebot Adoleszentensensibles Arbeiten in der Sozialpsychiatrie und Jugendhilfe am 23. und 24. Oktober 2023

Der Lebensabschnitt der Adoleszenz kann vor allem für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen eine besondere Herausforderung werden. Neben den ohnehin mit dieser Phase verbundenen Entwicklungsaufgaben müssen junge Menschen mit psychischen Erkrankungen zusätzlich die krankheitsbedingten Belastungen bewältigen. Das ist nicht selten vor allem für die Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen selbst und ihr soziales und professionelles Umfeld eine komplexe Aufgabe.  

Um Mitarbeitende aus den verschiedenen psychosozialen und psychiatrischen Arbeitsfeldern bei der Unterstützung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen zu unterstützen, bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in diesem Jahr wieder eine Fortbildungsveranstaltung am 23. und 24. Oktober 2023 an. 

Im Rahmen der Fortbildung werden an zwei Seminaren aktuelle rechtliche Veränderungen und Rahmenbedingungen sowie psychische Störungen und deren Auswirkungen auf die Lebensphase der Adoleszenz von zwei renommierten Expert*innen praxisnah und fallbezogen vorgestellt. In beiden Seminaren werden nach einer theoretischen Einführung gemeinsam mit den Teilnehmenden konkrete Fälle aus der Praxis multiperspektivisch bearbeiten.

Die Fortbildung richtet sich an Mitarbeitende aus verschiedenen psychosozialen und psychiatrischen Arbeitsfeldern, welche junge Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Belastungen in einem Alter von 16 bis 27 Jahren unterstützen und begleiten.

Weitere Informationen zum Inhalt, zur Anmeldung und zu den Teilnahmegebühren finden Sie hier im Flyer

Das Projekt „Prävention & Früherkennung bei Kindern und Jugendlichen“ des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Etwa 74 % der psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter treten erstmalig bereits vor dem 18. Lebensjahr und 50 % sogar vor dem 15. Lebensjahr auf. Psychische Belastungen und unbehandelte psychische Störungen können bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Reihe von negativen psychosozialen Langzeitfolgen wie dem Abbruch der Schulbildung und beruflichen Ausbildung, komorbide psychische Problemlagen, einer langfristigen Inanspruchnahme von psychiatrischen Behandlungs- und psychosozialen Unterstützungsangeboten sowie sozialen Exklusionsprozessen einhergehen.

Angebote zur Prävention, Früherkennung und -behandlung sind bei dieser Zielgruppe deshalb besonders wichtig. In Deutschland fehlt es jedoch an solchen Angeboten. Darüber hinaus sind viele der bestehenden Angebote nicht in ein regionales und kommunales Gesamtkonzept integriert, das sich gezielt der Förderung der psychischen Gesundheit und psychiatrischen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen widmet. Weiterhin sind die unterschiedlichen Maßnahmen und bestehenden Angebote kaum aufeinander bezogen, wodurch keine große Reichweite erzielt wird und wichtige Akteur*innen der Gesundheitsförderung und Prävention ausgeschlossen werden, die im regelmäßigen Kontakt zu den jungen Menschen stehen (z. B. Lehrkräfte, Sportvereine, Jugendklubs).

Eine enge Kooperation der handelnden Akteur*innen in Schule und außerschulischen Bereichen und ggf. psychiatrischen Angeboten ist daher notwendig.

Seit 2022 übernimmt der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Aufgabe, Fachkräfte, Multiplikator*innen und Adressat*innen zu diesem Thema zu vernetzen und ein Konzept zur Früherkennung und Frühintervention von psychischen Erkrankungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit den oben genannten Personengruppen für Mecklenburg-Vorpommern zu erarbeiten und umzusetzen.

Das Vorhaben ist eng verknüpft mit dem Präventionsprojekt „Verrückt? Na und! – Psychisch fit lernen“, der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern und der Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Das Projekt wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern finanziert und unterstützt.

Weitere Informationen zum aktuellen Stand finden Sie hier.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. stellt seine Aktivitäten und Projekte am 29. September 2023 auf dem Fachtag Nord in Hamburg vor

Der Bedarf an Angeboten in der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung ist bundesweit gestiegen. Ebenso haben die Komplexität der Bedürfnisse der Klient*innen und die fachlichen Anforderungen an die psychosoziale Versorgung in den letzten Jahren zugenommen.

Wie Soziale Arbeit diesen Veränderungen in der Praxis konkret begegnen kann, sollen am 29. September 2023 auf dem Fachtag Nord der drei Landesarbeitsgemeinschaften Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e.V. in Hamburg anhand von ausgewählten Projekten der sozialpsychiatrischen Versorgung in Norddeutschland vorgestellt und diskutiert werden.

Für Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. an der Fachtagung im Rahmen eines Impulsvortrages zu den aktuellen Herausforderungen und Perspektiven in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern sowie im Rahmen eines Forums zu seinen aktuellen Projekten und Initiativen wie der Landesfachstelle für Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien, dem Modellprojekt “Adoleszenzpsychiatrie” oder dem Rehapro-Projekt “IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben”.

Weitere Informationen zur Fachtagung finden Sie hier im Flyer:

Der Lebensordner für Jugendliche und junge Erwachsene des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ab sofort bei uns als kostenlose Druckdatei

Mit dem Erwachsenwerden sind viele wunderbare Dinge verbunden – aber auch Formalien, um die sich jeder kümmern muss. Damit es jungen Erwachsenen leichter fällt, alles im Blick zu behalten, gibt es den Lebensordner. Er umfasst zehn Kapitel und bietet Platz für alle wichtigen Dokumente, Urkunden, Zeugnisse, Verträge und Rechnungen – vom Impfausweis über das Praktikumszeugnis bis hin zum Mietvertrag für die erste eigene Wohnung. Alles an einem Ort, vollständig und schnell zur Hand.

Zum Tag der Jugend am 12. August 2023 bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ab sofort den Lebensordner als Druckdatei zum kostenfreien Download an – dafür einfach eine E-Mail an lv@sozialpsychiatrie-mv.de schicken und lossammeln.

Der Lebensordner wurde im Rahmen des Modellprojekts Adoleszenzpsychiatrie vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und weiteren Kooperationspartner*innen entwickelt. Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern.

Kostenlose Arbeitshilfen diagnostisches Fallverstehen für die psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen

In der Unterstützung von jungen Menschen mit Fluchterfahrungen werden Sozialarbeitende mit einer Reihe von verschiedenen psychosozialen Problemlagen konfrontiert. Neben besonderen Haltungs- und Handlungskompetenzen (zum Beispiel Trauma- und Diskriminierungssensibilität, Vertrauens- und Beziehungsarbeit, Biographiearbeit und Selbstreflektion) erfordert diese Situation von den Sozialarbeitenden auch ein multidimensionales diagnostisches Fallverstehen als fachlich fundierte Grundlage für die Beziehungsarbeit und Unterstützung, das neben den psychosozialen Problemlagen auch die Ressourcen und Stärken, biographische Entwicklung sowie die Lebenswelt der jungen Menschen in den Blick nimmt.

Im Rahmen des TraM-Projektes (Traumatisierte minderjährige geflüchtete Menschen verstehen und unterstützen; gefördert vom BMBF) wurde an der Alice-Salomon-Hochschule ein diagnostisches Modell für (junge) geflüchtete Menschen erstellt und formativ evaluiert. Während der Projektlaufzeit (2019-2022) arbeiteten die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen eng mit der psychosozialen Praxis des Flucht- wie Kinder- und Jugendhilfebereichs zusammen. Ein besonderes Anliegen war, das diagnostische Modell auch nach der Projektlaufzeit für die Praxis nutzbar zu machen.

Aus diesem Grund ist ein Booklet entstanden, in dem das Modell praxisnah aufgearbeitet wurde. Es kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Neben dem Booklet sind verschiedenste Materialien entstanden, die die praktische Anwendung des diagnostischen Modells unterstützen können (Podcasts zu Diskriminierung, Bindung und Trauma, Arbeitsblätter, Piktogramme und vieles mehr). Auch die Materialien können hier kostenlos heruntergeladen bzw. genutzt werden.

Fachtag „Bindung in der psychosozialen Beratung“ am 13. Oktober 2023 in Köln

Psychosoziale Fachpersonen sind gefordert, Bindungserfahrungen zu verstehen und Beziehungen zu gestalten, um individuelle Entwicklung und soziale Einbettung zu ermöglichen. Psychosoziale Beratungsprozesse sind eng an das Gelingen professioneller Bindungs- und Beziehungsgestaltung gebunden. Für die Gestaltung des sozialen Beziehungsrahmens bedarf es unterschiedlicher disziplinärer Perspektiven und professioneller Handlungskompetenzen in der psychosozialen Beratung.

Am 13. Oktober 2023 veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft: Interdisziplinäre Bindungsforschung im Dialog mit psychosozialer Praxis (AGB) an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen den Fachtag „Bindung in der psychosozialen Beratung“. Die AGB hat sich zum Ziel gesetzt, Theoriekonstrukte und Forschungsbefunde aus dem bindungs- und beziehungstheoretischen Bereich in Zusammenarbeit mit der Praxis anregend aufzubereiten und zu verbreiten. Dementsprechend wurde ein abwechslungsreiches Programm für den Fachtag konzipiert, das einen interdisziplinären Theorie-Praxis-Transfer in die jeweiligen Arbeitsfelder unterstützen soll. Die Beiträge und Workshops bieten jeweils Anlass und Raum zur vertieften Diskussion. In den verschiedenen psychosozialen Arbeitsfeldern wie psychosoziale Beratung, aufsuchende psychosoziale Arbeit, Unterstützung von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil, Familienberatungsstellen, systemische Therapie oder Frühpädagogik werden die Bedeutung und Wirkung von Bindungs- und Beziehungsarbeit mit zahlreichen Fachexpert*innen näher herausgearbeitet.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Das Programm können Sie unten als PDF einsehen. Weitere Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung finden Sie hier.

Alterssensible Behandlungs- und Unterstützungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen fördern: Betroffene berichten über ihre Erfahrungen

Behandlungsbedürftige psychische Störungen, welche im Erwachsenenalter mit erheblichen psychosozialen Beeinträchtigungen und einer hohen Inanspruchnahme der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung einhergehen, haben ihren Ursprung oftmals im Jugend- und jungen Erwachsenalter. Etwa 74 % der manifesten psychischen Erkrankungen treten bereits vor dem 18. Lebensjahr und 50 % vor dem 15. Lebensjahr auf.

Vor allem im Jugendalter werden die Auswirkungen der psychischen Erkrankungen und die damit einhergehenden Einschränkungen von den Heranwachsenden als besonders belastend erlebt, weil den altersbezogenen Interessen wie zum Beispiel sozialer Kontakt mit Gleichaltrigen, Freizeitgestaltung und erste Partnerschaftserfahrungen nur unzureichend nachgegangen werden kann. Darüber hinaus tragen die sekundären Krankheitsfolgen wie häufige Klinikeinweisungen, Schul- und Ausbildungsabbrüche, Selbstwert- oder Suchtproblematiken zu einem schlechteren Erkrankungsverlauf sowie zu sozialen Exklusionsprozessen und einer langfristigen Inanspruchnahme von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten bei.

Aufgrund der altersentsprechenden Entwicklungsaufgaben benötigen Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen in der Lebensphase zwischen dem 18. und 21. Lebensjahr altersspezifische Behandlungs- und Unterstützungsangebote. Insbesondere in den Bereichen stationäre Behandlung, außerklinische Nachsorge, Wohnunterstützung sowie in den Bereichen Schule und Ausbildung fehlt es in vielen Regionen an entsprechenden Angeboten für psychisch erkrankte Jugendliche und junge Erwachsene.

Gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen engagiert sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit Jahren im Rahmen des Modellprojektes Adoleszenzpsychiatrie und der in diesem Jahr gegründeten Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie MV bei der Entwicklung und Umsetzung von alterssensiblen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten für Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern. Das dieses Engagement besonders wichtig ist zeigt die aktuelle ZDF-Reportage Jung, begabt und seelisch krank – Wenn Jugendliche Hilfe brauchen in der Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen zu Wort kommen und einen Einblick in ihre Lebens- und Versorgungssituation geben.

Ratgeber für Kinder, Jugendliche und Eltern bei psychischen und familiären Problemen

In Deutschland leben 15 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Die psychische Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat in Deutschland in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Insbesondere im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Bewältigung des demografischen Wandels nehmen bildungs-, sozial- und gesundheitspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingung und der Zukunftschancen von jungen Menschen hierzulande einen hohen Stellenwert ein.

Etwa 18 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden jedoch an schweren psychischen Auffälligkeiten und behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen. Vor allem durch die COVID-19-Pandemie und aktuellen gesellschaftlichen Krisen (Klimakrise, Ukrainekonflikt, Energiekrise) haben sich die psychosozialen Belastungen in den letzten Jahren bei den Kindern und Jugendlichen deutlich erhöht. Psychische Erkrankungen gehen in dieser Altersgruppe mit erheblichen Einschränkungen und Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen einher und können langfristig negative Auswirkungen haben. Trotz der Risiken, welche mit einer psychischen Störung im Kindes- und Jugendalter im Zusammenhang stehen, nimmt nur ein geringer Teil (ca. 30 %) entsprechende Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch.

Diese Situation ist verheerend, weil durch die Unterversorgung die sekundären Erkrankungsfolgen steigen und dem Erkrankungsverlauf nicht durch Frühinterventionen entgegengewirkt werden kann. Der Zugang zu den entsprechenden Unterstützungsangeboten wird in der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den meisten Fällen durch die Eltern beeinflusst. Oftmals fehlt es jedoch vielen Familien an ausreichenden Informationen bezüglich der bestehenden Angebote, die hilfreich sein können. Die Bundespsychotherapeutenkammer und die Bundeskonferenz Erziehungsberatung haben deshalb eine Broschüre herausgegeben, die Eltern dabei unterstützen soll, bei psychischen Problemen von Kindern und Jugendlichen sowie bei familiären Problemen, die richtigen Ansprechpartner*innen zu finden. Die Broschüre kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.