Videovorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie zum Thema Stadtraum und psychische Gesundheit

An der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf veranstaltet Thomas Bock jährlich eine Vorlesungsreihe zur Anthropologischen Psychiatrie mit verschiedenen Schwerpunkten. Ziel der Vorlesungsreihe ist, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren. Aus dieser Perspektive bekommen die notwendigen Hilfen auch eine politische Dimension: Hilfreiche Psychiatrie braucht eine gute Sozial-, Wohnungsbau- und Kommunalpolitik. Mit Vorteilen für alle: Was psychisch sensiblen Menschen gut tut, bedeutet Psychohygiene für alle. Prävention erfordert Politik.

Anlässlich der COVID-19-Pandemie findet seit 2020 die Vorlesungsreihe in digitaler Form statt. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet. Dabei engagierten sich zahlreiche Expert*innen und Psychiatrieerfahrene sowie Angehörige. In dem diesjährigen Sommersemester beschäftigte sich die Vorlesungsreihe unter anderem mit den Thema Stadt, Urbanisierung und psychische Gesundheit. Anlässlich des Kriegs in der Ukraine wurden jedoch auch Themen wie die Entstehung von Hass, Notwendigkeiten eines kulturübergreifenden Austausches und gesellschaftliche Solidarität nachträglich aufgenommen. Unten können die einzelnen Vorlesungen angesehen werden.

Stadtraum und psychische Gesundheit

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Jürgen Gallinat & Prof. Dr. Simone Kühn

Urbanes / großstädtisches Leben erhöht die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Erkrankung. Was genau ist damit gemeint, was belastet unsere Seele? Und wie muss Stadtraum gestaltet werden, um psychische Gesundheit zu fördern? Welche Rolle spielt es, draußen sein zu können, in der Natur zu sein? Und welche Konsequenzen hat das für Stadtplanung und Architektur? Gilt das auch für die bauliche Gestaltung von Kliniken, auch für die konkrete Atomsphäre von Stationen – etwa im Sinne der Milieutherapie und der SOTERIA-Kultur? Die Interviews berühren auch die Frage, wie der Diskurs von Wissenschaft und Kultur zu befördern ist. Wie kommt es, dass englische und irische Wissenschaftler schneller Position beziehen und ihre Politiker mit Ergebnissen füttern? Können und müssen sich nicht auch deutsche Neurowissenschaftler politisch positionieren?

In welchem Kontext entsteht Hass?

mit Prof. Dr. Thomas Bock & Prof. Dr. Ulrich Bröckling

Warum haben Hass-Bewegungen so viel Zulauf? Wie können wir dem entgegenwirken? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Prozesse, soziale Aspekte und individuelle Bedürfnisse? Welche Konsequenzen hat Hass für unsere Gefühlswelt und unser Zusammenleben? Macht Hass blind oder eben hässlich? Was unterscheidet Hass als Gefühl, als Emotion und als Affekt? – Ist Hass die Voraussetzung von Krieg, seine Folge oder Ausdruck von Machtmissbrauch? Was kommt nach dem Krieg: Haben wir eine Chance aus dem Teufelskreis des Hassens herauszukommen?

Peer-Support – in verschiedenen Kulturen

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Candelaria Mahlke & Prof. Silvia Krumm

Peer-Support setzt sich durch. International! Nicht reibungslos, aber eindeutig. Peerarbeit kann die Behandlungskultur verändern – in Richtung Selbstwirksamkeit, Partizipation, Stigmaresistenz. Peer-Begleitung bei Angehörigen wirkt deren Vernachlässigung und Ausbeutung entgegen. Die Evidenz für beides ist groß. Welche kritische Masse wird gebraucht, um Psychiatrie wirklich zu verändern? Wann ist die Gefahr groß, dass Peer-Support vereinnahmt wird? Der gesellschaftliche Stellenwert ist abhängig vom kulturellen Kontext und vom Stand der Versorgung. Der Blick auf andere Kulturen hilft auch bei uns die Stärke von Peer-Support neu zu sehen, Hilfen auch wieder unabhängig von Psychiatrie zu denken.

Demut und Solidarität – innere Folgen äußerer Bedrohung

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Gwen Schulz, Marion Ryan & Christian Reumschüssel-Wienert

Verändert die zunehmende Bedrohung von außen unser Verständnis von und unseren Umgang mit seelischen Krisen? Muss man krank sein, um auf diese Welt verstört zu reagieren? Dürfen und können wir uns mehr enger Pathologie und starren Berufsrollen lösen? Und wenn wir das tun, müssten wir dann die Politik nicht im Sinne von Prävention (wieder) mehr in die Pflicht nehmen? – Was passiert, wenn wir anfangen, unsere unmittelbaren Lebensräume so zu gestalten, dass nicht nur Arten-Vielfalt, sondern unsere brüchige Seele geschützt ist? Was können wir für die Psychiatrie lernen, wenn wir die gesellschaftlichen Bedingungen von Hass besser verstehen? Wenn wir Partizipation auf allen Ebenen weiterentwickeln? Sollte Forschung partizipativer und mit ihren Ergebnissen politischer werden – auch in der Psychiatrie? Lehrt uns der Blick auf andere Kulturen, Peer-Support höher zu gewichten und doppelt zu denken – innerhalb psychiatrischer Institutionen und davon unabhängig?

Aufruf zur Teilnahme einer Studie zu gesundheitsbezogener Selbsthilfe bei psychischen Belastungen & Erkrankungen

Es gibt Hinweise darauf, dass Selbsthilfeangebote häufig parallel zu professioneller Unterstützung in Anspruch genommen werden und sich die Angebote möglicherweise gegenseitig beeinflussen. Um dies weiter zu erforschen, interessiert sich die Arbeitsgruppe um Merle Frey (FernUniversität in Hagen), Prof. Agostino Mazziotta (FH Münster) und Prof. Anette Rohmann (FernUniversität in Hagen) über die wertvollen Erfahrungen und Einstellungen von Fachkräften aus dem psychosozialen und psychotherapeutischen Bereich. Im Rahmen der Studie werden psychosoziale Fachkräfte für die Teilnahme an einer kurzen anonymen Online-Umfrage gesucht. Alle Fachkräfte sind herzlich dazu eingeladen, sich an der Studie mit folgender Fragestellung zu beteiligen.

Ist die Teilnahme an Selbsthilfeangeboten (k)ein Thema bei Ihnen in Psychotherapie, Beratung bzw. qualifizierter Assistenz?

Die Teilnahme erfolgt anonym über einen Online-Fragebogen. Es werden keine Daten erhoben, die Rückschlüsse auf Sie als Person zulassen.

Wer kann teilnehmen?

Psycholg*innen, Berater*innen, qualifizierte Assistenzen und all jene, die im beruflichen Kontext mit psychisch erkrankten oder belasteten Menschen arbeiten.

Wie lange dauert die Teilnahme?

Ca. 20 Minuten

Gutscheinverlosung und Studienergebnisse

Unter den Teilnehmenden verlosen wir drei Buchgutscheine je 30 Euro! Am Ende der Studie gibt es die Möglichkeit sich bereits jetzt einen Link abzuspeichern, unter dem nach Abschluss der Auswertung eine Zusammenfassung der Studienergebnisse zu finden ist.

Link und QR-Code zur Studie

Erstes Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern am 08. November 2022

Bei der Entwicklung, Planung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten hat in den letzten Jahren die partizipative Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Selbsthilfeinitiativen und -bewegungen, durch zunehmende Forschungsaktivitäten sowie durch gesetzliche Reformprozesse wie die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an Bedeutung gewonnen.

Gerade durch das Bundesteilhabegesetz wurde die gesetzlich verpflichtende Grundlage für Leistungsträger und Leistungserbringer geschaffen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit anderen Behinderungen aktiv und auf gleicher Augenhöhe in die Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungsangeboten einzubeziehen. Zudem ist die partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eng mit den Konzepten von Empowerment und Recovery verbunden.

Um die aktive Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie die Implementierung von Angeboten des Peer Supportes in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden umgesetzt werden soll.

Am 08. November 2022 startet das erste Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. Wir laden alle interessierten Personen, Mitarbeiter*innen aus der psychiatrischen und psychosozialen Praxis und Versorgung, Psychiatrieerfahrene und auch Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein, sich am Austausch innerhalb der Landesarbeitsgruppe zu beteiligen. Die Teilnahme ist kostenlos und sowohl in digitaler als auch in präsenter Form möglich.

Die Tagesordnung und weitere Informationen zur Anmeldung für das erste Treffen sowie das entsprechende Konzept zur Initiative in Umgangssprache finden Sie hier als PDF:  

Politischer Donnerstag zur seelischen Gesundheit am 13. Oktober 2022 in Rostock

Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Hansestadt Rostock am Aktionsbündnis “Seelische Gesundheit”, das jährlich zum „Internationalen Tag der seelischen Gesundheit“ und bundesweit zur Beteiligung an der “Woche der Seelischen Gesundheit” aufruft. Am 13. Oktober 2022 organisiert der Landesverband EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit den „Politischen Donnerstag zur seelischen Gesundheit” im Peter Weiß Haus in der Doberaner Straße 21 in 18057 Rostock.

Doch was bedeutet EX-IN?

EX-IN, vom englischen Experienced Involvement, bedeutet Beteiligung von Erfahrenen, genauer gesagt Krisenerfahrene, Erfahrene von psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Jede Form der Unterstützung von Betroffenen durch andere Betroffene kann man als „Peer-Support“ bezeichnen, was übersetzt so viel bedeutet wie: „Unterstützung für Betroffene von Betroffenen“. Dazu wurde eine Weiterbildung für Psychiatrie-Erfahrene Menschen entwickelt. In der EX-IN-Weiterbildung beschäftigen sich die Teilnehmer*innen damit, wie ihre Krise ausgelöst wurde, wie sie sie erlebten und was sie von innen und außen unterstützt hat. Zudem lernen sie, wie sie andere in Krisenzeiten begleiten und unterstützen können. Es geht hierbei nicht nur um Ehrenamt, sondern um bezahlte Arbeit. Diese wird durch den Landverband EX-IN Mecklenburg-Vorpommern gefördert und ausgebaut. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es die EX-IN-Bewegung schon seit 2012.

Wenn wir an Menschen mit seelischen / psychischen Besonderheiten denken und darüber mit anderen reden, woran denken wir? Die Antworten sind vielfältig: Annahme bis Ablehnung durch Erfahrungen, Skandale und Vorurteile.

In der Veranstaltung Politischer Donnerstag zur seelischen Gesundheit, möchte der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine bunte Gesprächsplattform bieten und bestenfalls mit Vorurteilen, die zu Stigmatisierung führen, aufräumen. Darüber hinaus wird Wissen zum Thema Stigmatisierung vermittelt. Menschen, die selbst unter Stigmatisierung gelitten haben, werden davon berichten. Die Journalistin, Buchautorin und EX-INlerin Gabi Pertus wird zudem ihr Buch: „AUSwege finden – Kinder psychisch kranker Eltern“ vorstellen, in dem es um inzwischen erwachsene Kinder seelisch beeinträchtigter Eltern geht. Das Ganze wird abgerundet durch die Vorstellung der neu ins Leben gerufenen Landesarbeitsgruppe Partizipation und einem dazugehörigen Videoprojekt, als Möglichkeiten der Teilhabe für psychisch erkrankte Menschen. Das besondere Augenmerk liegt bei der Veranstaltung darauf, sich auszutauschen und vielleicht sogar voneinander zu lernen und Vorurteile abzubauen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier. Den Flyer mit dem Programm und mit Informationen zum Veranstaltungsort sind hier als PDF abrufbar.

17. Rostocker Film- & Kulturtage zur seelischen Gesundheit vom 6. bis 12. Oktober 2022

Seit gut drei Jahren ist die COVID-19-Pandemie nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Sie hat im privaten und beruflichen Bereich weitgehende Veränderungen mit sich gebracht. Nie zuvor wurden psychische Störungen so öffentlich gemacht, wie in den zurückliegenden Jahren. Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Für knapp 18 Millionen Betroffene und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit massivem Leid verbunden und führt oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch. In der Coronapandemie zeigte sich, dass die psychiatrische Versorgung durchaus in
der Lage ist, unter erschwerten Bedingungen ein situativ angepasstes psychiatrisches Angebot bereitzustellen.

Angesichts dieser Entwicklung findet auch in diesem Jahr zum 17mal die Rostocker Film- und Kulturtage statt. Das Filmprogramm wurde in trialogischer Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, mit Vertreter*innen des regionalen sozialpsychiatrischen Versorgungssystems, dem EX-IN MV e.V. und dem Rostocker Bündnis gegen Depression e.V. sowie mit freundlicher Unterstützung des li.wu. zusammengestellt. Die Rostocker Film und Kulturtage zur seelischen Gesundheit stehen auch in diesem Jahr für einen Dialog, um interessierte Mitmenschen über psychische Erkrankungen aufzuklären, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen, über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren sowie um zum gegenseitigen Verständnis
beizutragen. Eine langjährige Tradition waren und sind die im Anschluss jeder Veranstaltung stattfindenden Gespräche, die sich zu einem offenen Austausch zu Erfahrungen und Hintergründen zwischen Fachleuten und Publikum entwickelt haben.

Als ein fester Bestandteil des Programms entwickelte sich die Zusammenarbeit mit dem Rostocker Bündnis gegen Depression e.V. Am 10. Oktober wird daher ein Kurzfilm des Medienpreises der Stiftung Deutsche Depressionshilfe gezeigt mit einer anschließenden
Publikumsdiskussion.

Das Programm mit den Veranstaltungen finden Sie hier:

Tag der offenen Tür beim Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern am 14. September 2022

Menschen, die psychische Krisen durchlebt und psychiatrische Unterstützung in Anspruch genommen haben, verfügen über wertvolles Erfahrungswissen, das zu einem erweiterten Verständnis psychischer Erkrankungen, zu neuem Wissen über genesungsfördernde Faktoren und zur Entwicklung von innovativen und nutzer*innenorientierten Angeboten in der psychiatrischen Versorgung beitragen kann.

Insbesondere in der EX-IN-Ausbildung (EX-IN: Experienced-Involvement) wird das Potenzial dieses Erfahrungswissens hervorgehoben und neben anderen Themen wie gesundheitsfördernde Haltungen, Teilhabe, Trialog, Recovery und Empowerment vermittelt. Hier wird den Psychiatrieerfahrenen die Gelegenheit geboten, die eigene Erfahrung zu reflektieren und sich Methoden und Hintergrundwissen anzueignen, um als feste Mitarbeiter*innen in verschiedenen psychiatrischen Praxisfeldern tätig zu sein. Ob als Peerberatende in psychiatrischen Krankenhäusern oder als Genesungsbegleitung in Teams von betreuten Wohneinrichtungen, in allen Bereichen steht der Einsatz von psychiatrieerfahrenen Mitarbeiter*innen mit positiven Effekten in Verbindung.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern setzt sich der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit 2017 mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Mitgliedern und Projektmitarbeiter*innen für die Inklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Teilhabe am Arbeitsleben sowie für die Einbeziehung von Genesungsbegleiter*innen in der psychiatrischen Versorgung ein. Darüber hinaus übernimmt der Verein die federführende die Koordination und Organisation der EX-IN-Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern bildet eine stabile Netzwerkstruktur für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen, ausgebildeten Erfahrungsexpert*innen und anderen interessierten Personen.

Anlässlich des Hoffest im “Gemeinsamen Haus” Mittwoch, den 14. September 2022, von 10 bis 16 Uhr in Evershagen, Rostock veranstaltet der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. einen Tag der offenen Tür. Hierzu wurde ein buntes Programm mit Vorträgen und Lesungen zusammengestellt. Über ein Videokonferenzsystem ist die Teilnahme auch online möglich. Das Programm mit ausführlicheren Informationen zu den einzelnen Angeboten kann hier eingesehen werden.

Neue Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung von Partizipation und der aktiven Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der Entwicklung, Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten durch die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz widmet sich die Juni-Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V mit dem Thema Partizipation und Peer Support in der sozialpsychiatrischen Versorgung. In einem weiteren Beitrag beschäftigt sich die Ausgabe anlässlich einer gemeinsamen Pflanzaktion der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern und des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit der Bedeutung von Wald und Natur auf die psychische Gesundheit. Außerdem stellen die Universitätsmedizin Greifswald und die Universitätsmedizin Rostock ihre aktuellen psychiatrischen Forschungsprojekte vor. Darüber hinaus enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2022 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Die Ausgabe kann hier frei heruntergeladen werden.

Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Eine Übersicht zu den älteren Ausgaben der Zeitschrift finden Sie hier.

Tagungsdokumentation der Fachtagung “Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern” jetzt online

Am 16. März fand die Online-Fachtagung „Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Psychiatriekoordination Carolin Langbein des Landkreises Vorpommern-Rügen.

Die Fachtagung „Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern“ befasste sich mit wesentlichen Fragestellungen hinsichtlich der Beschäftigung und Ausbildung von Genesungsbegleiter*innen in den sozialpsychiatrischen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten von Mecklenburg-Vorpommern. Zudem berichteten mehrere Genesungsbegleiter*innen zusammen mit ihren Arbeitgeber*innen aus Mecklenburg-Vorpommern über ihre persönlichen Erfahrungen in der EX-IN-Qualifizierung, in der Zusammenarbeit mit anderen psychiatrischen Fachkräften oder auch in der direkten Arbeit mit Klient*innen und Patient*innen.

Im Studio der Gesellschaft für Bildung, Erziehung und Gesundheit wurde die Veranstaltung aus Rostock für alle interessierten Teilnehmer*innen live übertragen. Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützte die Veranstalter*innen bei der Dokumentation der Tagung.

Die Tagungsdokumentation mit den vollständigen Videos zu den einzelnen Vorträgen ist nun auf der Internetseite des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. frei verfügbar.

Ankündigung des ersten Treffens der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern am 08. November 2022

Um die aktive Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie die Implementierung von Angeboten des Peer Supportes in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden umgesetzt werden soll.

Am 08. November 2022 startet das erste Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern e.V. in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Interessierte Personen, Mitarbeiter*innen aus der psychiatrischen und psychosozialen Praxis, Psychiatrieerfahrene und Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind herzlich eingeladen, sich am Austausch innerhalb der Landesarbeitsgruppe zu beteiligen. Hierzu melden Sie sich gerne mit dem Stichwort LAG Partizipation unter LV@sozialpsychiatrie-mv.de an.

Weitere Informationen zu den Hintergründen der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern finden Sie auch in einem Beitrag in der nächsten Ausgabe unserer kostenlosen Online-Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V, die am 15. Juni erscheint und hier frei als PDF abrufbar ist.

Rückblick 27. Mitgliederversammlung und Fachtagung “Sozialpsychiatrie heute – keine Zukunft ohne Partizipation!?”

Rückblick 27. Mitgliederversammlung und Fachtagung “Sozialpsychiatrie heute – keine Zukunft ohne Partizipation!?”

27. Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die 27. Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. fand am 17. Mai 2022 statt. Aufgrund der im Vorfeld bestehenden Unsicherheiten und Schutzmaßnahmen durch die COVID-19-Pandemie fand die Mitgliederversammlung wie im vergangenen Jahr als hybride Veranstaltung in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. statt. Neben der Abstimmung und Diskussion des Jahresberichtes 2021, des Jahresabschlussberichtes 2021 und des Haushaltsplanes für 2022 wurden die geplanten Aktivitäten und Projekte für das Jahr 2022 des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. vorgestellt.

Ohne das Engagement seiner Mitglieder wären die Aktivitäten, Initiativen und Projekte des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. nicht möglich. Besonders die Arbeit der ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder Sandra Rieck (Hauptamtlicher Vorstand von Das Boot Wismar e.V.), Andreas Zobel (Bereichsleiter der Diakonie Güstrow e.V.), Hans Christian Offermann (Geschäftsführer der HESTIA Pflege- und Heimeinrichtung GmbH), Heike Nitzke (Geschäftsführerin der Volkssolidarität Uecker Randow e.V.), Olaf Waehnke (Geschäftsführer der Uhlenhaus Group), Stefan Paulaeck (Bereichsleiter der GGP mbH) und den Mitgliedern der Rechnungsprüfungskommission Stepahnie Mahnke (Das Boot Wismar e.V.) und Sven Melchert (Diakoniewerk Westmecklenburg-Schwerin) wurden während der Mitgliederversammlung gewürdigt.

Würdigung der anwesenden Vorstandsmitglieder: Andreas Zobel, Heike Nitzke, Stefan Paulaeck & Karsten Giertz (von links nach rechts)

Ein besonderer Dank galt auf der Mitgliederversammlung auch den Sprecher*innen der Landesarbeitsgruppen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., die im Rahmen ihres Engagements den fachlichen Austausch und die interne Verbandsarbeit maßgeblich prägen und bereichern. Zu den Landesarbeitsgruppensprecher*innen gehören Jenny Loose-Baumeister (AWO Sozialdienst Rostock gGmbH), Yvonne Radtke (Volkssolidarität Uecker Randow e.V.), Lutz Hoffmann (Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH), Heike Nitzke (Volkssolidarität Uecker Randow e.V.), Kerstin Lenz (GBS Behindertenhilfe Gützkow), Katrin Tampke (GGP mbH), Sandra Rieck (Das Boot Wismar e.V.), Karin Niebergall-Sippel (Diakoniewerk Westmecklenburg-Schwerin), Marcus Keidel (HELIOS Hanseklinikum Stralsund) und Franziska Berthold (GGP mbH).

Würdigung der anwesenden Landesarbeitsgruppensprecher*innen: Heike Nitzke, Karin Niebergall-Sippel, Kerstin Lenz & Karsten Giertz (von links nach rechts)

Wir aus der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. bedanken uns herzlich bei allen genannten Mitgliedern für das besondere Engagement und die Unterstützung. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Fachtagung “Sozialpsychiatrie heute – keine Zukunft ohne Partizipation!?”

Im Anschluss der Mitgliederversammlung fand die Fachtagung “Sozialpsychiatrie heute – keine Zukunft ohne Partizipation!?” statt. Die Fachtagung wurde gemeinsam mit dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. organisiert.

Den fachlichen Hintergrund der Tagung bildeten die verschiedenen Formen der aktiven Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der Entwicklung, Planung, Umsetzung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten, welche in den letzten Jahren durch Selbsthilfeinitiativen und -bewegungen, durch zunehmende Forschungsaktivitäten, durch Peer Support sowie durch gesetzliche Reformprozesse wie die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an Bedeutung gewonnen haben.

Gerade durch das Bundesteilhabegesetz wurde die gesetzlich verpflichtende Grundlage für Leistungsträger und Leistungserbringer geschaffen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit anderen Behinderungen aktiv und auf gleicher Augenhöhe in die Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungsangeboten einzubeziehen. Zudem ist die partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eng mit den Konzepten von Empowerment und Recovery verbunden.

Andreas Zobel (links) & Alexander Weiß (rechts)

Andreas Zobel (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Alexander Weiß (EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.) eröffneten die Veranstaltung und begrüßten alle Teilnehmenden. Prof. Dr. Michael Wright (ehemals Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Mitglied im Netzwerk für Partizipative Gesundheitsforschung – PartNet) ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung von Partizipation im Gesundheitswesen und in der Forschung ein. Anschließend gab Jörg Utschakowski (Referatsleiter Psychiatrie und Sucht des Senats für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz der freien Hansestadt Bremen) in seinem Vortrag einen Einblick in die Hintergründe, Voraussetzungen und verschiedenen Formen der Zusammenarbeit von Expert*innen durch Erfahrung und Expert*innen durch Ausbildung ein. Dabei beschrieb er, welche Chancen und Nutzen sich aus dieser Zusammenarbeit für die Entwicklung einer personenzentrierten und menschenrechtsorientierten Sozialpsychiatrie ergeben. Hermann Stemmler (Vorstand Aktion Psychisch kranke e.V., Vorstand NetzG, Bundesnetzwerk Selbsthilfe Seelische Gesundheit) widmete sich ebenfalls der Bedeutung von Peer Counseling und Peer Support. Neben den notwendigen Voraussetzungen für eine partizipativ-orientierte psychiatrische Versorgung ging er auf die Effekte ein, welche sich durch Peer- Support und Peer Counseling für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie für die psychiatrische Versorgungslandschaft ergeben.

Übertragung des Grußwortes von Prof. Dr. Michael Wright

Zum Abschluss der Tagung stellten Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Nicole Heyden (EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.) die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern vor, die derzeit gemeinsam durch den Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und durch den Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Mecklenburg-Vorpommern organisiert und entwickelt wird. In der anschließenden Diskussion tauschten sich die Tagungsteilnehmer*innen und Referent*innen über wichtige Rahmenbedingungen für die Umsetzung einer Landesarbeitsgruppe Partizipation in der psychiatrischen Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern aus.

Im Namen der Veranstalter*innen bedanken wir uns bei allen Referent*innen und Teilnehmer*innen für die Unterstützung der Tagung und die anregende Diskussion.

Die Tagungsdokumentation mit den Vorträgen können Sie hier einsehen: