Am 12. November 2021 fand unter der Schirmherrschaft des Rostocker Oberbürgermeisters Claus Ruhe Madsen zum achten Mal das Rostocker Psychiatrieforum im DRK Stadtteil- und Begegnungszentrum/ Mehrgenerationenhaus Toitenwinkel in Rostock statt. Organisiert und ausgetragen wurde das Rostocker Psychiatrieforum von der AWO Rostock gGmbH, dem EX-IN Verein Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH, dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Landesverband für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Universitätsmedizin Rostock sowie von der Universität Rostock.
Anlässlich der COVID-19-Pandemie beschäftigte sich das Rostocker Psychiatrieforum in diesem Jahr unter dem Motto “Die Seele in Zeiten von Corona – gemeinsam seelisch gesund!” mit den pandemiebedingten Auswirkungen auf die Lebens- und Unterstützungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Hanse- und Universitätsstadt Rostock Steffen Bockhahn, der auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie aufmerksam machte. Im Anschluss daran gaben Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Thome (Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock) und Frank Hammerschmidt (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., EX-IN Genesungsbegleiter) einen Einblick in die psychiatrische Versorgungs- und Lebenssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen unter Pandemiebedingungen.
In einem zweiten Teil der Veranstaltung wurden verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und psychiatrische Versorgung vorgestellt. Prof. Dr. Ingmar Steinhart vom Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gab einen Einblick in die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zu den pandemiebedingten Auswirkungen auf die psychiatrischen Angebote in Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Olaf Reis von der Universitätsmedizin Rostock beschäftigte sich in seinem Beitrag mit den Folgen der COVID-19-Pandemie für Familien mit psychisch erkrankten Mitgliedern. In diesem Zusammenhang stellte er die Ergebnisse einer aktuellen Forschungsinitiative der Universitätsmedizin Rostock und der Universität Rostock vor, die kürzlich in der Fachzeitschrift Psychotherapeut veröffentlicht wurden. Ausgehend von den Erkenntnissen aus der internationalen Forschung zu sogenannten Long-COVID-Symptomen und den bisherigen Erfahrungen der Universitätsmedizin Greifswald bei der Behandlung von COVID-19-erkrankten Patient*innen ging Prof. Dr. Hans Jörgen Grabe von der Universitätsmedizin Greifswald in seinem Beitrag auf die langfristigen somatischen und psychischen Folgen einer COVID-19-Virusinfektion ein.
Zum Abschluss der Veranstaltung berichteten unter der Moderation von Prof. Dr. Andreas Speck (Hochschule Neubrandenburg) Nobert Kißhauer (EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Frank Hammerschmidt (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Isabelle Simon (Vorsitzende der Landesarbeitsgruppe Mecklenburg-Vorpommern des Berufsverbandes der Berufsbetreuer*innen), Martin Morbach (Teilnehmer aus der Sprungfeder der AWO Rostock gGmbH) und Alexander Liedtke (Mitbegründer von DepriBuddy) über ihre persönlichen Erlebnisse und Herausforderungen während der COVID-19-Pandemie. Gemeinsam mit dem Publikum diskutierten die Podiumsgäste über verschiedene politische Forderungen und Veränderungsbedarfe.
Die Veranstaltung wurde vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. dokumentiert. Die Dokumentation wird in den nächsten Wochen veröffentlicht. Eine Übersicht zu weiteren Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zum Thema COVID-19-Pandemie und psychische Gesundheit finden Sie hier. Einen Bericht zur Veranstaltung vom NDR können Sie bis zum 19.11.2021 hier ansehen.