Ausschreibung zur Teilnahme an einem Expert:innenrat für das Projekt “ISA KipsFam”

Mit Unterstützung der Auridis Stiftung und der Medical School Hamburg setzt der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. bis zum 31.12.2026 das Projekt „ISA KipsFam – Intersektorale Angebote für Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien um“. Ziel ist es, Familien, in denen Eltern(teile) psychisch und/oder suchtbelastet sind, besser zu unterstützen. Dafür werden neue, sektorenübergreifende Angebote gemeinsam von Fachkräften aus unterschiedlichen Sektoren (z. B. Kinder- und Jugendhilfe und Erwachsenenpsychiatrie) entwickelt.

Zur Unterstützung des Projektes suchen wir betroffene Eltern und erwachsene Kinder von psychisch bzw. suchtbelasteten Eltern, die ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven im Rahmen eines Expert:innenrates aktiv einbringen wollen. Dabei übernimmt der Expert:innenrat folgende Aufgaben:

  • Der Expert:innenrat wird in der gesamten Entwicklung und Umsetzung des Projektes informiert (z. B. über Verteiler, digitale Treffen oder Vor-Ort-Austausch einmal im Quartal).
  • Der Expert:innenrat wird aktiv beim Monitoring und der Projektevaluation des Projektes einbezogen.
  • Mitglieder des Expert:innenrates werden bei Veranstaltungen des Projektes beteiligt.
  • Der Expert:innenrat unterstützt die am Projekt beteiligten Fachkräfte aus der Praxis bei der Entwicklung von sektorübergreifenden Angeboten durch Beratung.
  • Der Expert:innenrat unterstützt das Projekt bei der Konzipierung und Erprobung der entwickelten Angebote sowie bei der Umsetzung der sektorübergreifenden Angebote auf institutioneller und sektoraler Ebene durch Beratung.
  • Der Expert:innenrat wird bei der Erstellung von Produkten und Handbüchern beteiligt.

Die konkreten Arbeitsweisen des Expert:innenrates werden auf einer konstituierenden Sitzung besprochen und gemeinsam abgestimmt. Zudem werden Reisekosten übernommen und eine Anerkennungspauschale (Tagessätze á 50 Euro) vergütet. 

Sollten Sie Interesse haben sich am Expert:innenrat zu beteiligen, melden Sie sich mit einem kurzen Motivationsschreiben (maximal zwei Seiten) mit Angaben Ihrer Kontaktdaten unter lv@sozialpsychiatrie-mv.de

Zudem stehen wir auch für weitere Fragen zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Ihre Mitwirkung! Ihre Erfahrungen helfen dabei, die tatsächlichen Bedarfe betroffener Familien sichtbar zu machen.

Alle Informationen zum weiterleiten und teilen finden Sie hier:

Neue Ausgabe des Newsletters der Landesfachstelle: KipsFam

Mit mehr als 170 Fachleuten aus ganz MV haben auf dem 4. Projektforum der Landesfachstelle: KipsFam einen gemeinsamen Blick auf Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien geworfen. Im Solitär in Parchim ging es am 18. Juni darum, wie Kommunikation in und außerhalb von Familie gelingen kann. Dafür gaben Katja Beeck von Netz und Boden und Gyöngyvér Sielaff, Initiatorin des Mit-Eltern-Ansatzes, fundierte und praxisnahe Einblicke in Methoden und Schwierigkeiten. Als krisenerfahrene Mutter berichtete Bianca Scheunemann offen von ihren Erfahrungen. In den Pausen konnten die Teilnehmenden die KipsFam Regionalstellen kennenlernen und in einer Anti-Stigma-Fotobox Vorurteile über psychische Erkrankungen sichtbar machen. 

Die BlickPost können sie hier frei herunterladen und abonnieren.

Videovorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie “Seelische Not von jungen Menschen”

An der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf veranstaltet Thomas Bock jährlich eine Vorlesungsreihe zur Anthropologischen Psychiatrie mit verschiedenen Schwerpunkten. Ziel der Vorlesungsreihe ist, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren. Anlässlich der COVID-19-Pandemie findet seit 2020 die Vorlesungsreihe in digitaler Form statt. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet. Dabei engagieren sich zahlreiche Expert*innen und Psychiatrieerfahrene sowie Angehörige.

Unter dem Motto „Seelische Not von jungen Menschen“ geht Thomas Bock im Sommersemester 2025 mit Angehörigen, Psychiatrie-Erfahrenen und Praktiker*innen in den Austausch über die psychische Situation von Kindern und Jugendlichen und ihre seelische Not im Zusammenhang mit ADHS, Long Covid und anderen Corona-Langzeitfolgen sowie im Umgang mit der Wechselwirkung von Psychose und Sucht.

Angst von Kindern und Jugendlichen um die Welt – Aufgabe der Psychiatrie?

Mit Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Anne Kaman, Olaf Neumann und Simon Schultheiss

Kinder und Jugendlichen geht es zwar seelisch besser als direkt nach Corona; doch deutlich schlechter als vorher. Die Sorgen um die Welt, Krisen und Kriege haben explizit zugenommen. Politisch kann dieses Ergebnis der aktuellen COPSY-Studie (Corona und Psyche) nicht wirklich überraschen. Gleichzeitig erschreckt es: Die seelische Gesundheit, das innere Gleichgewicht, der innere Frieden der nächsten Generationen sind nicht irgendwann bedroht, sondern jetzt! Wer ist mehr, wer weniger betroffen? Welche Risiko- und welche Schutzfaktoren gibt es? Was folgt daraus – für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Familie, Schule, Gesellschaft und Politik? Dr. Anne Kaman (wiss. Mitarbeiterin, Kinder- und Jugendpsychiatrie UKE) berichtet von den Ergebnissen, der Geschichte und den Konsequenzen der Studie. Simon Schultheiss (Irre menschlich Hamburg) schildert seine persönliche Erfahrung mit der Wechselwirkung von äußerer und innerer Welt sowie von der Herausforderung, so etwas wie Stigma-Resistenz zu entwickeln (z.B. Zu-sich-stehen-Gruppen), Olaf Neumann seine Sicht als Pflegeleiter einer Adoleszentenstation auf politische Bedrohung und Stigma-Risiko.

Warum hört das nicht auf? Long Covid und andere Corona-Langzeitfolgen

Mit Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Michael Stark und Jennifer Nielsen

COVID macht Jugendlichen nicht mehr soviel Angst, ist politisch im Hintergrund, von anderen Krisen abgelöst worden. Doch die sozialen Folgen wirken nach, ebenso wie die damalige Spaltung der Gesellschaft. Schwierigkeiten der Verständigung gibt es auch bei Long Covid. Da sei „keine psychische Erkrankung“! Was aber dann? Warum wirken manche Infektionen in Autoimmun-Reaktionen lange nach, andere nicht? Was bedeutet es, so lahm gelegt zu sein? Wie kränkend und stigmatisierend wirkt die übliche Reaktion der Medizin? Was hilft wirklich? Welche Forschung tut not? Und was hat das Ganze mit dem Zustand der Welt zu tun? Ein Gespräch mit Prof. Michael Stark – Facharzt, Forscher, Therapeut für chronische Erschöpfungskrankheiten, der aus der Sozialpsychiatrie kommt – und Jennifer Nielsen; sie ist krankheitserfahren und mit dieser Erfahrung Angestellte im Fatigue Zentrum.

Henne oder Ei? Wechselwirkung von Psychose und Sucht

Mit Prof. Dr. Thomas Bock, Marion Ryan, Amon Barth und Dr. Aljosha Deen

Werden Psychosen durch Drogen ausgelöst? Oder sind Drogen, ein Versuch, sich abzudichten gegen präpsychotische Durchlässigkeit? Wie facettenreich ist diese Wechselwirkung? Was hilft? Was bringt den Wendepunkt im Leben – auch jenseits des Hilfesystems? Welche Rolle spielen Spiritualität, neue Lebensaufgaben, Beziehungen? Und jenseits von „Henne oder Ei?“: Wie lebt die Henne? – Wie wird das Hilfesystem erlebt? Wie akzeptierend und niedrigschwellig kann/muss Hilfe sein? Wie überwinden wir die Trennung der Behandlungsstrukturen nachhaltig? Wie erreichen wir auch die, die über die Doppelerfahrung wohnungslos werden? Ein trialogisches Gespräch von Thomas Bock mit Dr. Aljosha Deen (Oberarzt Asklepios Klinik Nord), Marion Ryan (Angehörige), Amon Barth (Autor)

ADHS – Viel Aufmerksamkeit für ein Defizit!

Mit Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz, PD Dr. Daniel Schöttle und Dr. Johannes Streif

Den „Zappelphilipp“ hat der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann bereits 1844 erfunden. Nun sprechen wir von „Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität“. Wie groß ist das Risiko, ein komplexes familiäres, schulisches, psychotherapeutisches, kulturelles Problem auf eine psychiatrische Intervention zu reduzieren? Aktuell gibt es eine große Aufmerksamkeit für dieses „Defizit“ – aber ist es überhaupt immer eins? Bedeutet das Selbstverständnis als „neurodivers“ einen kulturellen Fortschritt in Richtung Emanzipation oder im Gegenteil einen biologischen Reduktionismus? – Auf der einen Seite gibt es eine Überidentifikation mit der Diagnose (z.B. in den sozialen Medien), auf der anderen Seite wird eine Unterversorgung konstatiert – wie passt das zusammen? Wie unterscheiden sich Symptomatik und therapeutische Konsequenzen bei Jungen und Mädchen, Jugendlichen und Erwachsenen? Welche Rolle spielt die Selbstmedikation mit Drogen? Welche Rolle spielen die Angehörigen? Mehr Bewegung oder mehr Ritalin – wieviel Spielraum bleibt? Was kann eine ganzheitliche Behandlung aussehen? Wo und wie kann jede/r für sich Klärung finden?

Ein Gespräch mit dem selbst erfahrenen Psychologen Dr. Johannes Streif (Sprecher von ADHS Deutschland), mit PD Dr. Daniel Schöttle (Chefarzt Asklepios Klinikum Harburg) und mit Dr. med. Astrid Neuy-Lobkowicz (Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie und zugleich Mutter und selbst erfahren).

Was folgt? Ein trialogischer Rückblick

Mit Prof. Dr. Thomas Bock, Marion Ryan, Gwen Schulz und Dr. Sabine Schütze

Wenn Jugendliche ihre seelisch Not gesellschaftliche begründen, ist das alarmierend und ermutigend zugleich. Doch was folgt? Wenn die Unruhe zunimmt, Corona nicht aufhört und Corona-Folgen nachwirken, wer ist zuständig? Wenn es beim Thema ADHS gleichzeitig zu hohe und zu niedrige Schwellen gibt, was folgt daraus? Wenn Psychose und Sucht nicht nur in Wechselwirkung stehen, sondern es dahinter auch um sehr reale soziale Konflikte und oft auch umprekäre Lebensbedingungen geht, wer zieht therapeutische, wer politische Konsequenzen? Wenn Symptome überdauern, wieviel Geduld haben wir? Wenn sich Menschen nicht als krank, sondern divers verstehen, hat das emanzipatorische oder resignative Bedeutung?

Rückblick: Aktionstag “Wald macht gesund – Wald zum Wohl!” am 13. Juni 2025 im Kulturpark Neubrandenburg

Rund 17,8 Millionen Erwachsene und etwa 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter psychischen Belastungen – mit oft schwerwiegenden Folgen für Familie, Freizeit und Beruf. Umso wichtiger ist es, dass das psychische Wohlbefinden durch breit angelegte Angebote gefördert und Erkrankungen vorgebeugt wird.

Mit einer Waldfläche von 0,14 Hektar pro Einwohner:in hält Mecklenburg-Vorpommern dafür eine ideale Ressource bereit. Zahlreiche Studien belegen, dass allein der Besuch von Waldlandschaften positive Gefühle ankurbeln und negative Gedanken vertreiben kann. Im Grünen fühlen wir uns weniger gestresst und tatkräftiger. Die besonderen Sinneseindrücke für Auge, Ohr und Nase setzen Erholungsprozesse im Körper in Gang und sind so in keiner anderen Umgebung zu finden. Wir können wandern, laufen, radeln oder klettern – Körper und Geist durch Aktivitäten im Freien etwas Gutes tun. Auch die Beschwerden von psychisch belasteten Personen lassen sich in der Natur deutlich lindern. Es lohnt also, unsere Natur zu schützen und einen bewussteren Blick in unsere Wälder zu werfen – für das Klima und unsere Gesundheit.

Und genau das wurde am 13. Juni 2025 im Kulturpark Neubrandenburg bei schönstem Wetter mit zahlreichen Aktivitäten und Stationen für Kinder und Familien erlebbar machen. Neben Workshops zur Förderung der gesundheitlichen Resilienz durch Landart, Waldbaden, -therapie oder -yoga, boten die Aussteller:innen spezifische Lern- und Bastelangebote für Kinder sowie Informationsstände zum Thema Prävention und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen an.

Wir bedanken uns bei allen Aussteller:innen und Besucher:innen für die großartige Veranstaltung. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsamen Aktionen im nächsten Jahr.

Aktionstag “Wald macht gesund – Wald zum Wohl!” am 13. Juni 2025 im Kulturpark Neubrandenburg

Rund 17,8 Millionen Erwachsene und etwa 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter psychischen Belastungen – mit oft schwerwiegenden Folgen für Familie, Freizeit und Beruf. Umso wichtiger ist es, dass das psychische Wohlbefinden durch breit angelegte Angebote gefördert und Erkrankungen vorgebeugt wird. Schließlich wird seelische Gesundheit zunehmend als zentrales Menschenrecht anerkannt.

Mit einer Waldfläche von 0,14 Hektar pro Einwohner:in hält Mecklenburg-Vorpommern dafür eine ideale Ressource bereit. Denn Natur kann heilen:

Zahlreiche Studien belegen, dass allein der Besuch von Waldlandschaften positive Gefühle ankurbeln und negative Gedanken vertreiben kann. Im Grünen fühlen wir uns weniger gestresst und tatkräftiger. Die besonderen Sinneseindrücke für Auge, Ohr und Nase setzen Erholungsprozesse im Körper in Gang und sind so in keiner anderen Umgebung zu finden. Wir können wandern, laufen, radeln oder klettern – Körper und Geist durch Aktivitäten im Freien etwas Gutes tun. Auch die Beschwerden von psychisch belasteten Personen lassen sich in der Natur deutlich lindern. Es lohnt also, unsere Natur zu schützen und einen bewussteren Blick in unsere Wälder zu werfen – für das Klima und unsere Gesundheit.

Und genau das wollen wir am 13. Juni 2025 im Kulturpark Neubrandenburg zwischen 10:00 bis 14:00 Uhr mit zahlreichen Aktivitäten und Stationen für Kinder und Familien erlebbar machen.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier:

Videovorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie “Seelische Not von jungen Menschen”

An der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf veranstaltet Thomas Bock jährlich eine Vorlesungsreihe zur Anthropologischen Psychiatrie mit verschiedenen Schwerpunkten. Ziel der Vorlesungsreihe ist, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren. Anlässlich der COVID-19-Pandemie findet seit 2020 die Vorlesungsreihe in digitaler Form statt. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet. Dabei engagieren sich zahlreiche Expert*innen und Psychiatrieerfahrene sowie Angehörige.

Unter dem Motto „Seelische Not von jungen Menschen“ geht Thomas Bock im Sommersemester 2025 mit Angehörigen, Psychiatrie-Erfahrenen und Praktiker*innen in den Austausch über die psychische Situation von Kindern und Jugendlichen und ihre seelische Not im Zusammenhang mit ADHS, Long Covid und anderen Corona-Langzeitfolgen sowie im Umgang mit der Wechselwirkung von Psychose und Sucht.

Fortbildung STEPPS: Das Trainingsprogramm bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung oder emotionaler Instabilität

STEPPS (Systems Training for Emotional Predictability and Problem Solving) ist ein strukturiertes Trainingsprogramm für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und ein wirksames Angebot für alle, die an einer Störung der Emotionsregulation leiden.
Ziel ist, betroffene Menschen zu befähigen, mit professionellen Helfern, mit Angehörigen und Freunden klarer über ihre Erkrankung und die notwendigen Schritte zur Bewältigung zu kommunizieren. In konkreten Schritten erlernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fertigkeiten für einen angemesseneren Umgang mit ihren Emotionen und zur Steuerung ihres Verhaltens.

In Kooperation mit dem Dachverband STEPPS e.V. bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie e.V. in diesem Jahr zwei Kurse für die Ausbildung von STEPPS-Trainer*innen an.

Dauer und Format:

Die Ausbildung ist unterteilt in zwei Unterrichtsblöcke (STEPPS I und STEPPS II) von je zwei Tagen und ein eintägiges Kolloquium. Voraussetzung für die Teilnahme am Kolloquium ist das vorherige Absolvieren der Theorieteile STEPPS I. und II.

Es  werden in diesem Jahr ein Ausbildungskurs in Rostock angeboten. Der Ausbildungskurs findet am 15.09.2025 und 16.09.2025 (STEPPS I) sowie am 17.11.2025 und 18.11.2025 (STEPPS II) in Rostock statt.

Den genauen Veranstaltungsort erfahren Sie nach Ihrer Anmeldung oder auf Nachfragen.

Inhalte:

  • Theorie zur Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • Grundlagen zum Behandlungsprogramm STEPPS
  • Haltung und Fähigkeiten der STEPPS-Trainer*innen
  • Voraussetzungen für das Setting und das STEPPS-Programm
  • Vorstellung der ersten Trainingseinheiten mit Übungen und Rollenspielen · Vorstellung des STEPPS-Manuals
  • Demonstrationen und praktische Übungen sowie Rollenspiele
  • Planung und Begleitung von konkreten Praxisprojekten durch erfahrene STEPPS-Trainer*innen

Weitere Informationen finden Sie hier im Flyer:

Kosten:

Die zertifizierte Ausbildung zum bzw. zur STEPPS-Trainer*in richtet sich an alle Fachkräfte des Sozial- und Gesundheitswesens, die in der Behandlung oder Unterstützung von Betroffenen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung aktiv sind. Für Mitglieder des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. beträgt die Teilnahmegebühr 800 Euro und für externe Träger und Einrichtungen 950 Euro.

Melden Sie sich gerne bei:

Kathrin Boegner

Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Carl-Hopp-Str. 19a, 18057 Rostock

Telefon: 0381 – 873 942 30, E-Mail: kathrin.boegner@sozialpsychiatrie-mv.de.

4. Projektforum der Landesfachstelle: KipsFam am 18. Juni 2025 in Parchim

Am 18. Juni 2025 richtet die Landesfachstelle: KipsFam im Rahmen des 4. Projektforums gemeinsam mit Fachkräften aus verschiedenen Professionen den Blick auf die Arbeit mit Familien mit psychisch und/oder suchtbelasteten Eltern. In Parchim gehen die Teilnehmer*innen der Frage nach, wie eine Kommunikation innerhalb und außerhalb der Familie gelingen kann.

Im ersten Vortrag blickt Katja Beeck auf die Bedürfnisse der betroffenen Kinder und verdeutlicht praxisnah, wie Fachkräfte stärkende Gespräche mit ihnen führen können. Anschließend schildert Gyöngyvér Sielaff, wie sich ein Familiensystem durch die Erkrankung der Eltern während und nach einer tiefen Krise neu ausrichten muss und wie die überlebenswichtige Verständigung untereinander durch Scham, Angst und Schuldgefühle oft ausgebremst wird. Bianca Scheunemann, die als Genesungsbegleiterin die Weiterbildung „Mit-Eltern“ absolviert hat, zeigt, dass krisenerfahrene Mütter zu einer tieferen Verständigung in der Familie beitragen können.

Auf unserem Markt der Möglichkeiten lernen die Teilnehmer*innen verschiedene KipsFam-Angebote aus Mecklenburg-Vorpommern kennen, mit denen sie sich vernetzen und ins Gespräch kommen können. Gerahmt wird der Tag von verschiedenen Kulturbeiträgen und Impulsen, wie wir die Zielgruppe sichtbar machen können.

Wir freuen uns, Sie am 18. Juni in Parchim zu begrüßen!

Alle Infos zu Programm und Anmeldung finden Sie im unteren Flyer oder hier.

Stellungnahme anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Verband in MV macht sich für Gleichberechtigung von belasteten Personen stark

MV – Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern fordert zum europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai, dass die Interessen und Rechte von Menschen mit psychischen Erkrankungen gestärkt werden. Dabei mahnt er, dass Kosteneinsparungen bei Hilfsangeboten die Betroffenen weiter gefährden.

Laut aktuellen Studien erkranken in Deutschland jährlich etwa 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. In Mecklenburg-Vorpommern sind das mehr als 200.00 Personen über 18 Jahren. Hinzu kommen bis zu 50.000 erkrankte Kinder und Jugendliche. „Neben Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören psychische Erkrankungen damit zu den häufigsten Gesundheitsrisiken in unserer Bevölkerung“, so Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbands. „Tendenz steigend.“

Besonders schwere psychische Erkrankungen, an denen etwa ein bis zwei Prozent der Betroffenen leiden, gehen oftmals mit schwerwiegenden Folgen einher: Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben diese Personen ein erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen, Erwerbslosigkeit und Armut. „Viele Betroffene fühlen sich von der Gesellschaft abgehängt und diskriminiert und vereinsamen, besonders im Alter“, so Giertz. „Umso wichtiger ist es, sie aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen und Barrieren abzubauen.“

Zu diesem Zweck ist vor einigen Jahren das Bundesteilhabegesetz in Kraft getreten, das Menschen mit (geistigen) Behinderungen unter anderem den Zugang zu Hilfsangeboten wie begleiteten Wohnformen erleichtern soll. Im Bundesland MV scheitert die Umsetzung aber häufig an Formalien. „Mit großer Sorge beobachten wir, dass in Mecklenburg-Vorpommern von politischer Seite aus immer wieder von Kosteneinsparrungen in der Eingliederungshilfe gesprochen wird“, so Giertz. „Dabei liegen die Ausgaben in diesem Bereich aktuell unter dem Bundesdurchschnitt. Die Sparmaßnahmen gehen immer zu Lasten von Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen.“

Der Verband fordert daher, dass die Kostenentwicklung transparent dargestellt wird und bestehende Angebote sich effektiver aufeinander abstimmen. „Nur so können wir die psychiatrische und psychosoziale Versorgung sichern und verbessern.“

Der Landesverband setzt sich seit 30 Jahren als unabhängiger Fachverband für die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen sowie für die Weiterentwicklung der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern ein. In Mai feiert der Verband sein Jubiläum mit einer Fachtagung in Schwerin.

Die komplette Stellungnahme können Sie hier einsehen.

Rückblick: Fachtag „Natürliche Kraftquellen entdecken – Natur & psychische Gesundheit“ zum Tag des Baumes am 25. April 2025 in Neubrandenburg

Rund 17,8 Millionen Erwachsene und etwa 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter psychischen Belastungen – mit oft schwerwiegenden Folgen für Familie, Freizeit und Beruf. Umso wichtiger ist es, dass das psychische Wohlbefinden durch breit angelegte Angebote gefördert und Erkrankungen vorgebeugt wird.

Rektor Prof. Dr. rer. nat. habil. Gerd Teschke der Hochschule Neubrandenburg während der Begrüßung

Mit einer Waldfläche von 0,14 Hektar pro Einwohner*in hält Mecklenburg-Vorpommern dafür eine ideale Ressource bereit. Denn Natur kann heilen: Zahlreiche Studien belegen, dass allein der Besuch von Waldlandschaften positive Gefühle ankurbeln und negative Gedanken vertreiben kann. Auch die Beschwerden von psychisch belasteten Personen lassen sich in der Natur deutlich lindern. Es lohnt also, unsere Natur zu schützen und einen bewussteren Blick in unsere Wälder zu werfen – für das Klima und unsere Gesundheit.

Kathi Pristrom von der psychologischen Praxis Naturwohlsein

Seit 2023 veranstalten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern die jährlich wiederkehrende Veranstaltung Mein Herz schlägt für den Wald rund um den Tag des Baumes im April und in unterschiedlichen Regionen des Landes. Im Rahmen dieser Aktion fand am 25. April 2025 an der Hochschule Neubrandenburg unter dem Motto „Natürliche Kraftquellen entdecken – Natur & psychische Gesundheit“ ein Fachtag statt. Neben Vorträgen rund um das Thema Wald, Natur und psychische Gesundheit konnten die Teilnehmer*innen in Workshops sich mit den Möglichkeiten des Waldes zur Stressbewältigung und Verbesserung der eigenen Resilienz aber auch zur Therapie bei psychischen Erkrankungen auseinandersetzen.

Wir bedanken uns bei allen Referent*innen, Kooperationspartner*innen und Teilnehmer*innen für diese tolle Veranstaltung.