Ankündigung der neuen Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V am 15. Dezember 2021

Am 15. Dezember 2021 erscheint die neue Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V. Hierbei handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert.

Neben den Informationen aus dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern sowie einer Übersicht zu verschiedenen psychiatriebezogenen Fachveranstaltungen und Terminen im Jahr 2022 in Mecklenburg-Vorpommern werden in der Dezember-Ausgabe der Sozialpsychiatrie M-V die ersten Ergebnisse des Forschungsprojektes zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von erwachsenen Menschen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt, die das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. durchgeführt hat. Zudem enthält die Zeitschrift einen Rückblick auf das 8. Rostocker Psychiatrieforum 2021 und einen Überblick über die Aktivitäten und Projekte des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die Ausgabe kann hier ab dem 15. Dezember 2021 heruntergeladen werden.

Das 8. Rostocker Psychiatrieforum zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im NDR

Am 12. November 2021 fand unter der Schirmherrschaft des Rostocker Oberbürgermeisters Claus Ruhe Madsen zum achten Mal das Rostocker Psychiatrieforum im DRK Stadtteil- und Begegnungszentrum/ Mehrgenerationenhaus Toitenwinkel in Rostock statt. Organisiert und ausgetragen wurde das Rostocker Psychiatrieforum von der AWO Rostock gGmbH, dem EX-IN Verein Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH, dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Landesverband für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Universitätsmedizin Rostock sowie von der Universität Rostock.

Foto von iStock.com/Eplisterra

Anlässlich der COVID-19-Pandemie beschäftigte sich das Rostocker Psychiatrieforum in diesem Jahr unter dem Motto “Die Seele in Zeiten von Corona – gemeinsam seelisch gesund!” mit den pandemiebedingten Auswirkungen auf die Lebens- und Unterstützungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Hanse- und Universitätsstadt Rostock Steffen Bockhahn, der auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie aufmerksam machte. Im Anschluss daran gaben Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Thome (Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock) und Frank Hammerschmidt (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., EX-IN Genesungsbegleiter) einen Einblick in die psychiatrische Versorgungs- und Lebenssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen unter Pandemiebedingungen.

In einem zweiten Teil der Veranstaltung wurden verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und psychiatrische Versorgung vorgestellt. Prof. Dr. Ingmar Steinhart vom Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gab einen Einblick in die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zu den pandemiebedingten Auswirkungen auf die psychiatrischen Angebote in Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Olaf Reis von der Universitätsmedizin Rostock beschäftigte sich in seinem Beitrag mit den Folgen der COVID-19-Pandemie für Familien mit psychisch erkrankten Mitgliedern. In diesem Zusammenhang stellte er die Ergebnisse einer aktuellen Forschungsinitiative der Universitätsmedizin Rostock und der Universität Rostock vor, die kürzlich in der Fachzeitschrift Psychotherapeut veröffentlicht wurden. Ausgehend von den Erkenntnissen aus der internationalen Forschung zu sogenannten Long-COVID-Symptomen und den bisherigen Erfahrungen der Universitätsmedizin Greifswald bei der Behandlung von COVID-19-erkrankten Patient*innen ging Prof. Dr. Hans Jörgen Grabe von der Universitätsmedizin Greifswald in seinem Beitrag auf die langfristigen somatischen und psychischen Folgen einer COVID-19-Virusinfektion ein.

Prof. Dr. Ingmar Steinhart (links) moderierte die Veranstaltung

Zum Abschluss der Veranstaltung berichteten unter der Moderation von Prof. Dr. Andreas Speck (Hochschule Neubrandenburg) Nobert Kißhauer (EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Frank Hammerschmidt (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Isabelle Simon (Vorsitzende der Landesarbeitsgruppe Mecklenburg-Vorpommern des Berufsverbandes der Berufsbetreuer*innen), Martin Morbach (Teilnehmer aus der Sprungfeder der AWO Rostock gGmbH) und Alexander Liedtke (Mitbegründer von DepriBuddy) über ihre persönlichen Erlebnisse und Herausforderungen während der COVID-19-Pandemie. Gemeinsam mit dem Publikum diskutierten die Podiumsgäste über verschiedene politische Forderungen und Veränderungsbedarfe.

Abschließende Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Andreas Speck, Isabelle Simon, Martin Morbach, Alexander Liedtke, Nobert Kißhauer, Frank Hammerschmidt (von links nach rechts)

Die Veranstaltung wurde vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. dokumentiert. Die Dokumentation wird in den nächsten Wochen veröffentlicht. Eine Übersicht zu weiteren Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zum Thema COVID-19-Pandemie und psychische Gesundheit finden Sie hier. Einen Bericht zur Veranstaltung vom NDR können Sie bis zum 19.11.2021 hier ansehen.

Die Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien in der Psychosozialen Umschau

Die Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien in der Psychosozialen Umschau

In Deutschland leben ca. zwei bis drei Millionen Kinder mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil. Schätzungen zufolge wachsen davon etwa 500 Tausend Kinder bei Eltern mit schweren psychischen Erkrankungen auf. Viele dieser Kinder sind aufgrund der Erkrankung ihrer Eltern in ihrer Entwicklung mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, wodurch ein erhöhtes Risiko entsteht, selbst im erwachsenen Alter eine psychische Erkrankung oder andere soziale oder gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln. Daher bedarf es für Eltern mit psychischen Beeinträchtigungen und ihren Kindern geeignete niedrigschwellige, koordinierte und multiprofessionelle Informations-. Beratungs-, Behandlung- und Unterstützungsangebote, die bisher in Deutschland nur unzureichend umgesetzt werden.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde die aktuelle Situation von Kindern mit psychisch erkrankten Eltern im Rahmen des von den Landesministerien für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit und für Soziales, Integration und Gleichstellung initiierten Modellprojektes “Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien” (LaKo KipsFam) 2020 als versorgungsrelevantes Thema aufgenommen. Ausgehend von den 2019 veröffentlichten Empfehlungen einer Gruppe von Expert*innen auf Bundesebene und der 2019 veröffentlichten Studie zu den Versorgungsangeboten für psychisch belastete Familien in Mecklenburg-Vorpommern des Instituts für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. fördert die LaKo KipsFam die Entwicklung eines koordinierten und vernetzten Hilfesystems für psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern. Beim Aufbau und der Entwicklung von Netzwerk- und Informationsstrukturen übernehmen die Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Koordination und Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen in der Versorgung von betroffenen Kindern, Eltern und Familien.

Diesen Monat wurden die aktuellen Aufgaben, Aktivitäten und Vorhaben der LaKo KipsFam in einem Artikel der Zeitschrift Psychosoziale Umschau vorgestellt. Der Beitrag kann hier als PDF heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Thema Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien sowie über das Modellprojekt LaKo KipsFam können Sie auch über den Newsletter der LaKo KipsFam erhalten. Einen Videovortrag zur LaKo KipsFam im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit 2021 finden Sie hier.

Videobeiträge zum Forum Arbeit und psychische Gesundheit

Im Sinne einer bezahlten und sozial anerkannten beruflichen Tätigkeit trägt Arbeit durch die Stärkung vorhandener Ressourcen, der Autonomie, des Selbstgefühls und der sozialen Integration neben der materiellen Existenzerhaltung maßgeblich zur psychischen Gesundheit des Menschen bei. Der Zugang zu Arbeit und beruflicher Beschäftigung ist daher ein wichtiger Bestandteil in der Versorgung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Obwohl in Deutschland umfangreiche und ausdifferenzierte Angebote zur medizinischen Rehabilitation, Teilhabe an Bildung und Arbeit bestehen, legen zahlreiche Studien nahe, dass das Ziel der beruflichen Beschäftigung in der Behandlung und Versorgung von psychisch erkrankten Menschen in Deutschland bisher nur unzureichend realisiert wird. Menschen mit psychischen Erkrankungen erhalten häufig eine frühzeitige Erwerbsunfähigkeit und die Reintegration in den allgemeinen Arbeitsmarkt findet bei einem Großteil nicht statt. Die Ursachen sind vielfältig. So werden unter anderem arbeitsbezogene Barrieren durch die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung und fehlende Reintegrationsangebote auf dem regulären ersten Arbeitsmarkt als wesentliche Faktoren diskutiert. Aber auch in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung (insbesondere für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen) finden berufs- und ausbildungsbezogene Inhalte oftmals unzureichend Berücksichtigung.

Neben den gesundheitsförderlichen Aspekten von Arbeit lässt sich ebenfalls in Deutschland feststellen, dass die Zahl von Krankheitstagen, Erwerbsunfähigkeit und Frühberentung aufgrund von psychischen Erkrankungen noch nie so hoch wie heute war. Diese Entwicklung ist erstaunlich, weil die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung zwar immer noch hoch aber in den letzten Jahren nicht auffällig angestiegen ist. Im Durchschnitt verlaufen die Ausfallzeiten durch psychische Erkrankungen auch wesentlich länger als bei körperlichen Krankheiten.

Foto von Nataliya Vaitkevich von Pexels

Nicht selten stehen die psychischen Erkrankungen mit beruflichen Belastungen im Zusammenhang. Auch hier sind die Ursachen komplex. So scheinen gesellschaftliche Veränderungen in der Arbeitswelt, wie erhöhte Flexibilitäts-, Komplexitäts- und Mobilitätsanforderungen sowie Beschleunigungsprozesse aufgrund technischer und kultureller Veränderungen, mit beruflichen und sozialen Überforderungen einherzugehen, die bei einem Teil der Bevölkerung zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen. Um diesem anhaltenden Trend entgegenzuwirken bedarf es unter anderem präventiver Informations- und Beratungsangebote sowie Schulungen für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen zur Sensibilisierung für psychische Belastungsfaktoren und deren Langzeitfolgen. Ziele dieser Maßnahmen sollten sein, die individuellen berufsbezogenen Belastungen zu identifizieren, Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Arbeitswelt zu reduzieren und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, die der Entwicklung einer langanhaltenden psychischen Erkrankung entgegenwirken.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. widmen sich im Rahmen von verschiedenen Projekten und Initiativen dem Thema psychische Gesundheit und Arbeit, mit dem Ziel, einerseits die Sensibilisierung von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen für dieses Thema durch Öffentlichkeitsarbeit, niedrigschwellige Beratung und Informationen zu fördern und andererseits die Entwicklung von neuen innovativen Versorgungs- und Behandlungsmodellen zu unterstützen, welche eine Integration und Reintegration von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen.

Anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurden die einzelnen Initiativen und Projekte am 13. Oktober 2021 gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner*innen wie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg und dem Berufsförderungswerk Stralsund auf dem Forum Arbeit und psychische Gesundheit vorgestellt. Auf dieser Seite finden Sie alle Fachbeiträge aus dem Forum Arbeit und psychische Gesundheit als Video.

Arbeit und psychische Gesundheit von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.)

Im Kontext von steigenden Arbeitsunfähigkeitstagen und beruflichen Fehlzeiten aufgrund von psychischen Belastungen hat das Thema Arbeit und psychische Gesundheit mittlerweile in der Gesellschaft an Bedeutung zugenommen. Besonders Mitarbeitende in den Sozial- und Gesundheitsberufen sind besonders gefährdet psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit beruflichen Belastungen zu entwickeln. Ausgehend von Krankenkassendaten und Fehlzeitenreporten diskutiert der Referent in seinem Beitrag verschiedene Erklärungsansätze aus der Soziologie und der psychiatrischen Epidemiologie, welche sich mit dem gesellschaftlichen Anstieg von psychischen Belastungen in der Arbeitswelt beschäftigen.

Rückkehr in den Beruf mit IPS-Coaching – Antje Werner (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.)

Arbeit und Beschäftigung haben einen besonderen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen. So kann Arbeit im Sinne einer bezahlten und sozial anerkannten beruflichen Tätigkeit auch mit einer Reihe von gesundheitsförderlichen Faktoren einhergehen. Trotz eines umfangreichen und ausdifferenzierten therapeutischen Angebotes, legen die niedrigen Wiedereingliederungszahlen von Menschen mit psychischen Belastungen auf den ersten Arbeitsmarkt, einen Bedarf an innovativen Reintegrationsangeboten nahe. Anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit 2021 stellte Antje Werner das Rehapro-Modellprojekt IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben (IPS-ZIB) vor, das sich mit der Implementierung des Supported-Employment-Ansatzes in Deutschland beschäftigt.

8. Rostocker Psychiatrieforum am 12. November 2021

Am 12. November findet das 8. Rostocker Psychiatrieforum im DRK Stadtteil- und Begegnungszentrum/ Mehrgenerationenhaus Toitenwinkel Rostock statt.

Anlässlich der COVID-19-Pandemie beschäftigt sich das Rostocker Psychiatrieforum in diesem Jahr mit den pandemiebedingten Auswirkungen auf die Lebens- und Unterstützungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen. 

Neben einer allgemeinen Einführung zur psychiatrischen Versorgung unter Pandemiebedingungen in Mecklenburg-Vorpommern werden wissenschaftliche Forschungsinitiativen zu den Auswirkungen von COVID-19 auf die Versorgung vorgestellt. 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht eine moderierte trialogisch besetzte Podiumsdiskussion, der vielfältige Statements von Expert*innen vorangestellt sind. Ausgehend von den persönlichen, praxisbezogenen und wissenschaftlichen Erfahrungen, sollen gemeinsam Handlungsperspektiven und -impulse für die (Rostocker) Sozialpsychiatrie diskutiert und entwickelt werden.

Wir bitten Sie sich für die Veranstaltung bis zum 09. November 2021 unter antje.werner@sozialpsychiatrie-mv.de anzumelden.

Weitere Informationen zur Anmeldung, zu den Tagungsgebühren und zum Programm finden Sie hier in der offiziellen Einladung und Ankündigung.

Videobeiträge zur Eröffnung der Woche der Seelischen Gesundheit im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte fand zwischen dem 08. und 18. Oktober 2021 die Woche der Seelischen Gesundheit statt. Unter dem Motto “Gemeinsam über den Berg – Seelische Gesundheit in der Familie” beschäftigte sich die Veranstaltung in diesem Jahr mit den psychosozialen Folgen der COVID-19-Pandemie für Kinder, Jugendliche und ihren Familien.

Zum Start der Woche der Seelischen Gesundheit fand am 11. Oktober 2021 eine Eröffnungsveranstaltung statt, die aufgrund der pandemiebedingten Schutzmaßnahmen in digitaler Form durchgeführt werden musste. Mit der Unterstützung des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. konnte die Veranstaltung in Rostock für alle interessierten Teilnehmer*innen übertragen und aufgezeichnet werden.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Psychiatriekoordinatorin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Enrica Rebstock. Im Rahmen eines einführenden Vortrages beschäftigte sich Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern, jungen Erwachsenen und ihren Familien. Im Anschluss daran ging Enrica Rebstock auf die vorhandenen Angebote für psychisch belastete Familien sowie die verschiedenen Initiativen der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Kinder, Jugendliche und Familien im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ein. Dr. Kristin Pomowski (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Franziska Berthold (Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH) gaben in ihrem Beitrag einen Einblick in die Aktivitäten und Strukturen der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien. Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Antje Werner (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) das Präventionsprogramm „Verrückt? Na Und!“ zur Stärkung der psychischen Gesundheit bei Schüler*innen und dessen Umsetzung in Mecklenburg-Vorpommern vor.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten bei der Übertragung des Tonsignales zu Beginn der Veranstaltung konnten alle Beiträge in guter Qualität übertragen und aufgezeichnet werden. Im Folgenden können Sie sich alle Beiträge der Veranstaltung hier in Ruhe anschauen.

Eröffnungsrede von Enrica Rebstock (Psychiatriekoordinatorin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte)

Zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.)

Hilfe- und Unterstützungsangebote für Kinder und Familien im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte von Enrica Rebstock (Psychiatriekoordinatorin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte)

Landeskoordination Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien von Dr. Kristin Pomowski (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Franziska Berthold (Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH)

“Verrückt? Na Und!” – Ein Präventionsprogramm zur Stärkung der seelischen Gesundheit für Schüler*innen von Antje Werner (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.)

Ankündigung Fachtagung “Digitalisierung und neue Perspektiven in der psychosozialen Arbeit” am 20. Mai 2022

Der Einsatz digitaler und internetbasierter Technologien hat im Rahmen von gesellschaftlichen Digitalisierungsprozessen in der Beratung und in der psychosozialen Arbeit an Bedeutung gewonnen. Im Zuge der digitalen Transformation kam es in vielen gesellschaftlichen Bereichen zu grundlegenden strukturellen Veränderungen der Lebenswelten und Kommunikationsformen. Die breite gesellschaftliche Verwendung der vielfältigen digitalen und internetbasierten Technologien sowie der neuen Medien geht mit einer höheren Flexibilisierung und Beschleunigung der sozialen und wirtschaftlichen Lebenswelt sowie des allgemeinen Kommunikations- und Informationsverhalten einher. Eingebettet in diesen gesellschaftlichen strukturellen Wandel müssen sich auch soziale Organisationen sowie psychosoziale Unterstützungs- und Beratungsangebote mit den veränderten Lebenswelten ihrer Zielgruppen auseinandersetzen.

Im Zuge der gesellschaftlichen digitalen Transformation gehören die digitalen Kommunikations- und Unterstützungsangebote neben den traditionellen persönlichen Konsultationen zu einem wichtigen Medium für Gesundheitsfragen. Neben den durch die digitale Transformation einhergehenden neuen Herausforderungen verspricht der Einsatz von digitalen Technologien in der Beratungs- und Unterstützungspraxis auch eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten und Chancen insbesondere im Zusammenhang mit der Niedrigschwelligkeit, Flexibilität und Anonymität.

Auch durch die räumliche und zeitliche Flexibilisierung von digitalen Formen der Unterstützungs- und Kommunikation kann der Zugang zu geeigneten Unterstützungsmöglichkeiten für viele Menschen mit psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen erleichtert werden. Besonders in den ländlichen Regionen ermöglichen die digitalen Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten die Überwindung von räumlichen und kommunikativen Barrieren.

Anlässlich dieser Entwicklung veranstaltet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Kooperation mit dem European Centre of Clinical Social Work e.V., der Fachhochschule Wien, dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Schweizer Fachverband Soziale Arbeit im Gesundheitswesen und der Hochschule Neubrandenburg am 20. Mai 2022 die digitale Fachtagung “Digitalisierung und neue Perspektiven in der psychosozialen Arbeit”. Die Fachtagung findet zwischen 09:00 bis 16:00 Uhr statt. Die Teilnahme ist für alle kostenlos.

Im Rahmen der Fachtagung sind digitale Vorträge und Posterpräsentationen mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung in der psychosozialen Arbeit“ geplant. Zudem bietet die Fachtagung die Möglichkeit auch Vorträge oder Posterpräsentationen zu neuen Forschungsvorhaben, Erkenntnissen, Methoden oder Interventionen in der psychosozialen Arbeit und Unterstützung von Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen einzureichen. Bei Interesse können ab sofort bis zum 31. Januar 2022 kurze Abstracts (maximal 1200 Zeichen) zu Vortragsvorschlägen oder Posterpräsentationen unter info@eccsw.eu eingereicht werden. Weitere Informationen zu den Anmeldemodalitäten finden Sie in der offiziellen Ankündigung der Fachtagung:

Das Tagungsprogramm und die Anmelde- und Zugangsmodalitäten werden zwischen Januar und Februar 2022 unter anderem über die Internetseite des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und über die Internetseite des European Centre of Clinical Social Work e.V. veröffentlicht.

Ankündigung zum Buch “Soziale Teilhabe professionell fördern: Grundlagen und Methoden der qualifizierten Assistenz”

Mit dem Bundesteilhabegesetz wird ein Paradigmenwechsel im Bereich der Teilhabe und Rehabilitation eingeleitet. Menschen mit Behinderung sollen durch Leistungen der Sozialen Teilhabe stärker zu einer eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung befähigt werden. Hierzu wurden unter anderem die Leistungen der qualifizierte Assistenz eingeführt, die von den Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe neben persönlichen und erfahrungsbezogenen auch neue fachliche und handlungsbezogene Kompetenzen erfordern.

Die beiden Herausgeber Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Dieter Röh (HAW Hamburg) sowie die Herausgeberin Lisa Große (ASH Berlin) stellen mit der Unterstützung von zahlreichen Expert*innen im Fachbuch “Soziale Teilhabe professionell fördern” wichtige Grundlagen und Methoden vor, die das fachliche Profil der qualifizierten Assistenz schärfen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Die einzelnen Grundlagen, Konzepte und Methoden werden vor dem Hintergrund von Rahmenbedingungen und gesetzlichen Grundlagen einzeln und praxisbezogen vorgestellt. Daneben enthält das Buch zahlreiche Grafiken, Arbeitshilfen und Downloadmaterialien.

Das Fachbuch wird voraussichtlich im Oktober 2021 im Psychiatrie Verlag erscheinen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und psychosoziale Versorgung in M-V

Seit dem 11. März 2020 ist der Alltag in Deutschland durch die COVID-19-Pandemie deutlich eingeschränkt. Weltweit sind 192 Länder und Regionen von der Pandemie betroffen. Die Anzahl der vom Coronavirus infizierten Personen lässt sich nach dem Johns Hopkins University and Medical Center auf knapp 165 Millionen schätzen (Stand 25.05.2021). Etwa 3 Millionen Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus verstorben. In Deutschland wurden über 3,4 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert und über 86 Tausend fielen dem Virus hierzulande zum Opfer. 

Neben der tatsächlichen Gesundheitsgefahr durch das Virus sind die Menschen zusätzlich existenziellen Belastungen unter anderem wegen des wirtschaftlichen Stillstandes und der fortwährenden Verordnungen in vielen Branchen ausgesetzt. Durch die Lockdowns, Hygiene-Maßnahmen und Kontakteinschränkungen zur Verringerung des Infektionsgeschehens ist das öffentliche und soziale Leben über mehrere Monate hinweg deutlich eingeschränkt. Für viele Menschen und Familien geht die soziale Isolation mit erheblichen psychosozialen Belastungen wie Einsamkeit, Sorge um Familienmitglieder, erhöhter Stress oder Angst einher. Vor allem Personen mit einer ausgeprägten Vulnerabilität für psychische Beeinträchtigungen oder mit vorbestehenden psychischen Erkrankungen sind besonders von den Folgen der sozialen Isolation betroffen.

Auch wenn seit einigen Wochen deutliche Lockerungen und eine signifikante Reduktion der Inzidenzzahlen zu beobachten sind, wirkten sich die COVID-19-bedingten Einschränkungen in den vergangenen Monaten im erheblichen Maße auf die gesundheitliche und psychosoziale Versorgung von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen in Deutschland aus. Hierzu gehören unter anderem erwachsene Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, psychisch belastete Kinder, Jugendliche und Familien oder ältere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Bei allen Gruppen sind nach wie vor die Lebensqualität, die psychosoziale, die psychiatrische und die allgemeine gesundheitliche Versorgung durch die pandemiebedingten Schutzmaßnahmen deutlich eingeschränkt.

Nach über einem Jahren Pandemie machen nationale und internationale Studien auf die negativen Langzeitfolgen aufmerksam, welche bei einem Großteil der genannten Zielgruppen mit einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit und einer Zunahme von psychosozialen Problemlagen einhergeht. Aber auch Mitarbeitende der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung leiden massiv unter den Pandemiebedingungen.

Im Rahmen einer Stellungnahme möchten wir der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ausgehend von den Erfahrungen aus der Praxis und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf die überwiegend prekäre Versorgungs- und Lebenssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen während der Pandemie aufmerksam machen. Zudem wollen wir auf die Langzeitfolgen der pandemiebedingten Maßnahmen im Hinblick auf die psychische Gesundheit verweisen. Unser Anliegen besteht darin, durch Empfehlungen eine Verbesserung der gesundheitlichen Prävention, Behandlung und Versorgung vor allem für besonders vulnerable Personengruppen in Mecklenburg-Vorpommern anzuregen.

Zu den Empfehlungen zählen unter anderem:

  1. Stärkere Berücksichtigung der Langzeitfolgen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit in der Politik zur Pandemiebekämpfung von Mecklenburg-Vorpommern
  2. Fokussierung stark beeinträchtigter und vulnerabler Zielgruppen bei der Gesundheitsprävention während und nach der Pandemie
  3. Ausbau von aufsuchenden psychosozialen Unterstützungs- und Beratungsangeboten
  4. Ausbau und Finanzierung von digitalen Unterstützung- und Beratungsangeboten
  5. Differenzierung der Schutzverordnungen und Maßnahmen hinsichtlich der Unterstützungsbedarfe von psychisch erkrankten Menschen
  6. Unterstützung von Trägern und Einrichtungen des Gesundheit- und Sozialwesens zur Reduktion der psychischen Belastungen während der Pandemie bei den Mitarbeitenden

Die vollständige Stellungnahme kann hier heruntergeladen werden.

Forschungsprojekt zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung in M-V

Seit dem 11. März 2020 ist der Alltag in Mecklenburg-Vorpommern durch die COVID-19-Pandemie deutlich eingeschränkt. Neben der tatsächlichen Gesundheitsgefahr durch das Virus sind die Menschen zusätzlich existentiellen und psychosozialen Belastungen aufgrund des wirtschaftlichen Stillstandes und der allgemeinen Maßnahmen zur Verringerung des Infektionsgeschehen wie Lockdowns, Hygiene-Vorschriften, Verordnungen oder Kontakteinschränkungen ausgesetzt. Psychisch erkrankte Menschen sind hiervon in besonderer Weise betroffen.  

Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V., die Universitätsmedizin Rostock und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. führen seit April 2021 in gemeinsamer Kooperation zwei Forschungsprojekte durch, die sich mit den aktuellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische Versorgung von psychisch erkrankten Menschen und auf die psychiatrischen und psychosozialen Angebote in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigen.

Im Zentrum steht eine allgemeine Statuserhebung zur aktuellen Versorgungssituation sowie zu den inhaltlichen, personellen und strukturellen Veränderungen aufseiten der psychiatrischen und psychosozialen Angebote während des Lockdowns durch zwei Online-Befragungen. Im Anschluss sollen die Perspektiven und Erfahrungen von Patient*innen und Expert*innen im Rahmen von Interviews in einzelnen Angeboten erhoben werden.

Die beiden Forschungsprojekte schließen sämtliche Angebote, Einrichtungen und Institutionen der psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein (z. B. Angebote der Eingliederungshilfe, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Angebote der Kinder- und Jugendpsychiatrie, psychiatrische und psychosomatische Kliniken, berufliche Rehabilitation, Begegnungs- und Tagestätten, niedergelassene Psychotherapeut*innen, Psychiater*innen und Nervenärzt*innen).

Neben der allgemeinen Bestandsaufnahme besteht das Ziel beider Forschungsinitiativen darin, Empfehlungen und Maßnahmen zu entwickeln, um den langfristigen Folgen der Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung entgegenzuwirken sowie die soziale Teilhabe von psychisch erkrankten Menschen auch in besonderen gesellschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern aufrechtzuerhalten.

Bitte unterstützen Sie diese Initiativen und nehmen Sie sich ein wenig Zeit, die beiden Online-Befragungen zu beantworten. Die Links werden Ihnen Anfang Mai zugesandt.

Danke für Ihre Unterstützung

Prof. Dr. Michael Kölch (Universitätsmedizin Rostock), Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V.) und Ingmar Steinhart (Institut Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V.)

Für weitere Informationen wenden Sie sich an: lv@sozialpsychiatrie-mv.de 

Weitere Informationen finden Sie auch hier.