In Deutschland leben 15 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Die psychische Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat in Deutschland in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Insbesondere im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Bewältigung des demografischen Wandels nehmen bildungs-, sozial- und gesundheitspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingung und der Zukunftschancen von jungen Menschen hierzulande einen hohen Stellenwert ein.
Etwa 18 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland leiden jedoch an schweren psychischen Auffälligkeiten und behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen. Vor allem durch die COVID-19-Pandemie und aktuellen gesellschaftlichen Krisen (Klimakrise, Ukrainekonflikt, Energiekrise) haben sich die psychosozialen Belastungen in den letzten Jahren bei den Kindern und Jugendlichen deutlich erhöht. Psychische Erkrankungen gehen in dieser Altersgruppe mit erheblichen Einschränkungen und Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen einher und können langfristig negative Auswirkungen haben. Trotz der Risiken, welche mit einer psychischen Störung im Kindes- und Jugendalter im Zusammenhang stehen, nimmt nur ein geringer Teil (ca. 30 %) entsprechende Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch.
Diese Situation ist verheerend, weil durch die Unterversorgung die sekundären Erkrankungsfolgen steigen und dem Erkrankungsverlauf nicht durch Frühinterventionen entgegengewirkt werden kann. Der Zugang zu den entsprechenden Unterstützungsangeboten wird in der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den meisten Fällen durch die Eltern beeinflusst. Oftmals fehlt es jedoch vielen Familien an ausreichenden Informationen bezüglich der bestehenden Angebote, die hilfreich sein können. Die Bundespsychotherapeutenkammer und die Bundeskonferenz Erziehungsberatung haben deshalb eine Broschüre herausgegeben, die Eltern dabei unterstützen soll, bei psychischen Problemen von Kindern und Jugendlichen sowie bei familiären Problemen, die richtigen Ansprechpartner*innen zu finden. Die Broschüre kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.