Fachveranstaltung „Wege in die Arbeit: IPS-Coaching – Individual Placement and Support“ am 10. April 2024 in Neubrandenburg

Die berufliche Tätigkeit bildet für einen Großteil der Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ein wichtiges Behandlungsziel und einen bedeutsamen individuellen Faktor bei der Genesung. Dennoch ist nur ein geringer Anteil der Menschen mit einer psychischen Erkrankung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig. Zudem wirkt sich die langfristige Arbeitslosigkeit negativ auf die psychische Gesundheit sowie auf die gesellschaftliche und soziale Teilhabe aus. In der Praxis zeigt sich, dass die zur Verfügung stehenden Behandlungs- und Rehabilitationsangebote in Deutschland die berufsbezogenen Bedarfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen nur unzureichend berücksichtigen.

Um diese Situation zu verbessern sowie die Entwicklung und Implementierung von neuen Konzepten zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland voranzutreiben, führen der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit 2020 mit mehreren Kooperationspartner*innen das Praxisforschungsprojekt „IPS-ZIB“ durch. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ gefördert und verfolgt das Ziel, psychisch erkrankte Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf direkt aus der Krankenhausbehandlung durch frühzeitige an der Person orientierte evidenzbasierte Interventionen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu unterstützen, sodass eine nachhaltige berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht wird.

Im Zuge des Projektes wurde das Coaching-Konzept „Individual Placement and Support“ in der Region Greifswald, Leipzig, Bielefeld und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erfolgreich erprobt. Die Projekterfahrungen sollen nun am 10. April 2024 im Rahmen der Veranstaltung „Wege in die Arbeit: IPS-Coaching – Individual Placement and Support“ einem breiten Publikum vorgestellt werden. Hierzu wurden mehrere Expert*innen aus der Partnerregion Leipzig eingeladen.

Die kostenfreie Veranstaltung findet im Konferenzraum des Diakonie Klinikums Dietrich-Bonhoeffer in Neubrandenburg zwischen 15 und 16:30 Uhr statt. Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier:   

Buchtipp: Persönlichkeitsstörungen

Etwa 10 bis 15 % der Menschen in der Allgemeinbevölkerung leiden unter einer Persönlichkeitsstörung. In der psychiatrischen, psychosozialen und psychotherapeutischen Versorgung gehören Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung zu einer häufig anzutreffenden Zielgruppe. Mittlerweile wurden in den letzten Jahren im Bereich der Persönlichkeitsstörungen verschiedene evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Durch zahlreiche Forschungsinitiativen haben die Erkenntnisse zu den Ursachen, Symptomen und Verläufen von spezifischen Persönlichkeitsstörungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung oder selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung deutlich zugenommen. Mit der erwarteten Einführung der ICD 11 kommt es darüber hinaus zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel in der Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen.

In der achten Auflage ihres renommierten Fachbuches „Persönlichkeitsstörungen“ greifen Peter Fiedler und Sabine Herpertz die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Persönlichkeitsstörungen auf. Neben einer Einführung in das Konzept der Persönlichkeit und -störungen werden der aktuelle Forschungsstand im Bereich der Diagnostik und Therapie von verschiedenen Persönlichkeitsstörungen zusammengefasst. Im Bereich der Diagnostik steht insbesondere der dimensionale Klassifikationsansatz in der ICD 11 oder im alternativen Modell des DSM 5 im Fokus. Zudem widmen sich die Autorin und der Autor aktuellen Erkenntnisse zu Persönlichkeitsstörungen aus der Epidemiologie, klinischen Forschung, Persönlichkeitspsychologie, Neurobiologie und Genetik sowie den spezifischen Behandlungsmöglichkeiten.

Bei dem Fachbuch „Persönlichkeitsstörungen“ handelt es sich um ein umfangreiches und kompaktes Grundlagenwerk. Im Vergleich zu den früheren Auflagen enthält die 8. Auflage eine Übersicht zu den aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Einführung der dimensionalen Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen. Hier informiert das Fachbuch hervorragend über die theoretischen und wissenschaftlichen Hintergründe sowie über die Umsetzungsmöglichkeiten in der Diagnostik und Behandlungsplanung. Darüber hinaus werden neue Entwicklungen in der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen aufgegriffen. Das Buch richtet es sich mit einer verständlichen Schreibweise an eine breite Gruppe von Leser*innen.

Eine ausführliche Rezension von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) mit weiteren Informationen zum Buch finden Sie hier.

Landesarbeitsgruppe Wohnformen mit Assistenz

Am 06. und 07. November 2024 findet das zweite zweitägige Treffen der Landesarbeitsgruppe Wohnformen mit Assistenz des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Rostock statt.

Landesarbeitsgruppe Psychiatrische Pflege

Das zweite Treffen im Jahr 2024 der Landesarbeitsgruppe Psychiatrische Pflege des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. findet am 20.09.2024 in Rostock statt.

Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern

Bei der Entwicklung, Planung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten hat in den letzten Jahren die partizipative Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Selbsthilfeinitiativen und -bewegungen, durch zunehmende Forschungsaktivitäten sowie durch gesetzliche Reformprozesse wie die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an Bedeutung gewonnen.

Gerade durch das Bundesteilhabegesetz wurde die gesetzlich verpflichtende Grundlage für Leistungsträger und Leistungserbringer geschaffen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit anderen Behinderungen aktiv und auf gleicher Augenhöhe in die Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungsangeboten einzubeziehen. Zudem ist die partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eng mit den Konzepten von Empowerment und Recovery verbunden.

Um die aktive Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie die Implementierung von Angeboten des Peer Supportes in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Diakoniewerk Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden umgesetzt wird.

Am 12. November 2024 findet in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in der Carl-Hopp-Straße 19a, 18069 Rostock das nächste Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation statt. Die Teilnahme ist kostenlos und sowohl in digitaler Form als auch in Präsenzform möglich. Interessierte Personen, Mitarbeiter*innen aus der psychiatrischen Versorgung, Psychiatrieerfahrene und Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind eingeladen, sich am Austausch innerhalb der Landesarbeitsgruppe zu beteiligen.

 

Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern

Bei der Entwicklung, Planung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten hat in den letzten Jahren die partizipative Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Selbsthilfeinitiativen und -bewegungen, durch zunehmende Forschungsaktivitäten sowie durch gesetzliche Reformprozesse wie die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an Bedeutung gewonnen.

Gerade durch das Bundesteilhabegesetz wurde die gesetzlich verpflichtende Grundlage für Leistungsträger und Leistungserbringer geschaffen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit anderen Behinderungen aktiv und auf gleicher Augenhöhe in die Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungsangeboten einzubeziehen. Zudem ist die partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eng mit den Konzepten von Empowerment und Recovery verbunden.

Um die aktive Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie die Implementierung von Angeboten des Peer Supportes in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Diakoniewerk Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden umgesetzt wird.

Am 13. Mai 2024 findet in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in der Carl-Hopp-Straße 19a, 18069 Rostock das nächste Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation statt. Die Teilnahme ist kostenlos und sowohl in digitaler Form als auch in Präsenzform möglich. Interessierte Personen, Mitarbeiter*innen aus der psychiatrischen Versorgung, Psychiatrieerfahrene und Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind eingeladen, sich am Austausch innerhalb der Landesarbeitsgruppe zu beteiligen.

Psychische Erkrankungen – ein großes Thema in der deutschen Bevölkerung: Ergebnisse des AXA Mental Health Report 2024

31 % der Deutschen sagen, dass sie aktuell unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden. Das entspricht in etwa dem Vorjahreswert (32 %). Zu diesem Ergebnis kommt der vierte AXA Mental Health Report für den das Meinungsforschungsinstitut Ipsos eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage ab 18 Jahren in Deutschland und fünfzehn weiteren Ländern durchgeführt hat.

Dabei variiert die mentale Gesundheit zwischen den unterschiedlichen Generationen stark: Insbesondere junge Menschen von 18 bis 24 Jahren (41 %) und 25 bis 34 Jahren (39 %) geben besonders häufig an, derzeit unter einer mentalen Erkrankung zu leiden. Die am wenigsten von psychischen Erkrankungen betroffene Altersgruppe sind die 65- bis 75-Jährigen. Hier sind es 15 %, die nach eigenen Angaben aktuell psychisch erkrankt sind.

Frauen (33 %) bezeichnen sich häufiger als mental erkrankt als Männer (28 %). Auch bei der Betrachtung unterschiedlicher Geschlechter spielt das Alter eine zentrale Rolle: Unter den Befragten bis 34 Jahren sagen 40 % der Frauen und 39 % der Männer, dass sie aktuell unter einer psychischen Erkrankung leiden. Zudem lassen immer mehr Menschen ihre psychischen Erkrankungen überhaupt nicht behandeln (24 %) oder versuchen, diese selbst zu behandeln (24 %). Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind diese Werte gestiegen (21 %).

Die aktuelle Umfrage des AXA Mental Health Report weist im Hinblick auf die psychische Gesundheit in der deutschen Bevölkerung auf eine bedenkliche Entwicklung hin. Trotz der Belastungen nimmt nur ein geringer Teil der deutschen Bevölkerung entsprechende Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch. Dadurch steigt das Risiko für die Chronifizierung der psychischen Erkrankungen und für weitere Folgeprobleme. Angesichts dieser Entwicklung, bedarf es unter anderem der stärkeren Förderung von notwendigen Aktivitäten im Bereich der Aufklärung, Frühintervention und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen. Weitere Informationen zum aktuellen AXA Mental Health Report finden Sie hier.

Verhinderung von Zwang in der psychiatrischen Behandlung

Zwangseinweisungen und -behandlungen im psychiatrischen Versorgungskontext gehören in Deutschland immer noch zu einer weitverbreiteten Praxis. Studien zufolge hat sich die Anzahl von ungewollten Klinikeinweisungen und Zwangsbehandlungen hierzulande trotz der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention deutlich erhöht. Von den Betroffenen und ihren Angehörigen werden Zwangseinweisungen und -behandlungen als besonders erniedrigend und belastend erlebt. Vor allem bei Patient*innen mit einem traumatischen Erfahrungshintergrund führen Zwangseinweisungen und -behandlungen oftmals zu einer Re-Traumatisierung.

In der Literatur werden gegenwärtig eine Reihe verschiedener Versorgungskonzepte und Interventionsstrategien zur Reduktion von Zwangseinweisungen und -behandlungen diskutiert. Ausgehend davon wurde die S3-Leitlinie Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Nervenheilkunde 2022 veröffentlicht, die eine Übersicht zu wissenschaftlichen Empfehlungen zur Verhinderung von Zwangsmaßnahmen und -behandlung sowie zur Reduktion von Aggression und Gewalt in der psychiatrischen Versorgung enthält.

Die Rheinische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (RGSP) fasst in einer aktuellen Broschüre die S3-Leitlinie “Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen” kurz und verständlich auf acht Seiten zusammen. Die Broschüre soll Profis, Psychiatrieerfahrenen und Angehörigen eine Übersicht zu Verhaltensrichtlinien geben, um Zwangsmaßnahmen und Gewalt zu minimieren bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen.

Die Broschüre steht hier als kostenloser Download zur Verfügung.

anders.echt.normal – seelische Gesundheit auf die Ohren?

Obwohl viele Menschen im Laufe ihres Lebens psychische Krisen erleben, sind diese oftmals ein Tabuthema und mit Stigmatisierung verbunden. Falsche Vorstellungen, Mythen und Extreme haften der Psychiatrie und Menschen mit psychischen Erkrankungen und Krisenerfahrungen an. Dass Psychiatrie und Krisen zwar anders, vor allem echt und normal sind, zeigt der neue Podcast des Pfalzklinikums.

Im Rahmen des Podcast möchte das Team des Pfalzklinikums mit falschen Vorstellungen, Mythen und Tabus im Kontext seelischer Gesundheit aufräumen. Der Podcast beschäftigt sich daher mit modernen Angeboten der Psychiatrie und gibt Einblicke in die vielfältigen individuellen Unterstützungsleistungen. Dabei geht es unter anderem darum, welche Konzepte umgesetzt, wie Menschen durch Assistenzleistungen unterstützt werden und was Teilhabe ist. In jeder Podcast-Folge kommen Profis sowie krisenerfahrene Menschen zu Wort und bringen ihre Erfahrungen im Gespräch ein.

Unter dem Titel anders.echt.normal sind die Folgen unter hier oder überall, wo es Podcasts gibt, zu hören. Im 14-tägigen Rhythmus werden weitere Folgen veröffentlicht.

Das Format richtet sich an alle Interessierten, die Psychiatrie besser verstehen wollen.

Hören Sie rein!

Depression als Unterrichtseinheit: Unterrichtsmaterial und Informationen rund um das Thema Depression

Etwa 6 Prozent aller Jugendlichen erkranken an einer Depression. Das sind im Schnitt ein bis zwei Schüler*innen pro Klasse. Auf Grund ihrer Häufigkeit und Schwere ist die Aufklärung über Depression insbesondere bei jungen Menschen besonders wichtig. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat gemeinsam mit einem Netzwerkpartner (Unterrichts-)Materialien rund um das Thema Depression für Lehrkräfte sowie für Schüler*innen entwickelt. Unter dem Motto “Alles gut?!” ist auch eine Videoreihe entstanden.

Weitere Informationen finden Sie hier.