Onlineumfrage zu aktuellen Aktivitäten für Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern

Liebe Akteur*innen in Mecklenburg-Vorpommern,

psychische Erkrankungen betreffen nicht nur den Menschen allein, sondern auch seine Familien und insbesondere die Kinder, die zur Familie gehören. Wenn Kinder mit psychisch erkrankten Eltern aufwachsen, ergeben sich zum einen spezifische Belastungen für die Kinder und zum anderen haben sie ein erhöhtes Risiko selbst im späteren Leben zu erkranken. Für die Verbesserung der Versorgungssituation ist die Sichtbarkeit und leichte Zugänglichkeit von regionalen und landesweiten Aktivitäten für die Familien unabdingbar. Die Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern setzt sich seit einigen Jahren gezielt mit der Versorgungssituation von Kindern aus psychisch bzw. suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern auseinander. Um eine bessere Übersichtlichkeit der Angebote und Aktivitäten zur ermöglichen, bedarf es einer systematischen Erhebung zu allen Aktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern zu dieser Zielgruppe.

Umfrage zu aktuellen Aktivitäten KipsFam in Mecklenburg-Vorpommern

Bitte unterstützen Sie daher unsere kurze zehnminütige Onlineumfrage zu Aktivitäten rund um das Thema Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien. Bereits 2021 haben wir unterschiedlichste Rückmeldungen zu regionalen und landesweiten Angeboten erhalten. Für eine Aktualisierung wollen wir auch in diesem Jahr wieder mit Ihnen einen Blick auf Bewährtes oder Neues richten. Auch wenn Sie bereits im letzten Jahr ihr Angebot im Monitoring gemeldet haben, benötigen wir auch dieses Jahr ein kurzes Update.

Tragen Sie Ihr Angebot, Projekt oder Ihre Idee bis zum 15. Januar 2023 kurz ein und helfen Sie somit bei der Sichtbarkeit der Thematik mit. Leiten Sie den Online – Fragebogen in Ihren Netzwerken gerne weiter. Zur Befragung gelangen Sie entweder über den QR-Code oder hier über diesen Link. Bei Fragen dazu, wenden Sie sich gerne an unser Projektteam.

Kontakt

Landeskoordination Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien

Carl-Hopp-Straße 19a

18069 Rostock

E-Mail: Julia.Moeller@sozialpsychiatrie-mv.de

Telefon: 0381 8739423 0

      

Videovorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie zum Thema Stadtraum und psychische Gesundheit

An der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf veranstaltet Thomas Bock jährlich eine Vorlesungsreihe zur Anthropologischen Psychiatrie mit verschiedenen Schwerpunkten. Ziel der Vorlesungsreihe ist, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren. Aus dieser Perspektive bekommen die notwendigen Hilfen auch eine politische Dimension: Hilfreiche Psychiatrie braucht eine gute Sozial-, Wohnungsbau- und Kommunalpolitik. Mit Vorteilen für alle: Was psychisch sensiblen Menschen gut tut, bedeutet Psychohygiene für alle. Prävention erfordert Politik.

Anlässlich der COVID-19-Pandemie findet seit 2020 die Vorlesungsreihe in digitaler Form statt. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet. Dabei engagierten sich zahlreiche Expert*innen und Psychiatrieerfahrene sowie Angehörige. In dem diesjährigen Sommersemester beschäftigte sich die Vorlesungsreihe unter anderem mit den Thema Stadt, Urbanisierung und psychische Gesundheit. Anlässlich des Kriegs in der Ukraine wurden jedoch auch Themen wie die Entstehung von Hass, Notwendigkeiten eines kulturübergreifenden Austausches und gesellschaftliche Solidarität nachträglich aufgenommen. Unten können die einzelnen Vorlesungen angesehen werden.

Stadtraum und psychische Gesundheit

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Jürgen Gallinat & Prof. Dr. Simone Kühn

Urbanes / großstädtisches Leben erhöht die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Erkrankung. Was genau ist damit gemeint, was belastet unsere Seele? Und wie muss Stadtraum gestaltet werden, um psychische Gesundheit zu fördern? Welche Rolle spielt es, draußen sein zu können, in der Natur zu sein? Und welche Konsequenzen hat das für Stadtplanung und Architektur? Gilt das auch für die bauliche Gestaltung von Kliniken, auch für die konkrete Atomsphäre von Stationen – etwa im Sinne der Milieutherapie und der SOTERIA-Kultur? Die Interviews berühren auch die Frage, wie der Diskurs von Wissenschaft und Kultur zu befördern ist. Wie kommt es, dass englische und irische Wissenschaftler schneller Position beziehen und ihre Politiker mit Ergebnissen füttern? Können und müssen sich nicht auch deutsche Neurowissenschaftler politisch positionieren?

In welchem Kontext entsteht Hass?

mit Prof. Dr. Thomas Bock & Prof. Dr. Ulrich Bröckling

Warum haben Hass-Bewegungen so viel Zulauf? Wie können wir dem entgegenwirken? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Prozesse, soziale Aspekte und individuelle Bedürfnisse? Welche Konsequenzen hat Hass für unsere Gefühlswelt und unser Zusammenleben? Macht Hass blind oder eben hässlich? Was unterscheidet Hass als Gefühl, als Emotion und als Affekt? – Ist Hass die Voraussetzung von Krieg, seine Folge oder Ausdruck von Machtmissbrauch? Was kommt nach dem Krieg: Haben wir eine Chance aus dem Teufelskreis des Hassens herauszukommen?

Peer-Support – in verschiedenen Kulturen

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Candelaria Mahlke & Prof. Silvia Krumm

Peer-Support setzt sich durch. International! Nicht reibungslos, aber eindeutig. Peerarbeit kann die Behandlungskultur verändern – in Richtung Selbstwirksamkeit, Partizipation, Stigmaresistenz. Peer-Begleitung bei Angehörigen wirkt deren Vernachlässigung und Ausbeutung entgegen. Die Evidenz für beides ist groß. Welche kritische Masse wird gebraucht, um Psychiatrie wirklich zu verändern? Wann ist die Gefahr groß, dass Peer-Support vereinnahmt wird? Der gesellschaftliche Stellenwert ist abhängig vom kulturellen Kontext und vom Stand der Versorgung. Der Blick auf andere Kulturen hilft auch bei uns die Stärke von Peer-Support neu zu sehen, Hilfen auch wieder unabhängig von Psychiatrie zu denken.

Demut und Solidarität – innere Folgen äußerer Bedrohung

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Gwen Schulz, Marion Ryan & Christian Reumschüssel-Wienert

Verändert die zunehmende Bedrohung von außen unser Verständnis von und unseren Umgang mit seelischen Krisen? Muss man krank sein, um auf diese Welt verstört zu reagieren? Dürfen und können wir uns mehr enger Pathologie und starren Berufsrollen lösen? Und wenn wir das tun, müssten wir dann die Politik nicht im Sinne von Prävention (wieder) mehr in die Pflicht nehmen? – Was passiert, wenn wir anfangen, unsere unmittelbaren Lebensräume so zu gestalten, dass nicht nur Arten-Vielfalt, sondern unsere brüchige Seele geschützt ist? Was können wir für die Psychiatrie lernen, wenn wir die gesellschaftlichen Bedingungen von Hass besser verstehen? Wenn wir Partizipation auf allen Ebenen weiterentwickeln? Sollte Forschung partizipativer und mit ihren Ergebnissen politischer werden – auch in der Psychiatrie? Lehrt uns der Blick auf andere Kulturen, Peer-Support höher zu gewichten und doppelt zu denken – innerhalb psychiatrischer Institutionen und davon unabhängig?

Aufruf zur Teilnahme einer Studie zu gesundheitsbezogener Selbsthilfe bei psychischen Belastungen & Erkrankungen

Es gibt Hinweise darauf, dass Selbsthilfeangebote häufig parallel zu professioneller Unterstützung in Anspruch genommen werden und sich die Angebote möglicherweise gegenseitig beeinflussen. Um dies weiter zu erforschen, interessiert sich die Arbeitsgruppe um Merle Frey (FernUniversität in Hagen), Prof. Agostino Mazziotta (FH Münster) und Prof. Anette Rohmann (FernUniversität in Hagen) über die wertvollen Erfahrungen und Einstellungen von Fachkräften aus dem psychosozialen und psychotherapeutischen Bereich. Im Rahmen der Studie werden psychosoziale Fachkräfte für die Teilnahme an einer kurzen anonymen Online-Umfrage gesucht. Alle Fachkräfte sind herzlich dazu eingeladen, sich an der Studie mit folgender Fragestellung zu beteiligen.

Ist die Teilnahme an Selbsthilfeangeboten (k)ein Thema bei Ihnen in Psychotherapie, Beratung bzw. qualifizierter Assistenz?

Die Teilnahme erfolgt anonym über einen Online-Fragebogen. Es werden keine Daten erhoben, die Rückschlüsse auf Sie als Person zulassen.

Wer kann teilnehmen?

Psycholg*innen, Berater*innen, qualifizierte Assistenzen und all jene, die im beruflichen Kontext mit psychisch erkrankten oder belasteten Menschen arbeiten.

Wie lange dauert die Teilnahme?

Ca. 20 Minuten

Gutscheinverlosung und Studienergebnisse

Unter den Teilnehmenden verlosen wir drei Buchgutscheine je 30 Euro! Am Ende der Studie gibt es die Möglichkeit sich bereits jetzt einen Link abzuspeichern, unter dem nach Abschluss der Auswertung eine Zusammenfassung der Studienergebnisse zu finden ist.

Link und QR-Code zur Studie

Rückblick zur Lesungsveranstaltung der Stiftung Soziale Psychiatrie zum Buch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen”

Professionell Tätige werden in der psychosozialen und psychiatrischen Praxis immer wieder mit Patient*innen und Klient*innen konfrontiert, zu denen es einfach nicht gelingt einen angemessenen Zugang zu finden und die die Mitarbeitenden regelmäßig an die professionellen Grenzen bringen. Zur Bezeichnung dieser Zielgruppe hat sich in der Fachliteratur der Klinischen Sozialarbeit der kontrovers diskutierte Begriff “hard to reach” (dt. schwer erreichbar) durchgesetzt. Gemeint sind Klient*innen oder Patient*innen mit komplexen Problemlagen, komorbiden Erkrankungen, herausfordernden Verhaltensweisen und existenziellen Schwierigkeiten, welche aus der Perspektive der Professionellen eine Integration in die bestehenden Behandlungs- und Unterstützungsangebote erschweren. Oftmals wirken bei Ihnen psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen in der Lebenswelt zusammen, wodurch sie häufig von Exklusionsprozessen bedroht sind und nicht in der beabsichtigten Weise von den vorhandenen Unterstützungsangeboten profitieren.

Unter dem Motto “Systemfehler? Schwer zu erreichen ist nicht unerreichbar” fand in diesem Jahr die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP) in Leipzig statt. In Anlehnung an das von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Lisa Große (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Silke B. Gahleitner (Alice Salomon Hochschule Berlin) 2021 herausgegebene Fachbuch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen”, beschäftigte sich die Fachtagung kritisch mit der aktuellen Versorgungssituation von sogenannten Hard-to-reach-Klient*innen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung. Zur Einstimmung in die Thematik organisierte die Stiftung Soziale Psychiatrie am Tagungsvorabend gemeinsam mit den Herausgebenden Lisa Große und Karsten Giertz eine Lesungsveranstaltung zum Buch “Hard to reach: schwer erreichbare Klientel unterstützen”. In der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmer*innen wurden verschiedene fachliche Perspektiven und Handlungsbedarfe bei dieser Zielgruppe diskutiert.

Weitere Informationen zur Stiftung Soziale Psychiatrie finden Sie hier. Informationen zum Buch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen” und zu den Herausgebenden können Sie hier abrufen.

Save the Date 1. Bielefelder Teilhabekongress am 15. und 16. Juni 2023

Jeder Mensch mit einer Beeinträchtigung, chronischen Erkrankung oder einer Behinderung soll an der Gesellschaft teilhaben können und voll in die Gemeinschaft einbezogen werden. Das ist die zentrale Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention. Was bedeutet das konkret?

Auf dem 1. Bielefelder Teilhabekongress geben Beiträge aus Wissenschaft und Praxis hierzu viele Anregungen. Organisiert wird die Veranstaltung am 15. und 16. Juni 2023 von den v. Bodelschwingsche Stiftungen Bethel und der medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Anmeldungen finden Sie hier.

Abschlussbericht der Studie WiEWohnen Mecklenburg-Vorpommern

Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Ingmar Steinhart und der Mitarbeit von Julia Schreiter, Sarah Jenderny, Ilka Toebe und Antje Werner führte das Institut für Sozialpsychiatrie des Landes Mecklenburg-Vorpommern e.V. zwischen 2017 und 2021 mit den Kooperationspartnern des Landkreises Rostock und der Hanse- und Universitätsstadt Rostock das Forschungsprojekt „WiEWohnen“ (Wirksamkeit der Eingliederungshilfe Wohnen für Menschen mit seelischen Behinderungen) in Mecklenburg-Vorpommern durch.

Das Forschungsprojekt beinhaltete die Erprobung von Instrumenten zur mehrdimensionalen Erfassung der Wirksamkeit und der Ergebnisqualität im Bereich der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im Fokus der Untersuchung stand die wissenschaftliche Evaluation von Eingliederungshilfemaßnahmen im Bereich Wohnen, um Prädiktoren (verlaufsbeeinflussende Faktoren) für die Ergebnisqualität zu identifizieren und damit eine wissenschaftlich abgeleitete Grundlage für eine qualifizierte Zuweisung bzw. Empfehlung von Wohnunterstützungsangeboten für Menschen mit wesentlichen psychischen Beeinträchtigungen zu schaffen. Hierzu wurden Menschen mit wesentlichen psychischen Beeinträchtigungen, welche Eingliederungshilfeleistungen im Bereich Wohnen erhalten, mittels standardisierter Fragebögen zu inhaltlich relevanten Prädiktoren und Wirkungsindikatoren befragt.

Die Ergebnisse der Studie wurden erstmals am 20. Oktober 2022 im Rahmen des 11. Forschungsseminars Sozialpsychiatrie in Greifswald einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der finale Abschlussbericht mit den Ergebnissen der Studie kann nun hier eingesehen werden.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie demnächst auch hier. Im Rahmen eines Forschungsverbundes wurden bzw. werden weitere WiEWohnen-Projekte in Nordrhein Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin, Bern und Zürich realisiert.

11. Forschungsseminar Sozialpsychiatrie am 20. Oktober 2022

11. Forschungsseminar Sozialpsychiatrie am 20. Oktober 2022

Zur Vernetzung von Forschung und Praxis veranstaltet das Institut für Sozialpsychiatrie des Landes Mecklenburg-Vorpommern, An-Institut der Universität Greifswald, regelmäßig das Forschungsseminar Sozialpsychiatrie. Im Rahmen des Forschungsseminars werden aktuelle Forschungsergebnisse zeitnah und direkt für Praktiker*innen zugänglich gemacht und hier diskutiert. So können gleichzeitig Anregungen der Praxis in die Versorgungsforschung einfließen.

In diesem Jahr stellen wir Ihnen ein aktuellen Forschungsprojekt zum Thema Wirksamkeit in der Eingliederungshilfe im Bereich Wohnen vor und freuen uns auf anregende Diskussionen mit Ihnen.

Das 11. Forschungsseminar findet am Donnerstag, den 20. Oktober 2022 in der Zeit von 15:00 und 18:00 Uhr im AktivZentrum „Boddenhus“ Karl-Liebknecht-Ring 1, 17491 Greifswald statt. Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie um Ihre verbindliche Anmeldung bis zum 15. Oktober 2022 unter antje.werner@sozialpsychiatrie-mv.de.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie in der Einladung:

Klinische Sozialarbeit im Kontext aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen und globaler Entwicklungen

Ob Weltwirtschaftskrise, Klimakrise, COVID-19-Pandemie oder Ukraine-Konflikt, durch die zunehmenden Globalisierungsprozesse und die digitale Vernetzung wirken sich auch hierzulande die weltweiten Entwicklungen unmittelbar auf den Alltag vieler Menschen aus. Die Folgen der verschiedenen Flüchtlingsbewegungen auf die deutsche Gesellschaft, die Einschränkungen im Sozial- und Gesundheitssystem im Zuge der COVID-19-Pandemie sowie die Lebensveränderungen für viele Menschen durch die steigende Inflation im Zusammenhang mit den globalen wirtschaftlichen Veränderungen und den weltweit sinkenden industriellen Ressourcen machen deutlich, wie eng auch die Praxis der Klinischen Sozialarbeit mit diesen Entwicklungen verbunden ist.

Unter dem Titel Themen der Zeit widmet sich die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Klinische Sozialarbeit zahlreichen Entwicklungen und Themen, welche ausgewählte Adressat*innen der Klinischen Sozialarbeit betreffen und neuere Entwicklungen in der Arbeit thematisieren sowie den Einfluss von gesellschaftlichen Entwicklungen auf die Strukturen und Praxis Klinischer Sozialarbeit diskutieren.

So gehen Pia Scheidweiler (Jugendberatungsstelle Viva Wandsbek – Take care! und Viva Billstedt – Take Care!, Jugendhilfe e. V.), Jörg Sikkenga (Berufsakademie Lüneburg) und Martin Schröder (UPK Basel) auf die aktuelle Versorgungssituation von sogenannten „Systemsprenger:innen“ in der Kinder- und Jugendhilfe ein. Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Sarah Jenderny (Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Julia Möller (Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Ingmar Steinhart (Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) stellen die Ergebnisse einer Studie vor, die sich mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychosoziale Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen beschäftigt. Die aktuellen Diskurse um sogenannte Hard-to-reach-Klient:innen greift Sina Motzek-Öz (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Wolfenbüttel) auf. Ausgehend von biografischen Interviews mit Frauen mit Migrationsgeschichte und Depression rekonstruiert sie das Gesundheitshandeln, wodurch ein differenziertes und akteurszentriertes Bild entsteht aus dem sich Ansatzpunkte für professionelle Interventionen bei dieser Zielgruppe ableiten lassen. Die Bedeutung von Traumafolgestörungen bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen thematisieren Luzia Fischer Stiftung Bändi Luzern), Stefania Calabrese (Hochschule Luzern) und Martin Schröder (UPK Basel). Sie weise daraufhin, dass Traumafolgestörungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich häufiger bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen vorzufinden sind und sich negativ auf das Leben als auch auf die professionelle Beziehungsarbeit auswirken können. Vor diesem Hintergrund werden traumasensible Konzepte in der psychosozialen Arbeit diskutiert.

Zum Abschluss beschäftigen sich die Redaktionsmitglieder Karsten Giertz und Katarina Prchal mit dem Einfluss von aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen – wie dem Ukraine-Kriegs, die COVID-19-Pandemie oder die Klimakrise – auf die Lebenssituation vieler Adressat*innen der Sozialen Arbeit und diskutieren notwendige sozialpolitische Maßnahmen, welche von der Sozialen Arbeit ausgehen sollten.

Das Editorial, das Inhaltsverzeichnis sowie der Beitrag von Karsten Giertz und Katarina Prchal (Humboldt-Universität zu Berlin)stehen als PDF hier als Download zur Verfügung. Die vollständige Ausgabe kann bei der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e.V. als Einzelheft bestellt werden.

Ankündigung neue Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V zum Thema Wirkung und Wirksamkeit in der Eingliederungshilfe

Ankündigung neue Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V zum Thema Wirkung und Wirksamkeit in der Eingliederungshilfe

Die fachliche und sozialpolitische Auseinandersetzung mit den Begriffen Wirkung und Wirksamkeit hat in den letzten Jahren durch die Einführung des Bundesteilhabegesetzes deutlich zugenommen. Mit der Einführung des Bundesteilhabegesetzes verpflichten sich die Leistungserbringer nach § 131 SGB IX im Rahmen der Erbringung von Leistungen zur sozialen Teilhabe einheitliche Rahmenverträge abzuschließen, welche neben den Vergütungspauschalen, den Vergütungsbeiträgen, den Kostenarten, den Kostenbestandteilen und den Personalrichtwerten auch Grundsätze der Qualitätssicherung und der Wirksamkeitsdokumentation von Leistungen zur sozialen Teilhabe beinhalten. Hierbei müssen sich die Akteur*innen einerseits mit der Wirkung von Unterstützungsangeboten im Bezug auf den Einzelfall (§§ 99ff. SGB IX) und anderseits mit der Wirksamkeit in Bezug auf die konzeptionelle Ausgestaltung eines Unterstützungsangebotes (§§ 125 Abs. 1 und 2 sowie Abs. 1 SGB IX) zur Förderung der sozialen Teilhabe von Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen fachlich und methodisch auseinandersetzen. Darüber hinaus sollen beide Perspektiven hinsichtlich einer fundierten Qualitätssicherung aufeinander bezogen werden.

Neben der gesetzlichen Stärkung der Prüfrechte der Leistungsträger beinhaltet dieses Vorgehen eine einheitliche Dokumentation der Wirksamkeit von Leistungen zur Förderung der sozialen Teilhabe in der Praxis zu etablieren und anderseits eine effiziente Steuerung von Leistungen zur sozialen Teilhabe im Sinne der leistungsberechtigten Person zu ermöglichen. In vielen Bundesländern ist jedoch bis heute unklar, welche Verfahren und Methoden geeignet sind, um fundierte Aussagen über die Wirksamkeit und Wirkung treffen zu können.

Vor diesem Hintergrund nährt sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V dem Thema der Wirksamkeits- und Wirkungsmessung von Leistungen zur sozialen Teilhabe bei Menschen mit psychischen Erkrankungen an. Mehrere Autor*innen aus der Praxis, Selbsthilfe und Wissenschaft von Mecklenburg-Vorpommern geben in ihren Beiträgen einen Einblick in die Herausforderungen sowie in die allgemeinen Grundlagen der Wirksamkeits- und Wirkungsevaluation. Neben der Vorstellung von verschiedenen Methoden und Ansätzen werden vor allem die besonderen Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie die Versorgungsbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern berücksichtigt.

Nach langer Vorbereitung erscheint das Themenheft voraussichtlich am 15. Oktober 2022 und kann hier auf der Internetseite als PDF frei heruntergeladen werden. Den Zugang zu weiteren Ausgaben der Sozialpsychiatrie M-V finden Sie hier.

Einladung und finales Programm zur Landesweiten Fachtagung Adoleszenzpsychiatrie am 21. September 2022 in Waren (Müritz)

Gemeinsam mit seinen Kooperationspartner*innen beschäftigt sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. im Rahmen des vom Ministerium für Gesundheit, Soziales und Sport geförderten Modellprojektes “Adoleszentenpsychiatrie” seit mehreren Jahren mit der Versorgungssituation von jungen Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen.

Insbesondere für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen kann der Lebensabschnitt der Adoleszenz eine besondere Herausforderung werden. Neben den ohnehin mit dieser Phase verbundenen Entwicklungsaufgaben müssen junge Menschen mit psychischen Erkrankungen zusätzlich die krankheitsbedingten Belastungen bewältigen. Zudem haben viele der psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter oftmals ihren Ursprung in der Lebensphase der Adoleszenz. Dennoch ist die Behandlungs- und Versorgungssituation für die jungen Menschen neben unzureichenden psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten, fehlenden Angeboten zur Prävention und Frühintervention durch Schnittstellenprobleme und Beziehungsabbrüche aufgrund der formalen Altersgrenze von 18 Jahren geprägt.

Zum Abschluss des Modellprojektes “Adoleszentenpsychiatrie” findet am 21. September 2022 im Bürgersaal Waren (Müritz) die Fachtagung Adoleszenzpsychiatrie von 08:30 bis 16:00 Uhr statt. Neben allgemeinen einführenden Fachinputs werden auf der Fachtagung die Ergebnisse und Erfahrungen des regionalen Modellprojektes “Adoleszentenpsychiatrie” sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen für eine notwendige Weiterentwicklung der Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern für diese Zielgruppe vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus haben die Teilnehmenden die Möglichkeit sich mit weiteren Themen im Zusammenhang mit der Behandlung und Unterstützung von psychisch belasteten jungen Menschen mit zahlreichen Expert*innen auszutauschen.

Die Einladung, das finale Tagungsprogramm und die Informationen zur Anmeldung finden Sie hier: