Themenheft zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen

Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) soll im Zusammenhang mit den Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention die vollständige und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Deutschland ermöglicht werden. Seit 2017 unterliegt die Eingliederungshilfe durch das BTHG einem grundlegenden Wandel. Die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift Klinische Sozialarbeit beschäftigt sich mit den aktuellen Herausforderungen in der Umsetzung des BTHG speziell im Kontext der psychosozialen Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im Fokus des Themenheftes stehen neben einem allgemeinen Überblick zum Umsetzungsstandes des BTHG die fachlichen Perspektiven und Chancen, die sich aus der Klinische Sozialarbeit für die psychosoziale Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen im Bereich der Eingliederungshilfe ergeben und die BTHG-Umsetzung fachlich unterstützen können.

Zu Beginn schauen Michael Beyerlein (Universität Kassel), Yvonne Kahl (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf) und Felix Welti (Universität Kassel) auf die Rolle der Klinischen Sozialarbeit im Gesamtplanverfahren der Eingliederungshilfe. Ausgehend von den aktuellen Erkenntnissen zur psychosozialen Versorgungssituation von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen beschäftigt sich Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) mit den aktuellen Herausforderungen bei der Umsetzung von sozialraumorientierten Unterstützungsleistungen und zeigt mögliche Perspektiven für die psychosoziale Praxis auf. Lisa Große (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) rückt die professionelle Beziehungsgestaltung bei der Bedarfsfeststellung und der Leistungserbringung in den Mittelpunkt. Im Gegensatz zur rechtlichen Verankerung der Sozialraumorientierung und der personenzentrierten Bedarfsermittlung durch das Gesamtplanverfahren erfährt der Begriff der Beziehungsgestaltung im BTHG rechtlich keinerlei Beachtung. Aus ihrer Sicht ist die Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Leistungen zur Förderung der Sozialen Teilhabe ohne den Fokus auf eine professionelle Beziehungsgestaltung nicht zielführend. In einem abschließenden Beitrag fassen Karsten Giertz und Ingo Müller-Baron (Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e.V.) den aktuellen Umsetzungsstand des BTHG in Deutschland zusammen. Im Bereich der Umsetzung des Gesamt- und Teilhabeplanverfahrens und bei den Leistungen zur Förderung der Sozialen Teilhabe zeigen sie fachliche Perspektive auf, die sich für die Klinische Sozialarbeit ergeben können.

Das Editorial, das Inhaltsverzeichnis und der Beitrag von Karsten Giertz und Ingo Müller-Baron können hier frei al PDF heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zur aktuellen Ausgabe der Klinischen Sozialarbeit finden Sie hier.

Ankündigung der Dezember-Ausgabe 2023 der Online-Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V

Am 15. Dezember 2023 erscheint die nächste Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V. Neben einem Rückblick auf die Online-Fachtagung „Psychische Gesundheit und Radikalisierung: Potenziale einer multiprofessionellen Präventionsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern“ der Landeskoordinierungsstelle für Demokratie und Toleranz in der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. enthält die Ausgabe unter anderem aktuelle Informationen aus Mecklenburg-Vorpommern zur Thematik Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien. Die drei eingereichten Fachbeiträge beschäftigen sich mit der Prävention, Früherkennung und Frühintervention von psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter, mit der Bildungsinitiative Mental Health First Aid zur Förderung der psychischen Gesundheit und mit dem evidenzbasierten Trainingsprogramm STEPPS (System Training for Emotional Predictability and Problem Solving) für Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und mit Einschränkungen in der Alltagsbewältigung, das der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit dem Dachverband STEPPS e.V. und mit weiteren Kooperationspartner*innen 2024 in Mecklenburg-Vorpommern umsetzen möchte. Darüber hinaus enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2024 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie von seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen.

Die Ausgabe kann demnächst hier auf dieser Internetseite frei als PDF heruntergeladen werden. Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Den Zugang zu älteren Ausgaben finden Sie hier.

Psychische Gesundheit, Menschenrechte und Gesetzgebung: Leitfaden und Praxis

In den letzten Jahren wurde die psychische Gesundheit zunehmend als ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung anerkannt. Viele Länder haben den Anspruch auf der Grundlage von internationalen Menschenrechtsstandards die psychische Gesundheit und das psychische Wohlbefinden in der Bevölkerung nachhaltig zu fördern. Zudem wird die Einführung von Gesetzen und Richtlinien thematisiert, die den Zugang zu qualitativ hochwertiger psychiatrischer Versorgung und Unterstützung sowie das Recht von Menschen mit psychischen Erkrankungen nach Selbstbestimmung und Teilhabe garantieren. Zahlreiche Länder arbeiten daran, den Zugang zur psychiatrischen Versorgung zu verbessern, die Stigmatisierung und Diskriminierung von psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung zu reduzieren und die partizipative Beteiligung von Personen mit Erfahrung in Rechtsreformprozessen und in der Gestaltung der Gesundheits- und Sozialpolitik zu fördern. Trotz des politischen Willens befinden sich die meisten Länder in einem frühen Reformstadium.

Um Länder besser in diesem Bereich zu unterstützen, hat die Weltgesundheitsorganisation gemeinsam mit dem Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte die Leitlinie „Psychische Gesundheit, Menschenrechte und Gesetzgebung: Leitlinien und Praxis“ entwickelt. Die Leitlinien schlägt zahlreiche Empfehlungen für die Entwicklung und Umsetzung einer menschenrechtsbasierten Gesetzgebung im Bereich der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung vor. Darin werden unter anderem rechtliche Bestimmungen dargelegt, die erforderlich sind, um die Deinstitutionalisierung und den Zugang zu qualitativ hochwertigen, personenzentrierten und gemeindenahen psychiatrischen Gesundheitsdiensten zu fördern. Die Leitlinie zeigt auf, wie Gesetze Stigmatisierung und Diskriminierung bekämpfen können, und bietet konkrete Maßnahmen zur Beseitigung von Zwang in psychiatrischen Diensten zugunsten von Praktiken, die die Rechte und die Würde der Menschen respektieren.

Die Leitlinie enthält außerdem wichtige Informationen, wie bei der Überprüfung, Verabschiedung, Umsetzung und Bewertung von Gesetzen im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit ein menschenrechtsbasierter Ansatz verfolgt werden kann. Hierzu stellt die Leitlinie eine praktische Checkliste bereit, mit der Länder beurteilen können, ob ihre Gesetze mit den aktuellen Menschenrechtsstandards übereinstimmen.

Der Leitlinie richtet sich in erster Linie an Gesetzgeber*innen und politische Entscheidungsträger*innen, die direkt an der Ausarbeitung, Änderung, Umsetzung, Überwachung und Bewertung von Rechtsvorschriften zur psychischen Gesundheit beteiligt sind. Die Leitlinie ist aber auch für Einzelpersonen oder Vertreter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie für jede Einrichtung im Bereich der psychischen Gesundheit, psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Interesse.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Familie für die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien gesucht

Die Landesfachstelle KipsFam (Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien) wird sichtbar: Eine neue Homepage versorgt betroffene Familien mit Hilfen und Informationen. Für den letzten optischen Schliff wird eine vierköpfigen Familie gesucht, die das Projekt unterstützen möchte und sich professionell ablichten lassen würde. Die Fotos werden auf der Homepage www.blickauf-kipsfam.de veröffentlicht.

Gesucht werden: 2 Erwachsene (Mutter & Vater), 1 etwa 9-jähriges Kind, 1 etwa 16-jähriges Kind

Die “Familienmitglieder“ müssen nicht verwandt sein – aber für die Kamera so tun. Fotografiert wird in MV. Es gibt eine Aufwandsentschädigung.

Sie kennen geeignete Personen oder benötigen weitere Infos? Melden Sie sich gern bei: kipsfam@sozialpsychiatrie-mv.de

Die Anzeige zum Weiterleiten und Teilen finden Sie auch hier:

Oktober-Ausgabe 2023 des Newsletters der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien

Kinder erleben in ihrem Alltag immer wieder Trennungen. Sei es der Verlust des Lieblingsteddys, der Tod einer nahestehenden Person oder die Trennung der Eltern. Verlusterfahrungen haben eine große Bandbreite und rufen intensive Emotionen hervor. Eltern und Fachkräfte stehen dann oft vor der Herausforderung, Kinder in diesen anspruchsvollen Situationen zu begleiten. Wie das gelingen kann, möchte die Landesfachstelle KipsFam in der neuen Ausgabe ihres Newsletters BLICKPOST aufzeigen. Die Ausgabe fokussiert sich auf „Trennung und Verlust“ und lässt Expert*innen aus der Region zu Wort kommen, die sich mit Herz und Seele für betroffene Familien einsetzen:  

  • Anika Waschkawitz von „Emotionsbewegung“
  • Frank Beese von der Landeskoordinierungsstelle Kinder von Inhaftierten in MV
  • Bindungstraining für Alleinerziehende “wir2” 

Außerdem:

  • Neues rund um die Landesfachstelle
  • KipsFam Regio
  • aktuelle Termine und Highlights
  • Empfehlungen für Arbeit und Fachwelt

Die aktuelle Ausgabe des Newsletters können Sie hier als PDF herunterladen.

Buchankündigung: Borderline verstehen und bewältigen plus das dazugehörige Begleitbuch für Therapie und Selbsthilfe

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung gehört zu einer psychischen Erkrankung, die mit viel Leid und psychosozialen Beeinträchtigungen einhergeht. Aufgrund der komplexen Unterstützungsbedarfe müssen Betroffene oftmals verschiedene psychiatrische, psychotherapeutische und psychosoziale Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen.

Um Betroffene, Angehörige aber auch professionelle Mitarbeitende bei der Bewältigung der Borderline-Persönlichkeitsstörung zu unterstützen, veröffentlichen Ewald Rahn (Dachverband STEPPS e.V.) und Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) im Oktober 2023 die fünfte aktualisierte Neuauflage des Ratgebers „Borderline verstehen und bewältigen“. Die Neuauflage enthält zahlreiche Aktualisierungen unter anderem in Bezug auf die Diagnostik, Behandlung und Unterstützung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Neben Informationen für Betroffene und Professionelle wurde zudem erstmals die Perspektive der Angehörigen (inklusive minderjährige Kinder) und Freunde von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung im Ratgeber explizit aufgegriffen. Der Ratgeber wurde erstmals auch durch ein Begleitbuch mit Übungen zur Selbsthilfe und zur Therapie ergänzt.

Der Ratgeber entstand aus der gemeinsamen Arbeit von Betroffenen und Behandelnden und informiert umfassend über alle Symptome und Alltagsprobleme, die zum Krankheitsbild der Borderline-Persönlichkeitsstörung gehören. Das Buch überzeugt durch die Vielfalt der Perspektiven, in welcher der fachliche Blick der Autoren durch persönliche Erfahrungen von Betroffenen ergänzt wird. Auch das Thema der Kooperation und Zusammenarbeit aller Perspektiven (Betroffene, Angehörige und Professionelle) wird im Ratgeber explizit aufgegriffen. Insbesondere die Alltagsbewältigung und der Erhalt der sozialen Beziehungen stehen im Fokus, die durch die Nähe-Distanz-Problematik oft gefährdet sind.

Beide Bücher erscheinen im Oktober 2023 im BALANCE Buch + Media Verlag. Weitere Informationen zu den Büchern finden Sie hier.

Themenheft: Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

In Deutschland leben 15 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Die psychische Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen hat in Deutschland in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Vor allem während der COVID-19-Pandemie haben sich die psychosozialen Belastungen bei den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien deutlich erhöht. Bis heute sind diese Belastungen aufgrund der nachfolgenden gesellschaftlichen Krisen wie Energiekrise, dem Krieg in der Ukraine oder der Klimakrise auf einem hohen Niveau geblieben. Zahlreiche Studien weisen seit einigen Jahren auf die ernstzunehmende Zunahme von psychosozialen Belastungen in dieser Altersgruppe hin.

Um die aktuelle Lebens- und Versorgungssituation der jungen Menschen zu verbessern, bedarf es gesamtgesellschaftliche Anstrengungen und gesundheitspolitische Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen. Im Juli 2023 brachte hierzu das Bundesgesundheitsblatt ein lesenswertes Themenheft zur psychischen Gesundheit von Kindern heraus. Insgesamt umfasst die Ausgabe dreizehn Beiträge, die sich mit der aktuellen psychischen Gesundheits- und Versorgungssituation von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Deutschland beschäftigen. Thematisiert werden unter anderem die psychosozialen Belastungen während und nach der COVID-19-Pandemie in dieser Altersgruppe sowie die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von familiären Konflikten, elterlichem Stresserleben und frühkindlichen Störungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Zudem wird ein Einblick in die aktuellen Herausforderungen in der Behandlung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Belastungen gegeben und anhand von evidenzbasierten Interventionen und Präventionsansätzen Möglichkeiten für eine Verbesserung der aktuellen Versorgungssituation aufgezeigt.   

Alle Beiträge des Themenheftes sind hier frei zugänglich.

Dokumentation des Symposiums „Psychopharmaka richtig absetzen“ der Psychexit-AG

Menschen mit psychischen Erkrankungen, welche sich in psychiatrischer psychopharmakologischer Behandlung befinden, werden oft im Stich gelassen, wenn sie sich entschließen, ihre Medikamente absetzen zu wollen.

Mittlerweile weisen viele Studien daraufhin, dass die gesundheitlichen Risiken von Psychopharmaka im Verlauf der Einnahme jedoch zunehmen. Vor allem Neuroleptika halten diverse Risiken bereit, genannt seien zum Beispiel das metabolische Syndrom und tardive Dyskinesien. Als besonders schwierig abzusetzen gelten Antidepressiva.

Foto von Pixabay

Die Hälfte aller Psychiatriepatiente*innen entscheidet sich deshalb, die ärztlich verordneten Psychopharmaka im Laufe der Behandlung von sich aus abzusetzen. Rezeptorenveränderungen, Entzugs-, Rebound- und Supersensitivitätssymptome bei allen Arten von Psychopharmaka machen das Absetzen oft zum Problem. Es bedarf daher einer Strategie der allmählichen Dosisreduktion, bis schließlich nach Wochen bis Monate das Medikament Medikation ganz abgesetzt ist. Den Plan dazu sollten Patient*innen gemeinsam mit ihren behandelnden Ärzt*innen oder mit anderen qualifizierten Unterstützer*innen ausarbeiten. Für den Fall, dass ein komplettes Absetzen nicht möglich ist, sollte es darum gehen, die weitere Psychopharmaka-Einnahme auf die niedrigste Dosis zu reduzieren, um langfristige gesundheitliche Risiken zu minimieren.

In Deutschland engagieren sich in der Psychexit-AG seit vielen Jahren zahlreiche Experter*innen dafür, ausgehend von wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischen Erfahrungen, Unsicherheiten in der Reduktion und beim Absetzen von Psychopharmaka in der Praxis abzubauen. Neben der Aufarbeitung von Informationen und der Durchführung von Beratung führt die Arbeitsgruppe mit der Unterstützung von verschiedenen Wohlfahrtsverbänden jährlich das Symposium Psychexit durch, das sich mit der Aufklärung beim Absetzen von Psychopharmaka beschäftigt und Informationen für Betroffene und Fachkräfte vermittelt.

Die Vorträge und Diskussionen des Symposiums können hier unter anderem als Videos frei eingesehen werden.

Der Lebensordner für Jugendliche und junge Erwachsene des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ab sofort bei uns als kostenlose Druckdatei

Mit dem Erwachsenwerden sind viele wunderbare Dinge verbunden – aber auch Formalien, um die sich jeder kümmern muss. Damit es jungen Erwachsenen leichter fällt, alles im Blick zu behalten, gibt es den Lebensordner. Er umfasst zehn Kapitel und bietet Platz für alle wichtigen Dokumente, Urkunden, Zeugnisse, Verträge und Rechnungen – vom Impfausweis über das Praktikumszeugnis bis hin zum Mietvertrag für die erste eigene Wohnung. Alles an einem Ort, vollständig und schnell zur Hand.

Zum Tag der Jugend am 12. August 2023 bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ab sofort den Lebensordner als Druckdatei zum kostenfreien Download an – dafür einfach eine E-Mail an lv@sozialpsychiatrie-mv.de schicken und lossammeln.

Der Lebensordner wurde im Rahmen des Modellprojekts Adoleszenzpsychiatrie vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und weiteren Kooperationspartner*innen entwickelt. Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern.

Kostenlose Arbeitshilfen diagnostisches Fallverstehen für die psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen

In der Unterstützung von jungen Menschen mit Fluchterfahrungen werden Sozialarbeitende mit einer Reihe von verschiedenen psychosozialen Problemlagen konfrontiert. Neben besonderen Haltungs- und Handlungskompetenzen (zum Beispiel Trauma- und Diskriminierungssensibilität, Vertrauens- und Beziehungsarbeit, Biographiearbeit und Selbstreflektion) erfordert diese Situation von den Sozialarbeitenden auch ein multidimensionales diagnostisches Fallverstehen als fachlich fundierte Grundlage für die Beziehungsarbeit und Unterstützung, das neben den psychosozialen Problemlagen auch die Ressourcen und Stärken, biographische Entwicklung sowie die Lebenswelt der jungen Menschen in den Blick nimmt.

Im Rahmen des TraM-Projektes (Traumatisierte minderjährige geflüchtete Menschen verstehen und unterstützen; gefördert vom BMBF) wurde an der Alice-Salomon-Hochschule ein diagnostisches Modell für (junge) geflüchtete Menschen erstellt und formativ evaluiert. Während der Projektlaufzeit (2019-2022) arbeiteten die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen eng mit der psychosozialen Praxis des Flucht- wie Kinder- und Jugendhilfebereichs zusammen. Ein besonderes Anliegen war, das diagnostische Modell auch nach der Projektlaufzeit für die Praxis nutzbar zu machen.

Aus diesem Grund ist ein Booklet entstanden, in dem das Modell praxisnah aufgearbeitet wurde. Es kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Neben dem Booklet sind verschiedenste Materialien entstanden, die die praktische Anwendung des diagnostischen Modells unterstützen können (Podcasts zu Diskriminierung, Bindung und Trauma, Arbeitsblätter, Piktogramme und vieles mehr). Auch die Materialien können hier kostenlos heruntergeladen bzw. genutzt werden.