Menschen mit psychischen Erkrankungen, welche sich in psychiatrischer psychopharmakologischer Behandlung befinden, werden oft im Stich gelassen, wenn sie sich entschließen, ihre Medikamente absetzen zu wollen.
Mittlerweile weisen viele Studien daraufhin, dass die gesundheitlichen Risiken von Psychopharmaka im Verlauf der Einnahme jedoch zunehmen. Vor allem Neuroleptika halten diverse Risiken bereit, genannt seien zum Beispiel das metabolische Syndrom und tardive Dyskinesien. Als besonders schwierig abzusetzen gelten Antidepressiva.
Die Hälfte aller Psychiatriepatiente*innen entscheidet sich deshalb, die ärztlich verordneten Psychopharmaka im Laufe der Behandlung von sich aus abzusetzen. Rezeptorenveränderungen, Entzugs-, Rebound- und Supersensitivitätssymptome bei allen Arten von Psychopharmaka machen das Absetzen oft zum Problem. Es bedarf daher einer Strategie der allmählichen Dosisreduktion, bis schließlich nach Wochen bis Monate das Medikament Medikation ganz abgesetzt ist. Den Plan dazu sollten Patient*innen gemeinsam mit ihren behandelnden Ärzt*innen oder mit anderen qualifizierten Unterstützer*innen ausarbeiten. Für den Fall, dass ein komplettes Absetzen nicht möglich ist, sollte es darum gehen, die weitere Psychopharmaka-Einnahme auf die niedrigste Dosis zu reduzieren, um langfristige gesundheitliche Risiken zu minimieren.
In Deutschland engagieren sich in der Psychexit-AG seit vielen Jahren zahlreiche Experter*innen dafür, ausgehend von wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischen Erfahrungen, Unsicherheiten in der Reduktion und beim Absetzen von Psychopharmaka in der Praxis abzubauen. Neben der Aufarbeitung von Informationen und der Durchführung von Beratung führt die Arbeitsgruppe mit der Unterstützung von verschiedenen Wohlfahrtsverbänden jährlich das Symposium Psychexit durch, das sich mit der Aufklärung beim Absetzen von Psychopharmaka beschäftigt und Informationen für Betroffene und Fachkräfte vermittelt.
Die Vorträge und Diskussionen des Symposiums können hier unter anderem als Videos frei eingesehen werden.
Mit dem Erwachsenwerden sind viele wunderbare Dinge verbunden – aber auch Formalien, um die sich jeder kümmern muss. Damit es jungen Erwachsenen leichter fällt, alles im Blick zu behalten, gibt es den Lebensordner. Er umfasst zehn Kapitel und bietet Platz für alle wichtigen Dokumente, Urkunden, Zeugnisse, Verträge und Rechnungen – vom Impfausweis über das Praktikumszeugnis bis hin zum Mietvertrag für die erste eigene Wohnung. Alles an einem Ort, vollständig und schnell zur Hand.
Zum Tag der Jugend am 12. August 2023 bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ab sofort den Lebensordner als Druckdatei zum kostenfreien Download an – dafür einfach eine E-Mail an lv@sozialpsychiatrie-mv.de schicken und lossammeln.
Der Lebensordner wurde im Rahmen des Modellprojekts Adoleszenzpsychiatrie vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und weiteren Kooperationspartner*innen entwickelt. Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern.
In der Unterstützung von jungen Menschen mit Fluchterfahrungen werden Sozialarbeitende mit einer Reihe von verschiedenen psychosozialen Problemlagen konfrontiert. Neben besonderen Haltungs- und Handlungskompetenzen (zum Beispiel Trauma- und Diskriminierungssensibilität, Vertrauens- und Beziehungsarbeit, Biographiearbeit und Selbstreflektion) erfordert diese Situation von den Sozialarbeitenden auch ein multidimensionales diagnostisches Fallverstehen als fachlich fundierte Grundlage für die Beziehungsarbeit und Unterstützung, das neben den psychosozialen Problemlagen auch die Ressourcen und Stärken, biographische Entwicklung sowie die Lebenswelt der jungen Menschen in den Blick nimmt.
Im Rahmen des TraM-Projektes (Traumatisierte minderjährige geflüchtete Menschen verstehen und unterstützen; gefördert vom BMBF) wurde an der Alice-Salomon-Hochschule ein diagnostisches Modell für (junge) geflüchtete Menschen erstellt und formativ evaluiert. Während der Projektlaufzeit (2019-2022) arbeiteten die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen eng mit der psychosozialen Praxis des Flucht- wie Kinder- und Jugendhilfebereichs zusammen. Ein besonderes Anliegen war, das diagnostische Modell auch nach der Projektlaufzeit für die Praxis nutzbar zu machen.
Aus diesem Grund ist ein Booklet entstanden, in dem das Modell praxisnah aufgearbeitet wurde. Es kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Neben dem Booklet sind verschiedenste Materialien entstanden, die die praktische Anwendung des diagnostischen Modells unterstützen können (Podcasts zu Diskriminierung, Bindung und Trauma, Arbeitsblätter, Piktogramme und vieles mehr). Auch die Materialien können hier kostenlos heruntergeladen bzw. genutzt werden.
Bei der Entwicklung, Planung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsangeboten hat in den letzten Jahren die partizipative Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Selbsthilfeinitiativen und -bewegungen, durch zunehmende Forschungsaktivitäten sowie durch gesetzliche Reformprozesse wie die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz an Bedeutung gewonnen.
Gerade durch das Bundesteilhabegesetz wurde die gesetzlich verpflichtende Grundlage für Leistungsträger und Leistungserbringer geschaffen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder mit anderen Behinderungen aktiv und auf gleicher Augenhöhe in die Planung, Durchführung und Evaluation von psychiatrischen und psychosozialen Unterstützungsangeboten einzubeziehen. Zudem ist die partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eng mit den Konzepten von Empowerment und Recovery verbunden.
Um die aktive Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie die Implementierung von Angeboten des Peer Supportes in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden umgesetzt werden soll.
Am 23. Mai 2023 fand das zweite Treffen der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern in Rostock statt. im Zentrum des Austausches standen die aktuellen gesetzlichen Grundlagen in der partizipativen Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie deren Umsetzungsstand in Mecklenburg-Vorpommern. Neben der aktuellen Bestandsaufnahme wurden gemeinsam mit Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und Mitarbeitenden aus der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung Empfehlungen in der Umsetzung von partizipativen Unterstützungsformen herausgearbeitet und diskutiert. Der Schwerpunkt lag dabei auf die rechtlichen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit dem Bundesteilhabgesetz wie dem neuen Behinderungsbegriff, das Gesamtplanverfahren sowie die Wirkungs- und Wirksamkeitsevaluation. Das Protokoll kann nun hier eingesehen werden.
Die Landesfachstelle Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat einen neuen Anstrich bekommen. Um den Blick der Öffentlichkeit noch stärker auf das Thema Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien zu richten, will das Projekt ins Auge springen und in Erinnerung bleiben. Dafür hat sich unter anderem das Aussehen des Fachnewsletters geändert: Ab sofort gibt es alle Inhalte klar strukturiert in einer kompletten Zeitung und unter einem neuen Namen: BLICKPOST.
Das lesen Sie unter anderem in der aktuellen Ausgabe zum Thema „Intersektorales Arbeiten“:
Rückblick auf das 2. Projektforum mit rund 160 Teilnehmenden
Leitartikel zu Chancen und Herausforderungen von Vernetzung und Kooperation
Interview mit Juliane Tausch vom Hamburger Projekt A: aufklaren
Familiengespräch
Interview mit Prof. Dr. Björn Enno Hermans & Prof. Dr. Thorsten Bührmann von der MSH
Aktuelle Termine, Tipps & Anregungen aus der & für die Fachwelt
Den aktuelle Newsletter können Sie hier als PDF frei herunterladen. Die älteren Ausgaben finden Sie hier.
Die diesjährige Juni-Ausgabe der Onlinezeitschrift Sozialpsychiatrie M-V enthält neben einem Rückblick zur gemeinsamen Pflanzaktion „Mein Herz schlägt für den Wald“ des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern die Tagesdokumentation der beiden Fachveranstaltungen „Personenzentrierte und sozialraumorientierte Unterstützung in hochstrukturierten Behandlungs- und Betreuungssettings“ und „Seelische Gesundheit in der DDR – Hilfe, Verwahrung, Missbrauch“. Darüber hinaus informiert die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien über das zweite Projektforum sowie über ihre Aktivitäten und die aktuellen Entwicklungen zur Thematik in Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen des abgeschlossenen Modellprojektes „Adoleszenzpsychiatrie“ entstand beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie M-V deren Aktivitäten und Ziele in der aktuellen Ausgabe ebenfalls vorgestellt werden. Der eingereichte Fachbeitrag der Juni-Ausgabe beschäftigt sich mit alternativen Kriseninterventionen nach dem SOTERIA-Behandlungsansatz in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem informiert eine Forschungsgruppe aus der Universitätsmedizin Rostock über die Entwicklung und Umsetzung eines Beirates für partizipative Forschung in der Medizin. Weiterhin enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2023 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie von seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen. Die Ausgabe kann hier frei als PDF heruntergeladen werden.
Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Den Zugang zu älteren Ausgaben finden Sie hier.
Am 30. Juni 2023 erscheint die nächste Ausgabe der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V. Neben einem Rückblick zur gemeinsamen Pflanzaktion „Mein Herz schlägt für den Wald“ des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern enthält die Ausgabe die Tagesdokumentation der beiden Fachveranstaltungen „Personenzentrierte und sozialraumorientierte Unterstützung in hochstrukturierten Behandlungs- und Betreuungssettings“ und „Seelische Gesundheit in der DDR – Hilfe, Verwahrung, Missbrauch“. Darüber hinaus informiert die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien über das zweite Projektforum sowie über ihre Aktivitäten und die aktuellen Entwicklungen zur Thematik in Mecklenburg-Vorpommern. Die drei eingereichten Fachbeiträge der Juni-Ausgabe beschäftigen sich diesmal mit der Prävention, Früherkennung und -intervention bei psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, mit alternativen Kriseninterventionen nach dem SOTERIA-Ansatz und mit der ideologischen Radikalisierung im Kontext von psychischen Erkrankungen und psychosozialen Krisen. Weiterhin enthält die Ausgabe eine Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2023 sowie zahlreiche Informationen über die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie von seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen. Die Ausgabe kann demnächst hier auf dieser Internetseite frei als PDF heruntergeladen werden.
Bei der Zeitschrift Sozialpsychiatrie M-V handelt es sich, um den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der über alle wesentlichen Entwicklungen zur Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Darüber hinaus enthält der Rundbrief Informationen zu den Aktivitäten und Initiativen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seinen Mitgliedern. Den Zugang zu älteren Ausgaben finden Sie hier.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung gehört zu einer psychischen Erkrankung, die mit viel Leid und psychosozialen Beeinträchtigungen einhergeht. Bei den Betroffenen wirkt sich die Borderline-Persönlichkeitsstörung auf viele Lebensbereiche wie soziale Beziehungen, Familie, Arbeit, Freizeitgestaltung und körperliche Gesundheit aus. Aufgrund der komplexen Unterstützungsbedarfe müssen Betroffene oftmals verschiedene psychiatrische, psychotherapeutische und psychosoziale Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen.
Um Betroffene, Angehörige aber auch professionelle Mitarbeitende bei der Bewältigung der Borderline-Persönlichkeitsstörung zu unterstützen, veröffentlichen Ewald Rahn (Dachverband STEPPS e.V.) und Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) im Oktober 2023 die fünfte aktualisierte Neuauflage des Ratgebers „Borderline verstehen und bewältigen“. Die Neuauflage enthält zahlreiche Aktualisierungen unter anderem in Bezug auf die Diagnostik, Behandlung und Unterstützung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Neben Informationen für Betroffene und Professionelle wurde zudem erstmals die Perspektive der Angehörigen (inklusive minderjährige Kinder) und Freunde von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung im Ratgeber aufgegriffen.
Der Ratgeber „Borderline verstehen und bewältigen“ entstand aus der gemeinsamen Arbeit von Betroffenen und Behandelnden und informiert umfassend über alle Symptome und Alltagsprobleme, die zum Krankheitsbild der Borderline-Persönlichkeitsstörung gehören. Das Buch überzeugt durch die Vielfalt der Perspektiven, in welcher der fachliche Blick der Autoren durch persönliche Erfahrungen von Betroffenen ergänzt wird. Auch das Thema der Kooperation und Zusammenarbeit aller Perspektiven (Betroffene, Angehörige und Professionelle) wird im Ratgeber explizit aufgegriffen. Insbesondere die Alltagsbewältigung und der Erhalt der sozialen Beziehungen stehen im Fokus, die durch die Nähe-Distanz-Problematik oft gefährdet sind.
Das Buch erscheint im Oktober 2023 im BALANCE Buch + Media Verlag. Weitere Informationen zum Inhalt finden Sie hier im Flyer:
Case Management ist ein zentrales Handlungskonzept der Sozialen Arbeit, das in vielen Arbeitsfeldern wie der Psychiatrie, Wohnungslosenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe oder beruflichen Rehabilitation zum Einsatz kommt. Gerade bei Klient*innen mit multiplen und komplexen Problemlagen kann Case Management bei der Entwicklung und nachhaltigen Umsetzung einer sektorübergreifenden und personenzentrierten Versorgung beitragen. Allerdings ist jedoch nicht geklärt, was ein Sozialarbeiterisches Case Management genau ausmacht.
Das von Matthias Müller (Hochschule Neubrandenburg), Annerose Siebert ( Hochschule Ravensburg-Weingarten und Corinna Ehlers (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim) herausgegebene Buch löst daher Case Management aus dem professionsübergreifenden Diskurs, bettet es in den Fachdiskurs der Sozialen Arbeit ein und nimmt dabei auch die Praxis in den Blick. Das Lehr- und Praxisbuch bietet so Studierenden und Fachkräften Orientierung im Fachdiskurs und konkretes Handlungswissen für die Soziale Arbeit in den verschiedenen Arbeitsfeldern. Für den außerklinischen Bereich der psychiatrischen Versorgungen geben Lisa Große und Karsten Giertz vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. im Fachbuch einen Einblick in die theoretische Fundierung und Umsetzung des sozialarbeiterischen Case Managements.
Das Buch ist im Kohlhammer Verlag erhältlich. Ein Flyer zum Buch mit den wichtigsten Informationen zum Inhalt kann hier heruntergeladen werden.
Seit 1995 engagiert sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LSP M-V) für die besonderen Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen und an der Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern. Trotz der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie konnte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen im Jahr 2022 zahlreiche Initiativen, Gremien- und Netzwerkaktivitäten, Modellprojekte, Qualifizierungsmaßnahmen und andere Aktivitäten umsetzen.
Die inhaltliche und fachliche Arbeit des LSP M-V war im Jahr 2022 wie im Vorjahr durch die Herausforderungen in der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) in Mecklenburg-Vorpommern geprägt. Im Rahmen von verschiedenen sozialpolitischen Stellungnahmen, Initiativen und Aktivitäten sowie im Austausch mit dem Vorstand und den Mitgliedseinrichtungen des LSP M-V wurde unter Berücksichtigung der besonderen Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen auf Herausforderungen und Problemlagen in der Praxis im Zusammenhang mit der Umsetzung des BTHG in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam gemacht.
Neben mehreren Stellungnahmen und Veröffentlichungen des LSP M-V zur BTHG-Umsetzung veröffentlichte die Landesarbeitsgruppe Gesamtplan-/ Teilhabeplanverfahren des LSP M-V im Berichtszeitraum „die Qualitätsstandards zur Umsetzung des Gesamtplanverfahrens für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen“, die sich an alle relevanten Akteur*innen richten, welche im Antragsverfahren, in der Umsetzung des Gesamtplanverfahrens und in der Koordination von Leistungen der Eingliederungshilfe beteiligt sind. Unter Berücksichtigung der besonderen Bedarfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen dienen die Qualitätsstandards als Orientierung bei der Umsetzung und Durchführung des Gesamtplanverfahrens, um ausgehend vom Wunsch und Wahlrecht der Leistungsberechtigten die Umsetzung einer personenzentrierten und bedarfsgerechten Bedarfsermittlung und Leistungserbringung in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern und sicherzustellen. Die Qualitätsstandards wurden im Rahmen einer Broschüre über den LSP M-V allen Akteur*innen der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung zur freien Verfügung gestellt. Über den Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. und dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband e.V. wurden die Qualitätsstandards zur Umsetzung des Gesamtplanverfahrens sogar bundesweit verbreitet.
Um die in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) und im BTHG geforderte partizipative Beteiligung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, entwickelten der LSP M-V und der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Initiative der Landesarbeitsgruppe Partizipation Mecklenburg-Vorpommern, welche gemeinsam mit anderen interessierten Kooperationspartner*innen und Verbänden erstmals im November 2022 umgesetzt wurde. Diese Initiative soll Mitarbeitende und Organisationen unter anderem dabei unterstützen, partizipative Organisations- und Unterstützungsformen in der Praxis zu entwickeln.
Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr das Modellprojekt „Adoleszentenpsychiatrie“ beendet, das seit 2018 vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurde. Im Rahmen einer Fachtagung wurden die wichtigsten Ergebnisse des Modellprojektes sowie die aus dem Modellprojekt hervorgegangenen Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgungssituation von jungen Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Ausgehend von den Ergebnissen des Modellprojektes wurde das Thema Früherkennung und Frühintervention bei psychischen Erkrankungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter als weiterführendes Projektvorhaben für 2023 aufgegriffen. Zudem veröffentlichten die Projektmitarbeitenden unter Beteiligung weiterer Autor*innen und Fachexpert*innen aus anderen Bundesländern im Psychiatrie Verlag das Fachbuch „Adoleszenzpsychiatrie: Teilhabechancen in Klinik und Gemeinde„.
Im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit, Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen und Vertiefung der internen Verbandsarbeit wurden im Berichtszeitraum kostenlose und niedrigschwellige Veranstaltungsformate umgesetzt, welche insbesondere zeitgenössische Themen wie Digitalisierung, psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Familien oder Arbeit und psychische Gesundheit aufgriffen. Alle Veranstaltungsformate waren für die Teilnehmenden kostenlos und konnten dadurch einem breiten Publikum angeboten werden.
Zusammenfassend können wir hervorheben, dass unsere Initiativen und Vereinsarbeit im Jahr 2022 zum Großteil erfolgreich umgesetzt werden konnten. Ohne die Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern, Projektpartner*innen, dem Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. und vielen anderen Institutionen, Akteur*innen sowie unseren Fördermittelgebern, dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport, wäre dies kaum möglich gewesen. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen für die gute Zusammenarbeit und Ihr Engagement im Jahr 2022 bedanken.
Alle näheren Informationen zum Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., zu den Mitgliedern und Aktivitäten, Initiativen, Veröffentlichungen sowie zu den Projekten im Jahr 2022 können in unserem aktuellen Jahresbericht nachgelesen werden.
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