Interdisziplinäre Fachtagung: Best Practice und Innovation im Maßregelvollzug am 04. Und 05.11.2024 in Rostock

Am 04.11. und 05.11.2024 lädt die Klinik für Forensische Psychiatrie der Universitätsmedizin Rostock zur interdisziplinären Fachtagung „Best Practice und Innovation im Maßregelvollzug“ ein. Neben Vorträgen zum Thema „Best Practice“ werden Interessierten auch die Möglichkeit der Teilnahme an verschiedenen Workshops zu praxisrelevanten Themen wie Genesungsbegleitung in der Forensik, partizipative Forschung, Arbeit mit Angehörigen in der Forensik oder zieloffene Suchtbehandlung in der Forensik. Die Landesärztekammer M-V zertifiziert diese Fortbildungsveranstaltung mit 14 Punkten. Die Veranstaltung findet im Radisson Blu Hotel Rostock statt.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.

Rückblick zum Aktionstag „Wald zum Wohl! Im Einklang mit Natur und Psyche“

Teilnehmende während der Eröffnung des Aktionstages

Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Diakonie Nord Nord Ost, DRK Soziale Betreuungsdienste Mecklenburg-Vorpommern gGmbH, Wismarer Werkstätten gGmbH, Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH, Kamlage/ Kopmann Hasenwinkel GbR, Landesverband SDW Mecklenburg-Vorpommern, Verein „Das Boot“ Wismar e.V., Kinderschutzbund Mecklenburg-Vorpommern, Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien und Landkreis Nordwestmecklenburg veranstalteten die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Everstorf den Aktionstag „Wald zum Wohl Im Einklang mit Natur und Psyche”.

Einer von insgesamt 9 verschiedenen Aktionsständen und -möglichkeiten rund um das Thema Natur und psychische Gesundheit.

Ursprünglich sollte der Aktionstag bereits am 19. April 2024 stattfinden. Aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen wurde die Veranstaltung auf den 21. Juni 2024 verschoben.

Im Rahmen dieser Veranstaltung ging es uns nicht nur darum Angesicht des Klimawandels auf den Einfluss von Natur und Wald auf die psychische Gesundheit aufmerksam zu machen, sondern es wurde auch allgemein für das Thema psychische Gesundheit sensibilisiert und Vorbehalte gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Begegnungen und gemeinsamen Aktivitäten im Rahmen der angebotenen Informations- und Aktionsmöglichkeiten abgebaut. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern Stefanie Drese.

Peter Rabe (Forstamtsleiter Grevesmühlen), Manfred Baum (Vorstand Landesforst M-V) & Stefanie Drese (Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern) (von links nach rechts)

Im Namen der Veranstalter*innen bedanken uns bei allen Besucher*innen und Kooperationspartner*innen für diesen tollen Tag.

Themenheft zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt

Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt erkennt vergangenes Unrecht an, untersucht Gründe für sexuellen Kindesmissbrauch sowie für Vertuschung und Schweigen und sucht Wege zur Veränderung. Aufarbeitung kann eine juristische Aufklärung von Straftaten oder die individuelle Verarbeitung des Traumas durch psychosoziale Maßnahmen nicht ersetzen. Sie macht jedoch das Unrecht der Vergangenheit zum Thema der Gegenwart und zielt auf ein besseres Verständnis der Gesellschaft für die Dimensionen sexuellen Kindesmissbrauchs, damit Kinder in Zukunft sicher leben können. Doch wollen unsere Gesellschaft und die Disziplin und Profession Sozialer Arbeit die Geschichte sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wirklich aufarbeiten?

Seit 2010 gibt es einen gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit sexuellem Kindesmissbrauch, jedoch mangelt es nach wie vor an umfassender Forschung und Prävalenzdaten. Soziale Arbeit kann und sollte in Forschung, Theorie und Praxis wegweisend sein. Fachkräfte der Sozialen Arbeit begegnen dem Thema in zahlreichen Arbeitsfeldern und sehen hier auch einen politischen Auftrag, Aufarbeitung voranzutreiben und Kinderrechte zu stärken.

Die aktuelle Ausgabe des Sozialmagazins ist unter der redaktionellen Leitung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs entstanden. Sie beinhaltet einen vielfältigen Überblick über diese komplexe Thematik und zeigt auf, wie Soziale Arbeit in Forschung, Theorie und Praxis wegbereitend auftreten kann. Das Heft will dazu beitragen, Aufarbeitung multiperspektivisch zu beleuchten, eine weiterführende Diskussion anzuregen sowie Weiterentwicklungen für ein Recht auf Aufarbeitung zu fördern.

Alle Beiträge dieser Ausgabe sind hier frei verfügbar. Die dazugehörige Pressmitteilung der Aufarbeitungskommission finden Sie hier:

Der interne Mitgliederbereich des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

In diesem Jahr startete der interne Mitgliederbereich des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. auf der Internetseite www.sozialpsychiatrie-mv.de.

Neben Informationen aus dem Landesverband enthält der Bereich aktuelle Fachinformationen zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgung sowie Informationen zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und zur fachlichen Ausgestaltung von Leistungen zur sozialen Teilhabe im Bereich der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Zudem werden im internen Mietgliederbereich zahlreiche Arbeitshilfen für die psychiatrische und psychosoziale Praxis sowie Videovorträge von fachlichen Expert*innen und Erfahrungsexpert*innen zu psychischen Erkrankungen, Behandlungs- und Unterstützungskonzepten oder aus den vergangenen Fachveranstaltungen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zur Verfügung gestellt. Weiterhin enthält der Mitgliederbereich die aktuellen Protokolle aus den Landesarbeitsgruppen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Auf den internen Mitgliederbereich können alle Mitarbeitenden aus den Mitgliedsorganisationen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zugreifen. Hierzu ist eine einmalige persönliche Registrierung mit vollständigem Namen und Angaben zur Mitgliedsorganisation notwendig. Nach einer Überprüfung und Freigabe sind im Anschluss alle Inhalte über die Anmeldung einsehbar.

Zum internen Mitgliederbereich gelangen Sie hier

Tagungsdokumentation zur Online-Fachtagung „Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in psychosozialen Arbeitsfeldern“

Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen der psychosozialen Versorgung gehören zu einer Berufsgruppe, die besonders von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und krankheitsbedingten Ausfällen wegen arbeitsbezogenen psychischen Belastungen betroffen sind. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für (chronische) gesundheitliche Beeinträchtigungen und krankheitsbedingte Ausfälle. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und den zunehmenden Herausforderungen durch veränderte Arbeitsbedingungen, demographischen Wandel oder gesellschaftliche Krisen sind Initiativen in diesem Bereich zur Prävention und Gesundheitsförderung wichtig. Sie ermöglichen eine langfristige Unterstützung der Mitarbeitendengesundheit und erhöhen die Attraktivität dieser Arbeitsbereiche. Konzepte und Initiativen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Förderung der Selbstfürsorge bei Fachkräften konnten sich bislang noch nicht breit etablieren.

Am 02. Mai 2024 veranstaltete das European Centre for Clinical Social Work e.V. in Kooperation mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Fachhochschule Campus Wien und dem Schweizer Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit die Online-Fachtagung “Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in psychosozialen Arbeitsfeldern”. Im Rahmen der Fachtagung wurde das Thema „Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in den psychosozialen Arbeitsfeldern” mit Hilfe von Keynotes und Vortragspanels beleuchtet. Die Fachtagung richtete sich an Mitarbeitende aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der psychosozialen Praxis, Studierende der (Klinischen) Sozialarbeit sowie an Wissenschaftler*innen aus den Bereichen der Sozial- und Gesundheitswissenschaften.

Die Tagungsdokumentation mit einer Zusammenfassung der Beiträge und den Präsentationen der Referent*innen finden Sie hier.

Das 20. Hamburger Symposium Persönlichkeitsstörungen am 06. und 07. September 2024

Unter dem diesjährigen Motto „Vom Zuviel und Zuwenig“ findet am 6. und 7. September 2024 das 20. Hamburger Symposium Persönlichkeitsstörung statt. Das Symposium wird auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) veranstaltet und wird organisiert von der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V., dem Hamburger Netzwerk Borderline und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Während am Vormittag Plenarvorträge zum Thema „Vom Zuviel und Zuwendig“ in verschiedenen Kontexten der Psychotherapie stattfinden, sind an beiden Tagen am Nachmittag mehrere Workshops zu unterschiedlichen Themen der psychotherapeutischen Behandlung und klinischen Forschung von Persönlichkeitsstörungen geplant. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unten im Flyer als PDF oder auf der Internetseite der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen e.V.

Videovortrag Bedarfsermittlung und Gesamtplanverfahren fachlich gestalten

Unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche und Ziele der leistungsberechtigten Person übernimmt der Kostenträger der Eingliederungshilfe nach dem Bundesteilhabegesetz im Gesamtplanverfahren die personenzentrierte Bedarfsermittlung und Fallsteuerung. Die Mitarbeitenden der qualifizierten Assistenz übernehmen dabei eher eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig bewegen sie sich im Rahmen der Unterstützung an der Schnittstelle zwischen Bedarfsermittlung und Hilfeplanung beziehungsweise an der Schnittstelle der leistungsberechtigten Person und dem Kostenträger der Eingliederungshilfe. Deshalb sind auch sie dazu angehalten, neben Kenntnissen der ICF-Nomenklatur, mit den Leistungsberechtigten zusammen umfangreiche Informationen zu erheben, um eine personenzentrierte Unterstützung zu ermöglichen. Als Grundlage bedarf es ein fachlich fundiertes methodisches Vorgehen, das sich an der ICF und dem biopsychosozialen Modell orientiert. 

Im Rahmen eines Videovortrages gibt Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) einen Einblick in die Grundlagen, Methoden und ethischen Prinzipien der psychosozialen Diagnostik. Im Zentrum steht dabei das mehrdimensionale Rahmenmodell psychosozialer Diagnostik nach Gahleitner und Pauls. Neben einer theoretischen Einführung in die klassifikatorische Diagnostik, in die Biographie- und Lebensweltdiagnostik sowie in die Ressourcenmatrix wird die praktische Umsetzung des Modells anhand eines Fallbeispiels im Rahmen der qualifizierten Assistenz verdeutlicht.

Das Video mit Zusatzmaterial ist ausschließlich für Mitglieder des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hier im internen Bereich auf unserer Internetseite einsehbar.


Die digitale Plattform Recovery Cat

Bei der die digitalen Plattform „Recovery Cat“ handelt es sich um eine App, die die individuelle Behandlung und Unterstützung zwischen Patient*innen und Behandler*innen recoveryorientiert unterstützen soll. Die App arbeitet mit einer sicheren anonymen Datenverschlüsselung auf die Patient*innen gemeinsam mit ihren Behandler*innen zugreifen können.

Die App unterstützt dabei den Behandlungsplan personenbezogen und recoveryorientiert zu gestalten, Therapieziele gemeinsam zu formulieren, aktuelle Problemstellungen zu analysieren und das Selbstmanagement zu fördern. Darüber hinaus kann der Behandlungsverlauf über einen längeren Zeitraum dokumentiert und beobachtet werden.
Die App „Recovery Cat“ wurde von der Charité Berlin mit weiteren Kooperationspartner*innen im Rahmen eines interdisziplinären Teams entwickelt. Ziel ist es Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen durch eine digitale Unterstützung der ambulanten psychiatrischen Versorgung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die kostenlose App richtet sich an Betroffene mit psychischen Erkrankungen, Behandler*innen und Unterstützer*innen sowie Kliniken.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Empowerment und Recovery durch Recovery Colleges stärken

Viele Menschen suchen unabhängig von psychischen Belastungen oder Erkrankungen einen Weg, psychische Gesundheit und Wohlbefinden zu stärken. Dabei können Recovery Colleges einen wichtigen Beitrag leisten. Hierbei handelt es sich um Bildungsangebote und Austauschräume zur Stärkung der psychischen Gesundheit, die grundsätzlich allen Bürgern offenstehen und sich durch einen niedrigschwelligen Zugang auszeichnen.

In diesen Bildungsangeboten geht es darum, Hoffnung und Zuversicht zu wecken und zu fördern, inneres Wissen zu entdecken und Selbstverantwortung zu übernehmen. Sie bieten Kurse zu den Themen psychische Gesundheit, psychische Erschütterungserfahrungen und persönliche Entwicklung für alle interessierten Bürger*innen – für Menschen mit psychischen Erschütterungserfahrungen, für Fachpersonen, für Angehörige und für alle an den Themen der Angebote Interessierte Personen – an. Die meisten Angebote haben Seminar- oder Workshop-Charakter.

Ursprünglich wurde der Recovery-College-Ansatz in den 2000er Jahren in den USA entwickelt. 2009 kam der Ansatz über Großbritannien nach Europa. Seitdem hat sich die Idee in über 20 Länder verbreitet. Auch in Deutschland gibt es seit 2017 Recovery-College unter anderem in Berlin, Bremen, Gütersloh, Stuttgart oder Osnabrück. Die Gruppe der deutschsprachigen Recovery-Colleges haben sich in den letzten Jahren vernetzt und 2023 eine Broschüre mit gemeinsamen verbindlichen Werten, Methoden und Haltungen veröffentlicht, die die Qualität sicherstellen sollen.

Weitere Informationen zur Broschüre und zum Recovery-College-Konzept finden Sie hier.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. auf den “Münsterlinger Lectures: Psychiatrie aktuell” 2024 zum Thema Transitionspsychiatrie

Psychisches Leid tritt in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebenssituationen auf, wobei insbesondere Veränderungen im psychologischen, sozialen, biologischen und spirituellen Kontext zu einer krisenhaften Zuspitzung des Leides führen können.
Wir sprechen hierbei von Übergängen oder Transitionen. Beispiele dafür sind:

  • Anpassungs- und Entwicklungsprozesse in der Lebensspanne (z.B. Adoleszenz, Familiengründung, Menopause, Alter, Sterben)
  • Gesellschaftliche Übergänge (z.B. Migration, Krieg, Arbeit, sozialer Abstieg und Armut)
  • Übergänge in der Identität (z.B. Rollenwechsel gesund/krank, Angehörige, Renteneintritt, Geschlecht)
  • Erschwerte Übergänge bei Patient*innen mit besonderem Hilfebedarf, welche das psychosoziale Auffang- und Übergangsnetz überfordern können und nicht selten durch die Maschen des Netzes fallen
  • Übergänge innerhalb der integrierten Versorgungsstrukturen und Settings (z.B. Wechsel zwischen somatischen und psychiatrischen Kliniken, Wechsel zwischen Klinikaufenthalt sowie Wohn- und Pflegeheimen).

Für alle Menschen, die durch Übergänge psychisches Leid erfahren, bietet die Psychiatrie professionelle Hilfestellung. Deshalb widmen wir uns im Rahmen der “Münsterlinger Lectures: Psychiatrie Aktuell” 2024 der Transitionspsychiatrie. Verschiedene Referent*innen aus Deutschland, Schweiz und Österreich beteiligen sich zwischen Juli und Dezember mit Impulsvorträgen zum Thema. Die Vorträge können kostenlos sowohl in Präsenz als auch digital angesehen werden. Auch der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. beteiligt sich in diesem Jahr am 15.08.2024 an den “Münsterlinger Lectures: Psychiatrie Aktuell” mit einem Vortrag zum Thema “Hard-to-reach-Patient*innen und -Klient*innen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung: Erkenntnisse aus der Versorgungsforschung und Implikationen für die Praxis”.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier im Flyer: