Themenheft: Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil

In Deutschland lebt von fünf Kindern lebt jeweils ein Kind mit einem psychisch erkrankten Elternteil zusammen. Zahlreichen Studien zufolge weisen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil häufiger Gesundheitsprobleme als Gleichaltrige aus der Allgemeinbevölkerung auf. Repräsentative Bevölkerungsstudien legen nahe, dass die psychische Erkrankung eines Elternteils mit zu den bedeutsamsten Risikofaktoren für die psychische und somatische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gehört.

Trotz des gesundheitlichen Risikos zählen Eltern mit einer psychischen Erkrankung und ihre Kinder immer noch zu einer Zielgruppe, die bisher von den bestehenden Versorgungsangeboten nur unzureichend profitiert. Neben einem allgemeinen Mangel an niedrigschwelligen, präventiven und ganzheitlichen Unterstützungs-, Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten werden die betroffenen Familien mit Hindernissen konfrontiert, welche den Zugang zu geeigneten Behandlungs- und Unterstützungsangeboten erschweren.

In Deutschland steht die Thematik “Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien” bereits länger im Fokus wissenschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Betrachtungen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wurde das Thema „Kinder aus psychisch und/ oder suchbelasteten Familien“ als Schwerpunkt in der Fachzeitschrift „Klinische Sozialarbeit“ aufgegriffen. Die eingereichten Beiträge geben exemplarisch einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen. Auch die Landesfachstelle Kinder aus psychisch und/ suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern berichten in ihrem Beitrag über den Entwicklungshintergrund der Landesfachstelle sowie über deren Aktivitäten und Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Informationen zum Heft finden Sie hier.

Postpartale Depression: Ein Filmabend zu psychischen Krisen nach der Geburt am 08. Oktober 2024 um 19:00 Uhr in Rostock

Landesverband Sozialpsychiatrie MV sensibilisiert am 8. Oktober für ein Tabuthema

Wenn die Freude am Baby ausbleibt: Aktuelle Studien zeigen, dass bis zu 15 Prozent aller Mütter an einer postpartalen Depression erkranken – einer schweren psychischen Krise nach der Geburt. Die Erkrankung verursacht häufig starke Selbstzweifel und Schuldgefühle und kann die Bindung zwischen Mutter und Kind belasten. Obwohl viele Frauen erkranken, wird das Thema nur selten offen diskutiert. Um das zu ändern, lädt der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. am 8. Oktober 2024 zu einem Themenabend in das Li.wu. Friedrichstraße 23, 18057 Rostock ein.

Um 19 Uhr wird der Film „Trotz Baby depressiv“ vorgeführt, der die Geschichte von drei Frauen kurz nach der Geburt ihrer Kinder erzählt und zeigt, wie sie und ihr Umfeld mit der Erkrankung umgehen. Einfühlsam aber ehrlich wird gezeigt, welche Höhen und Tiefen die frisch gebackenen Mütter durchleben und wie sie – zum Teil erst über Umwege – Unterstützung erhalten. Im Anschluss an den 45-minütigen Film gibt es eine Diskussionsrunde, in der Fachleute aus verschiedenen Bereichen über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sprechen. Betroffene haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen.

„Mit dem Filmabend möchten wir das Bewusstsein für diese ernsthafte Erkrankung schärfen und Betroffenen und Angehörigen eine Stimme geben“, sagt Karsten Giertz, Geschäftsführer des Landesverbands. „Dadurch möchten wir mehr Menschen dazu ermutigen, Hilfe zu suchen.“

Die Veranstaltung richtet sich an Betroffene und Angehörige, aber auch Fachkräfte, werdende Eltern und Interessierte. Sie ist Teil der 19. Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit, die am 7. Oktober starten. Für den Filmabend wird ein Eintritt in Höhe von 8,00 Euro (6,00 Euro ermäßigt gegen Nachweis und 5,00 Euro unter 21 Jahren gegen Nachweis) erhoben. Eine digitale Teilnahme an der Veranstaltung ist ebenfalls möglich. Es wird um eine Anmeldung unter lv@sozialpsychiatrie-mv.de gebeten.

Eintrittskarten können bereits jetzt hier online bestellt werden.  

AB´GEDREHT 19. Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit vom 07. bis 10. Oktober 2024

Seit 2006 wird die Veranstaltungsreihe Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit organisiert. Laut einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Institutes zeigen sich insgesamt negative Entwicklungen des psychischen Gesundheitszustands in der deutschen Bevölkerung. Zu den möglichen Ursachen, die nicht getrennt voneinander betrachtet werden können, zählen u. a. langjährige Trends und komplexe Effekte kollektiver Ereignisse, wie wirtschaftliche Lage, Krieg in der Ukraine, Klimakrise.

In diesem Sinne leistet das Programm der Rostocker Film- und Kulturtage mit Informationen und Aufklärung über verschiedene psychische Störungen einen Beitrag zur Förderung psychischen Gesundheit und zur Relativierung von weitverbreiteten Vorurteilen sowie zur Sensibilisierung gegenüber der Stigmatisierung bei psychisch erkrankten Menschen.

Das Veranstaltungsprogramm entstand in trialogischer Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes der Hanse- und Universitätsstadt Rostock mit Vertretern der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock, des sozialpsychiatrischen Versorgungssystems, dem EX-IN M-V e. V. und dem Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. sowie mit freundlicher Unterstützung des li.wu.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Veranstaltungen finden Sie hier:

Tage der seelischen Gesundheit vom 09. bis 14. Oktober 2024 in Schwerin

Arbeit ist ein wesentlicher Teil unserer Lebenswelt. Allerdings sind in den vergangenen zehn Jahren die Fehltage von Arbeitnehmer*innen aufgrund psychischer Erkrankungen um 52 Prozent gestiegen. Das muss sich ändern!

Mit den Tagen der seelischen Gesundheit 2024 wird vom 09. bis 14. Oktober 2024 in Schwerin der Fokus auf Beruf und Arbeit legen. Wie können wir trotz Dauerstress und Personalmangel gesund bleiben? Wie können Betroffene besser integriert werden? Und wie schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das die mentale Gesundheit aller Mitarbeiter*innen fördert?

Unter dem Motto „Geben und Nehmen: Wie seelische Gesundheit und Arbeit vereinbar sind“ können sich alle Interessierten in zahlreichen Vorträgen, Seminaren und kreativen Nachmittagen auf unterschiedliche Art und Weise der Thematik nähern. Die unterschiedlichen Veranstaltungen bieten die Möglichkeit Fachinformationen zu erhalten und in einen Erfahrungsaustausch zwischen Öffentlichkeit, Betroffenen, Angehörigen und auch Interessierten zu gelangen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier:

19. Wochen der seelischen Gesundheit vom 09. Oktober bis 6. November 2024 im Landkreis Nordwestmecklenburg

Betriebe und Beschäftigte sollen stärker für psychische Belastungen sensibilisiert und wichtige Fragen in den Fokus gerückt werden: Wie schaffen wir es, im Arbeitsalltag trotz Dauerstress und Personalmangels gesund zu bleiben? Wie können Betroffene besser integriert werden? Und wie können wir der Stigmatisierung offen entgegenwirken?

Unter dem diesjährigen Motto „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“ finden vom 09. Oktober bis zum 6. November 2024 im Landkreis Nordwestmecklenburg die Wochen der seelischen Gesundheit statt. Die Aktionswochen möchten auf unterschiedliche Strategien zur Bewältigung und auf das vielfältige psychosoziale Hilfsangebot in Deutschland aufmerksam machen sowie zum gemeinsamen Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung aufrufen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier:

9. Aktionswochen der seelischen Gesundheit vom 11. September bis zum 10. Oktober 2024 im Landkreis Rostock

In einer Zeit, die uns durch wachsendem Stress und kontinuierlichen Veränderungen täglich herausfordert, wird die Pflege unserer psychischen Gesundheit immer wichtiger. Unter dem Motto der diesjährigen bundesweiten Aktionswoche „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“ finden im Landkreis Rostock zwischen dem 11. September bis 10. Oktober 2024 die 9. Aktionswochen der seelischen Gesundheit statt. Das vielfältige Programm möchte Wege aufzeigen, wie das psychische Wohlbefinden gestärkt oder Unterstützung bei psychischen Gesundheitsbeeinträchtigungen gefunden werden kann. Darüber hinaus wird eine breite Palette an Veranstaltungen rund um verschiedene Aspekte der psychischen Gesundheit angeboten, die Information, Austausch, Entspannung und Gemeinschaft fördern.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Veranstaltungen finden Sie hier:

30. Rostocker Aktionswoche Sucht- und Prävention in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock

In der Woche vom 16. bis zum 20. September findet seit 1992 in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock die jährliche Suchtaktionswoche statt.

In diesem Jahr liegt der Focus auf dem Thema Sucht und Prävention zu den Schwerpunkten Cannabislegalisierung und Modellprojekt Drug Checking in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Suchtwoche ist eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Themen Sucht und deren Folgen zu schärfen. „Sucht betrifft uns alle, direkt oder indirekt“.

Die 30. Rostocker Aktionswoche Sucht und Prävention in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2024 wird vom Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit den Vertreter*innen der Versorgungsstrukturen der Suchtkrankenhilfe sowie weiteren Akteuren und freien Trägern organisiert.

Ziel der Suchtwoche ist es, Einwohnerinnen und Einwohner sowie Fachkräfte über die verschiedenen Formen von Sucht aufzuklären und aufzuzeigen, welche Unterstützungs-, Präventions- und Beratungsangebote in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock vorgehalten werden.

In der Aktionswoche wird es verschiedene Möglichkeiten zur Information und zum Austausch geben.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier:

Einladung zum Gottesdienst am Weltsuizidpräventionstag am 10. September 2024 in Schwerin

Es ist ein Tabuthema: Menschen denken darüber nach oder setzen tatsächlich ihrem Leben ein Ende. Ihre Auswegslosigkeit und Verzweiflung können wir nur erahnen. Fassungslosigkeit, Ohnmacht und Schuldgefühle überschatten den Alltag bei denen, die hilflos zurückbleiben.

Die Initiativgruppe Suizidprävention Schwerin lädt am 10. September 2024 um 18:00 Uhr im Rahmen eines besonderen Gottesdienstes in der Paulskirche zur Begegnung ein: Menschen, die durch Suizid einen Angehörigen verloren haben und trauern, Menschen, die in Not sind und sich über Hilfsangebote informieren wollen, Menschen, die das Thema bewegt. Der ökumenische Gottesdienst setzt Impulse und lässt Raum für das Unaussprechliche.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit anderen Betroffenen, Vertreter*innen der Klinik und professionellen Beratungsstellen ins Gespräch zu kommen.

Fachtag „Patient*innen mit extremistischer Einstellung in der Krankenbehandlung“ am 21. November 2024 in Berlin

Extremistische Einstellungen und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sind in der Allgemeinbevölkerung verbreitet und stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen.

Im Projekt „Aktivierung von Angehörigen von Heilberufen für das Thema Extremismusprävention durch Qualifizierung und Vernetzung“ wurde die E-Learning-Fortbildung „Extremistische Einstellungen in der ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlung – Radikalisierungsprozesse wahrnehmen – einschätzen – handeln“ entwickelt und durchgeführt, in welcher Wissen zum Thema und der Umgang mit extremistischen Ansichten im Rahmen der Krankenbehandlung vermittelt werden. Das Projekt präsentiert sich über eine Webseite, auf der Anlaufstellen zusammengetragen wurden, die sich auf das Thema Extremismus spezialisiert haben. Fachkräfte aus Heilberufen können mit diesen Anlaufstellen Kontakt aufnehmen, wenn sie sich Beratung zum Thema wünschen oder Fragen zum Themenbereich haben.

Im Rahmen des Fachtages werden die Ergebnisse des Projektes vorgestellt und die Diskussion und den Austausch über den Umgang mit Patient*innen mit extremistischer Einstellung in der Krankenbehandlung angestoßen. Am Fachtag nehmen neben Angehörigen von Heilberufen, Fachkräfte aus den für das Themenfeld zuständigen Bundes- und Landesbehörden und aus Fachberatungsstellen teil.

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist zwingend erforderlich.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier im Flyer:

Landeskonzeption Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht

Um die Situation von Kindern und Jugendlichen aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien zu verbessern und die Versorgung auszubauen, gibt es viel zu tun – insbesondere im Land Mecklenburg-Vorpommern. Dafür wurde 2020 die Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien (LaKo KipsFam) gegründet, die einen Handlungsrahmen für MV entwerfen sollte. Diese Landeskonzeption dient der Entwicklung, Umsetzung, Evaluation und Verstetigung multiprofessioneller, qualitätsgesicherter und rechtskreisübergreifender Hilfesysteme.

An der LaKo KipsFam beteiligt waren aus dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport MV die Referate „Psychiatrie, Maßregelvollzug, Sucht und Prävention“ und „Jugendhilfe, Jugendarbeit, Kinder- und Jugendschutz“. Darüber hinaus wirkten das GKV-Bündnis für Gesundheit MV und die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST MV) mit sowie, im Rahmen einer Tandemkonstellation, die GGP Gruppe Rostock, der Landesverband Sozialpsychiatrie MV e. V., Schabernack – Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe und die Universitätsmedizin Rostock.

Von 2020 bis 2022 hat die LaKo KipsFam alle Aktivitäten und Bemühungen im Land zusammengetragen, Schnittstellenpartner*innen angesprochen und mit Hilfe von Arbeitsgruppen und regionalen Veranstaltungen die unterschiedlichen Perspektiven aus der Praxis eingesammelt. Der Anspruch bei der Erarbeitung der Landeskonzeption lag darin, all diese Aspekte, Inhalte und Erfahrungen zusammenzuführen und zu bündeln, um den geforderten Handlungsrahmen für MV bereitzustellen.

Die Landeskonzeption können Sie hier einsehen:

Aus der LaKo KipsFam ist 2023 die heutige Landesfachstelle KipsFam hervorgegangen.