Neue Ausgabe des Newsletters der Landesfachstelle: KipsFam

Mit der neuen Broschüre „Geburt und Psyche“ begleitet die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien (KipsFam) die Gründung eines Netzwerks in Mecklenburg-Vorpommern zur Unterstützung von jungen Familien und liefert Fachleuten und Familien zahlreiche Informationen. In der aktuellen Ausgabe des Newsletters BlickPost stellt die Landesfachstelle: KipsFam die Broschüre vor. Darüber hinaus wird ein Blick ins Theater auf das Theaterstück „Nicht von dieser
Welt“ geworfen. Hierbei handelt es sich um eine Inszenierung vom
Jungen Staatstheater Parchim, das zeigt, was es für Kinder bedeutet, mit einem
psychisch erkrankten Elternteil aufzuwachsen. Darüber hinaus informiert der Newsletter über aktuelle Entwicklungen im Land. 

Die neue BlickPost können sie hier frei herunterladen und abonnieren.

Kostenlose Online-Fortbildung „Unterstützung für Jugendliche in psychischen Krisen: Einführung in das Gruppentrainingsprogramm “Grown”“ am 18. November 2025

In Zeiten von multiplen Krisen wie in der heutigen leiden Jugendliche und junge Erwachsene besonders häufig an psychischen Belastungen und Erkrankungen. Zudem haben sie aufgrund der psychischen Beeinträchtigungen oder Suchterkrankungen weniger Chancen, ihre Entwicklungsaufgaben im Übergang zum Erwachsenenalter zu bewältigen.

Zur Unterstützung von Jugendlichen in psychischen Krisen wurde das Gruppentrainingsprogramm „Grown“ entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein niedrigschwelliges manualisiertes Programm, das Jugendliche bei der Bewältigung von psychischen Krisen und am Übergangs- oder Transitionsprozess unterstützt sowie die Partizipation, Selbstbestimmung und Mentalisierungsfähigkeit der jungen Menschen aktiv fördert. Im Rahmen der Online-Fortbildung lernen die Teilnehmer*innen die Grundlagen, kostenlosen Materialien und Umsetzung des Gruppenprogrammes kennen.

Die Online-Fortbildung ist ein kostenloses Angebot, das sich an alle Mitarbeitenden der Mitgliedsorganisationen und an alle Mitglieder der Landesarbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Adoleszenzpsychiatrie des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. richtet.

Alle Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.

Die Woche der Seelische Gesundheit 2025 in Mecklenburg-Vorpommern: Alle Veranstaltungen in allen Regionen

Die diesjährige Aktionswoche „Seelische Gesundheit“ stehen unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft” und finden vom 10. bis 20. Oktober in ganz Deutschland statt.

Die Woche der Seelischen Gesundheit möchte auf die unterschiedlichen Strategien zur Bewältigung und auf das vielfältige psychosoziale Hilfsangebot in Deutschland aufmerksam machen sowie zum gemeinsamen Austausch und gegenseitiger Unterstützung aufrufen.

Jährlich finden über 800 Events regional vor Ort und online. Ob Vorträge, Workshops, Podcasts oder Kunstausstellungen – alle sind eingeladen, bei verschiedenen Veranstaltungsformaten und Aktionstagen die kleinen und großen Angebote der psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen in ihrer Umgebung kennenzulernen.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern finden in vielen Regionen zahlreiche kostenfreie Veranstaltungen statt. Einen Überblick zu allen Aktionswochen in den Landkreisen und kreisfreien Städten in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier:

Veranstaltungsreihe „SeelenZeit auf dem Lande“ vom 07. bis 10. Oktober 2025 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Im Rahmen der bundesweiten Woche der Seelischen Gesundheit vom 10. bis 20. Oktober startet der Gemeindepsychiatrische Verbund (GPV) Mecklenburgische Seenplatte ein modellhaftes neues Format, das älteren Menschen in ländlichen Regionen gezielt niedrigschwellige Angebote zu seelischer Gesundheit, Prävention und Beratung zugänglich machen soll.

Das Ziel ist, Menschen in höherem Lebensalter, in ihrer Lebenswelt abzuholen und für wichtige Themen wie Einsamkeit, seelische Gesundheit im Alter, Pflege, Medikamentensucht oder Alltagsbewältigung zu sensibilisieren – mit einem offenen, freundlichen Veranstaltungsformat in vertrauter Umgebung. Gleichzeitig werden auch Gesundheitschecks (Blutdruckmessung, Pulsmessung, Seh- und Hörtests) angeboten.

Die „SeelenZeit auf dem Lande“ soll ein Tag zum Auftanken, Informieren und Innehalten sein. Für die Menschen, ihre Gesundheit und ihre Seele. Die Aktion „SeelenZeit auf dem Lande“ findet an folgenden Orten statt:

07. Oktober in Faulenrost,

08. Oktober in Beseritz und

09. Oktober in Bollewick 

Am Abend des 09. Oktober um 17:00 Uhr liest die Autorin Luise Müller aus ihrem Buch „Der Tag, der mein Leben veränderte“ in der Regionalbibliothek Neubrandenburg. Der Eintritt zur Lesung ist frei.

Alle Informationen finden Sie hier.

Fachtag: „Büsch‘n durch‘n Wind?!” – Seelische Gesundheit im Alter und Unterstützungsmöglichkeiten am 10. Oktober 2025 in Stralsund

Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Gerontopsychiatrie des Landkreises Vorpommern-Rügen, die Hansestadt Stralsund, die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen und die Pflegestützpunkte Vorpommern-Rügen laden am 10. Oktober 2025 herzlich zum Fachtag „Büsch‘n durch‘n Wind?!” – Seelische Gesundheit im Alter und Unterstützungsmöglichkeiten am 10. Oktober 2025 ein.

Dieser Tag ist der Beginn der bundesweiten Woche der Seelischen Gesundheit.

Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Gerontopsychiatrie nimmt dies zum Anlass, auf die Belange von älteren Menschen mit seelischen Erkrankungen und Behinderungen aufmerksam zu machen und somit Vorurteile abzubauen. Für die Fachvorträgen konnten Expert*innen vom Helios Hanseklinikum Stralsund und der Uhlenhaus Klinik gewonnen werden.

Neben Fachvorträgen zum Thema psychische Erkrankungen im Alter und deren Diagnostik und Behandlung geben 17 Informationsstände einen Überblick, welche vielfältigen Hilfs- und Unterstützungsangebote für ältere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen im Landkreis Vorpommern-Rügen zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter anderem hier im Flyer:

Tage der seelischen Gesundheit vom 10. bis 31. Oktober 2025 in Schwerin

Vom 10. bis 18. Oktober 2025 veranstaltet der freiraum e.V. erneut die „Tage der seelischen Gesundheit“ in Schwerin. Die Aktionswoche rund um den Welttag der seelischen Gesundheit steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Aktiv gegen Einsamkeit“.

Einsamkeit ist keine Sache des Alters, sondern betrifft Menschen in allen Lebensphasen – ob jung oder alt, ob mitten im Leben oder in Übergängen. Zudem ist Einsamkeit ein subjektives Gefühl mit vielen Gesichtern und kann unterschiedliche Ursachen haben. Doch eines ist sicher: sie wirkt sich unmittelbar auf unsere seelische Gesundheit aus. Sie kann Ängste verstärken, das Selbstwertgefühl schwächen und depressive Gedanken fördern.

Laut Einsamkeitsbarometer 2024 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend liegt die Einsamkeitsbelastung inzwischen zwar wieder auf dem Niveau vor der Pandemie, bleibt aber eine gesellschaftliche Herausforderung. Es braucht weiterhin gezielte Maßnahmen zur Prävention und Linderung.

Mit der diesjährigen Veranstaltungsreihe möchte der freiraum e.V. mit Workshops, Fachveranstaltungen oder Kulturangeboten das oft tabuisierte Thema sichtbar machen, zum Austausch anregen und gemeinsam nach Wegen suchen, wie wir Einsamkeit vorbeugen und begegnen können. Ein besonderes Highlight der Woche ist die partizipative Ausstellung „Geteilte Einsamkeit – Kunst verbindet“, für die sich die Bürger:innen kreativ mit dem Thema Einsamkeit auseinandergesetzt haben.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

20. Wochen der seelischen Gesundheit in der Hansestadt Wismar und im Landkreis Nordwestmecklenburg vom 10. bis 20. Oktober 2025

Anlässlich der bundesweiten Aktionswochen der seelischen Gesundheit finden vom 10. bis 20. Oktober unter dem Motto „Aufeinander zugehen“ in diesem Jahr die 20. Wochen der seelischen Gesundheit in der Hansestadt Wismar und im Landkreis Nordwestmecklenburg statt.

Zahlreiche Vereine, Organisationen und Selbsthilfeinitiativen aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg und aus der Hansestadt Wismar wollen im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe das Bewusstsein für psychische Erkrankungen stärken und auf die Belange von Menschen mit psychischer Erkrankung öffentlich aufmerksam machen. Neben Fachveranstaltungen oder Lesungen zum Thema psychische Gesundheit und Erkrankungen werden unterschiedliche regionale Angebote von Therapien und psychosozialer Begleitung für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Demenzerkrankungen oder mit Suchterkrankungen sowie zahlreiche Selbsthilfeinitiativen vorgestellt.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier:

Rückblick Festveranstaltung und Fachtagung zum 30-jährigen Jubiläum des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. am 14. und 15. Mai 2025 in Schwerin

30 Jahre Einsatz für psychische Gesundheit – Der Landesverband Sozialpsychiatrie MV e.V. feiert sein Jubiläum am 14. Mai 2025 in Schwerin

Blick in den Festsaal im Hotel Elefant

Seit drei Jahrzehnten engagiert sich der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Gegründet 1995, setzt sich der Verband zusammen aus Organisationen, Vereinen und Institutionen, die in Mecklenburg-Vorpommern Menschen mit psychischen Erkrankungen beraten, behandeln und unterstützen. Ziel ist des Verbandes ist es, die psychiatrische und psychosoziale Versorgung weiterzuentwickeln und die Lebensbedingungen von psychisch belasteten Menschen und ihren Angehörigen zu verbessern. “Wir sind stolz auf unsere 30-jährige Geschichte, in der wir uns als unabhängiger Fachverband in Mecklenburg-Vorpommern etablieren und Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Stimme geben konnten”, sagt Vorstandsvorsitzende Sandra Rieck. „Diesen Auftrag nehmen wir auch in Zukunft ernst, besonders vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention, der zunehmenden gesellschaftlichen Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie der drohenden Ausgrenzung durch Kosteneinsparrungen im Sozial- und Gesundheitswesen.“

Sandra Rieck (Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Sozialpsychiatrie MV e.V.) & Karsten Giertz (Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie MV e.V.) bei der Begrüßung der Gäste.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, setzt der Verband mit der Unterstützung von zahlreichen Kooperationspartner*innen, verschiedene Initiativen und Projekte um. So erinnert seit 2008 jährlich am 27. Januar eine landesweite Gedenkveranstaltung an die Opfer der NS-Euthanasie. Ein Psychiatriewegweiser unterstützt Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der Suche nach geeigneten Hilfsangeboten in Mecklenburg-Vorpommern. Um Kinder aus psychisch belasteten Familien zu stärken, wurde 2023 die Landesfachstelle KipsFam gegründet. Der Verband beteiligt sich zudem an dem Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“, das Schulkinder über psychische Gesundheit aufklärt, und schult Laien mit dem Kurs „Mental Health First Aid“ in der Ersten Hilfe bei psychischen Krisen.

Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde das Jubiläum am 14. Mai 2025 im Hotel Elefant in Schwerin gefeiert. Zahlreiche Mitglieder, Gäste und langjährige Weggefährten des Verbandes beteiligten sich an dem Festakt. In ihren Grußworten gingen Nils Greve (Vorstandsvorsitzende des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V.), Dr. Rainer Kirchhefer (Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums Neubrandenburg) sowie Dr. Antonia Kowe (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport) auf die Bedeutung des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. für die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Mecklenburg-Vorpommern ein. Zudem gaben Sandra Rieck (Vorstandsvorsitzende und Gründungsmitglied des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Frank Hammerschmidt (Projektmitarbeiter Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Dr. Michael Köpcke (ehemalige Leitung des Referates Psychiatrie, Maßregelvollzug, Sucht und Prävention des Gesundheitsministeriums Mecklenburg-Vorpommern) einen Überblick zur dreißigjährigen Geschichte des Verbandes.

Ein Videorückblick zur Festveranstaltung finden Sie hier im internen Mitgliederbereich des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und einen freien Filmbeitrag zur Festveranstaltung und Fachtagung vom Sender MV1 finden Sie hier.

Fachtagung “Kooperation und kooperative Behandlungs- und Unterstützungsformen in der psychiatrischen Versorgung: Perspektiven nach 50 Jahren Psychiatrie-Enquete” am 15. Mai 2025 in Schwerin

Jährlich weisen etwa 28 Prozent der Erwachsenen und 23 Prozent der Kinder- und Jugendlichen in Deutschland Merkmale einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung auf. Rund ein bis zwei Prozent von ihnen leiden an den schweren und langanhaltenden Auswirkungen ihrer psychischen Erkrankung, die mit einer intensiven Inanspruchnahme von psychiatrischen und psychosozialen Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangeboten einhergehen. In der angloamerikanischen Fachliteraturetablierte sich zur Bezeichnung dieser Zielgruppe der Begriff „Severe Mental Illness“ (dt.„schwere psychische Erkrankungen“).

Blick vom Tagungsort in den Räumlichkeiten des Ludwig-Bölkow-Haus der IHK Schwerin auf das Schweriner Schloss

Im Zuge der Psychiatrie-Enquete hat sich in den letzten 50 Jahren für die Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen in Deutschland ein differenziertes Versorgungssystem mit verschiedenen Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsformen entwickelt. Dennoch weisen betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene noch immer zahlreiche psychosoziale Gesundheitsbeeinträchtigungen und gesellschaftliche Teilhabeeinschränkungen auf. So gehen schwere psychische Erkrankungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mit einem erhöhten Risiko für Beschäftigungslosigkeit, Armut, Verschuldung, Wohnungslosigkeit, Viktimisierung, komorbide somatische Erkrankungen und mit einer vorzeitigen Sterblichkeit einher. Gerade im Bereich der Sozialen Teilhabe ist das Risiko für Exklusionsprozesse besonders hoch. Darüber hinaus gehören Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen immer noch zu einer Zielgruppe, die erheblichen Stigmatisierungsprozessen und einstellungsbedingten Barrieren in der Bevölkerung ausgesetzt ist.

Aufgrund dieser Risiken bedarf es in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung systemübergreifender und nachhaltiger kooperativer Behandlungs- und Unterstützungsformen, um Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen adäquat zu versorgen. Anlässlich des 50. Jubiläums der Psychiatrie-Enquete und des 30-jährigen Jubiläums des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. beschäftigte sich die Fachtagung mit dem Thema „Kooperation und kooperative Behandlungs-, Rehabilitation- und Unterstützungsformen in der psychiatrischen Versorgung: Perspektiven nach 50 Jahren Psychiatrie-Enquete“.

Nach der Eröffnung der Fachtagung durch Sandra Rieck (Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Tina Lindemann (Geschäftsführerin des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V.) wurde zur Einstimmung in das Tagungsthema der von der GBS mbH und Frank Köbe produzierte Kurzfilm Zweiffelos präsentiert, der sich mit den Wünschen und Träumen von Menschen mit psychischen Erkrankungen auseinandersetzt.

Im Anschluss gab Prof. Dr. Katarina Stengler (Helios Park-Klinikum Leipzig) in ihrem Impulsvortrag einen Überblick zu den aktuellen Herausforderungen in der sozialen und beruflichen Teilhabe von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Prof. Dr. Astrid Jörns-Presentati (IU Internationale Hochschule Hamburg) ging auf die Notwendigkeit von kooperativen Behandlungs- und Unterstützungsformen in der psychiatrischen Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ein.

Prof. Dr. Katarina Stengler (Helios Park-Klinikum Leipzig)

Nach den einführenden Vorträgen hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit drei Symposien zu besuchen. Das erste Symposium beschäftigte sich mit kooperativen Versorgungsmodellen bei psychisch belasteten Kindern, Jugendlichen und Familien. Hierzu gab Prof. Dr. Michael Kölch (Direktor der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter der Universitätsmedizin Rostock) einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven von kooperativen Behandlungs- und Unterstützungsformen für psychisch belastete Kinder, Jugendliche und Familien. Prof. Dr. Astrid Jörns-Presentati widmete sich ausgehend von wissenschaftlichen Kooperationsstudien mit kooperativen Versorgungsmodellen in der Kinder- und Jugendhilfe/ Kinder- und Jugendpsychiatrie bei Kindern und Jugendlichen mit komplexen Unterstützungsbedarfen und herausfordernden Verhaltensweisen (Systemsprenger*innen). Dr. Tina Schlüter (Chefärztin der Außenstellen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie, Klinikum am Weissenhof) berichtete über aufsuchende Behandlungsformen in der psychiatrischen Versorgung von psychisch erkrankten Kindern, Jugendlichen und Familien. Zum Abschluss gaben Dr. Kristin Pomowski und Anke Wagner (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) Einblicke in die Arbeit der Landesfachstelle: KipsFam und in das Modellprojekt Mental Health Community M-V des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Prof. Dr. Astrid Jörns-Presentati (IU Internationale Hochschule Hamburg)

Das zweite Symposium beschäftigte sich mit kooperativen Behandlungs- und Unterstützungsformen in der Erwachsenenpsychiatrie. Hierzu stelten Nils Greve (Vorstandsvorsitzende des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V.) und Dr. Elke Prestin (NetzG – Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit e.V., ehem. wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt GBV) das Projekt “Gemeindepsychiatrische Basisversorgung” des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie vor. Mit dem Projekt wurden im Zeitraum von 2019 bis 2022 gemäß der S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ die „gemeindepsychiatrischen Systeminterventionen“ in ausgewählten Regionen erprobt. Dr. Klaus Obert beschäftigte sich dagegen in seinem Vortrag mit der gemeindepsychiatrischen Versorgung von Patient*innen aus der Forensik. Dabei berichtete er über die Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der forensischen Nachsorge im Gemeindepsychiatrischen Verbund Stuttgart. Am Ende ging Prof. Dr. Andreas Speck (Hochschule Neubrandenburg) auf das Thema Einsamkeit als gesellschaftliches und politisches Phänomen und auf die soziale Exklusion von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein.

Zum Abschluss des Modellprojektes “Individual Placement and Support-Coaching – Zurück ins Berufsleben (IPS-ZIB)”, das das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und vielen weiteren Kooperationspartner*innen zwischen 2020 und 2025 umsetzte, fand ein dritte Symposium zum Thema berufliche Teilhabe statt. Im Zuge des Projektes wurde ein IPS-Coaching (Individual Placement and Support), das sich am evidenzbasierten Konzept des Supported Employment orientiert, in der Region Greifswald, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und in der Region Bielefeld erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Dabei handelt es sich um ein individuell zugeschnittenes Rehabilitationsarrangement, das von einem Jobcoach begleitet und zusätzlich durch ein flexibles Maßnahme-Budget flankiert wird. Zielgruppe der Maßnahme sind Personen mit psychotischen oder affektiven Störungen und mit komplexem Unterstützungsbedarf, für die eine erhebliche Gefährdung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit besteht. In dem Symposium gaben Prof. Dr. Ingmar Steinhart (Direktor Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., An-Institut der Universität Greifswald) und Prof. Dr. Katarina Stengler (Helios Park-Klinikum Leipzig) unter Beteiligung der wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Projektpartner*innen einen Überblick zur Projektumsetzung und den Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitforschung.

Wir bedanken uns bei allen Referent*innen und Teilnehmer*innen für die gelungene Festveranstaltung und Fachtagung. Alle Präsentationen zur Fachtagung und alle aufgenommen Videovorträge aus dem Symposium zwei finden Sie hier im internen Mitgliederbereich des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

10. Aktionswochen der seelischen Gesundheit im Landkreis Rostock vom 09. September 2025 – bis 08. Oktober 2025

Seelische Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil unseres allgemeinen Wohlbefindens und beeinflusst, wie wir denken, fühlen und mit den alltäglichen Herausforderungen des Lebens umgehen.

Unter dem diesjährigen Motto der bundesweiten Aktionswoche „Psychisch fit in die Zukunft“ findet in diesem Jahr im Landkreis Rostock die 10. Aktionswochen der seelischen Gesundheit statt, die sich im Rahmen eines vielfältig zusammengestellten Programmes unter anderem mit dem Thema Wege zur Selbstfürsorge beschäftigen.

Ob eine Fachtagung zum Thema “Gesundheitsförderliche Arbeitswelt”, ein Sommerkino mit dem Film “Wunder”, Lesung oder ein Besuch beim Trialog in Bad Doberan in zahlreichen Veranstaltungen mit lokalen Organisationen, Einrichtungen und engagierten Menschen dem Landkreises Rostock wird das Thema Selbstfürsorge und psychische Gesundheit aufgegriffen.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie hier im Programm.

Kostenlose Fachveranstaltung „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung“ am 09. Oktober 2025 in Züssow

Die Gefährdungsbeurteilung ist das zentrale Instrument für einen präventiven und systematischen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ihr Ziel ist es, arbeitsbedingte Gefährdungen für die Sicherheit, Gesundheit und soziale Teilhabe der Beschäftigten zu minimieren. Ihre Durchführung ist für Arbeitgeber*innen nach §5 ArbSchG verpflichtend vorgeschrieben. Dazu gehört sowohl die Erfassung psychischer Belastungen als auch die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zu deren Reduzierung. Betriebs- und Personalräte haben dabei umfassende Mitbestimmungsrechte. Dennoch gibt es noch viele Unsicherheiten bei der konkreten Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung.

Die Veranstaltung gibt einen ersten Überblick über die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung, informiert über konkrete Handlungsempfehlungen und die Möglichkeit, eigene Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Darüber hinaus gibt es Raum für Austausch und Diskussion mit dem Referenten sowie regionalen Expert*innen, die vielfältige beratenden sowie psychosoziale und psychiatrische Unterstützung anbieten. Die Veranstaltung richtet sich an regionale Arbeitgebende, Führungskräfte, Personalverantwortliche, Betriebsräte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald sowie an alle, die die psychische Gesundheit im Unternehmen fördern möchten.

Die Veranstaltung vermittelt Kenntnisse, die für die Arbeit der Betriebsräte gem. BetrVG § 37 (6) erforderlich sind. Das gilt ebenso für Personalräte nach den jeweiligen Landesgesetzen, Mitarbeitervertretungen (MVG-EKD § 19 (3)) sowie weitere Personengruppen mit Rechtsanspruch auf Freistellung.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen finden Sie hier: