Sein ganzes Leben verbrachte Julius Klingebiel in einer psychiatrischen Einrichtung. 1940 wurde der gelernte Schlosser mit 35 Lebensjahren in das Landesverwahrungshaus Göttingen eingewiesen. Wie viele andere körperlich, geistig oder psychisch behinderte Menschen während der Zeit im Nationalsozialismus, erlebte Julius Klingebiel zahlreiche einschneidende und traumatische Ereignisse.
Julius Klingebiel starb am 26. Mail 1965. Sein einzigartiges Kunstwerk hat er der Nachwelt im Rahmen einer Ausstellung hinterlassen. Erstmals kann die Ausstellung “Ausbruch in die Kunst von Julius Klingebiel Zelle Nr. 117” vom 1. bis 20. Oktober im Rathaus der Hanse- und Universitätsstadt Rostock besichtigt werden.
Das Plakat der Ausstellung und weitere Informationen zum Leben und Werk von Julius Klingebiel finden Sie hier:
Nach langer Zeit haben wir mit der Onlinezeitschrift Sozialpsychiatrie M-V wieder den Rundbrief des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. aufgenommen. Mit dem Rundbrief möchten wir in regelmäßigen Abständen über relevante Entwicklungen in der sozialpsychiatrischen Versorgung sowie über die Aktivitäten, Initiativen und über den Stand der aktuellen Projekte des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und seiner Mitglieder zu informieren.
Neben einem Rückblick zur Landesweiten Gedenkveranstaltung ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN 2021 geben wir in der aktuellen Ausgabe unter anderem einen Einblick in den Umsetzungsprozess des Bundesteilhabegesetzes in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem berichten wir über die Hintergründen und den aktuellen Stand des Forschungsprojektes „Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern“, das das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Kooperation mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gegenwärtig durchführt. Darüber hinaus enthält die aktuelle Ausgabe Informationen von unseren Mitgliedern und eine Übersicht zu psychiatriespezifischen Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern.
Die aktuelle Ausgabe des Rundbriefes Sozialpsychiatrie M-V ist hier als freie PDF abrufbar.
Die nächste Ausgabe ist für Dezember 2021/ Januar 2022 vorgesehen. Eine Vorschau zu den geplanten Inhalten befindet sich auf der vorletzten Seite der aktuellen Ausgabe. Falls Sie Informationen oder Veranstaltungshinweise in der nächsten Ausgabe teilen möchten, melden Sie sich gerne bei uns in der Geschäftsstelle unter lv@sozialpsychiatrie-mv.de
Liebe Teilnehmenden und liebe Interessierte an unserer diesjährigen Landesweiten Gedenkveranstaltung,
herzlich willkommen!
Wir kommen an diesem 27. Januar 2021 erstmals digital zusammen und machen uns – nicht wie in den zurückliegenden Jahren – morgens aus allen Richtungen Mecklenburg-Vorpommerns an einem kalten Wintertag auf den Weg, vielleicht begleitet von Radiobeiträgen rund um den Tag des Erinnerns an die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau, der seit 1996 der Nationale Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus ist und der Internationale Holocaust-Gedenktag.
Wir bleiben in diesem Jahr zu Hause und wir tun das aus gutem Grund: inmitten der Corona-Pandemie leben wir in diesem Winter unsere Solidarität mit den vulnerablen und schwächsten Menschen höheren Lebensalters oder mit Vorerkrankungen, wir schützen uns gegenseitig und damit diejenigen unter uns, die es am Nötigsten brauchen. Heute, 76 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus mit den Millionen jüdischen und auch anderen Opfern in Deutschland. Diese Opfer waren Menschen mit Träumen, mit Familien, mit einer Lebensgeschichte, Erwachsene, Kinder…
Unsere diesjährige Gedenkveranstaltung stellt erstmals die jüngsten Opfer der NS-„Euthanasie“ auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern in den Mittelpunkt.
Im kleinen Kreis wurde stellvertretend für alle Teilnehmenden am Vortag am Mahnmal auf dem Gelände des Schweriner HELIOS-Klinikums eine Andacht abgehalten und eine Krankniederlegung durchgeführt.
Im Folgenden werden Ihnen alle Beiträge durch die Akteur*innen laut Programm präsentiert.
Danke für Ihre Unterstützung, danke für Ihr ungebrochenes Interesse sowie Ihre Mitwirkung an diesem Gedenktag. Halten wir gemeinsam eine Erinnerungskultur lebendig und gestalten diese im Namen der Opfer des Nationalsozialismus gerade heute als Grundlage einer Inklusiven Demokratie immer wieder neu.
Im Folgenden finden Sie die Zugänge zum digitalen Programm der Landesweiten Gedenkveranstaltung ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN vom 27.01.2021 in Schwerin. Unter jedem Beitrag finden Sie einen Link, der sich öffnet, wenn Sie hier anklicken. Über den Link erhalten Sie den Zugang zum Download der einzelnen Beiträge. Die Downloadzugänge sind bis zum 09.02.2021 verfügbar.
wir möchten Sie heute darüber informieren, dass die für den 27.01.2021 in Schwerin geplante Landesweite Gedenkveranstaltung ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN aufgrund der aktuellen Situation durch die COVID-19-Pandemie leider nicht in Präsenzform stattfinden wird. Aus diesem Grunde sind wir derzeit dabei, alle Beiträge des geplanten Programmes inklusive der Andacht und einer Kranzniederlegung vor Ort zu dokumentieren und digital aufzuarbeiten, um Sie Ihnen am 27. Januar in digitaler Form zur Verfügung stellen zu können.
Wie bereits angekündigt widmet sich diese Veranstaltungsreihe erstmals den jüngsten Opfern der „NS-Euthanasie“, den Kindern und Jugendlichen mit seelischer, körperlicher und geistiger Beeinträchtigung.
Landesweite Schweigeminute und Kerzen am Tag des Gedenkens:
Wir rufen Sie hiermit dazu auf, sich dem landesweiten Gedenken am 27. Januar um 10.00 Uhr in Form einer Schweigeminute anzuschließen. In Verbindung zueinander rufen wir dazu auf, in Gedenken an die Opfer von NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisierungen sowie aller Opfer der NS-Vernichtung, an einem regionalen Gedenkort (z. B. Stolperstein, Mahnmal, Gedenkstein) bzw. in Ihren Organisationen und Einrichtungen eine Kerze der Trauer anzuzünden bzw. ein Licht erstrahlen zu lassen.
Damit wir Ihnen die digitale Dokumentation für den kostenlosen Download besser zur Verfügung stellen können, bitten wir Sie sich bei Interesse beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. bei Frau Kathrin Boegner (kathrin.boegner@sozialpsychiatrie-mv.de) unter Verweis der Veranstaltungsbezeichnung: Landesweite Gedenkveranstaltung per E-Mail anzumelden. Bereits erfolgte Anmeldungen sind dabei schon erfasst.
Mit dieser landesweiten Gedenkveranstaltung wird seit 2010 auf Initiative des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., gemeinsam mit Vertretern der Angehörigen und der Psychiatrieerfahrenen, am 27. Januar in Mecklenburg-Vorpommern der Opfer der sogenannten „Euthanasie“ und Zwangssterilisationen in der NS-Zeit gedacht. Für die Psychiatrie in Deutschland ist die Zeit des Nationalsozialismus bis heute noch ein stellenweise tabuisiertes, zugleich aber wohl ihr dunkelstes Kapitel: Mehr als 300.000 Menschen – Kinder und Erwachsene – wurden auf Grund ihrer psychischen und/oder geistigen Beeinträchtigung systematisch ermordet. Mehr als 400.000 Menschen wurden zwangssterilisiert. Die seelischen Verwundungen und Stigmatisierungen reichen bis in die heutige Zeit hinein.
Mehr als 2.200 Menschen waren in Mecklenburg von der sogenannten NS – „Euthanasie“ betroffen. Mindestens 5.000 Menschen wurden im Zuge der Erbgesundheitsgesetze in Mecklenburg zwangssterilisiert. Der Ort des Gedenkens wird in 2020 erstmalig die Stadt Güstrow sein. Die Opfergruppe der Menschen mit psychischen oder anderen Erkrankungen, geistigen und körperlichen Behinderungen, die im Rahmen der Erbgesundheitsgesetze und der sog. T4-Aktionen in der Zeit des Nationalsozialismus umgebracht oder dauerhaft geschädigt wurden, kamen nicht nur aus psychiatrischen Kliniken, sondern auch Alten- und Pflegeheime, Gefängnisse, auch Kinderheime und Fürsorgeeinrichtungen beteiligten sich an diesen unfassbaren Taten. Diesen Spuren folgen wir in der diesjährigen Veranstaltung am 27.1.2020 in Güstrow und setzen uns mit den regionalen Geschehnissen auseinander.
Wir laden Sie ganz herzlich ein, gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren am nationalen Gedenktag für die NS-Opfer zu erinnern, zu trauern und wachzurütteln.
Am 27. Januar 2015 fand die Gedenkveranstaltung für die Opfer der “Euthanasie” und Zwangssterilisierung in Mecklenburg-Vorpommern in der NS-Zeit in der Heiligen-Geist-Kirche und im Rathaus in Wismar statt.
ERINNERN: 27. Januar 1945: Soldaten der Roten Armee befreien die zurückgelassenen Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und beenden deren Martyrium. Der 27. Januar erinnert heute an die über sechs Millionen Juden und die vielen anderen Opfer des nationalsozialistischen Rassen- und Größenwahns. 1996 erklärte Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum nationalen Gedenktag in Deutschland „für die Opfer des Nationalsozialismus”. Er solle als „nachdenkliche Stunde inmitten der Alltagsarbeit” begangen werden. Die UNO erklärte 2005 den 27. Januar zum Holocaust-Gedenktag und zugleich zum Gedenktag für alle Genozide (Völkermorde) in der Welt. Wir gedenken heute auch einer lange vergessenen Opfergruppe: Menschen mit psychischen Erkrankungen, geistigen und anderen Behinderungen. Hitler´s sogenannter „Euthanasie“-Erlass leitete 1939 die T4- Aktion und damit die systematische Ermordung von etwa 70.000 Menschen in Tötungsanstalten ein. Über 300.000 weitere kranke und behinderte Menschen wurden bis 1945 in Psychiatrischen Kliniken und sog. Fachabteilungen umgebracht, mehr als 400.000 Kinder und Erwachsene zwangssterilisiert. Eine Anerkennung als NS-Opfer wurde ihnen lange verwehrt, die Scham und das Stigma aber leben weiter.
BETRAUERN: Im Jahr 2008 richteten wir, der Landesverband Sozialpsychiatrie, der Landesverband der Psychiatrie-Erfahrenen und der Landesverband der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker, in Stralsund die erste Gedenkveranstaltung für die Menschen aus, die aufgrund einer geistigen Behinderung oder psychischen Krankheit zu Opfern des Nationalsozialismus wurden, um ihrer selbst und ihrer Angehörigen zu gedenken und um sie zu trauern. Die Veranstaltung wechselt jährlich zu einem anderen, aus historischer Sicht für die Verbrechen des NS-Regimes bedeutsamen Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Nach Stralsund und Rostock findet die dritte Veranstaltung in Schwerin statt.
WACHRÜTTELN: Angesichts heutiger rechtsextremer Bewegungen in Politik und Gesellschaft wollen wir mit unserer Veranstaltung dafür sensibilisieren, dass sich solche Ideologien in der Gesellschaft, aber auch in Lehre und Forschung nie wieder verfestigen und sich die Gräueltaten aus unserer Vergangenheit nicht wiederholen können.
Im Namen der Veranstalter
Sandra Rieck
Die Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier:
Am 27. Januar 2009 fand in Rostock die diesjährige zentrale Gedenkveranstaltung des Landtages Mecklenburg-Vorpommern für die Opfer des Nationalsozialismus statt.
Der 27. Januar – in Erinnerung an den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz – wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog mit Zustimmung aller Fraktionen für die Bundesrepublik zum offiziellen „Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus“ proklamiert, vor allem in dem Wille „die Erinnerung wach zu halten für die lebendige Wirklichkeit in Gegenwart und Zukunft“ wie er im Bundestag begründete. Es ist zu einer guten Tradition des Landtages unseres Bundeslandes geworden, diesen Gedenktag mit einer zentralen Veranstaltung zu würdigen.
Sie steht diesmal im Zeichen einer lange Zeit tabuisierten und verschwiegenen Opfergruppe: den Menschen mit psychischen oder anderen Erkrankungen, geistigen und körperlichen Behinderungen, die im Rahmen der Erbgesundheitsgesetze und der sog. T 4-Aktionen umgebracht oder dauerhaft geschädigt wurden.
Im Namen der Initiatoren mit freundlichen Grüßen
Koordinatorin des Vorbereitungsgremiums:
Sandra Rieck Stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Auf Initiative des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Mecklenburg-Vorpommern e.V. und dem Landesverband der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker Mecklenburg-Vorpommern e.V. fand am 17.01.2018 die Gendenkveranstaltung für psychisch kranke und behinderte Opfer des Nationalsozialismus in Mecklenburg-Vorpommern statt.
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