Qualitätsleitlinien für professionelle digitale Beratung bei Essstörungen

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projektes „Digitale Beratungsangebote professioneller Beratungsstellen für Essstörungen: Partizipative Bestandsaufnahme, Evaluation und Entwicklung von Qualitätsleitlinien – DigiBEssst“ entwickelten die Hochschule Landshut, ihr Forschungsinstitut Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung (IKON) und der Bundesfachverband Essstörungen e.V. die Qualitätsleitlinien für professionelle Online-Beratung bei Essstörungen.

Die Fachkenntnisse und der Einsatz von Fachkräften sowie von Essstörungen betroffenen Menschen und Angehörigen haben zur Entwicklung des umfassenden und praxisnahen Leitfadens beigetragen. Der Leitfaden soll als Reflexionsanregung für Fachkräfte und Einrichtungen sowie als Orientierung für betroffene Menschen und Angehörige dienen. Viele Standards sind über den Essstörungsbereich hinaus gültig und können auch auf die Beratung anderer Zielgruppen übertragen werden.

Die Qualitätsleitlinien können kostenfrei hier auf der Website des Bundesfachverbandes Essstörungen e.V. heruntergeladen werden.

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. bildet Ersthelfende für seelische Gesundheit aus

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. bildet Ersthelfende für seelische Gesundheit aus

Schulungen im Januar und März 2024 / Anmeldung ab sofort möglich

Rostock/MV – Spätestens mit der Fahrschule ist er Pflicht: Der Schein über einen erfolgreich absolvierten Erste Hilfe-Kurs. Im Ernstfall soll er dazu befähigen, durch Mund-zu-Mund-Beatmung, stabile Seitenlage und Herzdruckmassage Leben zu retten. Doch was ist zu tun, wenn jemand in einer psychischen Krise steckt und Hilfe benötigt? Für solche Situationen bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine neue Weiterbildung an: Mit einem zweitägigen Kurs können Interessierte sich zu Ersthelfenden für psychische Gesundheit qualifizieren lassen. In den Kursen von MHFA Ersthelfer (kurz für: „Mental Health First Aid“) lernen Laien wahlweise in einem Online- oder Präsenzkurz, wie sie erste Anzeichen psychischer Gesundheitsprobleme erkennen, verstehen und ansprechen können. Es gibt kompaktes Hintergrundwissen zu verschiedenen psychischen Störungsbildern und praktische Übungen zu konkreten Erste-Hilfe-Maßnahmen für psychische Krisen. Die Weiterbildung richtet sich an alle interessierten Erwachsenen in ganz Mecklenburg-Vorpommern, Vorwissen ist nicht notwendig.

Termine für 2024:

Online: 15.1., 23.1., 25.1. und 31.1., jeweils 2h

Präsenz: 12. & 13. März in Rostock

Anmeldung und weitere Informationen zu den Kosten finden Sie hier.

Der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. informiert über die Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung gehört zu einer psychischen Erkrankung, die bei den Betroffenen und ihren Angehörigen zu viel Leid führt. Mit einer Prävalenz von 1 bis 2 % zählt die Borderline-Persönlichkeitsstörung mit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung. Darüber hinaus gehören Borderline-Betroffene mit zu den häufigsten Klient*innen und Patient*innen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung.

Mittlerweile gibt es zahlreiche klinische Studien und Behandlungsansätze, die zu einem besseren Verständnis dieses Erkrankungsbildes sowie zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität bei den Betroffenen beigetragen haben. Trotzdem gehört die Borderline-Persönlichkeitsstörung immer noch zu einem Erkrankungsbild über das viele Vorurteile und Mythen erzählt wird. In der Praxis wird immer wieder darüber berichtet, dass “Menschen mit Borderline nicht richtig lieben können”, “die Krankheit nur Frauen betrifft”, “Borderline-erkrankte Menschen in der Kindheit traumatisiert wurden” oder “die Betroffenen nicht behandelbar sind”. Doch was ist an diesen kursierenden Gerüchten wirklich dran? Was sagt die Forschung dazu? Und wie erleben die Betroffenen und ihre Angehörigen die Erkrankung selbst?

Der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. informiert auf seiner Seite genau über diese Fragen. Neben einem Informationsflyer zur Borderline-Persönlichkeitsstörung informieren Betroffene, Angehörige und Expert*innen über dieses Erkrankungsbild.

Weitere Informationen finden Sie hier

Fachtag “Alleinerziehend – alleingelassen. Bedarfslagen und Hilfen für Alleinerziehende” am 26. Januar 2024 in Schwerin

Die Lebenssituation alleinerziehender Mütter und Väter geht mit spezifischen Anforderungen einher. Sie gehören zu einer vulnerablen Personengruppe, welche besonderen psychosozialen Belastungen ausgesetzt ist. Insbesondere, wenn soziale Unterstützung fehlt, können sich die Belastungen beeinträchtigend auf die psychische und körperliche Gesundheit sowie auf das Aufwachsen der Kinder auswirken.

Foto von Daria Obymaha von Pexels.com

Um alleinerziehende Eltern gezielt zu unterstützen, bietet das Kinderzentrum Mecklenburg-Vorpommern gGmbH seit 2022 das kostenlose Bindungstraining “wir2” für alleinerziehende Eltern an. Hierbei handelt es sich um ein Trainingsangebot für alleinerziehende Mütter und Väter mit Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren, das von der Walter Blüchert Stiftung entwickelt und wissenschaftlich evaluiert wurde.

Am 26. Januar 2024 findet hierzu im Campus am Turm, in der Hamburger Allee 124, 19063 Schwerin unter dem Motto “Alleinerziehend – alleingelassen. Bedarfslagen und Hilfen für Alleinerziehende” ein Fachtag statt. Auf diesem Fachtag wird auf die Situation und die besonderen Bedarfslagen Alleinerziehender hingewiesen. Es werden verschiedene Hilfsangebote vorgestellt, besonderer Fokus wird dabei auf das wir2 Bindungstraining für Alleinerziehende gelegt. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der Wohlfahrtsverbände, Fachdienste, Beratungsstellen, Familienhilfe, Kindertagesstätten, Grundschulen, Elterntreffs und alle Interessierten.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Inhalten finden Sie hier im Programm oder auf der Internetseite des Kinderzentrum Mecklenburg-Vorpommern gGmbH.

Erstmals in MV: Landesverband bildet Ersthelfende für psychische Gesundheit aus

Erstmals in MV: Landesverband bildet Ersthelfende für psychische Gesundheit aus

Schulungen für Lehrkräfte, Mitarbeitende im Betrieb und Laien ab Januar 2024 / Anmeldung ab sofort möglich

Rostock – Spätestens mit der Fahrschule ist er Pflicht: Der Schein über einen erfolgreich absolvierten Erste Hilfe-Kurs. Im Ernstfall soll er dazu befähigen, durch Mund-zu-Mund-Beatmung, stabile Seitenlage und Herzdruckmassage Leben zu retten. Doch was ist zu tun, wenn jemand in einer psychischen Krise steckt und Hilfe benötigt? Für solche Situationen bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie MV jetzt eine neue Weiterbildung an: Mit einem zweitägigen Kurs können Interessierte sich zu Ersthelfenden für psychische Gesundheit qualifizieren lassen.

Mehr als 40 Prozent, also beinahe die Hälfte der deutschen Bevölkerung erleben mindestens einmal im Leben eine behandlungsbedürftige psychische Störung. Trotzdem löst das Thema bei vielen Verunsicherung, Vorurteile und Ängste aus. In den Kursen von MHFA Ersthelfer (kurz für: „Mental Health First Aid“) lernen Laien digital oder vor Ort, wie sie erste Anzeichen psychischer Gesundheitsprobleme erkennen, verstehen und ansprechen können.

Dafür erhalten die Teilnehmenden kompaktes Hintergrundwissen zu verschiedenen psychischen Störungsbildern: Depressionen, Angststörungen, Panikattacken, Suizidalität, Psychosen und Suchterkrankungen. Durch praktische Übungen und Rollenspiele lernen sie konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen für psychische Gesundheitsprobleme und Krisen kennen. Zudem erfahren die Ersthelfenden, wie sie weitere Maßnahmen einleiten können und erhalten Informationen über lokale und deutschlandweite Angebote. „Sie sollen zu Türöffnern ins Hilfesystem werden und Betroffene ermutigen, sich professionelle Unterstützung zu suchen“, sagt Anke Wagner, zertifizierte MHFA-Instruktorin vom Landesverband Sozialpsychiatrie. „Letztlich trägt der Kurs so dazu bei, Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Störungen abzubauen, das Vertrauen in die eigenen Helferkompetenzen zu verbessern und darüber hinaus die eigene psychische Gesundheit zu stärken. Das kann – ähnlich wie bei medizinischen Notfällen – Leben retten.“

MHFA Ersthelfer wurde 2019 vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim mit Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung GmbH ins Leben gerufen. Es ist das deutsche Pendant zu einem globalen Programm, das im Jahr 2000 in Australien entwickelt wurde. Mittlerweile ist es in 28 Ländern verbreitet. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Angebot bisher einmalig.

Die Weiterbildung richtet sich an alle interessierten Erwachsenen, Vorwissen ist nicht notwendig. Der erste Kurs startet online zu Beginn des neuen Jahres. Weitere Termine gibt der Landesverband im November bekannt. Eine Anmeldung ist per E-Mail möglich: anke.wagner@sozialpsychiatrie-mv.de

Gründung der Landesarbeitsgruppe Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern

Zur Stärkung des Berufes der Genesungsbegleitung in Mecklenburg-Vorpommern wird im Jahr am 09. November 2023 eine Landesarbeitsgruppe Genesungsbegleitung durch den Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern gegründet und organisatorisch begleitet. Regelmäßig wird der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern zu Treffen in hybrider Form alle qualifizierten und angehenden Genesungsbegleiter*innen einladen.

Die Landearbeitsgruppe Genesungsbegleitung kann als Sprachrohr für die Ziele von Genesungsbegleiter*innen und den noch jungen Beruf der Genesungsbegleitung fungieren. Sie ermöglicht zudem einen landesweiten Austausch der Genesungsbegleiter*innen über mögliche Wünsche und Erfahrungen zu Arbeitgeber*innen sowie vorhandenen und notwendigen inklusiven Arbeitsstrukturen im Land. Die Genesungsbeleiter*innen können sich in dieser Form inhaltlich eigenständig weiterentwickeln bzgl. Ihres Berufsverständnisses nach Innen und Außen. Dabei werden die Selbstorganisationskompetenzen der Genesungsbegleiter*innen und die Öffentlichkeitswirksamkeit im Land gefördert.

Zudem werden verschiedene Angebote gemacht, die das Berufsprofil der Genesungsbegleiter*innen unterstützen, z. B. die direkte Kommunikation mit Arbeitgeber*innen in der Landesarbeitsgruppe Genesungsbegleitung, die gemeinsame Entwicklung einer personalisierten Bewerbungsmappe für die Genesungsbegleiter*innen oder die gemeinsame Einrichtung von beruflichen Social Media Accounts zur Darstellung der beruflichen Identität als Genesungsbegleiter*in mit der Möglichkeit der Vernetzung mit dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern und anderen Arbeitgeber*innen.

Das erste Treffen der Landesarbeitsgruppe Genesungsbegleitung findet am 09. November 2023 von 15:00 bis 17:00 Uhr in hybrider Form statt. Das Treffen kann vor Ort in Rostock besucht werden in den Räumlichkeiten des Vereins HALTEPUNKT im „Gemeinsames Haus“, Henrik-Ibsen-Straße 20, 18106 Rostock. Bei Interesse melden Sie sich unter der E-Mail-Adresse lag-gb@ex-in-mv.de oder über Telefon 0381 29497617 für die Teilnahme an. 

Weitere Informationen finden Sie hier im Flyer oder auf der Internetseite des Vereins EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V.:

Familie für die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien gesucht

Die Landesfachstelle KipsFam (Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien) wird sichtbar: Eine neue Homepage versorgt betroffene Familien mit Hilfen und Informationen. Für den letzten optischen Schliff wird eine vierköpfigen Familie gesucht, die das Projekt unterstützen möchte und sich professionell ablichten lassen würde. Die Fotos werden auf der Homepage www.blickauf-kipsfam.de veröffentlicht.

Gesucht werden: 2 Erwachsene (Mutter & Vater), 1 etwa 9-jähriges Kind, 1 etwa 16-jähriges Kind

Die “Familienmitglieder“ müssen nicht verwandt sein – aber für die Kamera so tun. Fotografiert wird in MV. Es gibt eine Aufwandsentschädigung.

Sie kennen geeignete Personen oder benötigen weitere Infos? Melden Sie sich gern bei: kipsfam@sozialpsychiatrie-mv.de

Die Anzeige zum Weiterleiten und Teilen finden Sie auch hier:

Die Wochen der Seelischen Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern 2023

In Deutschland erkranken jedes Jahr 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Damit gehören psychische Erkrankungen neben Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen sind psychische Erkrankungen nicht nur mit unmittelbarem subjektivem Leid, sondern auch mit weiteren psychosozialen (Folge-) Belastungen wie gesellschaftlicher Stigmatisierung, ausbildungsbezogenen und beruflichen Beeinträchtigungen und verminderter Lebensqualität verbunden.

Um auf das Thema psychische Gesundheit und Erkrankungen sowie auf die unterschiedlichen Strategien der Bewältigung und auf das vielfältige Behandlungs- und Unterstützungsangebot in Deutschland aufmerksam zu machen, findet jährlich bundesweit die “Woche der Seelischen Gesundheit” vom 10. bis 20. Oktober 2023 statt.

In diesem Jahr setzt sich die Aktionswoche unter dem Motto „Zusammen der Angst das Gewicht nehmen” mit dem Thema Ängste in Krisenzeiten auseinander. Wie können wir persönlich und als Gesellschaft einen gesunden Umgang mit der allgemeinen Unsicherheit und Überforderung angesichts der globalen Krisen finden? Auch in Mecklenburg-Vorpommern fanden und finden finden anlässlich der “Woche der Seelischen Gesundheit” in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen statt. Bereits am 28. September 2023 veranstalteten der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und der Gemeindepsychiatrische Verbund des Landkreises Mecklenburgische-Seenplatte zur Eröffnung der diesjährigen “Woche der Seelischen Gesundheit” einen Fachtag.

Eine Übersicht von allen Veranstaltungen in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten von Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier:

Landkreis Rostock: 12.09. bis 10.10.2023

Landkreis Ludwigslust-Parchim: 09.09. bis 25.09.2023

Hanse- und Universitätsstadt Rostock: 16.10. bis 19.10.2023

Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte: 11.10. bis 17.10.2023

Landkreis Nordwestmecklenburg: 18.10. bis 07.11.2023

Landeshauptstadt Schwerin: 10.10. bis 15.10.2023

»Irrsinnig Menschlich e.V.«-Mitgründerin Dr. Manuela Richter-Werling erhält Bundesverdienstkreuz

Die Mitgründerin und Geschäftsführerin von Irrsinnig Menschlich e.V. Dr. Manuela Richter-Werling wurde am 09. Oktober 2023 vom Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Damit würdigt er ihr langjähriges gesellschaftliches Engagement und ihren herausragenden Einsatz für die Verbesserung der psychischen Gesundheit von jungen Menschen in Bildung und Ausbildung und für die Entstigmatisierung psychischer Krankheiten in Deutschland.

In der offiziellen Begründung heißt es: »Manuela Richter-Werling hat den Verein ›Irrsinnig Menschlich‹ mitgegründet, der Programme zur Aufklärung über und Hilfe bei psychischen Erkrankungen anbietet. Unter ihrer Leitung wurde bereits vor Jahren das Projekt ›Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule‹ konzipiert. Es hat das Ziel, junge Menschen zu sensibilisieren, genauer auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zu achten und Menschen mit psychischen Problemen vorurteilsfrei zu begegnen. (…) Manuela Richter-Werling gibt mit ihrem verdienstvollen Wirken einer ganzen Generation Mut und die Hoffnung, auch in solchen Lebensphasen, die persönlich schwierig sind, verstanden zu werden.«

Jedes Jahr zeichnet der Bundespräsident zum Tag der Deutschen Einheit Menschen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus, die sich in besonderer Weise um die Bundesrepublik verdient gemacht haben. Unter dem Motto »Bildung und Zusammenhalt fördern, Demokratie stärken«, werden dieses Jahr neben Manuela Richter-Werling 22 weitere Bürgerinnen und Bürger mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, u. a. den Schriftsteller Andreas Steinhöfel, den Physiker, Astronomen, Naturphilosophen und Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch sowie die Dirigentin Joana Mallwitz.

Wir vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gratulieren Frau Dr. Manuela Richter-Werling für die Auszeichnung und bedanken uns für ihr besonderes Engagement und die gemeinsame Zusammenarbeit.

Engagement für Prävention und Entstigmatisierung

Manuela Richter-Werling interessierte sich schon früh dafür, wie es Menschen gelingt, trotz schwerer Krisen ihr Leben gut zu meistern. Im Jahr 2000 gründete sie Irrsinnig Menschlich e.V. mit dem Ziel, Stigma, Ängste und Vorurteile gegenüber psychischen Krankheiten abzubauen. Sie wusste aus ihrer Familie, wie wichtig es ist, früh damit zu beginnen: Ihr Bruder erkrankte bereits in der Schulzeit, sie selbst als Erwachsene. Die Folge: Hilf- und Sprachlosigkeit in Familie und Schule, jahrelanges Leid, zerstörte Lebenschancen. Wenn bis zu 80 % aller psychischen Krisen und Erkrankungen in Kindheit, Jugend und frühem Erwachsenenalter beginnen, dann, so Richter-Werlings Idee, braucht es in der Schule dringend Information, Auf-klärung und Begegnung mit Menschen, die psychische Krisen gemeistert haben sowie leichte Zugänge zu Hilfen und Krisendiensten. – Kurzum: ein positives Verständnis von psychischer Gesundheit, frei von Stigma, Ängsten und Vorurteilen.

Mit Irrsinnig Menschlich e.V. verfolgt Manuela Richter-Werling die Vision, dass jeder (junge) Mensch und jede Organisation weiß, wie wertvoll seelische Gesundheit ist und wie sie gepflegt werden kann. Auf seelisches Wohlbefinden zu achten ist für alle selbstverständlich, und niemand wird wegen einer seelischen Krise ausgegrenzt. Für eine bessere, flächendeckende und regelhafte Prävention psychischer Krisen in Bildung und Ausbildung setzen sich bei Irrsinnig Menschlich e.V. fachliche und persönliche Expert*innen an über 100 Standorten in 11 Bundesländern in Deutschland ein. Die Fachexpert*innen kommen aus der kommunalen sozialpsychiatrischen Hilfe und Versorgung sowie aus der Jugendhilfe und Prävention. Persönliche Expert*innen sind Menschen, die selbst Erfahrung mit psychischen Krisen und deren Bewältigung haben. Sie bringen psychische Krisen klassenweise leicht zur Sprache und helfen jungen Menschen, ihre Not früher zu erkennen, sich nicht zu verstecken und Unterstützung anzunehmen. Damit greifen sie eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen auf, die in Schule, Studium, Ausbildung und Beruf noch immer kaum Platz findet, Familien oft überfordert sowie persönliches Leid und immense gesellschaftliche Kosten verursacht. Mit seinen Präventionsangeboten wirkt Irrsinnig Menschlich e.V. an der Schlüsselstelle und dem weltweiten Haupthindernis zur Verbesserung der psychischen Gesundheit: der Reduktion des Stigmas. Zudem werden Krankheitslasten und gesellschaftliche Folgekosten erheblich reduziert. Die durch Spenden und Fördermittel finanzierte Organisation gilt bundesweit als einzigartiges und wegweisendes Pionierprojekt und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

Manuela Richter-Werling

geb. 1959 in Dresden, ist Mitgründerin und Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation Irrsinnig Menschlich e.V. Sie ist Diplom-Lehrerin und promovierte Historikerin, arbeitete als Hochschullehrerin, Journalistin für Hörfunk/TV und ist systemischer Coach. Irrsinnig Menschlich e.V. wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem DGPPN-Antistigma-Preis. Das Programm »Verrückt? Na und!« ist Modellprojekt zur Umsetzung der nationalen Gesundheitsziele »Gesund aufwachsen« und »Depressive Erkrankungen verhindern«. Dr. Manuela Richter-Werling wurde als Ashoka Fellow 2009 in ein weltweites Netzwerk von Social Entrepreneurs aufgenommen. Sie veröffentlichte u. a. mehrere Handbücher, wie in Schule und Ausbildung positiv mit psychischer Gesundheit umgegangen werden kann, damit möglichst viele junge Menschen die Schule und Ausbildung gut meistern können.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier:

Die Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die Adoleszenz als Übergang von der Jugend ins Erwachsenenalter ist so wegweisend und dynamisch wie kaum eine andere Lebensphase. Den meisten jungen Menschen gelingt die Bewältigung der Herausforderungen während dieser Entwicklungsspanne. Treten in dieser Zeit jedoch soziale, familiäre und/oder psychische Belastungen auf, benötigen Adoleszente meist multiprofessionelle psychosoziale Unterstützung, die den Übergang besonders fokussiert und Teilhabe ermöglicht.

Die Versorgungssituation in Mecklenburg-Vorpommern ist dafür nicht ausreichend vernetzt und noch lückenhaft. Anlässlich der prekären Versorgungssituation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen führte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. von 2018 – 2022 das vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport geförderte Modellprojekt Adoleszenzpsychiatrie durch. Um das Projekt und dessen Ergebnisse zu verstetigen fungiert der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. ab diesem Jahr als Kompetenzstelle Adoleszenzpsychiatrie.

Die Kompetenzstelle bietet Fachpersonen: Fachliche Information und Beratung zu regionalen Angeboten und Hilfen, Vermittlung an Kooperationspartner*innen/ Fachexpert*innen, jährliche Fortbildung, bundes- und landesweite Vernetzung und multiprofessionelle Fallberatung.

Sprechen Sie uns gerne an.

Weitere Informationen zur Kompetenzstelle finden Sie hier und unten im Infoflyer: