Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. bildet Ersthelfende für seelische Gesundheit aus

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. bildet Ersthelfende für seelische Gesundheit aus

Schulungen im Januar und März 2024 / Anmeldung ab sofort möglich

Rostock/MV – Spätestens mit der Fahrschule ist er Pflicht: Der Schein über einen erfolgreich absolvierten Erste Hilfe-Kurs. Im Ernstfall soll er dazu befähigen, durch Mund-zu-Mund-Beatmung, stabile Seitenlage und Herzdruckmassage Leben zu retten. Doch was ist zu tun, wenn jemand in einer psychischen Krise steckt und Hilfe benötigt? Für solche Situationen bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine neue Weiterbildung an: Mit einem zweitägigen Kurs können Interessierte sich zu Ersthelfenden für psychische Gesundheit qualifizieren lassen. In den Kursen von MHFA Ersthelfer (kurz für: „Mental Health First Aid“) lernen Laien wahlweise in einem Online- oder Präsenzkurz, wie sie erste Anzeichen psychischer Gesundheitsprobleme erkennen, verstehen und ansprechen können. Es gibt kompaktes Hintergrundwissen zu verschiedenen psychischen Störungsbildern und praktische Übungen zu konkreten Erste-Hilfe-Maßnahmen für psychische Krisen. Die Weiterbildung richtet sich an alle interessierten Erwachsenen in ganz Mecklenburg-Vorpommern, Vorwissen ist nicht notwendig.

Termine für 2024:

Online: 15.1., 23.1., 25.1. und 31.1., jeweils 2h

Präsenz: 12. & 13. März in Rostock

Anmeldung und weitere Informationen zu den Kosten finden Sie hier.

Dezember-Ausgabe des Newsletters der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien

Wenn die Fronten verhärtet sind, müssen Fachkräfte kreativ werden. Musik, Kunst, Spiele und Theater können ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit schaffen und so in der Behandlung von psychischen Belastungen helfen. Tiere wirken besonders bei Kindern und Jugendlichen als Eisbrecher. Sie sind unmittelbar, ehrlich, erwartungsfrei und leben im Hier und Jetzt – und können so in der therapeutischen Begleitung zum Vermittler werden. Wie das gelingen kann, wann es sinnvoll ist und wie es Tier und Kind dabei ergeht, zeigt die Landesfachstelle KipsFam MV in der neuen Ausgabe des Newsletters BLICKPOST. 

Im Leitartikel werden verschiedene kreative Zugänge vorgestellt. Zwei Interviews richten dann den Fokus auf die tiergestützte Begleitung von Kindern und Jugendlichen: 

  • Schulsozialarbeiterin über ihren tierischen Begleiter Charly
  • Anne-Kathleen Schäfer vom Kinderbauernhof IN NATURA in Rostock

 Außerdem:

  • Neues rund um die Landesfachstelle
  • KipsFam Regio
  • aktuelle Termine und Highlights
  • Empfehlungen für Arbeit und Fachwelt

Die aktuelle Ausgabe des Newsletters können Sie hier abrufen.

Digitalisierung im Gesundheits- und Sozialwesen: DVSG-Arbeitshilfe für Fachkräfte

Digitalisierung begegnet und prägt Menschen mittlerweile in nahezu allen Lebensbereichen: im Beruf, beim Wohnen, im zwischenmenschlichen Kontakt oder in der Freizeit. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen bestimmt die Digitalisierung zusehends die Gestaltung von Prozessen und Verfahren, die Ausgestaltung von Kommunikations- und Informationssystemen, Datensicherheitskonzepten sowie den Zugang zu Leistungen. Digitalisierung gilt heute als wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Gesundheitsversorgung modern, zeitgemäß und auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung erfolgen kann. Nach Einschätzung von Vertreter*innen aus Wissenschaft, Selbstvertretung und Politik erfolgt die Digitalisierung im deutschen Gesundheits- und Sozialwesen jedoch zu zögerlich und zu langsam.

Digitalisierung kann sowohl als Instrument, als Konzept oder als Strategie verstanden werden, um Kommunikation, Informationsvermittlung, Zusammenarbeit, Datentransfer oder Bildung zu ermöglichen und zu fördern. In vielen Handlungsfeldern sind Fachkräfte bereits auf reibungslose digitale Prozesse angewiesen, bspw. bei der Nutzung internetbasierter Angebote zur Recherche, Information oder Dokumentation. Fachkräfte müssen dafür über aktuelles Wissen zu Anforderungen und Neuerungen bspw. in der Telematikinfrastruktur, bei digitalen Hilfsmitteln oder Gesundheits- oder Pflegeanwendungen verfügen.

Mit einer aktuellen praxisorientierten Arbeitshilfe bietet die Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e.V. eine Einführung und Übersicht zu den aktuellen Entwicklungen mit Bezug zur gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit. Wesentliche Begriffe und Prozesse zur Digitalisierung im Gesundheitswesen sowie in der Berufspraxis der Sozialen Arbeit werden erläutert. Drüber hinaus werden analoge Entwicklungen für angrenzende Verwaltungsbereiche im Sozialwesen dargestellt und die Beiträge der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit zur Digitalisierung beleuchtet sowie aktuelle Handlungsbedarfe aufgezeigt.

Die kostenlose Arbeitshilfe kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Psychische Gesundheit von Säuglingen und in der frühen Kindheit fördern und unterstützen: Impulse aus Großbritannien

Die ersten fünf Lebensjahre sind entscheidend für die Entwicklung eines Kindes und für den Schutz vor zukünftigen psychischen Erkrankungen. Bereits die Hälfte der psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter wird schon im Alter von 14 Jahren festgestellt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Belege dafür, gerade psychisch belastete Eltern und Kleinkindern so früh wie möglich Unterstützung anzubieten, denn in diesem Zeitraum bestehen wichtige Chance für die Behandlung und Prävention psychischer Erkrankungen sowie für die Förderung des psychischen Wohlbefindens und der Belastbarkeit im Erwachsenenalter.

Leider erhalten die meisten psychisch belasteten Kleinkinder und ihre Eltern nicht die Unterstützung, die sie benötigen, was zu vermeidbarem Leid in der Bevölkerung führt und negative Auswirkungen auf das zukünftige Leben der Betroffenen hat.

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Leitlinie gibt das Royal College of Psychiatrists (die psychiatrische Vereinigung von Großbritannien und Nordirland) in Kooperation mit weiteren namenhaften Institutionen und Organisationen einen umfangreichen Einblick in evaluierte Konzepte und evidenzbasierte Interventionen zur Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens von kleinen Kindern unter dem 5. Lebensjahr sowie von ihren Eltern. Darüber hinaus zeigt der Bericht zahlreiche gesellschaftliche und sozialpolitische Handlungsbedarfe auf, die sich auch auf andere angloamerikanische Länder übertragen lassen.

Den vollständigen Bericht zum freien Download finden Sie hier.

Der DAK Kinder- und Jugendreport 2023: Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen bleiben weiterhin auf einem hohen Niveau

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat sich durch die Auswirkungen und Einschränkungen der COVID-19-Pandemie in Deutschland erheblich verschlechtert. Auch nach der Pandemie bleibt die psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen weiterhin eine Herausforderung in der Versorgung. Dies legt unter anderem der aktuelle Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit nahe. In dem Bericht wurden die Daten von 800.000 jungen Menschen zwischen 0 bis 17 Jahren zur Entwicklung von psychischen Neuerkrankungen und zur Inanspruchnahme von ärztlichen und therapeutischen Behandlungen ausgewertet.  

Insgesamt konnte eine rückläufige Tendenz bei den Neuerkrankungen im Vergleich zu den Daten während der COVID-19-Pandemie beobachtet werden. Trotzdem bleiben die psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen weiterhin auf einem hohen Niveau. Dies betrifft insbesondere Mädchen zwischen dem 15. und 17. Lebensalter. Im Vergleich zu 2019 weisen die Daten bei Depressionen auf eine Zunahme von 24 %, bei Angststörungen auf eine Zunahme von 44 % und bei den Essstörungen auf eine Zunahme von 51 % hin. Zudem legt der Bericht nahe, dass vor allem junge Menschen aus sozialbenachteiligten Schichten einen eingeschränkten Zugang zum Hilfesystem haben.

Um den langfristigen Folgen einer psychischen Erkrankung auf die Entwicklung der jungen Menschen entgegenzuwirken, bedarf es unter anderem eine Stärkung von Angeboten zur Prävention und Gesundheitsförderung, niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche und deren Familien sowie eine Verbesserung des Zugangs zu Unterstützungs- und Behandlungsangeboten insbesondere für Kinder und Jugendliche aus sozialbenachteiligten Familien.

Weitere Informationen zum Bericht finden Sie hier.