Wollen wir verstehen, was psychische Erkrankungen ausmachen und vor allem, was Betroffene brauchen, sollten wir aufhören, sie für schwieriger zu befinden, als sie sind. Schließlich sind psychische Erkrankungen gerade so kompliziert, wie wir sie machen. Das ist die Ansicht von Thomas Bock, der in einem Audiobeitrag auf dem Podcast der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin (IPU) erklärt, wie nah psychische Erkrankungen an unser aller Erleben sind. Er ist Professor für Sozialpsychiatrie und klinische Psychologie und hat lange Zeit die Spezialambulanz für Psychosen und Bipolare Störungen an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf geleitet. Außerdem lehrt er im Master-Studiengang Interdisziplinäre Psychosentherapie der IPU, in dem es um die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen geht, die häufig als “schwer” oder “komplex” gelten.
Die Podcastfolge “Warum so kompliziert? Zur Entstigmatisierung von Psychosen” von Thomas Bock kann hier angehört werden.
Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat 2020 im Rahmen des Modellprojektes Adoleszentenpsychiatrie die Implementierung des Präventionsprojektes „Verrückt? Na und!“ im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet und seit 2021 die Landeskoordination übernommen. Damit begleitet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport die Erprobung des Programmes in Mecklenburg-Vorpommern.
Wir freuen uns, dass die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport von Mecklenburg-Vorpommern Stefanie Drese und die Ministerin für Bildung und Kindertagsförderung von Mecklenburg-Vorpommern Simone Oldenburg die Schirmherrschaft für “Verrückt? Na Und!” übernommen haben und die Landeskoordination unterstützen.
„Mit „Verrückt? Na und! – Psychisch fit in der Schule, im Studium und im Berufsleben“ leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der psychischen Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen und helfen Ihnen, gesund aufzuwachsen und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen.
Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, dieses Programm in Mecklenburg-Vorpommern umzusetzen und möchte mich ganz herzlich bei allen beteiligten Akteuren für Ihr Engagement bedanken (Stefanie Drese).“
Foto: Ecki Raff
„Ich bedanke mich herzlich bei allen Organisationen, die ›Verrückt? Na und!‹ in Mecklenburg-Vorpommern umsetzen. Dadurch tragen sie zur Enttabuisierung psychischer Erkrankungen bei und unterstützen Schülerinnen und Schüler, den Weg zu einem gesunden Leben zu finden (Simone Oldenburg).
Foto: Anne Karsten
Bei dem Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” handelt es sich um ein niedrigschwelliges, universelles Präventionsprogramm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Durch Information, Aufklärung und Kontakt mit Expert*innen aus Erfahrung werden Tabus gegenüber psychischen Störungen abgebaut, psychische Krisen besprechbar gemacht und Zugänge zum Hilfesystem aufgezeigt. Hierzu werden Jugendliche ab der 8. Klasse, junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr, Berufsschüler*innen und junge Erwachsene im Beruf im Rahmen eines Projekttages von persönlichen und fachlichen Expert*innen begleitet.
Weitere Informationen zur Landeskoordination und zum Präventionsprogramm “Verrückt? Na Und!” finden Sie hier.
Menschsein heißt mit anderen verbunden und auf andere angewiesen zu sein. Wir sind immer in Beziehung – in unseren Gedanken, mit unseren Wünschen, Hoffnungen und Gefühlen – selbst, wenn gerade niemand anwesend ist. Daher sind zwischenmenschliche Beziehungen in jedem Lebensalter und jeder Entwicklungsstufe von hoher Bedeutung für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die soziale Teilhabe von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und hochbetagten Menschen.
Klinische Sozialarbeit zielt als gesundheitsbezogene Fachsozialarbeit wesentlich darauf ab, das soziale Eingebundensein von Menschen zu fördern und zu stärken. Gleichzeitig begegnen Fachkräfte dabei besonderen Herausforderungen, denn es geht um isolierte und marginalisierte Menschen mit tiefen Beziehungserschütterungen und -traumatisierungen, die wiederholt Stigmatisierungs- und Ausgrenzungserfahrungen machen mussten.
Unter dem Motto „Zwischenmenschliche Beziehungen und Gesundheit – Sozialtherapeutische Beziehungen und Gesundheit“ findet am 15. und 16. Juni an der Hochschule Coburg die 12. Fachtagung Klinische Sozialarbeit statt. Mit der Tagung feiert die Hochschule Coburg den 20. Geburtstag der Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule zum gemeinsamen berufsbegleitenden Masterstudiengang Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit. Die Fachtagung möchte zur Diskussion und Vernetzung einladen und einen lebendigen Diskurs rund um die Bedeutung naher, zwischenmenschlicher Beziehungen für die Gesundheit anregen. Gleichzeitig werden sozialtherapeutische Konzepte und Ansätze vorgestellt und kritisch beleuchtet. Dabei sollen auch hochaktuelle gesamtgesellschaftliche Entwicklungen (wie z. B. der pandemiebedingte Digitalisierungsschub) aufgegriffen werden.
Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.
Im Zusammenhang mit den zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen – wie der erhöhten Belastung des Gesundheitssystems durch den demographischen Wandel oder der Ressourcenknappheit infolge des Klimawandels – spielen die natürlich gegebenen sozialen Ressourcen der Gesellschaft (z. B. Nachbarschaft, informelle Unterstützungsformen, ehrenamtliches Engagement) neben den etablierten privaten und öffentlich Unterstützungsformen eine wichtige Ergänzung, um vor allem die gesellschaftliche Solidarität zu fördern, sozialbenachteiligten Menschen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen und sozialer Vereinsamung entgegenzuwirken.
Seit Jahren beschäftigt sich der Landesverband Gemeindepsychiatrie Baden-Württemberg e.V. mit der Mitwirkung von ehrenamtlich engagierten Bürger*innen in der gemeindepsychiatrischen Versorgung. Durch die Einbeziehung von ehrenamtlichen Strukturen soll die Inklusion und Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen gefördert sowie gesellschaftliche Barrieren wie Stigmatisierung abgebaut werden. Um dieses Vorhaben zu realisieren wurde das Projekt SeelenBürger geschaffen. Hierbei handelt es sich um eine Initiative, die die Wertschätzung und Zukunftsentwicklung des Ehrenamtes sowie eine Steigerung der Attraktivität dieser wichtigen Tätigkeit unter sich ständig verändernden Strukturen thematisiert. Im Zuge dieses Projektes entstand die Broschüre „Ehrenamtliche in der Gemeindepsychiatrie“, welche ausgehend von den regionalen Projekterfahrungen als Leitfaden für Organisationen und Interessierte dient, um die Bemühungen weiterer Akteur*innen zur Gewinnung und Bindung von Bürgerhelfer*innen zu unterstützen.
Neben der kostenfreien digitalen Ausgabe steht die Broschüre auch als Druckexemplar für 3,00 €* (Versandkosten und Bearbeitungsgebühr) zur Verfügung und kann per E-Mail unter info(at)gemeindepsychiatrie-bw.de bestellt werden. Die digitale Ausgabe kann hier als Download heruntergeladen werden.
Der 27. Januar gilt als internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust sowie als nationaler Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Seit 2008 steht dieser Tag auch im Zeichen der Opfergruppe der Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie geistigen und körperlichen Behinderungen, die im Rahmen der T4-Aktionen in der Zeit des Nationalsozialismus umgebracht oder dauerhaft geschädigt wurden. In trialogischer Zusammenarbeit veranstaltet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit 2008 gemeinsam mit verschiedenen regionalen Kooperationspartner*innen und Akteur*innen die Landesweite Gedenkveranstaltung „ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN” in Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“ und Zwangssterilisierungen in Mecklenburg-Vorpommern in der Zeit des Nationalsozialismus.
Wir laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit allen beteiligten Akteur*innen am nationalen Gedenktag für die NS-Opfer zu erinnern, zu trauern und wachzurütteln.
Wir rufen in diesem Jahr unsere Mitglieder und landesweit dazu auf, durch regionale Aktionen am 27. Januar 2023 ein gemeinsames Zeichen des Erinnerns an die Opfer des Nationalsozialismus und gegen Faschismus und Menschenfeindlichkeit zu setzen.
Wir wollen insbesondere die Erinnerung an die zu lange vergessenen Opfer der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisierungen auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns wachhalten.
Wir wollen dies durch eine landesweite Schweigeminute am 27. Januar 2023 um 10:00 Uhr ausdrücken.
Wir möchten Eure bzw. Ihre regionalen Besuche bzw. Aktionen an Orten des Gedenkens, z.B. an Stolpersteinen, an den einzelnen Mahnmalen, in Gedenkstunden in Psychosozialen Einrichtungen oder im Gemeinwesen – online zusammenführen und am 27.01.2023 ab 19:00 Uhr dokumentieren.
„Nur wenn die „Euthanasie“-Toten uns ohne Unterlass an die stets offenen Wunden der Psychiatrie erinnern, sind sie vielleicht nicht umsonst gestorben.“ Prof. Dr. Klaus Dörner (1933 – 2022)
Die Momente des Gedenkens bitten wir, per Foto festzuhalten und dieses bitte an uns unter LV@sozialpsychiatrie-mv.de zu übersenden (Fotos als JGP- oder PNG-Bild-Datei als Anhang der E-Mail einfügen).
Wir danken allen für das Engagement und wollen damit gemeinsam unsere Haltung für ein vielfältiges und solidarisches Zusammenleben heute zum Ausdruck bringen.
Weitere Informationen und den Aufruf zum Weiterleiten als PDF finden Sie hier:
Für Menschen, die es selbst nie erlebt haben, kann es schwierig sein, sich vorzustellen, wie es ist, Stimmen zu hören. Und es mag erstaunen, dass diese Erfahrung gar nicht so selten ist. Etwa 13,2 % aller Menschen geben an, mindestens einmal in ihrem Leben Stimmen zu hören. Ein Großteil von ihnen ist oder wird dennoch nicht krank.
Zahlreiche klinische Studien zeigen mittlerweile, dass Stimmenhören, Visionen und ähnliche Erfahrungen, egal in welcher Form, in sich selbst kein Zeichen einer bestimmten Erkrankung sind. Sie kommen in verschiedensten psychiatrischen Diagnosen vor, aber auch im Alltag, auf der Arbeit, in der Schule, beim Familientreffen. Es ist sogar so, dass die meisten Personen mit diesen Erfahrungen keine psychischen Probleme haben oder nie in Kontakt mit der Psychiatrie kommen. Trotz dem können Personen, die Stimmen oder ähnliche Erfahrungen wahrnehmen, dadurch verängstigt oder verunsichert werden. Auch Angehörige von Personen, die Stimmen hören, wissen oftmals nicht mit diesen Erfahrungen umzugehen.
Die Broschüre “Der kleine Leitfaden zum Stimmenhören und ähnlichen Erfahrungen” von Matthias Pauge, dem Netzwerk Stimmenhören Schweiz, Oana-Mihaela Iusco, Senait Debesay und Joachim Schnackenberg beschäftigt sich mit der Erfahrung des Stimmenhörens oder vergleichbaren Erfahrungen. Die Broschüre soll Menschen, die diese Erfahrungen machen und unter ihnen leiden, deren Angehörigen und Begleitpersonen, Unterstützung bieten.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Hansestadt Rostock am Aktionsbündnis “Seelische Gesundheit”, das jährlich zum „Internationalen Tag der seelischen Gesundheit“ und bundesweit zur Beteiligung an der “Woche der Seelischen Gesundheit” aufruft. Am 13. Oktober 2022 organisiert der Landesverband EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit den „Politischen Donnerstag zur seelischen Gesundheit” im Peter Weiß Haus in der Doberaner Straße 21 in 18057 Rostock.
Doch was bedeutet EX-IN?
EX-IN, vom englischen Experienced Involvement, bedeutet Beteiligung von Erfahrenen, genauer gesagt Krisenerfahrene, Erfahrene von psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Jede Form der Unterstützung von Betroffenen durch andere Betroffene kann man als „Peer-Support“ bezeichnen, was übersetzt so viel bedeutet wie: „Unterstützung für Betroffene von Betroffenen“. Dazu wurde eine Weiterbildung für Psychiatrie-Erfahrene Menschen entwickelt. In der EX-IN-Weiterbildung beschäftigen sich die Teilnehmer*innen damit, wie ihre Krise ausgelöst wurde, wie sie sie erlebten und was sie von innen und außen unterstützt hat. Zudem lernen sie, wie sie andere in Krisenzeiten begleiten und unterstützen können. Es geht hierbei nicht nur um Ehrenamt, sondern um bezahlte Arbeit. Diese wird durch den Landverband EX-IN Mecklenburg-Vorpommern gefördert und ausgebaut. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es die EX-IN-Bewegung schon seit 2012.
Wenn wir an Menschen mit seelischen / psychischen Besonderheiten denken und darüber mit anderen reden, woran denken wir? Die Antworten sind vielfältig: Annahme bis Ablehnung durch Erfahrungen, Skandale und Vorurteile.
In der Veranstaltung Politischer Donnerstag zur seelischen Gesundheit, möchte der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine bunte Gesprächsplattform bieten und bestenfalls mit Vorurteilen, die zu Stigmatisierung führen, aufräumen. Darüber hinaus wird Wissen zum Thema Stigmatisierung vermittelt. Menschen, die selbst unter Stigmatisierung gelitten haben, werden davon berichten. Die Journalistin, Buchautorin und EX-INlerin Gabi Pertus wird zudem ihr Buch: „AUSwege finden – Kinder psychisch kranker Eltern“ vorstellen, in dem es um inzwischen erwachsene Kinder seelisch beeinträchtigter Eltern geht. Das Ganze wird abgerundet durch die Vorstellung der neu ins Leben gerufenen Landesarbeitsgruppe Partizipation und einem dazugehörigen Videoprojekt, als Möglichkeiten der Teilhabe für psychisch erkrankte Menschen. Das besondere Augenmerk liegt bei der Veranstaltung darauf, sich auszutauschen und vielleicht sogar voneinander zu lernen und Vorurteile abzubauen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier. Den Flyer mit dem Programm und mit Informationen zum Veranstaltungsort sind hier als PDF abrufbar.
Anlässlich der Zunahme von Arbeitsunfähigkeitstagen und Frühberentungen aufgrund von psychischen Belastungen und diversen Bedarfen in der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit psychischen Erkrankungen organisiert der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit dem Gemeindepsychiatrischen Verbund des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und den Akteur*innen aus dem Rehapro-Projekt IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben seit dem letzten Jahr das Forum Arbeit und psychische Gesundheit. Im Rahmen eines Austausches mit den Akteur*innen aus der Selbsthilfe, aus der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung, aus den Gesundheitswissenschaften und aus der Wirtschaft soll das Thema Arbeit und psychische Gesundheit in regelmäßigen Online-Veranstaltungen und Diskussionen in Mecklenburg-Vorpommern weiter vertieft werden.
Unter dem Motto Zukunft Inklusiver Arbeitsmarkt · Zurück ins Berufsleben im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte findet auch in diesem Jahr zur Woche der Seelischen Gesundheit am 19. Oktober zwischen 14:00 bis 17:00 Uhr das Online-Forum Arbeit und psychische Gesundheit statt. Den diesjährigen thematischen Schwerpunkt bildet die berufliche Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Denn das Potential und die inklusive Kraft von Arbeit ist insbesondere für Menschen mit psychischen Beeinträchtigen und/ oder Erkrankungen enorm. Die Teilhabe am Arbeitsleben gibt uns einen Stellenwert im Leben und in unserer Gesellschaft. Viele Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen sehen die Arbeit daher als wesentlichen Faktor zur Stabilisierung ihrer Gesundheit an.
In der Praxis bleibt die Verwirklichung des bestehenden Rechts auf Arbeit und Beschäftigung im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention dennoch vielerorts eine Zukunftsvision, denn sowohl im sozialpsychiatrischen Unterstützungssystem als auch auf dem Arbeitsmarkt gelingt es noch nicht ausreichend, Inklusion zu ermöglichen. Umso wichtiger sind regionale Initiativen und Modellvorhaben, die Wege zurück ins Berufsleben erproben und ermöglichen sowie wichtige Schritte in Richtung eines inklusiven Arbeitsmarktes eröffnen.
Neben Fachbeiträgen zur Bedeutung von Arbeit für die Genesung und soziale Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie zu den Auswirkungen von Stigmatisierung als einstellungsbedingte Barriere für Menschen mit psychischen Erkrankungen im Bereich der Arbeit werden die aktuellen Entwicklungen und Erfahrungen aus dem Rehapro-Projekt IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben vorgestellt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und die Veranstaltung wird online über Cisco Webex durchgeführt. Die Zugangsdaten erhalten Sie per E-Mail zeitnah vor der Veranstaltung. Hierzu ist eine Anmeldung bis zum 14. Oktober 2022 unter Angabe des Veranstaltungstitels an LV@sozialpsychiatrie-mv.de nötig. Weiter Informationen zum Programm finden Sie hier im Flyer zur Veranstaltung.
Seit gut drei Jahren ist die COVID-19-Pandemie nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Sie hat im privaten und beruflichen Bereich weitgehende Veränderungen mit sich gebracht. Nie zuvor wurden psychische Störungen so öffentlich gemacht, wie in den zurückliegenden Jahren. Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Für knapp 18 Millionen Betroffene und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit massivem Leid verbunden und führt oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch. In der Coronapandemie zeigte sich, dass die psychiatrische Versorgung durchaus in der Lage ist, unter erschwerten Bedingungen ein situativ angepasstes psychiatrisches Angebot bereitzustellen.
Angesichts dieser Entwicklung findet auch in diesem Jahr zum 17mal die Rostocker Film- und Kulturtage statt. Das Filmprogramm wurde in trialogischer Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, mit Vertreter*innen des regionalen sozialpsychiatrischen Versorgungssystems, dem EX-IN MV e.V. und dem Rostocker Bündnis gegen Depression e.V. sowie mit freundlicher Unterstützung des li.wu. zusammengestellt. Die Rostocker Film und Kulturtage zur seelischen Gesundheit stehen auch in diesem Jahr für einen Dialog, um interessierte Mitmenschen über psychische Erkrankungen aufzuklären, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen, über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren sowie um zum gegenseitigen Verständnis beizutragen. Eine langjährige Tradition waren und sind die im Anschluss jeder Veranstaltung stattfindenden Gespräche, die sich zu einem offenen Austausch zu Erfahrungen und Hintergründen zwischen Fachleuten und Publikum entwickelt haben.
Als ein fester Bestandteil des Programms entwickelte sich die Zusammenarbeit mit dem Rostocker Bündnis gegen Depression e.V. Am 10. Oktober wird daher ein Kurzfilm des Medienpreises der Stiftung Deutsche Depressionshilfe gezeigt mit einer anschließenden Publikumsdiskussion.
Das Programm mit den Veranstaltungen finden Sie hier:
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