Verhinderung von Zwang in der psychiatrischen Behandlung

Zwangseinweisungen und -behandlungen im psychiatrischen Versorgungskontext gehören in Deutschland immer noch zu einer weitverbreiteten Praxis. Studien zufolge hat sich die Anzahl von ungewollten Klinikeinweisungen und Zwangsbehandlungen hierzulande trotz der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention deutlich erhöht. Von den Betroffenen und ihren Angehörigen werden Zwangseinweisungen und -behandlungen als besonders erniedrigend und belastend erlebt. Vor allem bei Patient*innen mit einem traumatischen Erfahrungshintergrund führen Zwangseinweisungen und -behandlungen oftmals zu einer Re-Traumatisierung.

In der Literatur werden gegenwärtig eine Reihe verschiedener Versorgungskonzepte und Interventionsstrategien zur Reduktion von Zwangseinweisungen und -behandlungen diskutiert. Ausgehend davon wurde die S3-Leitlinie Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Nervenheilkunde 2022 veröffentlicht, die eine Übersicht zu wissenschaftlichen Empfehlungen zur Verhinderung von Zwangsmaßnahmen und -behandlung sowie zur Reduktion von Aggression und Gewalt in der psychiatrischen Versorgung enthält.

Die Rheinische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (RGSP) fasst in einer aktuellen Broschüre die S3-Leitlinie “Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen” kurz und verständlich auf acht Seiten zusammen. Die Broschüre soll Profis, Psychiatrieerfahrenen und Angehörigen eine Übersicht zu Verhaltensrichtlinien geben, um Zwangsmaßnahmen und Gewalt zu minimieren bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen.

Die Broschüre steht hier als kostenloser Download zur Verfügung.

Depression als Unterrichtseinheit: Unterrichtsmaterial und Informationen rund um das Thema Depression

Etwa 6 Prozent aller Jugendlichen erkranken an einer Depression. Das sind im Schnitt ein bis zwei Schüler*innen pro Klasse. Auf Grund ihrer Häufigkeit und Schwere ist die Aufklärung über Depression insbesondere bei jungen Menschen besonders wichtig. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat gemeinsam mit einem Netzwerkpartner (Unterrichts-)Materialien rund um das Thema Depression für Lehrkräfte sowie für Schüler*innen entwickelt. Unter dem Motto “Alles gut?!” ist auch eine Videoreihe entstanden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Save the Date 3. Projektforum der Landesfachstelle KipsFam MV am 26. Juni 2024

Auch in diesem Jahr veranstaltet die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien ein Projektforum zum Thema Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien. Das 3. Projektforum wird am 26. Juni 2024 von 12:30 -17:00 Uhr im Innerstädtischen Gymnasium in Rostock stattfinden.

In diesem Jahr richtet sich der Blick des Projektforums auf die Bedürfnisse der Kinder und der Eltern aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien.

Nähere Informationen folgen bald und können unter anderem hier eingesehen werden.

Projektforum der Landesfachstelle: KipsFam

Am 26. Juni 2024 von 13 -17 Uhr findet das 3. Projektforum Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien imInnerstädtischen Gymnasium in Rostock (ISG Rostock, Goetheplatz 5 in 18055 Rostock) statt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden die Bedarfe von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in den Blick genommen. Zudem thematisiert die Veranstaltung, vor welchen besonderen Herausforderungen belastete Familien stehen und welche Schlussfolgerungen daraus für die Arbeit mit den Kindern aber auch mit den Eltern gezogen werden können.

Mit dem dritten Projektforum möchte die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern mit den Teilnehmenden Impulse für die Praxis anbieten und erarbeiten. Die Teilnehmenden erhalten Anregungen und konkretes Handwerkszeug für Ihre tägliche Arbeit mit belasteten Familien. Alle weiteren Infos zum Programm und zur Anmeldung finden Sie auf der Homepage der Landesfachstelle: KipsFam.

Fachtag „Viele Köche verderben den Brei? – Die Suche nach dem Gewinn einer vernetzten Jugend-Suchthilfe“ am 20.03.2024 in Güstrow

Die Zahl junger Menschen mit schädlichem Gebrauch von Suchtmitteln und der damit verbundenen Gefahr der Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung ist seit Jahren unverändert hoch. Für die meisten Jugendlichen sind legale und illegale Substanzen leicht verfügbar und können problemlos besorgt werden. Der Umgang mit diesen Substanzen, sowie auch mit den sozialen Medien, Endgeräten und Spielekonsolen, ist selbstverständlich und normal geworden.

Das von der Caritas im Norden aktuelle Projekt #Jugend.Sucht.Auswege beabsichtigt, jungen Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren mit problematischem Konsumverhalten (und deren Familien) die Zugangswege ins Suchthilfesystem zu erleichtern, um somit chronischen Krankheitsverläufen vorzubeugen.

Im Rahmen dieses Projektes findet am 20.03.2024 in Güstrow der Fachtag „Viele Köche verderben den Brei? – Die Suche nach dem Gewinn einer vernetzten Jugend-Suchthilfe“ statt. Bei dem Fachtag geht es unter anderem um die Bedeutung und Notwendigkeit der Vernetzung von Suchthilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Schule. Dabei wird beabsichtigt die Vernetzung der beteiligten regionalen Hilfenetzwerke voranzutreiben und zu vertiefen, bisherige Erkenntnisse auszubauen und neue Anregungen für den Arbeitsalltag mit konsumierenden jungen Menschen zu geben.

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier im Flyer:

Weiterentwicklung der Landesarbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Adoleszenzpsychiatrie am 23. Januar 2024 in Rostock

Die Landesarbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Adoleszenzpsychiatrie hatte in den letzten Jahren – vor dem Hintergrund der Durchführung des Projektes Adoleszenzpsychiatrie –  thematisch ihren Fokus auf dem Übergang vom Jugendalter in das Erwachsenenalter. Dieser soll auch in der Zukunft bestehen bleiben. Darüber hinaus soll ein weiteres Schwerpunktthema aufgenommen werden. Der Landesverband beschäftigt sich bereits mehrere Jahre mit der Versorgungssituation von Kindern aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien (KipsFam). Seit Januar 2023 ist der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. Projektträger der Landesfachstelle Kinder aus psychisch und / oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern.

Um für das Thema und für Mitarbeitende der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung eine landesweite Vernetzung und den Austausch sicherzustellen, ist geplant die KipsFam-Thematik in die Landesarbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Adoleszenzpsychiatrie zu integrieren. Den Auftakt dafür möchten wir mit Ihnen am 23. Januar 2024 in Rostock in der BevTs – Berufsvorbereitende Tagesstätte der AWO Rostock in der Zeit von 10 bis 13 Uhr gestalten und laden alle Interessierten dazu herzlich ein.

Ihre Anmeldungen nimmt gerne Kathrin Boegner (Kathrin.Boegner@sozialpsychiatrie-mv.de) bis zum 19. Januar 2024 entgegen.

Online-Fachtagung “Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in psychosozialen Arbeitsfeldern”

Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen der psychosozialen Versorgung gehören zu einer Berufsgruppe, die besonders von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und krankheitsbedingten Ausfällen wegen arbeitsbezogenen psychischen Belastungen betroffen sind. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für (chronische) gesundheitliche Beeinträchtigungen und krankheitsbedingte Ausfälle. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und den zunehmenden Herausforderungen durch veränderte Arbeitsbedingungen, demographischen Wandel oder gesellschaftliche Krisen sind Initiativen in diesem Bereich zur Prävention und Gesundheitsförderung wichtig. Sie ermöglichen eine langfristige Unterstützung der Mitarbeitendengesundheit und erhöhen die Attraktivität dieser Arbeitsbereiche.

Konzepte und Initiativen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Förderung der Selbstfürsorge bei Fachkräften konnten sich bislang noch nicht breit etablieren. Die diesjährige digitale Fachtagung unter Schirmherrschaft des European Centre for Clinical Social Work e.V. möchte sich daher der Prävention und Gesundheitsförderung von Fachkräften in verschiedenen psychosozialen Arbeitsfeldern annehmen. Kooperationspartner der Veranstaltung sind die Fachhochschule Campus Wien, der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Schweizer Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit. Im Rahmen der Fachtagung wird das Thema „Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in den psychosozialen Arbeitsfeldern” mit Hilfe von Keynotes und Vortragspanels beleuchtet. Die Fachtagung richtet sich an Mitarbeitende aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der psychosozialen Praxis, Studierende der (Klinischen) Sozialarbeit sowie an Wissenschaftler:innen aus den Bereichen der Sozial- und Gesundheitswissenschaften.

Die Fachtagung findet am 02. Mai 2024 zwischen 09:00 bis 16:00 Uhr statt. Die Anmeldung und die Teilnahme sind kostenlos. Das Tagungsprogramm sowie die Anmelde- und Zugangsmodalitäten finden Sie hier.

Mitgliederversammlung und Fachtagung “Krisenmodus, Beschleunigungsfalle und rasender Stillstand: Umgang mit Wandel und Unbeständigkeit in der Sozialpsychiatrie”

Soziale Organisationen aus dem Bereich der Behandlung, Unterstützung und Selbsthilfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind derzeit mit vielen Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert. Hierzu gehören unter anderem verändernde Finanzierungsgrundlagen, neue fachliche Anforderungen durch gesetzliche Reformprozesse, Fachkräftemangel, Digitalisierung, zunehmende Krankheitsausfälle durch berufsbedingte Belastungen und die Auswirkungen von gesellschaftlichen Krisen wie die Energiekrise, die COVD-19-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine.

Damit sich soziale Organisationen an den aktuellen Anforderungen und Herausforderungen anpassen können, werden neue Konzepte in der Organisationsentwicklung und Personalförderung sowie neue flexible Arbeitsformen diskutiert. Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. veranstalten deshalb am 12. Juni 2024 zwischen 12:00 und 17:00 Uhr eine Fachtagung zu diesem Thema. Im Rahmen von Fachvorträgen und Workshops soll ein Diskurs angeregt werden, der neben den aktuellen Herausforderungen neue Perspektiven und Chancen für soziale Organisationen und deren Mitarbeitende aufzeigt. Die Veranstaltung findet im Technologie Zentrum, Alter Holzhafen 19 in 23966 Wismar statt. Im Vorfeld der Fachtagung veranstaltet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zwischen 09:30 bis 12:00 Uhr seine 29. Mitgliederversammlung.

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. bildet Ersthelfende für seelische Gesundheit aus

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. bildet Ersthelfende für seelische Gesundheit aus

Schulungen im Januar und März 2024 / Anmeldung ab sofort möglich

Rostock/MV – Spätestens mit der Fahrschule ist er Pflicht: Der Schein über einen erfolgreich absolvierten Erste Hilfe-Kurs. Im Ernstfall soll er dazu befähigen, durch Mund-zu-Mund-Beatmung, stabile Seitenlage und Herzdruckmassage Leben zu retten. Doch was ist zu tun, wenn jemand in einer psychischen Krise steckt und Hilfe benötigt? Für solche Situationen bietet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. eine neue Weiterbildung an: Mit einem zweitägigen Kurs können Interessierte sich zu Ersthelfenden für psychische Gesundheit qualifizieren lassen. In den Kursen von MHFA Ersthelfer (kurz für: „Mental Health First Aid“) lernen Laien wahlweise in einem Online- oder Präsenzkurz, wie sie erste Anzeichen psychischer Gesundheitsprobleme erkennen, verstehen und ansprechen können. Es gibt kompaktes Hintergrundwissen zu verschiedenen psychischen Störungsbildern und praktische Übungen zu konkreten Erste-Hilfe-Maßnahmen für psychische Krisen. Die Weiterbildung richtet sich an alle interessierten Erwachsenen in ganz Mecklenburg-Vorpommern, Vorwissen ist nicht notwendig.

Termine für 2024:

Online: 15.1., 23.1., 25.1. und 31.1., jeweils 2h

Präsenz: 12. & 13. März in Rostock

Anmeldung und weitere Informationen zu den Kosten finden Sie hier.