Unter dem diesjährigen Motto „Vom Zuviel und Zuwenig“ findet am 6. und 7. September 2024 das 20. Hamburger Symposium Persönlichkeitsstörung statt. Das Symposium wird auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) veranstaltet und wird organisiert von der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V., dem Hamburger Netzwerk Borderline und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Während am Vormittag Plenarvorträge zum Thema „Vom Zuviel und Zuwendig“ in verschiedenen Kontexten der Psychotherapie stattfinden, sind an beiden Tagen am Nachmittag mehrere Workshops zu unterschiedlichen Themen der psychotherapeutischen Behandlung und klinischen Forschung von Persönlichkeitsstörungen geplant. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unten im Flyer als PDF oder auf der Internetseite der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen e.V.
Psychisches Leid tritt in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebenssituationen auf, wobei insbesondere Veränderungen im psychologischen, sozialen, biologischen und spirituellen Kontext zu einer krisenhaften Zuspitzung des Leides führen können. Wir sprechen hierbei von Übergängen oder Transitionen. Beispiele dafür sind:
Anpassungs- und Entwicklungsprozesse in der Lebensspanne (z.B. Adoleszenz, Familiengründung, Menopause, Alter, Sterben)
Gesellschaftliche Übergänge (z.B. Migration, Krieg, Arbeit, sozialer Abstieg und Armut)
Übergänge in der Identität (z.B. Rollenwechsel gesund/krank, Angehörige, Renteneintritt, Geschlecht)
Erschwerte Übergänge bei Patient*innen mit besonderem Hilfebedarf, welche das psychosoziale Auffang- und Übergangsnetz überfordern können und nicht selten durch die Maschen des Netzes fallen
Übergänge innerhalb der integrierten Versorgungsstrukturen und Settings (z.B. Wechsel zwischen somatischen und psychiatrischen Kliniken, Wechsel zwischen Klinikaufenthalt sowie Wohn- und Pflegeheimen).
Für alle Menschen, die durch Übergänge psychisches Leid erfahren, bietet die Psychiatrie professionelle Hilfestellung. Deshalb widmen wir uns im Rahmen der “Münsterlinger Lectures: Psychiatrie Aktuell” 2024 der Transitionspsychiatrie. Verschiedene Referent*innen aus Deutschland, Schweiz und Österreich beteiligen sich zwischen Juli und Dezember mit Impulsvorträgen zum Thema. Die Vorträge können kostenlos sowohl in Präsenz als auch digital angesehen werden. Auch der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. beteiligt sich in diesem Jahr am 15.08.2024 an den “Münsterlinger Lectures: Psychiatrie Aktuell” mit einem Vortrag zum Thema “Hard-to-reach-Patient*innen und -Klient*innen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung: Erkenntnisse aus der Versorgungsforschung und Implikationen für die Praxis”.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier im Flyer:
Am Institut für Sozialpsychiatrie M-V e.V. ist in dem multizentrischen Forschungsprojekt „IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben (IPS-ZIB)“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ingmar Steinhart für den Zeitraum vom 01.07.2024 (vorbehaltlich der Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales) eine Stelle als
wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in
angelehnt an TVöD Entgeltgruppe E13
mit 20h wöchentlich
in der Außenstelle Rostock für die Dauer des Projektes bis zum 30.06.2025 zu besetzen.
Wer wir sind
Das Institut für Sozialpsychiatrie M-V bearbeitet aktuelle versorgungsbezogene Fragestellungen aus der Praxis in Forschungsprojekten und trägt damit zur Etablierung eines wissenschaftlich fundierten sozialpsychiatrischen Standards in der Psychiatrie bei. Das Institut möchte Nachwuchswissenschaftler für das Feld der Sozialpsychiatrie interessieren und profilieren und gleichzeitig die brennenden Probleme aus der Praxis unter wissenschaftlichen Kriterien bearbeiten.
Ihr Profil:
Abgeschlossene wissenschaftliche Hochschulbildung im Bereich Psychologie / Medizin (ggf. Psychiatrie in Weiterbildung) / Soziologie / Soziale Arbeit/ Sozialpädagogik / Demografie / Gesundheitswissenschaften / Psychiatrische Pflege oder angrenzenden Disziplin
Sehr gute Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung vornehmlich quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung (SPSS; syntaxbasierte Arbeitsweise wünschenswert)
Erfahrungen mit Datenauswertungen und Publikationen
Hohes Engagement, Selbständigkeit und Teamfähigkeit sowie eine zuverlässige und strukturierte Arbeitsweise
Vorerfahrungen im Bereich der Versorgungsforschung und ggf. im Alltag psychiatrischer Angebote sind von Vorteil
Ihre Aufgaben:
statistische Auswertung der Daten mittels SPSS
Darstellung der wissenschaftlichen Ergebnisse in Ergebnisberichten und Präsentationen für unterschiedliche Zielgruppen
Präsentation von Ergebnissen auf wissenschaftlichen Veranstaltungen und überregionalen Projektgesprächen
Publikationen von Forschungsergebnissen in wissenschaftlichen Zeitschriften
Vorbereitung und Durchführung einer Abschlusstagung
Wir bieten:
Vergütung nach TVöD Entgeltgruppe bis zu E13 Stufe 3 (bei entsprechender Vorerfahrung)
Jahressonderzahlung in Form von Weihnachtsgeld
30 Tage Urlaub pro Jahr, zusätzlich arbeitsfrei am 24. Und 31. Dezember
Mitarbeit in einem interdisziplinär besetzten Forschungsteam
familienfreundliche Arbeitszeiten, gepaart mit einer Gleitzeitregelung und mobilem Arbeiten
ein modernes Arbeitsumfeld und ein konstruktives Arbeitsklima
ein spannendes Themenfeld im Bereich der Versorgungsforschung
eigene Qualifizierung (Promotion) möglich
Bitte richten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen schnellstmöglich, spätestens bis zum 30.04.2024, an Prof. Dr. Ingmar Steinhart ausschließlich via E-Mail an: info@institut-sozialpsychiatrie.de.
Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sucht zur Unterstützung des Projektes „IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben“ (IPS-ZIB) vom 01.07.2024 bis voraussichtlich zum 30.06.2025 (vorbehaltlich der Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales).
Eine wissenschaftliche Hilfskraft (m/w/d)
mit einem Stundenumfang von 10h pro Woche (538 € Basis)
Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. ist ein An-Institut der Universität Greifswald und verfügt über eine Außenstelle in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Maßgebliches Ziel besteht in der Stärkung und Umsetzung der Forschung und Evaluation im Bereich der sozialpsychiatrischen Versorgung.
Das Projekt IPS-ZIB wird im Rahmen des Bundesprogramms “Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro” durch das BMAS gefördert. Der Fokus des Projektes liegt darin, psychisch erkrankte Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf durch frühzeitige, an der Person orientierte evidenzbasierte Interventionen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu erreichen und zu unterstützen, sodass eine nachhaltige berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht wird. Das Institut für Sozialpsychiatrie M-V e. V. ist als wissenschaftliche Begleitung am Projekt IPS-ZIB beteiligt. Der/die Bewerber/in soll das Forschungsteam bei der Umsetzung der wissenschaftlichen Begleitung, insbesondere im Prozess der Datenauswertung unterstützen.
Ihre Aufgaben:
Dateneingabe und -bereinigung sowie die Unterstützung beim Auswerten der vornehmlich quantitativen Daten
Nachbereitung und Archivierung der Studienunterlagen
Unterstützung bei der Erstellung von Abschlussarbeiten, Präsentationen und Publikationen
Sie verfügen über:
(beginnendes) Master-Studium in einer der Fachrichtungen Soziologie, Psychologie, Gesundheitswissenschaften, Demografie oder einer angrenzenden Disziplin
gute Kenntnisse in der Anwendung (qualitativer und) quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung (SPSS, syntaxbasierte Arbeitsweise wünschenswert)
Erfahrungen mit einschlägiger Software (bspw. Excel, PowerPoint)
hohes Engagement, Selbständigkeit und Teamfähigkeit sowie eine zuverlässige und strukturierte Arbeitsweise
Wir bieten Ihnen:
verlässliche Einarbeitung und qualifizierte Begleitung
flexible Arbeitszeiten
eigenverantwortliches Arbeiten
viel Spaß in einem lebendigen Team
Wir freuen uns auf Ihre Kurzbewerbung! Bitte richten Sie diese per E-Mail schnellstmöglich, spätestens bis zum 30.04.2024, an info@institut-sozialpsychiatrie.de
Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen der psychosozialen Versorgung gehören zu einer Berufsgruppe, die besonders von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und krankheitsbedingten Ausfällen wegen arbeitsbezogenen psychischen Belastungen betroffen sind. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für (chronische) gesundheitliche Beeinträchtigungen und krankheitsbedingte Ausfälle. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und den zunehmenden Herausforderungen durch veränderte Arbeitsbedingungen, demographischen Wandel oder gesellschaftliche Krisen sind Initiativen in diesem Bereich zur Prävention und Gesundheitsförderung wichtig. Sie ermöglichen eine langfristige Unterstützung der Mitarbeitendengesundheit und erhöhen die Attraktivität dieser Arbeitsbereiche.
Konzepte und Initiativen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Förderung der Selbstfürsorge bei Fachkräften konnten sich bislang noch nicht breit etablieren. Die diesjährige digitale Fachtagung unter Schirmherrschaft des European Centre for Clinical Social Work e.V. möchte sich daher der Prävention und Gesundheitsförderung von Fachkräften in verschiedenen psychosozialen Arbeitsfeldern annehmen. Kooperationspartner der Veranstaltung sind die Fachhochschule Campus Wien, der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Schweizer Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit. Im Rahmen der Fachtagung wird das Thema „Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in den psychosozialen Arbeitsfeldern” mit Hilfe von Keynotes und Vortragspanels beleuchtet. Die Fachtagung richtet sich an Mitarbeitende aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der psychosozialen Praxis, Studierende der (Klinischen) Sozialarbeit sowie an Wissenschaftler:innen aus den Bereichen der Sozial- und Gesundheitswissenschaften.
Die Fachtagung findet am 02. Mai 2024 zwischen 09:00 bis 16:00 Uhr in digitaler Form mit dem Konferenzprogramm Zoom statt. Die Anmeldung und die Teilnahme sind kostenlos. Das Tagungsprogramm sowie die Anmelde- und Zugangsmodalitäten finden Sie hier:
Die berufliche Tätigkeit bildet für einen Großteil der Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ein wichtiges Behandlungsziel und einen bedeutsamen individuellen Faktor bei der Genesung. Dennoch ist nur ein geringer Anteil der Menschen mit einer psychischen Erkrankung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig. Zudem wirkt sich die langfristige Arbeitslosigkeit negativ auf die psychische Gesundheit sowie auf die gesellschaftliche und soziale Teilhabe aus. In der Praxis zeigt sich, dass die zur Verfügung stehenden Behandlungs- und Rehabilitationsangebote in Deutschland die berufsbezogenen Bedarfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen nur unzureichend berücksichtigen.
Um diese Situation zu verbessern sowie die Entwicklung und Implementierung von neuen Konzepten zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland voranzutreiben, führen der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit 2020 mit mehreren Kooperationspartner*innen das Praxisforschungsprojekt „IPS-ZIB“ durch. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ gefördert und verfolgt das Ziel, psychisch erkrankte Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf direkt aus der Krankenhausbehandlung durch frühzeitige an der Person orientierte evidenzbasierte Interventionen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu unterstützen, sodass eine nachhaltige berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht wird.
Im Zuge des Projektes wurde das Coaching-Konzept „Individual Placement and Support“ in der Region Greifswald, Leipzig, Bielefeld und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erfolgreich erprobt. Die Projekterfahrungen sollen nun am 10. April 2024 im Rahmen der Veranstaltung „Wege in die Arbeit: IPS-Coaching – Individual Placement and Support“ einem breiten Publikum vorgestellt werden. Hierzu wurden mehrere Expert*innen aus der Partnerregion Leipzig eingeladen.
Die kostenfreie Veranstaltung findet im Konferenzraum des Diakonie Klinikums Dietrich-Bonhoeffer in Neubrandenburg zwischen 15 und 16:30 Uhr statt. Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier:
Etwa 10 bis 15 % der Menschen in der Allgemeinbevölkerung leiden unter einer Persönlichkeitsstörung. In der psychiatrischen, psychosozialen und psychotherapeutischen Versorgung gehören Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung zu einer häufig anzutreffenden Zielgruppe. Mittlerweile wurden in den letzten Jahren im Bereich der Persönlichkeitsstörungen verschiedene evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten entwickelt. Durch zahlreiche Forschungsinitiativen haben die Erkenntnisse zu den Ursachen, Symptomen und Verläufen von spezifischen Persönlichkeitsstörungen wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung oder selbstunsicheren Persönlichkeitsstörung deutlich zugenommen. Mit der erwarteten Einführung der ICD 11 kommt es darüber hinaus zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel in der Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen.
In der achten Auflage ihres renommierten Fachbuches „Persönlichkeitsstörungen“ greifen Peter Fiedler und Sabine Herpertz die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Persönlichkeitsstörungen auf. Neben einer Einführung in das Konzept der Persönlichkeit und -störungen werden der aktuelle Forschungsstand im Bereich der Diagnostik und Therapie von verschiedenen Persönlichkeitsstörungen zusammengefasst. Im Bereich der Diagnostik steht insbesondere der dimensionale Klassifikationsansatz in der ICD 11 oder im alternativen Modell des DSM 5 im Fokus. Zudem widmen sich die Autorin und der Autor aktuellen Erkenntnisse zu Persönlichkeitsstörungen aus der Epidemiologie, klinischen Forschung, Persönlichkeitspsychologie, Neurobiologie und Genetik sowie den spezifischen Behandlungsmöglichkeiten.
Bei dem Fachbuch „Persönlichkeitsstörungen“ handelt es sich um ein umfangreiches und kompaktes Grundlagenwerk. Im Vergleich zu den früheren Auflagen enthält die 8. Auflage eine Übersicht zu den aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Einführung der dimensionalen Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen. Hier informiert das Fachbuch hervorragend über die theoretischen und wissenschaftlichen Hintergründe sowie über die Umsetzungsmöglichkeiten in der Diagnostik und Behandlungsplanung. Darüber hinaus werden neue Entwicklungen in der Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen aufgegriffen. Das Buch richtet es sich mit einer verständlichen Schreibweise an eine breite Gruppe von Leser*innen.
Eine ausführliche Rezension von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) mit weiteren Informationen zum Buch finden Sie hier.
31 % der Deutschen sagen, dass sie aktuell unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden. Das entspricht in etwa dem Vorjahreswert (32 %). Zu diesem Ergebnis kommt der vierte AXA Mental Health Report für den das Meinungsforschungsinstitut Ipsos eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage ab 18 Jahren in Deutschland und fünfzehn weiteren Ländern durchgeführt hat.
Dabei variiert die mentale Gesundheit zwischen den unterschiedlichen Generationen stark: Insbesondere junge Menschen von 18 bis 24 Jahren (41 %) und 25 bis 34 Jahren (39 %) geben besonders häufig an, derzeit unter einer mentalen Erkrankung zu leiden. Die am wenigsten von psychischen Erkrankungen betroffene Altersgruppe sind die 65- bis 75-Jährigen. Hier sind es 15 %, die nach eigenen Angaben aktuell psychisch erkrankt sind.
Frauen (33 %) bezeichnen sich häufiger als mental erkrankt als Männer (28 %). Auch bei der Betrachtung unterschiedlicher Geschlechter spielt das Alter eine zentrale Rolle: Unter den Befragten bis 34 Jahren sagen 40 % der Frauen und 39 % der Männer, dass sie aktuell unter einer psychischen Erkrankung leiden. Zudem lassen immer mehr Menschen ihre psychischen Erkrankungen überhaupt nicht behandeln (24 %) oder versuchen, diese selbst zu behandeln (24 %). Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind diese Werte gestiegen (21 %).
Die aktuelle Umfrage des AXA Mental Health Report weist im Hinblick auf die psychische Gesundheit in der deutschen Bevölkerung auf eine bedenkliche Entwicklung hin. Trotz der Belastungen nimmt nur ein geringer Teil der deutschen Bevölkerung entsprechende Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch. Dadurch steigt das Risiko für die Chronifizierung der psychischen Erkrankungen und für weitere Folgeprobleme. Angesichts dieser Entwicklung, bedarf es unter anderem der stärkeren Förderung von notwendigen Aktivitäten im Bereich der Aufklärung, Frühintervention und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen. Weitere Informationen zum aktuellen AXA Mental Health Report finden Sie hier.
Psychische Gesundheit ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Allgemeinwohls und Wohlbefindens sowie ein grundlegendes Menschenrecht. Etwa 13 % der Menschen in der Weltbevölkerung leiden unter einer psychischen Erkrankung. In Europa beträgt der Anteil ca. 14,2 %. Aufgrund der direkten und indirekten psychischen Erkrankungsfolgen wie häufige Inanspruchnahme von psychiatrischen Behandlungen oder Einschränkungen in der Arbeitsfähigkeit schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass die jährlich verursachten weltwirtschaftlichen Kosten durch psychische Erkrankungen im Jahr 2030 auf 6 Billionen US-Dollar ansteigen werden. Dies ist deutlich mehr als die prognostizierten Kosten für Krebserkrankungen, Diabetes oder chronische Atemwegserkrankungen.
Trotz der Folgen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen fehlt es in vielen Ländern darunter auch in Deutschland immer noch an wichtigen Rahmenbedingungen, um die psychische Gesundheit in der Bevölkerung bestmöglich zu fördern, zu gewährleisten und gefährdete Personengruppen ausreichend zu schützen. Hierzu zählen unter anderem die zunehmende gesellschaftliche Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, die geringen Gesundheitskompetenzen im Bereich psychische Gesundheit in der deutschen Bevölkerung, die unzureichende Umsetzung einer menschenrechtsorientierten Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie die noch immer bestehenden strukturellen Defizite in verschiedenen Bereichen der Behandlung, Beratung, Unterstützung, Prävention und Gesundheitsförderung.
Zwanzig Jahre nach dem letzten „The World Mental Health Report: mental health – new understanding, new hope“ – der vor allem für ein biopsychosoziales Verständnis für psychische Gesundheit und Erkrankung plädierte – veröffentlichte die WHO im vergangenen Jahr unter dem Motto „Transforming mental health for all“ ihren neuen Bericht. Dieser Bericht richtet sich speziell an politische Entscheidungsträger im Gesundheitswesen und beinhaltet wichtige Empfehlungen zur Weiterentwicklung von menschenrechtsorientierten multisektoralen und gemeindenahen Versorgungsstrukturen und Interventionen, die erforderlich sind, um die psychische Gesundheit in der Gesellschaft zu verbessern. In dem aktuellen Bericht stehen diesmal die gesellschaftlichen und globalen Risikofaktoren für die psychische Gesundheit wie Krieg, wirtschaftliche und soziale Ungleichheit oder die Klimakrise im Vordergrund. Ausgehend von dem 2013 verabschiedeten „Comprehensive Mental Health Action Plan 2013-2030“ der WHO werden mehrere Maßnahmen vorgestellt, um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden innerhalb der Gesellschaft zu fördern, psychischen Erkrankungen vorzubeugen und gefährdete Personen zu schützen.
In der Unterstützung von jungen Menschen mit Fluchterfahrungen werden Sozialarbeitende mit einer Reihe von verschiedenen psychosozialen Problemlagen konfrontiert. Neben besonderen Haltungs- und Handlungskompetenzen (zum Beispiel Trauma- und Diskriminierungssensibilität, Vertrauens- und Beziehungsarbeit, Biographiearbeit und Selbstreflektion) erfordert diese Situation von den Sozialarbeitenden auch ein multidimensionales diagnostisches Fallverstehen als fachlich fundierte Grundlage für die Beziehungsarbeit und Unterstützung, das neben den psychosozialen Problemlagen auch die Ressourcen und Stärken, biographische Entwicklung sowie die Lebenswelt der jungen Menschen in den Blick nimmt.
Im Rahmen des TraM-Projektes (Traumatisierte minderjährige geflüchtete Menschen verstehen und unterstützen; gefördert vom BMBF) wurde an der Alice-Salomon-Hochschule ein diagnostisches Modell für (junge) geflüchtete Menschen erstellt und formativ evaluiert. Während der Projektlaufzeit (2019-2022) arbeiteten die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen eng mit der psychosozialen Praxis des Flucht- wie Kinder- und Jugendhilfebereichs zusammen. Ein besonderes Anliegen war, das diagnostische Modell auch nach der Projektlaufzeit für die Praxis nutzbar zu machen.
Aus diesem Grund ist ein Booklet entstanden, in dem das Modell praxisnah aufgearbeitet wurde. Es kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Neben dem Booklet sind verschiedenste Materialien entstanden, die die praktische Anwendung des diagnostischen Modells unterstützen können (Podcasts zu Diskriminierung, Bindung und Trauma, Arbeitsblätter, Piktogramme und vieles mehr). Auch die Materialien können hier kostenlos heruntergeladen bzw. genutzt werden.
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