Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. jetzt auch auf YouTube
Im Zuge der COVID-19-Pandemie waren und sind noch immer viele Verbände und Organisationen gezwungen einen großen Teil ihrer Aktivitäten und Veranstaltungen in digitaler Form umzusetzen. Auch der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. musste für seine Themen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr auf digitale Medien zurückgreifen und neue Formate entwickeln. Aus dieser Entwicklung heraus entstanden verschiedene Videobeiträge, Aufzeichnungen von Fachveranstaltungen und Kurzfilme, die wir nun im YouTube-Kanal des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. veröffentlicht haben und allen Interessierten zur Verfügung stellen möchten.
Ob zur Lebenssituation von Kindern psychisch belasteter Eltern, zur Stigmatisierung von psychisch erkrankten Menschen in unserer Gesellschaft, zum Thema Arbeit und psychische Gesundheut oder zur Versorgungssituation von schwer erreichbaren Klient*innen in der Psychiatrie, auf unserem YouTube-Kanal finden Sie verschiedene Beiträge zu unseren aktuellen Themen und Projekten. Zudem können Sie hier Aufzeichnungen von unseren Veranstaltung aus diesem Jahr ansehen.
Verfolgen Sie unsere Aktivitäten gerne auch auf unserem YouTube-Kanal.
Menschen mit psychischen Erkrankungen gehören in Deutschland zu einer Bevölkerungsgruppe, die gesellschaftlicher Stigmatisierung und Ausgrenzung ausgesetzt ist. Mehrere Studien legen nahe, dass die Vorurteile und Ängste gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren in Deutschland zugenommen haben. Die Quellen der Stigmatisierung sind vielfältig. Eine besondere Rolle spielen unter anderem die Medien, deren Berichterstattung über psychische Erkrankungen gelegentlich durch Fehlinformationen, Einseitigkeiten und Dämonisierungen psychischer Störung geprägt sind.
Für die Betroffenen wirken sich die Stigmatisierungserfahrungen verheerend aus. Sie untergraben nicht nur die individuelle Selbstwirksamkeit und beeinträchtigen die psychische Gesundheit. Auch andere Ressourcen, die zu einer nachhaltigen Genesung beitragen können (Freundschaften, Anerkennung, Wertschätzung durch Arbeit) sind gefährdet. Und besonders fatal: Die Erfahrung und Erwartung von Stigmatisierung trägt auch dazu bei, dass notwendige Unterstützungsmaßnahmen von den Betroffenen zu spät oder gar nicht in Anspruch genommen werden. Daneben können auch die Einstellungen von Akteur*innen, welche in der Versorgung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen involviert sind, negativ durch die in der Bevölkerung vorherrschenden Stereotypen, Vorurteile oder diskriminierenden Tendenzen beeinflusst werden. Dies wirkt sich wiederum nachteilig auf die Versorgungsbedingungen von Menschen mit psychischen Erkrankungen aus.
Um das öffentliche Bild von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern zu verändern, führte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. von April 2016 bis Mai 2017 ein Projekt zur Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen durch. Das Projekt wurde von der Aktion Mensch gefördert. Die Kampagne ist zusammen mit Betroffenen, Angehörigen, Fachkräften und weiteren wichtigen Partner*innen aus Politik und Verwaltung organisiert und umgesetzt worden. Der Schwerpunkt des Projektes lag auf dem Thema Teilhabe an Arbeit. 2018 wurde die Kampagne von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) mit dem DGPPN-Antistigma-Preis ausgezeichnet und 2021 vom Dachverband Gemeindepsychiatrie als Best-Practice-Beispiel in einer vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Broschüre zur Anti-Stigma-Arbeit aufgenommen.
Die Landesverbandsmitarbeiterin Anke Wagner stellte am 23.02.2021 die Anti-Stigma-Kampagne M.V. sowie die Aktivitäten des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. beim Rostocker Radiosende LOHRO vor. Das Radiointerview kann unten angehört werden. Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie hier.
Jährlich berichten in Deutschland 33 % der Frauen und 28 % der Männer aus der erwachsenen Bevölkerung über auffallende Merkmale von mindestens einer psychischen Erkrankung. Die Gesamtprävalenz liegt hier zu Lande bei 28 %. Dies entspricht etwa einer Gesamtanzahl von 19 Millionen Menschen in einem Alter von 18 bis 60 Lebensjahren. Davon leiden etwa 1 bis 2 % an den schweren und langanhaltenden Auswirkungen ihrer psychischen Erkrankung, welche sich durch deutliche Einschränkungen in verschiedenen Funktions- und Lebensbereichen zeigen und aufgrund der komplexen Behandlungsbedarfe oft medizinische und psychosoziale Unterstützung und Behandlung beanspruchen. Gemessen an der Gesamtbevölkerung von Deutschland umfasst dieser Anteil etwa 680 Tausend bis 1 Million Menschen. In Anbetracht dieser Daten wird deutlich, dass psychische Erkrankungen genauso häufig auftreten wie andere Volkskrankheiten (z. B. Diabetes oder Bluthochdruck).
Ungeachtet dieser Häufigkeit werden psychische Erkrankungen in der Gesellschaft immer noch stigmatisiert. Zahlreiche Studien aus den letzten 50 Jahren legen nahe, dass die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der deutschen Bevölkerung in den letzten Jahren sogar erheblich zugenommen hat. Vorurteile und Diskriminierung von bestimmten Bevölkerungsgruppen wirken sich nicht nur negativ auf das gesamtgesellschaftliche Klima aus, sondern vor allem für die Betroffenen geht die gesellschaftliche Stigmatisierung mit einer erheblichen Verschlechterung ihrer Lebensqualität einher. Das Erleben von gesellschaftlicher Ausgrenzung führt zu einem verminderten Selbstwertgefühl, negativem Stresserleben, einer erhöhten Suizidalität, einer Zunahme von Hoffnungslosigkeit und einer schlechteren Krankheitsbewältigung. Zudem werden die Folgen einer erhöhten Selbststigmatisierung im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen mit einer geringeren Inanspruchnahme von psychosozialen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Hilfen sowie häufigeren Krankenhauseinweisungen durch Kriseninterventionen assoziiert. Aber auch die Einstellung von Akteur*innen, welche in der Versorgung und Behandlung von psychisch erkrankten Menschen involviert sind, wird negativ durch die in der Bevölkerung vorherrschenden Stereotypen, Vorurteile oder diskriminierenden Tendenzen beeinflusst.
Der Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. veröffentlichte diesen Monat die Ergebnisse eines 2019 gestarteten und vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projektes zur Anti-Stigma-Arbeit. Im Rahmen einer Befragung der 220 Mitgliedsorganisationen des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V. wurde eine systematische Erfassung von regionalen Anti-Stigma-Aktivitäten und Kampagnen zur Gesundheitsförderung bei psychischen Belastungen vorgenommen. Als Ergebnis der Befragungsauswertung entstand die Broschüre “Es ist normal – verschieden zu sein!”, die eine Übersicht zu erfolgreichen Anti-Stigma-Projekten in Deutschland und dem europäischen Raum zusammenstellt. Im Rahmen der Broschüre sollen erprobte Methoden, Materialien oder Kampagnen-Elemente für andere gemeinnützige Organisationen nutzbar gemacht werden.
Die Broschüre kann hier auf der Seite des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V. heruntergeladen werden. Auch die Anti-Stigma-Kampagne Mecklenburg-Vorpommern wurde vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. erfasst und in die Broschüre als Best-Practice-Beispiel aufgenommen. Informationen zur Anti-Stigma-Kampagne Mecklenburg-Vorpommern finden Sie hier.
Die Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen hat in den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich zugenommen. Besonders in den Medien spiegelt sich die Tendenz der sozialen Diskriminierung und Abwertung von psychisch erkrankten Menschen wieder. Aber auch in der deutschen Bevölkerung kann ein Anstieg von negativen Zuschreibungen gegenüber Personen mit psychischen Erkrankungen verzeichnet werden. Vorurteile und Diskriminierung von bestimmten Bevölkerungsgruppen wirken sich nicht nur negativ auf das gesellschaftliche Gesamtklima aus, sondern auch bei den Betroffenen geht die gesellschaftliche Ausgrenzung mit einer Reihe von negativen Folgen einher. Hierzu gehören zum Beispiel ein vermindertes Selbstwertgefühl, gesellschaftliche Exklusion, negatives Stresserleben, erhöhte Suizidalität und eine schlechtere Krankheitsbewältigung.
Um der gesellschaftlichen Diskriminierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen entgegenzuwirken, führte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zwischen April 2016 bis 2017 die Anti-Stigma-Kampagne durch. Am 23.02.2021 stellte Anke Wagner vom Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Anti-Stigma-Kampagne beim Radiosende LOHRO vor. Der Radiobeitrag kann hier angehört werden.
Weitere Informationen zur Anti-Stigma-Kampagne des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. finden Sie hier.
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