Videofachbeitrag: Familien mit psychisch erkrankten Mitgliedern

In seinem YouTube-Beitrag gibt der Wissenschaftler und Psychologe Prof. Dr. Johannes Jungbauer von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen einen Überblick zu den Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf Familienangehörige. Darüber hinaus wird beschrieben, wie die Belastungen der Familienangehörigen sowohl durch erkrankungsspezifische als auch durch beziehungsspezifische Faktoren entstehen.

Orientierungshilfe: Mein Recht auf Rehabilitation und Teilhabe

Seit geraumer Zeit ist Bundesteilhabegesetz (BTHG) in Kraft getreten. Die letzte Stufe des Gesetzes, die Anfang 2023 wirksam werden sollte, wurde zwar erst einmal ausgesetzt. Die grundlegenden Inhalte des BTHG sind jedoch wirksam und von den Akteur*innen anzuwenden.

Vom BTHG haben sicherlich die meisten schon einmal gehört. Viele Aktive aus der Selbsthilfe waren ja sogar in den Entstehungsprozess des BTHG eingebunden. Das Gesetz hatte es seinerzeit sogar in die Tagesschau geschafft, was man nicht gerade von vielen sozialrechtlichen Regelungen sagen kann. Nicht alle werden aber wissen oder bereits gemerkt haben, was sich mit dem Gesetz für sie geändert hat oder ändern soll. Die Politik verkündete im Zuge seiner Verabschiedung, dass mit dem BTHG ein modernes Teilhabegesetz in Übereinstimmung mit den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention geschaffen werde. Fortan stehe die Selbstbestimmung des/der Betroffenen und nicht länger die Fürsorge und Fremdbestimmung durch andere im Vordergrund. Der Reha-Prozess solle vereinheitlicht und vereinfacht werden und nicht zuletzt solle dem/der Berechtigten mehr von seinem/ihrem Einkommen und Vermögen übrigbleiben, wenn er/sie Leistungen der Eingliederungshilfe in Anspruch nimmt.

Aber offensichtlich kennen auch viele der leistungsberechtigten Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung die gesetzlichen Neuregelungen und ihre damit verbundenen neuen Rechte noch nicht oder nicht hinreichend genug. Aus diesem Grunde entwickelte die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe mit Unterstützung der Deutschen Rentenversicherung diese Broschüre vor allem als Orientierung zu den neuen Leistungsansprüchen. Zudem zeigt die Broschüre auf, welche Möglichkeiten bestehen, sie auch wirksam durchzusetzen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Pressemitteilung zum Projekt OBEON des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie e.V.

OBEON – Orientierungshilfe und Beratung Online für Menschen in seelischen Belastungssituationen, mit psychischen Erkrankungen sowie deren Angehörige und Zugehörige.

Psychische Belastungen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet, doch oft wissen Betroffene und ihre Angehörigen nicht, wie sie mit ihrer Situation umgehen sollen. OBEON – Orientierung und Beratung Online – wurde ins Leben gerufen, um Menschen in seelischen Belastungssituationen schnell und effizient zu unterstützen und ihnen den Zugang zu den richtigen Hilfsangeboten zu erleichtern.

Das Besondere: Das Angebot wurde von Betroffenen, Angehörigen und psychosozialen wie psychiatrischen Fachkräften gleichberechtigt entwickelt. In der Psychiatrie nennt man diesen inklusiven Ansatz Trialog.

Aktuelle Herausforderungen und die Relevanz von OBEON wurden nun in einer Pressemitteilung aufgezeigt. Die Pressemitteilung können Sie hier einsehen.

3. Kommunale Gesundheitskonferenz des Landkreises Vorpommern-Rügen am 06. November 2024

Unter dem Motto „Gesundheit gelingt GEMEINSA! – Gesund Aufwachsen in Vorpommern-Rügen – Familien im Wandel“ findet am 06. November 2024 von 09:30 bis 15:00 Uhr im Begegnungszentrum G.-A-Demmler Straße 6 in 18311 Ribnitz-Damgarten die dritte kommunale Gesundheitskonferenz des Landkreises Vorpommern-Rügen statt.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden soll in dieser Konferenz die erste Lebensphase der Präventionskette beleuchtet werden. Umrahmt wird die Veranstaltung durch den Markt der Möglichkeiten. Dort haben die Teilnehmenden Gelegenheit, Träger, Initiativen und Netzwerke kennenzulernen und sich auszutauschen. Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden Sie hier im Flyer:

Rückblick Filmabend zum Thema postpartale Depression im Rahmen der 19. Rostocker Film- und Kulturtage 2024

Aktuelle Studien zeigen, dass bis zu 15 Prozent aller Mütter an einer postpartalen Depression erkranken – einer schweren psychischen Krise nach der Geburt. Die Erkrankung verursacht häufig starke Selbstzweifel und Schuldgefühle und kann die Bindung zwischen Mutter und Kind belasten. Obwohl viele Frauen erkranken, wird das Thema nur selten offen diskutiert. Um das zu ändern, veranstalteten der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien im Rahmen der 19. Rostocker Film- und Kulturtage am 08. Oktober 2024 im Li.wu einen Film- und Themenabend.

Katrin Oldörp, Kristin Pomowski & Kathrin Herold (von links nach rechts)

Im Mittelpunkt stand der Dokumentarfilm „Trotz Baby depressiv“, der die Geschichte von drei Frauen kurz nach der Geburt ihrer Kinder erzählt und zeigt, wie sie und ihr Umfeld mit der Erkrankung umgehen, gab es eine Diskussionsrunde. Im Anschluss diskutierten Katrin Oldörp (Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen in Rostock), Dr. Kristin Pomowski (Projektleiterin der Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien) und Kathrin Herold (Vorstandsvorsitzende des Landeshebammenverbandes Mecklenburg-Vorpommern) in einer über die aktuellen Herausforderungen in der Behandlung- und Unterstützung von Müttern mit einer postpartalen Depression. Zudem machten Sie auf aktuelle Entwicklungen und Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam, die die Beratung und Unterstützung von Frauen mit einer postpartalen Depression, ihren Kindern und Angehörigen sowie die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen bei Müttern während der Geburt verbessern können.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und bei unseren Expertinnen für den angenehmen Austausch und den informativen Abend.

Themenheft: Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil

In Deutschland lebt von fünf Kindern lebt jeweils ein Kind mit einem psychisch erkrankten Elternteil zusammen. Zahlreichen Studien zufolge weisen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil häufiger Gesundheitsprobleme als Gleichaltrige aus der Allgemeinbevölkerung auf. Repräsentative Bevölkerungsstudien legen nahe, dass die psychische Erkrankung eines Elternteils mit zu den bedeutsamsten Risikofaktoren für die psychische und somatische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gehört.

Trotz des gesundheitlichen Risikos zählen Eltern mit einer psychischen Erkrankung und ihre Kinder immer noch zu einer Zielgruppe, die bisher von den bestehenden Versorgungsangeboten nur unzureichend profitiert. Neben einem allgemeinen Mangel an niedrigschwelligen, präventiven und ganzheitlichen Unterstützungs-, Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten werden die betroffenen Familien mit Hindernissen konfrontiert, welche den Zugang zu geeigneten Behandlungs- und Unterstützungsangeboten erschweren.

In Deutschland steht die Thematik “Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien” bereits länger im Fokus wissenschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Betrachtungen. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wurde das Thema „Kinder aus psychisch und/ oder suchbelasteten Familien“ als Schwerpunkt in der Fachzeitschrift „Klinische Sozialarbeit“ aufgegriffen. Die eingereichten Beiträge geben exemplarisch einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen. Auch die Landesfachstelle Kinder aus psychisch und/ suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern berichten in ihrem Beitrag über den Entwicklungshintergrund der Landesfachstelle sowie über deren Aktivitäten und Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Informationen zum Heft finden Sie hier.

Borderline-Trialog MV online am 23. Januar 2025

Im Rahmen des Trialogs geht es darum einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch zwischen Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen zu ermöglichen. Der gemeinsame Austausch bildet unter anderem die Grundlage, um die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft zu minimieren und ein besseres Verständnis füreinander aufzubringen. Der Borderline-Trialog ist keine Vortragsveranstaltung. Hier kommen alle zu Wort, die etwas sagen möchten, aber nicht müssen. Des Weiteren ist der Trialog kein Therapieersatz, sondern vielmehr eine therapeutische Ergänzung und ein wichtiger Stützpfeiler für Menschen mit psychischen Erkrankungen, ihren Angehörigen oder auch für professionelle Mitarbeiter*innen.

Am 23. Januar 2025 findet zwischen 18:00 und 20:00 Uhr wieder der Borderline-Trialog MV online über Senfcall statt. Zu den Zielgruppen gehören Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, ihre Angehörigen und Freunde sowie professionell Tätige und Personen, die am Thema interessiert sind.

Weitere Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung können Sie über diese E-Mail-Adresse erfragen: Borderline-Trialog-MV.CL@web.de

Der Flyer mit den wichtigsten Informationen zum Thema und zur Anmeldung wird m Vorfeld der Veranstaltung veröffentlicht.

AB´GEDREHT 19. Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit vom 07. bis 10. Oktober 2024

Seit 2006 wird die Veranstaltungsreihe Rostocker Film- und Kulturtage zur seelischen Gesundheit organisiert. Laut einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Institutes zeigen sich insgesamt negative Entwicklungen des psychischen Gesundheitszustands in der deutschen Bevölkerung. Zu den möglichen Ursachen, die nicht getrennt voneinander betrachtet werden können, zählen u. a. langjährige Trends und komplexe Effekte kollektiver Ereignisse, wie wirtschaftliche Lage, Krieg in der Ukraine, Klimakrise.

In diesem Sinne leistet das Programm der Rostocker Film- und Kulturtage mit Informationen und Aufklärung über verschiedene psychische Störungen einen Beitrag zur Förderung psychischen Gesundheit und zur Relativierung von weitverbreiteten Vorurteilen sowie zur Sensibilisierung gegenüber der Stigmatisierung bei psychisch erkrankten Menschen.

Das Veranstaltungsprogramm entstand in trialogischer Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes der Hanse- und Universitätsstadt Rostock mit Vertretern der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock, des sozialpsychiatrischen Versorgungssystems, dem EX-IN M-V e. V. und dem Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. sowie mit freundlicher Unterstützung des li.wu.

Weitere Informationen zum Programm und zu den Veranstaltungen finden Sie hier:

Tage der seelischen Gesundheit vom 09. bis 14. Oktober 2024 in Schwerin

Arbeit ist ein wesentlicher Teil unserer Lebenswelt. Allerdings sind in den vergangenen zehn Jahren die Fehltage von Arbeitnehmer*innen aufgrund psychischer Erkrankungen um 52 Prozent gestiegen. Das muss sich ändern!

Mit den Tagen der seelischen Gesundheit 2024 wird vom 09. bis 14. Oktober 2024 in Schwerin der Fokus auf Beruf und Arbeit legen. Wie können wir trotz Dauerstress und Personalmangel gesund bleiben? Wie können Betroffene besser integriert werden? Und wie schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das die mentale Gesundheit aller Mitarbeiter*innen fördert?

Unter dem Motto „Geben und Nehmen: Wie seelische Gesundheit und Arbeit vereinbar sind“ können sich alle Interessierten in zahlreichen Vorträgen, Seminaren und kreativen Nachmittagen auf unterschiedliche Art und Weise der Thematik nähern. Die unterschiedlichen Veranstaltungen bieten die Möglichkeit Fachinformationen zu erhalten und in einen Erfahrungsaustausch zwischen Öffentlichkeit, Betroffenen, Angehörigen und auch Interessierten zu gelangen.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier:

Einladung zum Gottesdienst am Weltsuizidpräventionstag am 10. September 2024 in Schwerin

Es ist ein Tabuthema: Menschen denken darüber nach oder setzen tatsächlich ihrem Leben ein Ende. Ihre Auswegslosigkeit und Verzweiflung können wir nur erahnen. Fassungslosigkeit, Ohnmacht und Schuldgefühle überschatten den Alltag bei denen, die hilflos zurückbleiben.

Die Initiativgruppe Suizidprävention Schwerin lädt am 10. September 2024 um 18:00 Uhr im Rahmen eines besonderen Gottesdienstes in der Paulskirche zur Begegnung ein: Menschen, die durch Suizid einen Angehörigen verloren haben und trauern, Menschen, die in Not sind und sich über Hilfsangebote informieren wollen, Menschen, die das Thema bewegt. Der ökumenische Gottesdienst setzt Impulse und lässt Raum für das Unaussprechliche.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit anderen Betroffenen, Vertreter*innen der Klinik und professionellen Beratungsstellen ins Gespräch zu kommen.