In der psychiatrischen Versorgung treffen wir immer wieder auf Klient*innen mit schweren psychischen Erkrankungen, die die professionellen Mitarbeiter*innen vor erheblichen Herausforderungen stellen. Viele dieser Klient*innen zeichnen sich durch komplexe Problemlagen, durch schwierige Verhaltensweisen oder abweichende Lebensentwürfe aus, welche oftmals niedrigschwellige personenzentrierte und multiprofessionelle Unterstützungsformen benötigen. In der Literatur werden diese Klient*innen unter anderem mit dem Begriff “hard to reach” (dt. schwer erreichbar) assoziiert. Im Rahmen eines von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Lisa Große (Alice Salomon Hochschule Berlin), Matthias Müller (Hochschule Neubrandenburg) und Katarina Prchal (Humboldt Universität zu Berlin) herausgegeben Themenheftes der Zeitschrift “Klinische Sozialarbeit” widmen sich mehrere Autor*innen der Versorgungssituation von Hard-to-reach-Klinet*innen in der psychiatrischen Versorgung und dem stärkenorientierten Case Management als einen methodisch Ansatz, um personenzentrierte und disziplinübergreifende Unterstützungsformen für diese Zielgruppe zu organisieren.
Zu Beginn gibt Dieter Röh (Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg) einen Einblick in die Entwicklung und Aufgaben der Klinischen Sozialarbeit im Arbeitsfeld der Psychiatrie. Im Anschluss beschreiben Karsten Giertz und Lisa Große die psychiatrische Versorgungssituation von Hard-to-reach-Klient*innen in Deutschland anhand des aktuellen Forschungsstandes. Danach thematisiert Karin Goger (Fachhochschule St. Pölten) die Bedeutung der Beziehungsgestaltung im Case Managements im Kontext der psychosozialen Unterstützung von schwer erreichbaren Klient*innen. Zum Abschluss stellen Karsten Giertz, Lisa Große und Matthias Müller das stärkenorientierte Case Management als einen methodischen Ansatz in der psychosozialen Unterstützung dieser Zielgruppe vor.
Das bereits 2020 veröffentlichte Themenheft “Stärkenorientiertes Case Management in der psychiatrischen Versorgung von Hard-to-reach-Klient*innen” kann seit diesem Monat hier frei als PDF heruntergeladen werden.