Die neue Ausgabe des Newsletters der Landesfachstelle Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien (KipsFam) ist online! In der Juli-Ausgabe wirft die Landesfachstelle KipsFam einen Blick zurück auf das diesjährige Projektforum Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien und gibt viele aktuelle Anregungen für den Arbeitsalltag mit psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Diakonie Nord Nord Ost, DRK Soziale Betreuungsdienste Mecklenburg-Vorpommern gGmbH, Wismarer Werkstätten gGmbH, Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH, Kamlage/ Kopmann Hasenwinkel GbR, Landesverband SDW Mecklenburg-Vorpommern, Verein „Das Boot“ Wismar e.V., Kinderschutzbund Mecklenburg-Vorpommern, Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/ oder suchtbelasteten Familien und Landkreis Nordwestmecklenburg veranstalteten die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Everstorf den Aktionstag „Wald zum Wohl Im Einklang mit Natur und Psyche”.
Ursprünglich sollte der Aktionstag bereits am 19. April 2024 stattfinden. Aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen wurde die Veranstaltung auf den 21. Juni 2024 verschoben.
Im Rahmen dieser Veranstaltung ging es uns nicht nur darum Angesicht des Klimawandels auf den Einfluss von Natur und Wald auf die psychische Gesundheit aufmerksam zu machen, sondern es wurde auch allgemein für das Thema psychische Gesundheit sensibilisiert und Vorbehalte gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Begegnungen und gemeinsamen Aktivitäten im Rahmen der angebotenen Informations- und Aktionsmöglichkeiten abgebaut. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern Stefanie Drese.
Peter Rabe (Forstamtsleiter Grevesmühlen), Manfred Baum (Vorstand Landesforst M-V) & Stefanie Drese (Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Mecklenburg-Vorpommern) (von links nach rechts)
Im Namen der Veranstalter*innen bedanken uns bei allen Besucher*innen und Kooperationspartner*innen für diesen tollen Tag.
Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt erkennt vergangenes Unrecht an, untersucht Gründe für sexuellen Kindesmissbrauch sowie für Vertuschung und Schweigen und sucht Wege zur Veränderung. Aufarbeitung kann eine juristische Aufklärung von Straftaten oder die individuelle Verarbeitung des Traumas durch psychosoziale Maßnahmen nicht ersetzen. Sie macht jedoch das Unrecht der Vergangenheit zum Thema der Gegenwart und zielt auf ein besseres Verständnis der Gesellschaft für die Dimensionen sexuellen Kindesmissbrauchs, damit Kinder in Zukunft sicher leben können. Doch wollen unsere Gesellschaft und die Disziplin und Profession Sozialer Arbeit die Geschichte sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wirklich aufarbeiten?
Seit 2010 gibt es einen gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit sexuellem Kindesmissbrauch, jedoch mangelt es nach wie vor an umfassender Forschung und Prävalenzdaten. Soziale Arbeit kann und sollte in Forschung, Theorie und Praxis wegweisend sein. Fachkräfte der Sozialen Arbeit begegnen dem Thema in zahlreichen Arbeitsfeldern und sehen hier auch einen politischen Auftrag, Aufarbeitung voranzutreiben und Kinderrechte zu stärken.
Die aktuelle Ausgabe des Sozialmagazins ist unter der redaktionellen Leitung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs entstanden. Sie beinhaltet einen vielfältigen Überblick über diese komplexe Thematik und zeigt auf, wie Soziale Arbeit in Forschung, Theorie und Praxis wegbereitend auftreten kann. Das Heft will dazu beitragen, Aufarbeitung multiperspektivisch zu beleuchten, eine weiterführende Diskussion anzuregen sowie Weiterentwicklungen für ein Recht auf Aufarbeitung zu fördern.
Alle Beiträge dieser Ausgabe sind hier frei verfügbar. Die dazugehörige Pressmitteilung der Aufarbeitungskommission finden Sie hier:
Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen der psychosozialen Versorgung gehören zu einer Berufsgruppe, die besonders von gesundheitlichen Beeinträchtigungen und krankheitsbedingten Ausfällen wegen arbeitsbezogenen psychischen Belastungen betroffen sind. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für (chronische) gesundheitliche Beeinträchtigungen und krankheitsbedingte Ausfälle. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und den zunehmenden Herausforderungen durch veränderte Arbeitsbedingungen, demographischen Wandel oder gesellschaftliche Krisen sind Initiativen in diesem Bereich zur Prävention und Gesundheitsförderung wichtig. Sie ermöglichen eine langfristige Unterstützung der Mitarbeitendengesundheit und erhöhen die Attraktivität dieser Arbeitsbereiche. Konzepte und Initiativen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Förderung der Selbstfürsorge bei Fachkräften konnten sich bislang noch nicht breit etablieren.
Am 02. Mai 2024 veranstaltete das European Centre for Clinical Social Work e.V. in Kooperation mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Fachhochschule Campus Wien und dem Schweizer Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit die Online-Fachtagung “Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in psychosozialen Arbeitsfeldern”. Im Rahmen der Fachtagung wurde das Thema „Prävention, Gesundheitsförderung und Selbstfürsorge in den psychosozialen Arbeitsfeldern” mit Hilfe von Keynotes und Vortragspanels beleuchtet. Die Fachtagung richtete sich an Mitarbeitende aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der psychosozialen Praxis, Studierende der (Klinischen) Sozialarbeit sowie an Wissenschaftler*innen aus den Bereichen der Sozial- und Gesundheitswissenschaften.
Die Tagungsdokumentation mit einer Zusammenfassung der Beiträge und den Präsentationen der Referent*innen finden Sie hier.
Psychische Belastungen und Suchterkrankungen sind ein Tabuthema – vor allem in Familien.
Kinder von psychisch oder suchtkranken Eltern lernen oft von klein auf, das Familiengeheimnis zu wahren und die Erwachsenen zu schützen – und verlernen so, ihren Gefühlen zu trauen und sich denen zu öffnen, die helfen könnten.
Wir möchten Sichtbarkeit schaffen: Dafür suchen wir (erwachsene) Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien oder betroffene Eltern, die ihre Erfahrungen zu Papier bringen.
Sie möchten mitmachen?
Dann verfassen Sie gern einen Tagebuchreintrag über eine oder mehrere alltägliche Situationen oder Momente, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind. Beim Schreiben können wir Sie gern unterstützen.
Die Tagebucheinträge sammeln wir und fassen sie am Ende (auf Wunsch anonym) in einer Broschüre zusammen.
Soziale Organisationen aus dem Bereich der Behandlung, Unterstützung und Selbsthilfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind derzeit mit vielen Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert. Hierzu gehören unter anderem verändernde Finanzierungsgrundlagen, neue fachliche Anforderungen durch gesetzliche Reformprozesse, Fachkräftemangel, Digitalisierung, zunehmende Krankheitsausfälle durch berufsbedingte Belastungen und die Auswirkungen von gesellschaftlichen Krisen wie die Energiekrise, die COVD-19-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine.
Damit sich soziale Organisationen an den aktuellen Anforderungen und Herausforderungen anpassen können, werden neue Konzepte in der Organisationsentwicklung und Personalförderung sowie neue flexible Arbeitsformen diskutiert. Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V. veranstalten deshalb am 12. Juni 2024 zwischen 12:00 und 17:00 Uhr eine Fachtagung zu diesem Thema. Im Rahmen von Fachvorträgen und Workshops soll ein Diskurs angeregt werden, der neben den aktuellen Herausforderungen neue Perspektiven und Chancen für soziale Organisationen und deren Mitarbeitende aufzeigt. Die Veranstaltung findet im Technologie Zentrum, Alter Holzhafen 19 in 23966 Wismar statt. Im Vorfeld der Fachtagung veranstaltet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zwischen 09:30 bis 12:00 Uhr seine 29. Mitgliederversammlung.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier im Flyer.
In der trialogischen Videovorlesungsreihe zur Sozialpsychiatrie der Hochschule Niederrhein geben zahlreiche Expert*innen aus dem Bereich der Praxis, Peer Support, Forschung und Selbsthilfe einen Einblick in die Themen und Grundlagen der Sozialen Arbeit im Bereich der Sozialpsychiatrie. An diesem Austausch beteiligten sich auch Mitarbeiter*innen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Die trialogische Online-Vorlesungsreihe entstand während der COVID-19-Pandemie und wurde gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Integration von Theorie und Praxis im bio-psycho-sozialen Modell
In diesem Lehrvideo ergründen Marek Miksa, Sonja Utzenrath und Lena Schmideder das bio-psycho-soziale Modell aus drei wichtigen Blickwinkeln: der Perspektive der sog. “Profis”, der Betroffenen und der sozialen Arbeit. Ursprünglich war eine Fachexpertin vorgesehen, deren Beiträge jedoch nicht enthalten sind. Marek hat die fachprofessionellen Inhalte eigenständig aufgearbeitet und integriert, um eine umfassende Darstellung des Themas zu gewährleisten. Das Video analysiert, wie biomedizinische, psychologische und soziale Faktoren in der Behandlung und im Verständnis psychischer Gesundheit zusammenwirken. Es bietet tiefe Einblicke, wie diese Erkenntnisse effektiv in der sozialen Arbeit angewandt werden können, ideal für Studierende, Fachkräfte und alle, die sich für eine ganzheitliche Betrachtung der psychischen Gesundheit interessieren.
Vertiefung des bio-psycho-sozialen Modells durch diverse Perspektiven
Prof. Dr. med. Andreas Seidel, Franz-Josef Wagner und Lena Schmideder vertiefen das Verständnis des bio-psycho-sozialen Modells, indem sie ihre klinischen, persönlichen und akademischen Erfahrungen miteinander verknüpfen. Diese Diskussion beleuchtet, wie unterschiedliche Perspektiven zu einem ganzheitlichen Ansatz in der Behandlung psychischer Erkrankungen beitragen können.
Grundlagen des psychopathologischen Befunds aus multiplen Blickwinkeln
PD Dr. phil. Thomas Röske, Thorsten Dürholt und Lena Schmideder erörtern die Erstellung psychopathologischer Befunde. In diesem Video diskutieren sie die systematische Untersuchung psychischer Störungen aus den Perspektiven eines Kunsthistorikers, eines Erfahrungsexperten und einer Vertreterin der sozialen Arbeit. Lena Schmideder, als Vertreterin der Sozialen Arbeit, bringt die Lehr- und Lernperspektive in die Diskussion ein und beleuchtet, wie theoretisches Wissen und praktische Anwendung in der Ausbildung vermittelt werden. PD Dr. phil. Thomas Röske präsentiert und diskutiert ausgewählte Werke aus der Sammlung Prinzhorn, die psychische Zustände bildlich darstellen, während Thorsten Dürholt seine persönlichen Erfahrungen als Betroffener und Erfahrungsexperte teilt. Gemeinsam fördern sie ein tieferes Verständnis der psychopathologischen Diagnostik, indem sie aufzeigen, wie psychopathologische Phänomene sowohl verbal als auch visuell erfasst werden können.
Ansätze zur Behandlung von Depression, Angst und Zwang – Teil I
Prof. Dr. Borwin Bandelow, Jana Westphal und Irmela Boden widmen sich gemeinsam den komplexen Herausforderungen und erfolgversprechenden Behandlungsstrategien bei Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen. Prof. Dr. Bandelow, ein ausgewiesener Experte in der psychiatrischen Forschung, gibt tiefe Einblicke in die neuesten klinischen Therapieansätze und ihre wissenschaftlichen Grundlagen. Jana Westphal teilt als Psychiatrieerfahrene und Genesungsbegleiterin ihre persönlichen Erfahrungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse, die sie in den Behandlungsprozess einbringt. Irmela Boden, geprägt durch ihre eigenen familiären Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen, bietet eine einzigartige Perspektive auf die emotionalen und sozialen Aspekte der Genesung. Das Gespräch bietet somit einen umfassenden Überblick über Perspektiven und verbindet diese mit tiefgreifenden persönlichen Erfahrungen zu einem multiperspektivischen Bild im Kontext der Sozialen Arbeit.
Ansätze zur Behandlung von Depression, Angst und Zwang – Teil II
In der Fortsetzung von “Depression, Angst und Zwang – Teil I” diskutieren Prof. Dr. Borwin Bandelow, Falk Schuster und Amelie Sophie Preyss weiterführende Therapieansätze und die maßgebliche Rolle der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung von Menschen mit psychischen Störungen. Während Prof. Dr. Bandelow medizinische Behandlungsmethoden vorstellt, konzentriert sich Falk Schuster auf die Entstigmatisierung und Förderung der psychischen Gesundheit durch Aufklärungsarbeit in der Gemeinde. Amelie Sophie Preyss, die im Bereich Jugendstreetwork tätig ist, hebt insbesondere die Praxis der Sozialen Arbeit hervor, die durch direkte Interaktion und Unterstützung vor Ort entscheidend zur Resilienz und zum Empowerment junger Menschen beiträgt. Der Trialog unterstreicht, dass Soziale Arbeit ein integraler Bestandteil der Behandlungs- und Unterstützungsstruktur für psychische Gesundheit ist.
Verstehen von Schizophrenie und wahnhaften Störungen – Teil I
In der achten Folge von “TrialogLE”: “Schizophrenie und wahnhafte Störungen verstehen – Teil I”, beleuchten Prof. Dr. Deister, Anna Kunze und Lisa Große die Vielschichtigkeit von Schizophrenie und wahnhaften Störungen. Prof. Dr. Deister bringt sein klinisches Wissen ein und beleuchtet die neuesten Entwicklungen in der psychiatrischen Behandlung dieser komplexen Erkrankungen. Anna Kunze berichtet als Betroffene über ihre persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit der Erkrankung und ergänzt den Diskurs um wichtige Einblicke aus Patientensicht. Lisa Große, ausgebildete Sozialarbeiterin und derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin tätig, bietet eine fundierte Analyse der sozialen und therapeutischen Aspekte im Umgang mit diesen Störungen. Ihre Berufserfahrung im sozialpsychiatrischen Dienst und ihre Forschungsarbeit zu sozialen Netzwerken und Unterstützungsprozessen bieten wertvolle Einblicke in effektive psychosoziale Interventionsstrategien. Diese Episode verbindet klinische, erfahrungsorientierte und sozialarbeiterische Perspektiven, um ein umfassendes Bild von Schizophrenie und wahnhaften Störungen zu zeichnen.
Verstehen von Schizophrenie und wahnhaften Störungen – Teil II
In der aktuellen Gesprächsrunde “TrialogLE: Schizophrenie und wahnhafte Störungen verstehen – Teil II” vertiefen Prof. Dr. Christoph Walther, Marie Stabel und Prof. Dr. Saskia Eschenbacher das Thema aus ihrer jeweiligen Fachperspektive. Prof. Dr. Walther stellt die neuesten medizinischen Entwicklungen vor, während Marie Stabel ihre persönlichen Erfahrungen einbringt. Prof. Dr. Saskia Eschenbacher, Professorin für Erwachsenenbildung und Beratung, bringt ihre langjährige Erfahrung in der psychosozialen Therapie und Beratung ein, um die Diskussion mit wichtigen psychologischen Perspektiven und praktischen Handlungsansätzen zu bereichern.
Einblicke in die Sozialpsychiatrie durch multiperspektivischen Trialog
Lisa Große, Dr. med. Wassili Hinüber und Karsten Giertz beleuchten die Sozialpsychiatrie aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Video unterstreicht die Bedeutung der Integration von medizinischen, sozialen und individuellen Ansätzen in der psychiatrischen Versorgung und verdeutlicht die Wichtigkeit eines multiprofessionellen Ansatzes im Kontext der Sozialen Arbeit.
Diskussion über Psychotherapie und Pharmakotherapie
In diesem Video aus der Reihe “TrialogLE”, “Diskussion über Psychotherapie und Pharmakotherapie”, tauschen sich Prof. Juckel, Heiko Westerburg und Amelie Sophie Preyss intensiv über die Facetten und Herausforderungen moderner Psychotherapie und Pharmakotherapie aus. Prof. Juckel, renommierter Wissenschaftler und praktizierender Psychiater, gibt wissenschaftliche und klinische Einblicke in seine Arbeit. Heiko Westerburg, Initiator von “Mind the Mind”, stellt aus praktischer Sicht therapeutische Ansätze zur Förderung der psychischen Gesundheit und zur Bewusstseinsbildung vor. Amelie Sophie Preyss, die im Jugendstreetwork in Remscheid tätig ist, diskutiert mit ihrem Kollegen M. Gratza, wie diese therapeutischen Strategien in der Sozialarbeit mit Jugendlichen effektiv umgesetzt werden können und gibt praktische Beispiele aus ihrem Alltag. Diese Session ist besonders für Sozialarbeiter und andere Fachkräfte im sozialen Bereich relevant, da sie eine detaillierte Analyse der Vorteile und Grenzen beider Therapieformen bietet und die Bedeutung einer integrativen Behandlungsstrategie hervorhebt, die sowohl medizinische als auch sozialtherapeutische Komponenten vereint.
Soziale Ungleichheit und psychische Gesundheit – ein trialogischer Ansatz
Im aktuellen Video der “TrialogLE”-Reihe “Soziale Ungleichheit und psychische Gesundheit – ein trialogischer Ansatz” diskutieren Prof. Dr. Phil Langer, Tanja Kulig-Braß und Frau Dr. Nitschke-Janssen die komplexen Wechselwirkungen zwischen sozialer Ungleichheit und psychischer Gesundheit. Prof. Dr. Langer, der an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin lehrt, stellt wissenschaftliche Erkenntnisse zu den psychosozialen Auswirkungen von Ungleichheit vor. Tanja Kulig-Braß, tätig im Sozialpsychiatrischen Kompetenzzentrum Migration (SPKoM), bringt ihre fachlichen Erfahrungen zur Verbesserung der Versorgung und Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ein. Frau Dr. Nitschke-Janssen, die eine interkulturelle sozialpsychiatrische Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie leitet, ergänzt die Diskussion um medizinische Perspektiven auf die Herausforderungen in der psychischen Gesundheitsversorgung kulturell vielfältiger Gruppen. Das interdisziplinäre Gespräch beleuchtet, wie soziale und kulturelle Faktoren die psychische Gesundheit beeinflussen und welche strategischen Ansätze notwendig sind, um die psychosoziale Versorgung zu optimieren und gerechter zu gestalten. Ziel ist es, Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit, Gesundheit und Bildung zu informieren und zu inspirieren, um die Unterstützung benachteiligter und kulturell vielfältiger Gruppen zu verbessern.
Im Fokus des 3. Forums Arbeit und psychische Gesundheit stand am 09. April 2024 das Thema „Gesundheit fördern – Arbeitskraft sichern und erhalten“ und sprach damit vor allem Arbeitgebende an. Diese kamen zahlreich in die IHK Neubrandenburg, die die Veranstaltung unter anderem als Gastgeberin und mit einem Grußwort unterstützte. Unter der Moderation von Ingmar Steinhart lernten die Teilnehmenden nach einer kurzen Einführung zum aktuellen Stand der Forschung in Bezug auf psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt, zwei verschiedene Programme kennen, die vor allem Führungskräfte in Unternehmen darin stärken, psychische Belastungen und Krisen zu erkennen und im Umgang mit erkrankten Mitarbeitenden ihre Handlungskompetenz zu erweitern.
Emily Nething von der Universität Greifswald
Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. bietet hierzu seit Ende des letzten Jahres den Kurs Mental Health First Aid (MHFA) Ersthelfer für psychische Gesundheit an, der von Anke Wagner vorgestellt wurde. Zudem berichtete Emily Nething von der Universität Greifswald aus dem Programm “The Working Mind” zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Im Anschluss wurden durch den zuständigen Fachberater der einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber, Philipp Wallner, mit dem die Veranstaltung gemeinsam vorbereitet und durchgeführt wurde, regionale Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten vorgestellt, bevor eine lebhafte Diskussion im Podium und mit den Teilnehmenden begann. Diese machte sehr deutlich, dass die Arbeitgebenden die (psychische) Gesundheit ihrer Beschäftigten wichtig ist und das Thema längst im Alltag der Teilnehmenden angekommen ist. Es wurde deutlich, dass es viele Fragen und Unsicherheiten bei den Führungskräften gibt und weiterführend Unterstützungsleistungen noch zu selten bekannt sind. Im Rahmen von zwei „good practice“ Berichten wurden Erfahrungen von Unternehmenden mit dem Publikum geteilt, die zeigten, dass eine Beschäftigung von Menschen mit psychischen Erkrankungen mit bestimmten Voraussetzung – allen voran einer akzeptierenden und wertschätzenden Unternehmenskultur – gut möglich ist. Dass über den Zeitrahmen von zwei Stunden weiterhin Bedarf besteht, zeigte die Verlängerung der Veranstaltung um mindestens 15 min und die Gespräche im Nachgang.
Philipp Wallner von der einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber
Weitere Veranstaltungen und ein MHFA-Kurs sind in Neubrandenburg im Rahmen der diesjährigen Woche der seelischen Gesundheit vom 10. bis 20. Oktober passend zu Motto 2024 „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“ geplant.
Rund 17,8 Millionen Erwachsene und etwa 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter psychischen Belastungen – mit oft schwerwiegenden Folgen für Familie, Freizeit und Beruf. Umso wichtiger ist es, dass das psychische Wohlbefinden durch breit angelegte Angebote gefördert und Erkrankungen vorgebeugt wird. Schließlich wird die psychische Gesundheit mittlerweile auch als grundlegendes Menschenrecht anerkannt.
Mit einer Waldfläche von 0,14 Hektar pro Einwohner*in hält Mecklenburg-Vorpommern dafür eine ideale Ressource bereit. Zahlreiche Studien belegen, dass die Natur die psychische Gesundheit fördern kann. Auch die Beschwerden von psychisch belasteten Personen lassen sich in der Natur deutlich lindern. Es lohnt sich deshalb unsere Natur zu schützen und einen bewussteren Blick in unsere Wälder zu werfen – für das Klima und unsere Gesundheit.
Zu diesem Zweck initiieren der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern seit 2023 gemeinsam jährliche Pflanzaktionen. Begonnen hat die Kooperation mit einer erfolgreichen inklusiven Pflanzaktion mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen im Dezember 2022 und wurde dann zu einer jährlich stattfindenden Aktion in verschiedenen Regionen rund um den Tag des Baumes (am 25.04.2024) unter dem Motto „Mein Herz schlägt für den Wald“ weiterentwickelt. Ziel ist es, das Potenzial von Wald und Natur für die Förderung der psychischen Gesundheit sichtbar und erlebbar zu machen. Neben der Sensibilität für einen bewussteren Umgang mit der Natur finden im Rahmen der Pflanzaktion auch Begegnungsräume zwischen Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen statt.
Bei gutem Wetter fand in diesem Jahr die Pflanzaktion im Landkreis Nordwestmecklenburg statt. Mit der Unterstützung von regionalen Akteur*innen aus dem Bereich der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung wie die Diakonie Nord Nord Ost, die DRK Soziale Betreuungsdienste M-V gGmbH, der Landkreis Nordwestmecklenburg (Fachbereich Gesundheit/ Gesundheitsförderung), das Sana HANSE-Klinikum Wismar GmbH, der Kinderschutzbund, die Diakonie Kloster Dobbertin gGmbH, der Verein “Das Boot Wismar e.V.”, die Wismarer Werkstätten GmbH und die Kamlage & Kopmann GmbH. Darüber hinaus spendete die Sparkasse Mecklenburg-Nordwest zu ihrem 200. Jubiläumsjahr 2.000 Bäume mit Hilfe des PS-Lotterie-Sparens zur Aufforstung des Waldstückes in Nordwest-Mecklenburg. Die Pflanzaktion wurde von der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest somit monetär unterstützt und von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Mecklenburg-Vorpommern e. V. als Empfängerin der Spenden kuratiert.
In Namen der Veranstalter*innen möchten wir uns bei allen Beteiligten bedanken. Wir freuen uns schon, unseren Aktionstag, der wegen Unwetter gestern verschoben wurde, ganz bald nachzuholen. Der Termin wird demnächst bekannt gegeben.
Das Handbuch führt erstmals die verschiedenen theoretischen, konzeptionellen, methodischen und ethischen Grundlagen der Klinischen Sozialarbeit in Deutschland und in den deutschsprachigen Nachbarländern zusammen. Zentrale Vertreter*innen der Klinischen Sozialarbeit stellen den aktuellen Wissensstand verständlich, prägnant und praxisnah dar und geben einen fundierten Überblick über die Entwicklung, Ausgestaltung und Perspektiven Klinischer Sozialarbeit. Das von der Sektion Klinische Sozialarbeit herausgegebene Handbuch richtet sich gleichermaßen an Praktiker*innen wie Wissenschaftler*innen und Studierende.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Klinische Sozialarbeit als Spezialisierung innerhalb der Disziplin und der Profession der Sozialen Arbeit dynamisch entwickelt und als Fachsozialarbeit etabliert. Zahlreiche Monographien, Zeitschriftenbeiträge, Sammelbände sowie die Ausgaben der seit 2005 bestehenden Fachzeitschrift „Klinische Sozialarbeit – Zeitschrift für psychosoziale Praxis und Forschung“ dokumentieren die akademischen und praxisbezogenen Diskurse innerhalb der Klinischen Sozialarbeit im deutschsprachigen Raum. Das Handbuch wird von der Sektion Klinische Sozialarbeit herausgegeben und erscheint im Mai 2024 im Beltz Verlag. Weitere Informationen finden Sie hier.
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