Videovortrag “Schwer erreichbare Klient*innen in der sozialpsychiatrischen Versorgung”

In der psychosozialen Arbeit wird immer wieder über Klient*innen berichtet, die schwer erreichbar sind, die die professionellen Mitarbeiter*innen vor erheblichen Herausforderungen stellen und nicht in der beabsichtigten Weise von den bestehenden Versorgungssystemen profitieren. Die als schwer erreichbar bezeichneten Klient*innen treten in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern der psychosozialen Versorgung auf. Ob wohnungslose Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, junge Erwachsene mit herausfordernden Verhaltensweisen oder erwachsene Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und komorbiden Suchterkrankungen. Alle Zielgruppen zeichnen sich durch komplexe psychische und multiple Problemlagen aus.

Für die Bezeichnung dieser unterschiedlichen Zielgruppen hat sich in der Literatur der Hard-to-reach-Begriff durchgesetzt. Anlässlich der digitalen Mitgliederversammlung 2020 des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und des im letzten Jahr veröffentlichten Fachbuches “Hard to reach: schwer erreichbare Klientel unterstützen” befassen sich Karsten Giertz und Lisa Große im Rahmen eines Videovortrages mit der aktuellen Versorgungsproblematik von Hard-to-reach-Klient*innen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung. Hierzu wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu psychisch erkrankten wohnungslosen Menschen, psychisch erkrankten Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen und psychisch erkrankten Menschen mit einer intensiven Inanspruchnahme des psychiatrischen Versorgungssystems zusammengefasst. Ausgehend von den wissenschaftlichen Erkenntnissen zeigen Sie Konsequenzen für die psychosoziale Praxis und Chancen für die psychiatrische Versorgung auf.

Zu den Referent*innen:

Karsten Giertz ist Sozialarbeiter und Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Lisa Große ist Klinische Sozialarbeiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice Salomon Hochschule Berlin.

Beide veröffentlichten im Oktober 2020 zusammen mit Prof. Dr. Silke B. Gahleitner und zahlreichen weiteren Autor*innen das Fachbuch “Hard to reach: schwer erreichbare Klientel unterstützen”

Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier:

Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen

In der psychosozialen Arbeit wird immer wieder über Klient*innen berichtet, die schwer erreichbar sind und nicht in der beabsichtigten Weise von den bestehenden Versorgungssystemen profitieren. Die Betroffenen zeichnen sich durch komplexe psychische und multiple Problemlagen aus. Für die Bezeichnung dieser unterschiedlichen Zielgruppen hat sich in der Literatur der Klinischen Sozialarbeit der Hard-to-reach-Begriff durchgesetzt.

Das Fachbuch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen” herausgegeben von Karsten Giertz, Lisa Große und Prof. Dr. Silke Gahleitner befasst sich mit der aktuellen Versorgungsproblematik der unterschiedlichen Zielgruppen, welche unter dem Oberbegriff Hard to reach zusammengefasst werden können. Hierzu zählen unter anderem psychisch erkrankte wohnungslose Menschen, geflüchtete Menschen mit schweren psychischen Problemlagen, psychisch erkrankte Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen oder mit komorbiden Suchterkrankungen.

Zahlreiche Expert*innen beschreiben die prekäre Versorgungssituation der Klientel und stellen spezifische Handlungsmethoden und Interventionen zu ihrer Unterstützung vor. Hierzu zählen Handlungsmethoden und Bedingungen wirkungsvoller Unterstützung wie Beziehung, Partizipation, Sozialraumorientierung und die Bereitschaft, individuell passende Unterstützungsnetzwerke aufzubauen. Statt die mangelnde Anpassungsfähigkeit der Klientel zu beklagen, zeigt das Fachbuch auf, die Versorgungstrukturen dem individuellen Bedarf entsprechend zu gestalten.

Zu den Herausgeber*innen:

Karsten Giertz ist Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Lisa Große ist Klinische Sozialarbeiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Silke B. Gahleitner ist Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit in Berlin.

Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier.

Eine Rezension von Prof. Dr. Jürgen Beushausen zum Buch kann hier gelesen werden.

Psychische Störung(en) bei Menschen mit Intelligenzminderung – Herausforderungen für die Behindertenhilfe!?

Psychische Störungen stellen bei Menschen mit Intelligenzminderungen oder Doppeldiagnosen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung stellen eine große Herausforderung für Behandelnde und Mitarbeitende dar.

In Kooperation mit dem Dietrich Bonhoeffer Klinikum führte der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Neubrandenburg am 29.01.2016 eine Fachtagung durch. Zahlreiche Expert*innen aus der psychiatrischen Versorgung, Behinderten- und Eingliederungshilfe gaben einen Einblick in die aktuelle Versorgungssituation von Menschen mit psychischen Störungen und Intelligenzminderungen aus der Perspektive von Praxis und Forschung.

Weitere Informationen zur Fachtagung und die Tagungsdokumentation finden Sie hier.