Videovorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie zum Thema Stadtraum und psychische Gesundheit

An der Universitätsmedizin Hamburg-Eppendorf veranstaltet Thomas Bock jährlich eine Vorlesungsreihe zur Anthropologischen Psychiatrie mit verschiedenen Schwerpunkten. Ziel der Vorlesungsreihe ist, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren. Aus dieser Perspektive bekommen die notwendigen Hilfen auch eine politische Dimension: Hilfreiche Psychiatrie braucht eine gute Sozial-, Wohnungsbau- und Kommunalpolitik. Mit Vorteilen für alle: Was psychisch sensiblen Menschen gut tut, bedeutet Psychohygiene für alle. Prävention erfordert Politik.

Anlässlich der COVID-19-Pandemie findet seit 2020 die Vorlesungsreihe in digitaler Form statt. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet. Dabei engagierten sich zahlreiche Expert*innen und Psychiatrieerfahrene sowie Angehörige. In dem diesjährigen Sommersemester beschäftigte sich die Vorlesungsreihe unter anderem mit den Thema Stadt, Urbanisierung und psychische Gesundheit. Anlässlich des Kriegs in der Ukraine wurden jedoch auch Themen wie die Entstehung von Hass, Notwendigkeiten eines kulturübergreifenden Austausches und gesellschaftliche Solidarität nachträglich aufgenommen. Unten können die einzelnen Vorlesungen angesehen werden.

Stadtraum und psychische Gesundheit

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Jürgen Gallinat & Prof. Dr. Simone Kühn

Urbanes / großstädtisches Leben erhöht die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Erkrankung. Was genau ist damit gemeint, was belastet unsere Seele? Und wie muss Stadtraum gestaltet werden, um psychische Gesundheit zu fördern? Welche Rolle spielt es, draußen sein zu können, in der Natur zu sein? Und welche Konsequenzen hat das für Stadtplanung und Architektur? Gilt das auch für die bauliche Gestaltung von Kliniken, auch für die konkrete Atomsphäre von Stationen – etwa im Sinne der Milieutherapie und der SOTERIA-Kultur? Die Interviews berühren auch die Frage, wie der Diskurs von Wissenschaft und Kultur zu befördern ist. Wie kommt es, dass englische und irische Wissenschaftler schneller Position beziehen und ihre Politiker mit Ergebnissen füttern? Können und müssen sich nicht auch deutsche Neurowissenschaftler politisch positionieren?

In welchem Kontext entsteht Hass?

mit Prof. Dr. Thomas Bock & Prof. Dr. Ulrich Bröckling

Warum haben Hass-Bewegungen so viel Zulauf? Wie können wir dem entgegenwirken? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Prozesse, soziale Aspekte und individuelle Bedürfnisse? Welche Konsequenzen hat Hass für unsere Gefühlswelt und unser Zusammenleben? Macht Hass blind oder eben hässlich? Was unterscheidet Hass als Gefühl, als Emotion und als Affekt? – Ist Hass die Voraussetzung von Krieg, seine Folge oder Ausdruck von Machtmissbrauch? Was kommt nach dem Krieg: Haben wir eine Chance aus dem Teufelskreis des Hassens herauszukommen?

Peer-Support – in verschiedenen Kulturen

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Candelaria Mahlke & Prof. Silvia Krumm

Peer-Support setzt sich durch. International! Nicht reibungslos, aber eindeutig. Peerarbeit kann die Behandlungskultur verändern – in Richtung Selbstwirksamkeit, Partizipation, Stigmaresistenz. Peer-Begleitung bei Angehörigen wirkt deren Vernachlässigung und Ausbeutung entgegen. Die Evidenz für beides ist groß. Welche kritische Masse wird gebraucht, um Psychiatrie wirklich zu verändern? Wann ist die Gefahr groß, dass Peer-Support vereinnahmt wird? Der gesellschaftliche Stellenwert ist abhängig vom kulturellen Kontext und vom Stand der Versorgung. Der Blick auf andere Kulturen hilft auch bei uns die Stärke von Peer-Support neu zu sehen, Hilfen auch wieder unabhängig von Psychiatrie zu denken.

Demut und Solidarität – innere Folgen äußerer Bedrohung

mit Prof. Dr. Thomas Bock, Gwen Schulz, Marion Ryan & Christian Reumschüssel-Wienert

Verändert die zunehmende Bedrohung von außen unser Verständnis von und unseren Umgang mit seelischen Krisen? Muss man krank sein, um auf diese Welt verstört zu reagieren? Dürfen und können wir uns mehr enger Pathologie und starren Berufsrollen lösen? Und wenn wir das tun, müssten wir dann die Politik nicht im Sinne von Prävention (wieder) mehr in die Pflicht nehmen? – Was passiert, wenn wir anfangen, unsere unmittelbaren Lebensräume so zu gestalten, dass nicht nur Arten-Vielfalt, sondern unsere brüchige Seele geschützt ist? Was können wir für die Psychiatrie lernen, wenn wir die gesellschaftlichen Bedingungen von Hass besser verstehen? Wenn wir Partizipation auf allen Ebenen weiterentwickeln? Sollte Forschung partizipativer und mit ihren Ergebnissen politischer werden – auch in der Psychiatrie? Lehrt uns der Blick auf andere Kulturen, Peer-Support höher zu gewichten und doppelt zu denken – innerhalb psychiatrischer Institutionen und davon unabhängig?

Fachtag Systemsprenger – Das Eckige passt ins Runde 21. & 22. Februar 2023 in Stralsund

Fachkräfte in der Jugendhilfe und den dazugehörigen Diensten, werden regelmäßig mit Jugendlichen bzw. deren Bezugspersonen konfrontiert, die als sogenannte Systemsprenger deklariert werden. Doch was bedeutet es, als Systemsprenger bezeichnet zu werden? – Sprengen sie das System oder sprengt das System sie?

Das Phänomen und das Theoriekonstrukt der Systemsprenger beschäftigt seit Jahren die Jugendhilfe in allen Bereichen. Deswegen sieht die Chamäleon Akademie die Notwendigkeit, dass Expert*innen und Fachleute aus allen Bereichen der Hilfen zur Erziehung zu einem Fachtag zusammenkommen. Gemeinsam mit dem Experten und bundesweiten Fachmann Herrn Prof. Dr. Baumann veranstaltet die Akademie des CHAMÄLEON Stralsund e.V. am 21. und 22. Februar 2023 einen zweitägigen Fachtag inkl. Unterschiedlichen Workshops in der Alten Fischfabrik (Alte Richtenberger Str. 4, 18437 Stralsund).

Innerhalb dieser zwei Tage sollen sich die Teilnehmer*innen kritisch-konstruktiv mit der Theorie der „Systemsprenger“ auseinandersetzen. Dabei wird insbesondere der intensivpädagogische Kontext in einer methodischen Rahmung aufgezeigt. Zusätzlich sollen Einblick in die tragfähige Biografiearbeit gewährleistet sowie die diagnostischen Leitideen in der pädagogischen Arbeit vorgestellt werden.

Die Teilnahme an dem Fachtag kostet 239,- € inkl. MwSt. Für alle Frühbucher*innen wird ein Early-Bird-Rabatt für einen Gesamtpreis von 199,- € inkl. MwSt. (der Rabatt gilt für alle Anmeldungen bis einschließlich 23.12.2022) gewährt. Das vollständige Programm, das Anmeldeformular und alle weiteren Informationen finden Sie unter folgendem Link und in dem dazugehörigen Veranstaltungsflyer:

Aufruf zur Teilnahme einer Studie zu gesundheitsbezogener Selbsthilfe bei psychischen Belastungen & Erkrankungen

Es gibt Hinweise darauf, dass Selbsthilfeangebote häufig parallel zu professioneller Unterstützung in Anspruch genommen werden und sich die Angebote möglicherweise gegenseitig beeinflussen. Um dies weiter zu erforschen, interessiert sich die Arbeitsgruppe um Merle Frey (FernUniversität in Hagen), Prof. Agostino Mazziotta (FH Münster) und Prof. Anette Rohmann (FernUniversität in Hagen) über die wertvollen Erfahrungen und Einstellungen von Fachkräften aus dem psychosozialen und psychotherapeutischen Bereich. Im Rahmen der Studie werden psychosoziale Fachkräfte für die Teilnahme an einer kurzen anonymen Online-Umfrage gesucht. Alle Fachkräfte sind herzlich dazu eingeladen, sich an der Studie mit folgender Fragestellung zu beteiligen.

Ist die Teilnahme an Selbsthilfeangeboten (k)ein Thema bei Ihnen in Psychotherapie, Beratung bzw. qualifizierter Assistenz?

Die Teilnahme erfolgt anonym über einen Online-Fragebogen. Es werden keine Daten erhoben, die Rückschlüsse auf Sie als Person zulassen.

Wer kann teilnehmen?

Psycholg*innen, Berater*innen, qualifizierte Assistenzen und all jene, die im beruflichen Kontext mit psychisch erkrankten oder belasteten Menschen arbeiten.

Wie lange dauert die Teilnahme?

Ca. 20 Minuten

Gutscheinverlosung und Studienergebnisse

Unter den Teilnehmenden verlosen wir drei Buchgutscheine je 30 Euro! Am Ende der Studie gibt es die Möglichkeit sich bereits jetzt einen Link abzuspeichern, unter dem nach Abschluss der Auswertung eine Zusammenfassung der Studienergebnisse zu finden ist.

Link und QR-Code zur Studie

Stellenausschreibung Öffentlichkeits- und Pressearbeit für den Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Stellenausschreibung Öffentlichkeits- und Pressearbeit für den Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

In Deutschland leben ca. zwei bis drei Millionen Kinder mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil. Schätzungen zufolge wachsen davon etwa 500 Tausend Kinder bei Eltern mit schweren psychischen Erkrankungen auf. Viele dieser Kinder sind aufgrund der Erkrankung ihrer Eltern in ihrer Entwicklung mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, wodurch ein erhöhtes Risiko entsteht, selbst im erwachsenen Alter eine psychische Erkrankung oder andere soziale oder gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln.

Seit 2020 fördert der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemeinsam mit der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik mbH im Rahmen der Landeskoordination Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern (LaKo KipsFam) die Entwicklung eines koordinierten und vernetzten Hilfesystems für psychisch und/oder suchtbelasteten Familien in Mecklenburg-Vorpommern. Das Thema wurde erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern über die LaKo KipsFam sichtbar gemacht. Beim Aufbau und der Entwicklung von Netzwerk- und Informationsstrukturen übernimmt die LaKo KipsFam die Koordination und Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen in der Versorgung von betroffenen Kindern, Eltern und Familien: www.sozialpsychiatrie-mv.de

Zur Umsetzung der Aktivitäten und Initiativen der LaKo KipsFam möchten wir die Informations-, Öffentlichkeits- und Pressearbeit weiterentwickeln. Ziel ist die strategische Platzierung und Transparenz des Themas „Kinder psychisch und/ suchtbelasteter erkrankter Familien“ bei Stakeholdern sowie die Sensibilisierung der Fachkräfte und der Öffentlichkeit.

Hierzu suchen wir zum 01. Februar 2023 einen Mitarbeiter (m/w/d) für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit mit einem Stundenumfang von 30 h pro Woche[1]


[1] vorbehaltlich der Förderung durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern.

Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit unserer zuständigen Projektkoordination und unseren Projektmitarbeitenden sowie unseren Kooperationspartner*innen.

Zu den Aufgaben der Öffentlichkeits- und Pressestelle gehören:

  • redaktionelle Bearbeitung der Homepage
  • Erstellung und Versand des Newsletters (einmal im Quartal) und weiterer Mailings
  • Zusammenarbeit mit einer externen Agentur zur weiteren Erstellung von Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Weiterentwicklung des Corporate Designs für eine wirkungsvolle Wahrnehmung der Aktivitäten der LaKo KipsFam bei den Zielgruppen
  • projektbegleitende Fachpressearbeit
  • Planung und Organisation von Veranstaltungen
  • Unterstützung der internen Projektkommunikation und Repräsentation der LaKo KipsFam bei den Kooperationspartner*innen
  • strategische Öffentlichkeitsarbeit entsprechend der Projektziele

Wir wünschen uns eine*n Kollegen*in mit

  • erfolgreich abgeschlossenem Studium mit Schwerpunkt Kommunikationswissenschaften, Public Relations oder vergleichbarem Hintergrund
  • ausgeprägtem Interesse (und ggf. beruflichem Hintergrund) an Sozialer Arbeit, Psychologie, Medizin, Forschung oder Gesundheitswesen
  • Berufserfahrung im Bereich Öffentlichkeits- und Pressearbeit
  • sehr sicherem Schreibstil und hoher Sprachkompetenz
  • sehr gute MS-Office Kenntnisse und Erfahrung in der Nutzung von CMS
  • Erfahrungen im Umgang mit sozialen Medien, Newsletter-Tools und Software für Bild- und Videobearbeitung
  • Versiertheit in der Betreuung von Online-Veranstaltungen und eigenen Moderationsbeiträgen
  • Kommunikationssicherheit gegenüber Stakeholdern, Geldgebern, Betroffenen und Kooperationspartner*innen
  • einer hohen Sensibilität beim Thema Datenschutz
  • Kreativität und Mut, um über das Thema „Psychische Erkrankung“ professionell zu sprechen und zu schreiben, Haltefähigkeit für den Umgang mit emotional belastenden Themen
  • Strukturiertes Arbeiten, Eigenständigkeit und hohe Selbstorganisation sowie eine Bereitschaft zu mobilem und flexiblem Arbeiten

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 31.01.2023! Bitte richten Sie diese ausschließlich per E-Mail an LV@sozialpsychiatrie-mv.de Für Rückfragen und weiteren Informationen wenden Sie sich auch gerne an unsere Geschäftsstelle: Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Carl-Hopp-Straße 19a, 18069 Rostock, Telefon: 0381 8739423 0.

Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie auch hier als PDF:

Rückblick zur Lesungsveranstaltung der Stiftung Soziale Psychiatrie zum Buch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen”

Professionell Tätige werden in der psychosozialen und psychiatrischen Praxis immer wieder mit Patient*innen und Klient*innen konfrontiert, zu denen es einfach nicht gelingt einen angemessenen Zugang zu finden und die die Mitarbeitenden regelmäßig an die professionellen Grenzen bringen. Zur Bezeichnung dieser Zielgruppe hat sich in der Fachliteratur der Klinischen Sozialarbeit der kontrovers diskutierte Begriff “hard to reach” (dt. schwer erreichbar) durchgesetzt. Gemeint sind Klient*innen oder Patient*innen mit komplexen Problemlagen, komorbiden Erkrankungen, herausfordernden Verhaltensweisen und existenziellen Schwierigkeiten, welche aus der Perspektive der Professionellen eine Integration in die bestehenden Behandlungs- und Unterstützungsangebote erschweren. Oftmals wirken bei Ihnen psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen in der Lebenswelt zusammen, wodurch sie häufig von Exklusionsprozessen bedroht sind und nicht in der beabsichtigten Weise von den vorhandenen Unterstützungsangeboten profitieren.

Unter dem Motto “Systemfehler? Schwer zu erreichen ist nicht unerreichbar” fand in diesem Jahr die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP) in Leipzig statt. In Anlehnung an das von Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.), Lisa Große (Alice Salomon Hochschule Berlin) und Silke B. Gahleitner (Alice Salomon Hochschule Berlin) 2021 herausgegebene Fachbuch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen”, beschäftigte sich die Fachtagung kritisch mit der aktuellen Versorgungssituation von sogenannten Hard-to-reach-Klient*innen in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung. Zur Einstimmung in die Thematik organisierte die Stiftung Soziale Psychiatrie am Tagungsvorabend gemeinsam mit den Herausgebenden Lisa Große und Karsten Giertz eine Lesungsveranstaltung zum Buch “Hard to reach: schwer erreichbare Klientel unterstützen”. In der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmer*innen wurden verschiedene fachliche Perspektiven und Handlungsbedarfe bei dieser Zielgruppe diskutiert.

Weitere Informationen zur Stiftung Soziale Psychiatrie finden Sie hier. Informationen zum Buch “Hard to reach: Schwer erreichbare Klientel unterstützen” und zu den Herausgebenden können Sie hier abrufen.

Stellenausschreibung Wissenschaftliche Hilfskraft beim Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Stellenausschreibung Wissenschaftliche Hilfskraft beim Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sucht zur Unterstützung des Projektes „IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben“ (IPS-ZIB) möglichst zeitnah mit einer Befristung bis zum 31.12.2024 (vorbehaltlich der Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales)

Eine wissenschaftliche Hilfskraft (m/w/d)
mit einem Stundenumfang von (je nach Qualifikation) bis zu 10h pro Woche (520€-Basis)

Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. ist ein An-Institut der Universitätsmedizin Greifswald und verfügt über eine Außenstelle in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Maßgebliches Ziel besteht in der Stärkung und Umsetzung der Forschung und Evaluation im Bereich der sozialpsychiatrischen Versorgung.

Das Projekt IPS-ZIB wird im Rahmen des Bundesprogramms “Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro” durch das BMAS gefördert. Der Fokus des Projektes liegt darin, psychisch erkrankte Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf durch frühzeitige, an der Person orientierte evidenzbasierte Interventionen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu erreichen und zu unterstützen, sodass eine nachhaltige berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht wird. Das Institut für Sozialpsychiatrie M-V e. V. ist als wissenschaftliche Begleitung am Projekt IPS-ZIB beteiligt. Der/die Bewerber/in soll das Forschungsteam bei der Umsetzung der wissenschaftlichen Begleitung, insbesondere im Prozess der Datenerhebung, Datenaufbereitung und statistischen Auswertung unterstützen.

Die Arbeitszeiten richten sich flexibel nach den Erfordernissen im Projekt. Der Arbeitsort befindet sich in der Außenstelle in 18069 Rostock, Carl-Hopp-Straße 19a.

Sie verfügen über:

  • ein fortgeschrittenes Bachelor- / beginnendes Master-Studium in einer der Fachrichtungen: Soziologie, Gesundheitswissenschaften, Demografie oder einer angrenzenden Disziplin
  • Vorkenntnisse oder gute Kenntnisse in der Anwendung qualitativer und quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung, dabei insbesondere Erfahrungen im Umgang mit SPSS und Excel (wünschenswert sind zudem Erfahrungen mit Syntaxbefehlen)
  • Führerschein Klasse B

Wir bieten Ihnen:

  • Möglichkeiten, Wissen aus Veranstaltungen des Studiums anzuwenden, zu vertiefen und zu erweitern
  • Abwechslungsreiche und spannende Tätigkeiten im Kontext der qualitativen und quantitativen Versorgungsforschung in einem Modellvorhaben
  • Mitarbeit in einem überregionalen Forschungsverbund mit Teams in Bielefeld und Leipzig
  • Eigenverantwortliches Arbeiten mit flexiblen Arbeitszeiten
  • Viel Spaß in einem lebendigen Team

Wir freuen uns auf Ihre Kurzbewerbung! Bitte richten Sie diese per E-Mail an institut@sozialpsychiatrie-mv.de

Die Stellenausschreibung als PDF finden Sie hier:

Buchveröffentlichung “Adoleszenzpsychiatrie – Teilhabechancen in Klinik und Gemeinde”

Aktuellen Studien zufolge weisen ca. 16 % der Kinder und Jugendlichen Merkmale von psychischen Belastungen auf. Viele psychische Erkrankungen im Erwachsenenalter haben ihren Ursprung vor dem 21. Lebensjahr. Dennoch nimmt nur ein Drittel von ihnen professionelle Unterstützung in Anspruch. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Behandlungs- und Betreuungsangebote mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres enden. In den letzten Jahren haben sich deshalb in Deutschland in vielen Regionen Deutschland spezifische Behandlungs- und Unterstützungsangebote für diese Altersgruppe entwickelt, die durch Vernetzung und Kooperation eine kontinuierliche psychosoziale Begleitung sicherstellen wollen. Mit der Unterstützung von zahlreichen Autor*innen stellen die Herausgeberin Antje Werner (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) sowie die Herausgeber Karsten Giertz (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.) und Prof. Dr. Michael Kölch (Universitätsmedizin Rostock) in diesem Buch neben fachlichen Grundlagen zahlreiche Erfahrungen aus verschiedenen innovativen Modellprojekten zur Versorgung und Behandlung von adoleszenten Patient*innen vor.

Das Buch ist im Psychiatrie Verlag veröffentlicht. Weitere Informationen zum Inhalt und zu den Autor*innen finden Sie hier im Flyer:

Dokumentation zur Veranstaltung “Bindung und psychische Gesundheit in Familie und Gesellschaft”

Mittlerweile weisen zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse auf den bedeutsamen Einfluss von frühen Bindungserfahrungen auf die psychische und körperliche Gesundheit hin. Historisch gesehen ist dies keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger ist es, diesen Themen über verschiedene Zugänge Raum zu geben.

Hierzu veranstaltete die Landeskoordination Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit dem European Centre of Clinical Social Work e.V., dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Fachhochschule Campus Wien am 18. Oktober 2022 die Online-Veranstaltung “Bindung und psychische Gesundheit in Familie und Gesellschaft”.

Neben der Vorführung des Dokumentarfilms “Good Enough Parents” von Regisseur Domenik Schuster setzten sich die Teilnehmer*innen auf der Veranstaltung kritisch mit alten Erziehungsweisheiten und gegenwärtigen Erziehungstrends auseinander. Nach der Filmpräsentation und einem Austausch gab die Expertin Prof. Dr. Silke Birgitta Gahleitner (Alice Salomon Hochschule Berlin) einen Einblick in die Bedeutung von frühen Bindungserfahrungen auf die psychische Gesundheit. Mit dem Einfluss von historischen Erziehungsmythen auf die gesellschaftliche Gegenwart beschäftigte sich die Expertin Barbara Neudecker (FH Campus Wien & Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien). Beide Vorträge können hier noch einmal nachträglich als Video angesehen werden.

Vortrag Prof. Dr. Silke B. Gahleitner zur Bedeutung von frühen Bindungserfahrungen auf die Gesundheit

Vortrag Barbara Neudecker zum Einfluss von historischen Erziehungsmythen auf die gesellschaftliche Gegenwart

Wir bedanken uns bei allen Referent*innen und Teilnehmer*innen für die anregende Diskussion und den tollen Austausch. Die Feedbacks und Impulse der Teilnehmer*innen aus der Veranstaltung haben wir Ihnen hier abgelegt.