Projekt „APerTa-BW“

APerTa-BW Angebote und Perspektiven von Tagesstätten für Menschen mit psychischer Erkrankung in Baden-Württemberg

Projektleitung KVJS

Justus Heck, Stabsstelle des Verbandsvorsitzenden und der Verbandsdirektorin

Marvin Brinkmann, Referat Teilhabe und Soziales

Projektleitung Wissenschaft

Priv.-Doz. Dr. Susanne Jaeger, Klinik f. Psychiatrie u. Psychotherapie I der Universität Ulm (Weissenau), ZfP Südwürttemberg, Weingartshofer Str. 2, 88214 Ravensburg

Prof. Dr. Ingmar Steinhart, Institut für Sozialpsychiatrie, Mecklenburg-Vorpommern e. V., An-Institut der Universität Greifswald, Außenstelle Rostock, Carl-Hopp-Straße 19a, 18069 Rostock

Laufzeit

11/23 bis Frühjahr 2026

Ausgangslage

Tagesstätten für chronisch psychisch Kranke bieten Unterstützung bei der Tagesstrukturierung, wie zum Beispiel durch Freizeit- und Zuverdienstangebote, und dienen als Anlaufstellen in Krisensituationen. Die Teilnahme ist in der Regel kostenlos, und die Betroffenen können selbst entscheiden, wie oft und wie lange sie die Angebote nutzen. Ein zentrales Merkmal der Tagesstätten ist ihre Niedrigschwelligkeit, das heißt, sie sind unbürokratisch, anonym und erfordern keine speziellen Voraussetzungen.

Angebote mit den Funktionen Kontaktstiftung, Tagestrukturierung und Hilfen zur Alltagsgestaltung werden in Deutschland seit Jahrzehnten als ein wichtiger Bestandteil der gemeindepsychiatrischen Versorgung gesehen. In Baden-Württemberg sind Tagesstätten flächendeckend vorhanden, jedoch gibt es bislang wenig umfassende Erkenntnisse über ihre konkrete Umsetzung und die konzeptionellen Schwerpunkte. Durch mehrere Teilprojekte wird der aktuelle Stand der Angebote sowie die Bedürfnisse der Besucher untersucht, um praxisnahe Erkenntnisse zu gewinnen und die Weiterentwicklung des Gemeindepsychiatrischen Verbunds zu unterstützen.

Projektaufgaben

Es ergibt sich folgende Fragestellung:

  • Was leisten Tagesstätten und welchen Stellenwert haben sie für ihre Besucherinnen und Besucher?
  • Was sind aktuelle Aufgabenschwerpunkte und Herausforderungen von Tagesstätten und welche Hinweise für ihre qualitative Weiterentwicklung können empirisch abgeleitet werden?
  • Welche Kriterien für eine „gute Praxis“ von Tagesstätten können formuliert werden?
  • Welche (inklusiven) Wirkungen sind identifizierbar und generell übertragbar auf Tagesstätten in Baden-Württemberg?

In der Verantwortung des Institutes für Sozialpsychiatrie liegt u. a. das Teilprojekt 2, in dem eine landesweite Online-Befragung aller Tagesstätten in Baden-Württemberg erfolgt. Dazu werden strukturierte Fragebögen mit zwei thematischen Schwerpunkten genutzt. Die Befragung ist quantitativ ausgerichtet und enthält überwiegend geschlossene- aber auch ergänzend offene Fragen. Die Befragung richtet sich an folgende Zielgruppen:

1. Die Psychiatrieplanenden in den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg werden zu Strukturdaten der Tagesstätten befragt. Hierzu gehören beispielsweise Daten wie: Förderhöhe, Gesamt-Vollzeitäquivalente, Auflagen für den zu versorgenden Sektor, Beteiligung an der Pflichtversorgung.

2. Die verantwortlichen Leitungspersonen der Tagesstätten werden zu Struktur- und Prozessdaten aus der aktuellen Praxis mit besonderem Bezug zu den Besucherinnen und Besuchern, zum Angebotsspektrum, zur Arbeitsweise und Vernetzungsstruktur sowie zu Besonderheiten und Entwicklungsperspektiven befragt.

Das Teilprojekt 3 (Vertiefende Untersuchung ausgewählter Stadt- und Landkreise) wird in Verantwortung des kooperierenden Forschungsinstitutes in Ravensburg durchgeführt. Das Teilprojekt 1 (Literatur- und Dokumentenanalyse) wird sowohl vom Institut für Sozialpsychiatrie (T1b Analyse regionaler Referenzmodelle) als auch vom Forschungsteam aus Ravensburg (T1a Systematische Literaturübersicht) bearbeitet. Das Teilprojekt 4 (Entwicklungsperspektiven der Tagesstätten) führt, ebenfalls unter der Leitung von Prof. Steinhart, die Ergebnisse der Teilprojekte 1, 2 und 3 inhaltlich zusammen und leitet Empfehlungen ab.

Kontakt:

Ingmar Steinhart: Telefon: +49 381 87394235, E-Mail: ingmar.steinhart@institut-sozialpsychiatrie.de, www.sozialpsychiatrie-mv.de

Susanne Jaeger: Telefon: +49 751 7601 2037, E-Mail: Susanne.Jaeger@uni-ulm.de, www.forschung-bw.de

Eine Projektbeschreibung des KJVS finden Sie hier: Link