Projekt Kommunale Psychiatrie

Projektleitung: Prof. Dr. Ingmar Steinhart

Mitarbeiter*innen: Kordula Kleinwort, Kerstin Priewe

Laufzeit 2002-2005

Das vom Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern geförderte Modellprojekt “Projekt Kommunale Psychiatrie” entstand im Ergebnis des Vorgängerprojektes “Modellprojekt Sozialpsychiatrie” (1998-2001), das auf Basis wissenschaftlicher Analysen gemeinsam mit Anbietern, Kostenträgern (Eingliederungshilfe) und Sozialministerium neue Standards für die Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt hatten. Dem Modellprojekt lag die Idee zugrunde, dass mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Neuordnung der Aufgaben nach dem Bundessozialhilfegesetz und anderer Sozialvorschriften die Kommunen, denen die Finanzmittel des überörtlichen Kostenträgers übertragen werden, inhaltlich-fachliche Unterstützung benötigen, um das Gesetz mit den Grundaussagen der personenzentrierten und lebensfeldorientierten Leistungserbringung und des Ausbaus der ambulanten Angebote voll wirksam werden zu lassen.

Am Projekt beteiligten sich 10 Gebietskröperschaften in sogenannten “Begleit- und Netzwerkregionen”, deren fachliche Beratung im Fokus der Projektarbeit stand.

Darüber hinaus war es erforderlich:

  • Die Psychiatrieerfahrenen in den Prozess von Neugestaltung einzubeziehen
  • die Mitarbeiter*innen von Leistungsträgern und Leistungsanbietern für personenzentrierte Hilfen zu sensibilisieren und weiterzubilden
  • für ein einheitliches Hilfeplanverfahren (IBRP – Integrierter Behandlungs- und Rehabilitationsplan) in Mecklenburg-Vorpommern für den Bereich der Psychiatrie zu werben und diese zu etablieren
  • das Problem der notwendigen Entkoppelung von Wohnen und Betreuen ins Bewusstsein der in der psychiatrischen Versorgung Tätigen zu rücken und breit zu diskutieren sowie Lösungsmöglichkeiten vorzustellen
  • den § 93 BSHG auszugestalten und die bisherige institutionsorientierte Finanzierung in eine personenbezogene Finanzierung (z. B. mittels personengebundene Budgets) zu überführen.

Diese einzelnen Arbeitsschwerpunkte waren in unterschiedlicher Wichtung auch Bestandteil der Arbeit in den Begleit- und Netzwerkregionen.

Die Arbeit des Projektes wurde durch einen vom Staatsekretär des Sozialministeriums berufenen Beirat geleitet.